CoronaChroniken: Was geht da in Frankreich ab?

Liebe Maskierte,

da auch Ihr bald wieder kaserniert werdet, obwohl bei uns eigentlich nichts spannendes passiert ( Neuinfektionszahl wieder ein bisschen gestiegen ), schauen wir uns doch mal unseren Nachbarn Frankreich an.

CoronaChroniken: Was geht da in Frankreich ab?

Vor 2 Tagen hatte ich ja noch eine leichte Entspannung im Graphen drin, die ist aber mit den Nachkorrekturen der Neuinfektionszahlen für Deutschland dann, wie befürchtet, verschwunden. Damit ist der Trend bei uns auch weiter „Aufwärts immer, Abwärts nimmer!“, also genau das was man am Anfang der Winterzeit erwarten würde.

Die Franzosen dürfen ab heute nur noch für eine Stunde am Tag zum Sport nach draußen und benötigen selbst zum Spazierengehen, Einkaufen oder den Arztbesuch einen Passierschein ( A38 vermutlich ). Örtlich ist man auf einen Radius vom 1km um den Wohnort beschränkt. Alle entbehrlichen Firmen werden geschlossen, komischerweise bleiben die Schulen offen. Die Maßnahme ist bislang bis zum 1.Dezember befristet.

Die Neuinfektionen lagen in Frankreich zuletzt bei 46.500 Neuinfizierten am Tag. Das ist schon eine Hausnummer die schnell noch größeres erwarten lässt. Frankreich hält für uns alle aber eine Überraschung parat:

(C) EuroMOMO.eu

Genau wie Berlin, liegt die Sterblichkeit in Frankreich am unteren Grenzwert wenn nicht sogar im Bereich der Untersterblichkeit. Wer da mal sein Bundesland sehen möchte, schreibe bitte seine Gesundheitsministerin oder Minister an, auf daß dieser die Zahlen an EuroMOMO ( empfohlen vom RKI übrigens ) melden solle. Ich habe das getan. Warum das nicht das Bundesamt für Statistik macht, verstehe ich auch nicht. Ist das etwa ein Staatsgeheimnis, wieviele Menschen hier so sterben? Ich denke nicht.

Was jetzt?

Auf der Bundespressekonferenz gestern waren Mediziner von den größten Kliniken aus Nord/Ost/Süd/West vertreten und haben ein bisschen den aktuellen Stand bei Ihnen erklärt. Das größte Problem derzeit sind nicht die fehlen Betten, sondern die fehlenden Pfleger, denn freie Betten gäbe aktuell auf dem Papier jede Menge. Wenn man aber kein Pflegepersonal hat, nutzt das nichts. Als, ich kann es nicht anders nennen, Verzweiflungstat würde ich den Vorschlag werten, doch alle geplanten Operationen abzusagen und die OP-Kräfte an die Betten zu schicken. Das mag für eine Hüftop noch gehen, aber spätestens bei Krebsops wird das problematisch.

Da muß man jetzt die Politik mal fragen: Was habt Ihr eigentlich die letzten 6 Monate gemacht, außer den Teufel an die Wand zu malen? Wo sind die 6 Monate lang ausgebildeten Hilfspflegekräfte, die man jetzt bald bräuchte? Es gab ja schliesslich genug Soloselbstständige, Künstler und andere arbeitslose Menschen, die sicher nicht nein gesagt hätten. Die Kliniken haben Ihre Hausaufgaben gemacht und sich umstrukturiert und damit Ihre Bettenkapazitäten hochgeschraubt. Jetzt fehlen Pfleger und das ja nicht erst seit gestern.  Ich denke, man nennt es Politikversagen. Da ruf ich natürlich auch lieber nach mehr nutzlosen Maßnahmen, als daß ich mein langjähriges Versagen zugeben würde.

