Linux auf dem Desktop – Wo ist das Problem???

Hat den Golembeitrag Linux auf dem Desktop, ein Abenteuer für alle die den Alltag langweilig finden schon wer gelesen?

Alleine die Schlagzeile widerspricht allem, was ich seit Jahren erlebe, aber vielleicht war Linux Mint ja einfach nicht die richtige Wahl?

Linux auf dem Desktop – Wo ist das Problem???

Ihr wisst ja vielleicht, daß ich Linux am Dienstag moderiere. Da kämpfen wir seit Jahren mit dem Phänomen, daß wir keine Desktopthemen finden(damit ist der Desktop gemeint, nicht der PC auf dem Tisch 😉 ). Außer vielleicht gelegentlich mal über eine neue Version von einem Desktop zu berichten, geht es meistens um „Wie löse ich Aufgabe X in der Konsole“ oder „Hey, schon dieses Programm gesehen?“ . Natürlich gibt es auch dieses „OMG!“ Momente, weil wieder irgendwas nicht so läuft wie es sollte, weil eine neue Version vom Nvidia-Treiber plötzlich nicht mehr rückwärtskompatibel ist. Aber das ist natürlich auch mit Windows nicht anders 😉

Von der anderen Seite aus betrachtet, sorgen diese „OMG!“ Momente, auch für die Themen bei Linux am Dienstag wo alle mit Herzblut lauschen oder mitarbeiten, denn zum Probleme lösen sind wir bei Linux am Dienstag 🙂  und das uns genau diese Probleme ausgehen, weil „der Krempel“ einfach immer besser wird, ist das eigentliche Problem, das ich als Moderator von Linux am Dienstag mit Linux habe 😉

Privat ärgere ich mich auch über einige Dinge, zum Beispiel das man Bugs meldet und die Maintainer so genervt sind, daß sie es am Reporter auslassen oder noch schlimmer, daß sich gar keiner um das Problem kümmert. Heute möchte ich mich mal positiv darüber auslassen, wie einfach die Installation geworden ist, natürlich nur, wenn man Fedora als Distro ausgewählt hat. Selbst Schuld wenn Ihr die zu Unrecht kaum beachtete Distribution mit dem meisten Kick nicht verwendet, sondern so komischen Empfehlungen folgt, daß Linux Mint #1 wäre 😉

Die Installation mit Anaconda

Fangen wir vorn an, bei der Installation Eures neuen Linux Desktop PCs

Als erstes brauchen wir ein ISO-Image von Fedora(ISO-Image) oder alternativ https://getfedora.org besuchen.

Das Image mit einem Programm Eurer Wahl auf einen USB Stick brennen ( als Abbild, nicht einfach drauf kopieren 😉 ).

Nun den Rechner mit dem USB Stick booten und …. den Anweisungen folgen:

man sieht die Auswahl aller unterstützten Sprachen von Fedora in einer vertikalen Liste.

Schritt 1: Sprache auswählen – Deutsch

Man sieht die Frage, welche Festplatte man auswählen soll und ob die ganze Platte benutzt werden soll.

Schritt 2: Auswahl der zu benutzenden Festplatte

Die Eingabe eines Passworts für die Vershclüsselung der Festplatte

Schritt 3: Die Passworteingabe für die Festplattenvollverschlüsselung

Fortschrittsanzeige

Schritt 4: Zuschauen wie die Software installiert wird.

Fertig

Fertig. Einmal Rebooten bitte.

War das jetzt schwer? Ich denke nicht 🙂

Nach dem Neustart

darf man als erstes seinen Zugang anlegen, also den Benutzernamen und das Passwort. Dann werden noch 2-3 Wünsche abgefragt zu Drittanbietersoftware, Fehlerberichterstattung und Geolocation-Diensten und es kann losgehen.

Firefox und Thunderbird sind schon vorinstalliert, Bildbetrachter und PDF-Viewer auch, da wird es jetzt schon eng mit den Softwarewünschen der ersten Stunde.

Was cooles passierte gerade

Die Aufnahmen für diesen Beitrag habe ich mit einer VM gemacht, die mit Gnome Boxen lief. Da ist mir mitten drin meine reale Cinnamon Sitzung zusammengebrochen und ich mußte neu einloggen. Die VM lief noch, was wichtig war, weil die gerade Updates eingespielt hat 🙂

Normalerweise liefen die VMs via Boxen genau so lange wie die Desktopsession lief, aber offenkundig werden die jetzt als Background-Dienst gestartet, also außerhalb vom Benutzerkontext. Da gabs früher schon eine Option für, aber die war standardmäßig aus. Ich sags ja: „Der Krempel wird immer besser.“ 😉

Die Desktopsession ist gestorben, weil … ja.. wieso eigentlich? Weil  scheinbar eine Gnome-Shell, das ist der Gnome-Desktop, gestartet wurde, während Cinnamon noch lief und da habe ich keine Erklärung für. Geil, dann haben wir morgen ein Problem zu ergründen \o/ 

Seht Ihr, so kommt Linux am Dienstag zu seinen Themen 🙂 Und ich dachte schon, daß Sommerloch wäre wieder da 😉

Was lange währt…wurde endlich mal fertig \o/

Ihr erinnert Euch an diese Geschichte mit den Kameras des TerraPad?

