Ein Ausflug zu Cinnamon endet im Desaster

Mehrere Desktops auf dem Rechner zu haben, kann ja bei mehreren Benutzern nicht schaden.. denkt man so, naiv wie man ist 😀

Erstmal die gute Nachricht, ja Cinnamon und Gnome laufen zusammen auf einem Rechner. So installiert man das als Root :

dnf install @cinnamon-desktop

Wie siehts aus ?

Gut. Der Desktop ist hĂŒbsch anzusehen, ĂŒber die vielen KlĂ€nge fĂŒr Fenster auf/zu usw. kann man streiten und die einfach abschalten, aber ansonsten war alles ok.

Es gab zwar keine ArbeitsflĂ€chen, aber dafĂŒr gehe ich jede Wette ein, daß Windows User das so lieben werden. Nemo als Explorerersatz macht nach dem ersten Start einen besseren Eindruck als Nautilus, weil Nemo nĂ€mlich nicht das berĂŒchtigte Riesen-Icon-Problem hat, was den Desktop mit Icons so aussehen lĂ€ĂŸt wie man das erwartet!

Warum gibt keine Screenshots davon ?

Weil das Screenshottool nicht mitgespielt hat 🙂 , womit wir zur Sektion „Drama“ kommen 😉

Drama

Da der GNOME-MPlayer unter Cinnamon bessere Ergebnisse geliefert hat, als unter Gnome, wagte ich das Experiment und startete Runes of Magic im Fullscreenmodus… das hĂ€tte ich besser nicht getan 🙁

Denn hier versagte das System auf voller LĂ€nge. Kein Bild vom Spiel, dafĂŒr aber eine gefangene Maus die, nun nichts mehr machen konnte, weil Sie nirgends etwas anklicken konnte. Dazu kommen die fehlenden Defaults fĂŒr die Windowstaste und noch schlimmer, die fehlenden FALLBACK Tastenkombinationen STRG+ALT+Fn zum Erreichen der Notfallkonsole. Das Drama endete dann damit, daß der Rechner ausgeschaltet werden mußte, weil im ĂŒber F1 erreichen Screensafermodus, nur Runterfahren angeboten wird, nicht aber User abmelden oder Neustart.

Das danach neugebootete Gnome litt dann doch unter Cinnamon, weil das die Monitoreinstellungen im X zerschossen hatte, was dazu fĂŒhrte, daß der HDMI Monitor kein HDMI mehr anzeigte, sondern VGA.. Hmm..

Bilanz

Cinnamon ist nett anzusehen, muß auch erst richtig konfiguriert werden, bevor man loslegen kann, ist definitiv eine Alternative, hat aber noch SchwĂ€chen.

Wer als Windowsuser umsteigen will auf Linux hat es damit sicherlich leichter als mit Gnome, wobei das auch nicht so schwer ist.

Bye, Bye, Nautilus

Ich glaube, ich behalte einfach Nemo als Explorer, denn auch unter Gnome liefert das Tool die kleinen Icons aus … Yeay! 😀

Linux Native Games: Warzone 2100

WZ2100-3Commander, das Überleben unserer Spezis steht auf dem Spiel. Erkunden Sie das Operationsgebiet und sichern Sie alle Artefakte aus der alten Welt !“

Echtzeit Strategiespiele gibt es zu Hauf, aber fĂŒr Linux und kostenlos, eher selten. Warzone 2100 kommt im guten alten Earth 2040 Look daher, spielt sich Ă€hnlich, gewinnt sich Ă€hnlich, macht Ă€hnlich viel Spaß 🙂

WZ2100-1GebĂ€ude baut man mit LKWs auf ( vermutlich ein Übersetzungsfehler 😉 ) , baut diese auch wieder ab und setzt BohrtĂŒrme um Öl zu fördern. Optisch ist das Ganze nett gemacht. Die Einheiten bewegen sich zwar nicht immer so, wie man es erwartet hĂ€tte, aber das tut dem Spiel keinen Abbruch. Die Einheiten stehen sich höchstens mal selbst im Weg und das lĂ€ĂŸt sich leicht auflösen.

WZ2100-4Richtig coole optische Effekte kommen leider im Kampagnenverlauf, wenn schwere Mörser und LasergeschĂŒtze in Spiel kommen. Die Maschinengewehr-panzer vom Anfang sind eher unspektakulĂ€r.