Es ist ja auch viel wichtiger, ob man das jetzt „Pfleger und Pflegerinnen“ oder „Pfleger:innen“ oder „Pfleger*nnen“ nennt. An so etwas geilen sich Leute auf, die keine existierenden Probleme lösen wollen, sondern nur heiße:re Luft von sich geben möchten. Wer sich angesprochen fühlt, weiß, daß in ihrem oder seinem Leben etwas schief läuft. Geht Probleme an, die Menschen direkt helfen: Umweltverschmutzung durch Plastik z.b. Ein Beschluss „Lebensmittel kommen nicht mehr mit Plastik in Kontakt“ und die Sache erledigt sich quasi von alleine. Eine weitere große Hilfe wäre so etwas „Auf Lebensmittels, die in gleicher oder besserer Qualität vorort angebaut werden können (Knoblauch z.b. )  gibt es einen entfernungsabhängigen Umweltverschmutzungszoll. Nichts mehr mit Subventionen, sondern Strafen wären die Folge. Das erspart uns dann den sehr fragwürdigen Chinesischen Bio-Knoblauch, statt des deutschen Knoblauchs, den es zwar gibt, der aber mehr Geld kostet, weil der Bauer auch seine Rechnungen bezahlen können muß.

Zurück zu uns

Wer hat sich im Supermarkt, in einer Gaststätte, in einem Restaurant, bei C&A mit Corona angesteckt? Dachte ich mir. Wieso machen wir dann das, was wir derzeit tun? Weil einige wenige Ausnahmen reichen um den Bias ins falsche Licht zu rücken. Mir tun die Gastronomen und Kleinkünstler echt leid, die meisten reißen sich den Arsch auf, machen früh auf und spät zu, erfüllen die Auflagen und sind jetzt wieder die Gelackmeierten. Weniger Verständnis habe ich für Helge Schneider, der Herrn Scholz empfohlen hat einen Jahresdurchschnitt zu erstatten, statt den Vorjahresmonat als Basis heranzuziehen, weil er ja letzten November nichts verdient hätte.

Was wirklich ein nachvollziehbares Problem in der Gastro ist, sind die wenigen (Berliner) Szenelokale, in denen man nicht mal aufs Klo kommt, weil die so derbe voll sind. Diese Ausnahmen sind es, die den anderen die Probleme bereiten und den „Möchtegern-Oberharter-Hund“-Politikern in die Hände spielen. Unseriöse, zum Glück amtslose, Vertreter des Public-Health-Management-Sektors fordern dann auch mal, daß die Polizei in Wohnungen kontrollieren sollte, wenn da mehr als 2 Leute am Fenster rumschleichen. Es gehören immer noch zwei Dinge dazu Herr L.: eine Person, die anstecken kann, und Personen die angesteckt werden können, die wieder zu einem Grad infektiös werden, um erneut als die eine Person zu gelten.

Um den Abschluß mit Frankreich zu bekommen, was ist an einem Bewegungsradius so hilfreich? Es spielt doch nur eine Rolle, wievielen Menschen ich begegnen könnte, und nicht wo das dann genau ist. Außer natürlich, man möchte irgendwann mal die Stadtviertel abschotten können, dann wäre es hilfreich, wenn die Betroffenen alle am selben Ort wären. Das könnt Ihr Euch noch drauf freuen, was da kommen könnte.

 

 

CoronaChroniken: Am Dienstag gibt es wieder neue Zahlen

Liebe Maskierte,

heute nur ein kleines Update, denn die wirklich interessanten Zahlen gibt es erst am Dienstag vom RKI.

CoronaChroniken: Am Dienstag gibt es wieder neue Zahlen

Trotzdessen bekommt Ihr jetzt schon erfreuliche Grafiken geliefert:

Ich habe hier mal ein bisschen an den Farben und Bezeichnungen gespielt. Der hellblaue ist wie immer die RKI-These „Was wir heute sehen ist eigentlich schon vor einer bis zwei Wochen passiert.“ Die gestrichelte Linie die täglichen Infektionszahlen von RKI. „(7d)“ meint 7-Tage-Durchschnitt.

Ich vergaß: Ja, ich denke jetzt haben wir expotentielles Wachstum.

