Pinephone: GPS Ergebnis verbessern

Es klingt wie ein schlechter Scherz, aber da hängen Satelliten im All, die helfen, die eigene Position auf cm genau zu bestimmen, und dann landet man in einem Fluß in Leipzig 😉

Pinephone: GPS Ergebnis verbessern

Ihr könnt Euch sicher vorstellen, wo ich wohne. Wenn ich mein Pinephone frage, wo ich denn bin, sagt es mir entweder präzise, daß ich bei mir Zuhause bin, weil es mein WLAN erkennt, oder das ich in einem Fluß bei Leipzig schwimmen bin, im Oktober.

Mit dem Ergebnis kann man natürlich nichts anfangen und bevor jemand über das Pinephone herzieht, Android oder iOS-Geräten ergeht es mit reinem GPS auch nicht anders.

Technisch kann man die Genauigkeit und vor allem die Geschwindigkeit bis zur Fixierung der Position mit Hilfe von vorgefertigten Hilfsdaten deutlich beschleunigen. Die XtraPath Daten werden ins Modem geladen und verbessern da die GPS Verarbeitung. Zunächst muß man diese natürlich erst einmal Laden:

curl -LO http://xtrapath2.izatcloud.net/xtra3gr.bin

Dann müssen wir es Modem zuführen:

mmcli -m any –location-inject-assistance-data=xtra3gr.bin

anschließend noch AGPS aktivieren:

mmcli -m any –location-enable-agps-msb

und dann wären wir auch schon im Geschäft, wenn da nicht die echt schlechte GPS Antenne vom Pinephone wäre. In einem Innenraum nahe am Fenster könnt Ihr GPS vergessen, da schwimme ich immer noch in der Weißen Elster rum.Die Hardware von Samsung ist da besser, die schafft eine Lokalisierung auch dort schon.

Die Genauigkeit bis zum Lock verbessern

Wenn man nicht weiter in Leipzig sein möchte, dann hilft leider nur der naheliegendste Schritt: Der Schritt vor die Tür 😉  GPS funktioniert auf dem Pinephone tatsächlich nur dort, wo man es wirklich braucht: draußen.

Überprüfen könnt Ihr das damit:

mmcli -m any –location-status

Wenn sich die Ausgabe verändert, hat das Pine ein Signal von einem oder mehreren Satelliten aufgefangen. Bleibt die Anzeige eher statisch stehen, wird kein Signal empfangen. Ohne die sich ändernden Signale, kann man die Position nicht bestimmen, da hier die Laufzeiten der Signale benutzt werden und dazu muß man die dauerhaft empfangen.

In dem AGPS RPM, das ich gestern verteilt habe ist ein Script drin, daß Euch das alles beim Systemboot abnimmt: modemmanager-agps-1-1.aarch64.rpm

Da es sich nicht um Fedora spezifische Dinge handelt, könnt Ihr das RPM überall verwenden, wo man mit RPMs arbeitet: RHEL, CentOS, Fedora, YellowDog usw. wichtig wäre nur, daß da auch systemd drauf ist. Sollte das nicht der Fall sein, müßt Ihr Euch wohl ein eigenes Init-Script basteln.

Was uns jetzt noch fehlt

Ok, die GPS Basisfunktionalität ist vorhanden, man bekommt raus, wo man ist. Jetzt brauchen wir noch etwas Komfort in Gnome-Maps z.b. für Live Routing Tracking. Falls das jemand vom Gnome-Projekt mitliest, stellt Euch schon mal auf einen Featurerequest ein 😉

Was weniger schön an GPS ist, es zieht richtig viel Energie aus dem Akku. Laßt es also nicht lange offen, wenn der Akku nicht voll ist. Ein USB-C Ladeadapter für Auto wird in Zukunft eine gute Investition sein.

 

Fedora: Pinephone Status erreicht 100% Enduser Nutzbarkeit

Wow, was fürn Tag heute. Erst bekommen wir Software gegen unerwünschte Anrufer und dann das hier..