TerraPad: Fedora mit First Light o/

Was lange währt…wurde endlich mal fertig \o/

Es läuft Kernel 6.14.6 und die Kameras arbeiten beide zuverlässig mit Cheese und „Kamera„. Wo es noch etwas hapert ist Firefox. Der bringt leider nur ein imaginäres Standbild zustande, daß in irgendeinem Puffer enthalten ist. Natürlich gingen die Kameras schon vor Kernel 6.14.6, aber erst mit ca. 6.14.4 werden die Chips auch nach den StandBy wieder aktiviert, so daß man halt immer ein Bild bekommt und nicht nur nach dem physikalischen Einschalten, was echt praktisch ist 😉

Dem Kamerachip fehlt natürlich die richtige Initialisierung z.B. mit dem korrekten Weißabgleich. Das Bild ist etwas grünstichig und braucht auch viel Lichteinfall (der Shutter ist falsch eingestellt) um ein halbwegs ordentliches Bild zu liefern.

Für eine Videokonferenz auf der Sonne wird es reichen, aber Urlaubsfilme sollte man damit noch nicht machen 😉

Bei einem kleinen Testlauf ist die „Kamera“ Anwendung 100% effektiver als Cheese. Letzteres braucht 120% Cpuleistung nur für das Anzeigen des Kamerabildes ohne Videoaufnahme. „Kamera“ dagegen braucht nur 50% eines Kernes, ist also wesentlich effizienter und hat den großen Vorteil die Kameras beliebig oft hin und her schalten zu können, was Cheese leider nur genau einmal schafft 😉

Wenn man jetzt eine Videokonferenz mit dem eigenen Bild beglücken will, muß Cheese laufen und das Vollbildgeteilt werden. Die Latenz dabei hat die Klasse „ähm…geht so“ . Wesentlich komplizierter ist das Mikrosetup, weil das Buildin-Mic auf dem Mainboard mit „bescheiden“ geradezu großzügig tituliert ist. Ein Headset ist Pflicht, soll es vernünftig klingen.

Wer die Irrungen und Wendungen der TerraPad live erleben will, kommt man besten heute Abend mal bei Linux am Dienstag vorbei, wenn in Braunschweig das Wetter mitspielt versteht sich 😉

Default Cinnamon Theme auf bisherige Version zurückstellen

Das zu erklären wir schwieriger, fangen wir mal so an. Seit Fedora 41 hat Cinnamon die Version 6.4.x und vorher war es 6.2.x . u.a. hat sich der Theme geändert, was bedeutet, daß man einen dickeren Font für seine Fenstertitel in der Leiste hat.

Default Cinnamon Theme auf bisherige Version zurückstellen

Hier das Problem mal grafisch dargestellt:

NEU:

ALT:

Es ist einfach der bessere Font und der bessere Kontrast, aber das ist ja nur meine Meinung 😉

Wie bekommt man das wieder?

Zwei Wege, Ihr downgraded das cinnamon Paket, macht Euch eine Kopie von „/usr/share/cinnamon/theme/“ , updated dann wieder und spielt dort Eure Kopie ein, aber das führt früher oder später zu Problemen, weil das nächste Update das wegbüggelt. Ergo, muß eine bessere Lösung her.

Eigenen Theme kopieren

Das „Backup“ das Ihr durch den Downgrade gemacht habt, kopiert Ihr nicht an den oben genannten Ort sondern legt Euch als root diesen Ordner /usr/share/themes/Classic/cinnamon/ an und kopiert das Backup da rein. Schon könnt Ihr den „Classic“ Theme in der Theme Anwendung sehen und auswählen. Alles Zurück auf normal!

Alternativer Weg zum alten Theme

Erstmal ladet Ihr Euch von Koji das alte SRC RPM von Cinnamon 6.2.9 von Fedora 40 runter, dann packen wir es aus: cinnamon-6.2.9-1.fc40.src.rpm

rpm2cpio cinnamon-6.2.9-1.fc40.src.rpm | cpio -idmv
tar xzvf cinnamon-6.2.9.tar.gz
cd cinnamon-6.2.9/cinnamon/
tar c * | tar x -C /usr/share/themes/Classic/cinnamon/

jetzt könnt Ihr die angelegten Verzeichnisse des RPMs wieder löschen, das RPM auch und seid fertig.