Viel spannender ist aber diese hier:

aus der sich das hier ergibt:

625.000 Neuinfizierte am Tag  wären nötig um die Sterbefälle aus April nachzubilden.

Anmerkung: Je mehr Infizierte gemeldet werden, bei gleichen Sterbefällen, desto mehr bräuchte man um die Zahl 247,5 pro Tag aus April zu erreichen.  Formel(grob): Ibrauch = (Tapr/Theute)*Iheute

Deswegen ist Dienstag ein wichtiges Datum, da kommen die aktuellen Sterbefallzahlen raus.

Den Anstieg der Infektionszahlen kann man diesmal nicht auf mehr Tests schieben:

Bleibt es aber bei dem Trend, daß es viel, viel mehr Infektionen gibt, aber kaum mehr im Krankenhaus behandelte Menschen, dann müßte auch dem letzten klar sein, daß die Gefahr von dem Virus ein bisschen sehr arg übertrieben wurde.

Hinweis: Die Aussagen beziehen sich auf die Gesamtbevölkerung und explizit nicht auf Ihr Individualrisiko. Das können Sie zwar ableiten, aber es bleibt Ihnen überlassen zu beurteilen, ob Sie zu einer Risikogruppe angehören. Wenn das so ist, schützen Sie sich mit funktionierenden Methode (FFP2 u.b.), nicht mit einer selbstgestrickten MNB, von der Fachärzte in einer größeren Studie abraten.

PS: Liebe Youtuberin mit dem Aufklärungsfetisch, gute Grafiken zu wissenschaftlichen Themen erkennt man nicht daran, daß es einen Y-Fehlerbalken gibt, denn dazu müßte es eine Fehlermarge geben. Wenn aber die Quelle ( RKI ) diese Fehlermarge nicht mit angibt, kann man auch diesen Balken auch nicht einbauen. Erzähl das doch mal Deinen paar Followern 🙂

Coronachroniken: Zahlen lügen nicht – Teil 2

Liebe Kasernierte,

aufgrund eines Datenfehlers ging gestern leider das Update zum Beitrag „Zahlen lügen nicht“ verloren. Die möchte ich daher nun ausgleichen.

Coronachroniken: Zahlen lügen nicht – Teil 2

Ich hatte gestern gefordert, dass wir die Zahlen zur Anzahl der durchgeführten Tests bekommen. Diese gibt es aber leider nicht in Tagesform, sondern nur wochenweise. Ich habe daher die Lücken gefüllt und es auf „Pro-Tag“-Form runtergebrochen:

HINWEIS: Es gibt in dieser Grafik zwei Skalen. Die ROSA Werte gehören zusammen. Wer mit 2 Skalen nicht zurecht kommt, und dies sind mehr als nur eine handvoll Leute, möge sich bitte an jemanden wenden, der ihm/ihr oder es das erklärt.

Neuinfektionen vs. Tests

 

Mein leider gestern verloren gegangenes Fazit zu der Grafik war, das a) die Zahlen vom 9.3. bis zum 16.3. nicht stimmen können und b) alles vor dem 8.3. unbekannt ist, außer dass es ca. 124.000 Tests in 10 Wochen waren und ich daher die Zahlen geschönt habe, um überhaupt eine Kurve zu bekommen. Das wäre sonst ein Strich gewesen 😉

Aber was kann man jetzt ablesen?

Die Zahlen sind wegen der wöchentlichen Gesamtangabe durch das RKI, welches übrigens die täglichen Zahlen hat, nicht ganz klar, ob es nun eine Laborpandemie ist oder nicht. Steigende Fallzahlen implizieren, dass es dazu passende Testfälle geben muss, sonst hätte man kein positives Testergebnis bekommen. Die Frage bleibt also, was ist Ursache und was Wirkung?

Eins bleibt aber gleich: es spielt eigentlich keine Rolle, weil es keine Übersterblichkeit in Deutschland gibt, was uns ja auch die Zahlen vom Statistischen Bundesamt gezeigt haben, welches, wie ich heute sehen konnte, auch eine eigene Grafik präsentiert, die am Ergebnis keinen Zweifel lässt: Es sterben nicht mehr Leute als im Schnitt zu erwarten waren.