Fedora: Pinephone Status erreicht 100% Enduser Nutzbarkeit

Heute Nachmittag konnten Enduser endlich Ihre Korken knallen lassen: Das Pinephone erreicht die 100% auf der Enduser-Benutzerbarkeitsskala als GPS endlich Werte lieferte in Maps. Das die gelieferten Werte eher suboptimal sind, ist bei nebensächlich, da es bis dato unter Phosh gar nicht lief 🙂

Mit GPS ist die letzte in Deutschland übriggebliebene Lücke geschlossen worden, da MMS hier ohnehin bei den meisten Providern schon lange nicht verfügbar sind. Damit sind jetzt alle zu erwartenden Funktion in Betrieb:

– GPS ( Gnome-Maps )
– Sound
– WIFI
– Bluetooth
– Mobile-Data
– SMS ( Calls )
– Voice-Calls
– Email ( Geary )
– Surfen ( Firefox )
– Audio/Videochat ( Matrix )
– Fotos ( Megapixels )
– Filme aufnehmen ( wf-record )
– Musik hören
( via Kopfhörer & Lautsprecher )
– HW Beschleunigtes Videoplayback ( MPV )
– vernünftige Laufzeit ( 3 Tage )
– laufend Updates

Da es noch kein „offizielles“ RPM aus dem Fedora SIG Mobility Copr-Repo gibt, hier ein Build von mir für euch, direkt aus dem RPM Ofen:  modemmanager-agps-1-1.aarch64.rpm

Einen großen Dank an alle die dabei geholfen haben, jetzt wird es Zeit ins Stable zu wechseln und einen Mobility Spin für Fedora zu bauen.

 

Pinephone: Phosh-Antispam gegen Robocalls

Endlich mal wieder was positives vom Pinephone zu berichten. Diesmal geht es um Robocalls und wie man die los wird.

Pinephone: Phosh-Antispam gegen Robocalls

Ich weiß, ich habe lange nicht übers Pinephone berichtet, weil es keine neuen Highlites gab. Die letzten Monate haben wir uns mit Pipewireproblemen rumgeschlagen, die Anrufe unmöglich gemacht haben, weil die Umschaltung in den Telefonmodus nicht funktioniert hat. Wer das Problem noch hat, hier die Lösung:

dnf swap pipewire-pulseaudio pulseaudio

Damit ist wieder Pulseaudio das Maß aller Dinge und Pipewire erstmal wieder draußen. Anrufe sind wieder möglich, was mir dann negativ damit auffiel, daß mein Kingelton weg war 🙂 naja, das ist ein eher privates, unbedeutendes Problem, das leicht gelöst werden kann:

Pinephone: Daily Driver Status rückt näher

Aber jetzt ging es ja um RoboCalls, ein Phänomen das mehr im Rest der Welt ein Problem darstellt, bei dem Werbung, Scamversuche und ähnliches per automatischem Anruf und von Roboterstimmen vorgetragen wird.

Chris Talbot ging das so auf den Keks, daß er „Phosh-Antispam“ geschrieben hat. Damit kann man Anrufe, von Nummern die nicht im Adressbuch stehen, einfach blocken lassen. Seiner realistischen Einschätzung nach, wird ein echter Mensch der einem was zu sagen hat, nochmal anrufen, was dann erkannt und akzeptiert wird. Damit ist das eine Art Greylisting, wie man das vom Emails kennt 😉

Ich war mal so frei ein RPM für Fedora 36 zu bauen:  phosh-antispam.rpm

Kleiner Hinweis: bei der Installation wird Phosh neugestartet, also nicht wundern 😉

Das sieht dann so aus:

„Silence instead of Hangup“ meint, daß der Anruf lautlos durchklingelt, denn normalerweise wird der Anrufer auf die Mailbox umgeleitet, aber ggf. will seinen Anrufbeantworter nicht vollspammen lassen und dem Bot so signalisieren, daß er einen mal ….. kann.

„Allow Callback“ meint, daß je nach Anzahl darunter Anrufen, der Anrufer dann durchkommt. Wer es ersnst meint mit dem Anruf, drückt ja vermutlich sofort auf „Wahlwiederholung“.. so die Theorie 😉

Warum man Anrufer mit unterdrückter Nummer im Jahr 2021 noch durchlassen sollte, entzieht sich mir jetzt, aber bitte, wers braucht.

 

Alles in Allem finde ich das eine Gute Idee, auch wenn ich in 10 Jahren erst einen Robocall hatte und den hat wohl Axel-Springer dann so derbe auf Schadensersatz verklagt, weil die in deren Namen, mit einer Hamburger Nummer die Leute mit einem Gewinnspielversprechen genervt haben 😀