DafĂŒr machen die Ihren Job i.d.R. wie man ihn von ihnen erwartet 🙂

WZ2100-2Wenn man Gruppen bewegen will, kann man diese wie gewohnt flÀchig selektieren und dann losschicken.Dabei wird der Zustand der Einheit angezeigt, was hilfreich ist, wenn man Reparaturpanzer zur Hand hat ( hatte ich bei dem Spielstand nicht ).

Die Kampagnen sind am Anfang sehr einfach zu meistern, da die KI nicht die cleverste ist. NatĂŒrlich Ă€ndert sich das spĂ€testens, wenn man dem Transporter geairdroppt wird und genau entscheiden muß, welche Einheiten mit Flug mitkommen und welche nicht. An einem Punkt kam es mir auch so vor, als wenn der KI mal so ein richtiger Vorsprung gegen wurde, aber das konnte Sie nicht ausspielen 🙂

Kurzum, daß wird ein lauter und langer Spieleabend 😉

Das Spiel ist in deutsch und mit Kampangen ausgestattet im Fedora Repo zu bekommen.

Nachtrag:

Wie sich rausgestellt hat, ist Warzone 2100 ein OpenSource Nachbau eines 1999 entstandenen Spiels, der fĂŒr alle Plattformen verfĂŒgbar ist. Leuten die das schon durchgespielt haben zu Folge, ist es am Ende extrem hart. Nach ca. 8 Kampagnen wird es schon anspruchsvoll von der Zeit her, die Prognose scheint also zu stimmen 🙂

Bullshit: Snappy auf Fedora

In einem Blog-Beitrag auf seiner Webseite hat sich Adam Williamson, seines Zeichens bei Red Hat fĂŒr die Fedora QA/QS zustĂ€ndig,  ĂŒber Snappy und die unglĂŒckliche Pressemitteilung von Ubuntu ausgelassen.

Kurz zusammengefaßt heißt es da, daß Ubuntu bei Fedora zwar wegen Snappy angefragt hat, aber nur zu dem Zweck, um zu erfahren, wie man die Pakete fĂŒr Fedora bauen muß. Ansonsten gibt es  keine Zusammenarbeit von Ubuntu und Fedora in dem Punkt.

Die weiteren Statements sind privater Natur und spiegeln wider, was auch ich ĂŒber so ein Vorhaben wie Snappy denke. Dazu muß man jetzt aber wissen, was Snappy machen soll.

In der Kurzfassung: Snappy ermöglicht es Dockercontainer gleich, eine Anwendung mit all Ihren Libs und Konfigfiles als Ganzes unabhĂ€ngig vom Betriebssystem in einem dicken BinaryBlob (ein monolithisches BinĂ€rfile) zubĂŒndeln und damit direkt ausfĂŒhrbar zu machen. Als Folge davon, und das ist der Hauptkritikpunkt, handelt man sich ggf. komplett veraltetet Versionen ein, weil der Entwickler des eigentlich Hauptprogramms keinen Bock hat, seine Anwendung auf Stand zu halten. Im Prinzip hat man eine LTS Version, nur völlig ohne das S , was hier wahlweise fĂŒr Support oder Sicherheit stehen kann.

Dazu kommt laut AdamW noch, daß Ubuntu Fedora Pakete ohne das Confinement anbietet, was die einzige SicherheitshĂŒrde darstellt, wenn es denn ĂŒberhaupt an ist. Confinement meint, das AusfĂŒhren in einer Sandbox, wo eine SicherheitslĂŒcke in der Anwendung eben gerade nicht das Hostsystem kompromitieren kann.

Dieser Punkt ist aber IMHO nicht verhandelbar. Es muß immer sicher sein und unsichere Softwareversionen kommen einfach nicht auf den Tisch. Man muß sich ernsthaft fragen, ob bei Ubuntu noch alle Latten im Zaun sind, seid Sie mit Microsoft enger zusammenarbeiten.

Am Ende möchte ich AdamW noch kurz zu Wort kommen lassen 🙂

This is, to put it diplomatically, a heaping pile of steaming bullshit. You may not be surprised to learn that said pile has been served by the Canonical press department.

Noch Fragen ? 😀