CoronaChroniken: Auf der Suche nach passenden Zitaten

Liebe bald Geschröpfte,

wenn es nach einigen Politikern unter der Führung von Herrn Söder geht, dann dürft Ihr für das Nichttragen von nicht so funktionierenden Alltagsmasken bald 150 Euro Bußgeld zahlen.

CoronaChroniken: Auf der Suche nach passenden Zitaten

Der verlinkte Beitrag ist ein N-TV Interview mit Herrn Söder, das sich auf zwei Aussagen reduzieren läßt: „Alles dreht sich nur noch um Corona“ und „Jeder, der das leugnet, hat nichts verstanden.“  ( Diese Andereinanderreihung macht übrigens viel mehr Sinn, also sein Gebrauch der selben Sätze im seinem Kontext.)

Als ich das hörte, mußte ich sofort an ein Volker Pispers Zitat denken: „Was sie dann ist, das darf ich auf der Bühne gar nicht offen aussprechen.“ (gemeint war von der Leyen wegen der Riesterrentenverarsche)

Herr Söder machte deutlich, daß er die Alltagsmasken für vernünftige Werkzeuge hält, die einzigen wohlgemerkt, die es neben der Impfung gäbe. Das nur FFP3 Masken eine erwiesene Schutzwirkung haben, unterschlägt er hier natürlich.

Gibt es überhaupt positive Belege für die Wirksamkeit der Alltagsmaske?

Ich habe letzte Woche eine Suche nach Belegen für eine Wirksamkeit der Alltagsmasken gestartet, konnte aber nur eine Studie finden. Diese stammte von der Uni Mainz und wurde umgehend vom RKI torpediert 🙂
Im Kern geht es darum, daß Jena früher als andere eine Maskenpflicht eingeführt hat und schon 4-5 Tage später seien die Infektionszahlen sehr viel langsamer (75% geringer) gestiegen, als in anderen Vergleichsstädten.

Das RKI kommentierte dies mit dem Hinweis, daß sich Maßnahmen aufgrund der Inkubations- und Eingewöhnungszeit erst 2-3 Wochen später in etwaigen Graphen zeigen würden, womit die Studie durchgefallen war. Selbst wenn man nur die berüchtigten 8 Tage ( Mittel von 5-11 )  Inkubationszeit  annimmt, dürften sich massive Änderungen also frühestens 1 Woche nach Maßnahmeneinführung zeigen.

Was auch immer in Jena passiert ist, falls die Zahlen überhaupt stimmen, oder ob die Vergleichsgruppe in der Studie einfach falsch gewählt war, und die Studie damit mangelhaft wäre, es hatte sehr wahrscheinlich nichts mit der Maskenpflicht zu tun.

Falls jemand eine positive Studie hat, die sich nicht so leicht widerlegen lässt hat, Ihr wisst wo eine funktionierende Emailadresse zu finden ist.

Die aktuellen Grafiken

Warum könnte man nun bewegt sein an dieses Pispers Zitat zu denken? Vielleicht deswegen:

oder so etwas:

Wie man hier schön sehen kann, steigen die Infiziertenzahlen seit dem 10.7. deutlich an, ohne das die Verstorbenenzahlen 13 Tage später nachziehen, wie das noch im März und April der Fall war.

Was bei Tönnies im Juni noch ein Speziallfall hätte sein können, nämlich das nur gesunde, jüngere Menschen ohne Risiken leicht daran erkrankt waren, das setzt sich als Trend weiter fort, was einen Zufall oder Speziallfall zu einem Regelfall macht. Wenn das die neue Regel ist, dann sollte man nicht Maßnahmen nach der alten Regel treffen, sondern sich an die neuen Regeln anpassen.

Dies bringt uns zu dem Pispers Zitat, dessen Personalpronomen angepaßt, so lautet:

„Was er dann ist, das darf ich auf der Bühne gar nicht offen aussprechen.“

Herr Pispers schob diesen Satz hinter die Feststellung, daß entweder wäre die beschriebene Person unfähig(freundlich ausgedrückt) oder hätte es besser wissen müssen, dann wäre die Person ein … und genau das darf ich auch nicht schreiben, aber ich gebe einen Bastelsatz an die Hand: „fängt mit R an und endet mit menschlichen Fäkalienauswurföffnungen“.

Jetzt reden wir hier nicht über Einzelpersonen, sondern über Ministerpräsidenten der Bundesländer. Es gibt einige Bundesländer, die eine Lockerung anstreben und einige, die das nicht wollen. Wer wo steht, entnehmt Ihr lieber der Tagespresse, bei den Fähnchenpolitikern komme ich einfach nicht hinterher 😉

Fest scheint diese Woche nur zu stehen, daß die ganze Testerei der Reisenden ziemlich teuer und nicht so effektiv wie gedacht ist. Die Labore wären auch überlastet und „das Material“ würde da nicht mehr lange mitmachen. Ob Herr Söder mit Material die Leute in 24/7 Beschäftigung gemeint hat, oder die Maschinen, die in einem Labor halt immer Tests machen, auch wenn kein Coronavirus im Spiel ist, lies er leider offen.

Angesichts der Graphen oben stellt sich der Satz „Jeder, der das leugnet, hat nichts verstanden.“ für mich derzeit in einem ganz anderen Licht dar, als Herr Söder ihn gern sehen würde.

Zum Abschluß noch die anderen Graphen, auch wenn wir die eigentlich nicht mehr brauchen:Die Sterbefälle Juli & August stammen aus dem täglichen Situationsbericht des RKI vom 25.8. , davor vom Destatis, die Infektionzahlen vom Dashboard des RKI , die Graphen von mir für Euch 😉

Übrigens

… auch die Sterbezahlen werden nachträglich nach oben und unten korrigiert, wie ich heute bei der Überprüfung derselbigen feststellen konnte. Leider wird dies „mal wieder“ nicht kommuniziert/dargestellt.

Ich habe da nochmal über den Test der Masken von der Duke University nachgedacht. Es wäre clever gewesen, den Test mit einem echten Kranken zu machen, und dann die Virusanzahl in der Luft zu messen, die durch die jeweilige Maske ging. Das wäre sinnvoller, als die reine Tröpfchenanzahl festzustellen, denn Tröpfchen fallen zu Boden, aber die kleinen Viruspartikel, die durch solche Masken durchkommen, die bleiben lange in der Luft schweben ( Areosole ).

Falls Sie also in einer Medizinischen Forschungsstätte arbeiten, schlagen Sie doch mal so einen Testlauf mit unterschiedlichen Maskentypen vor. Wir wären alle gespannt auf das Ergebnis!

Einen habe ich noch, der Lauterbach hat sich heute zur Maskenpflicht am Arbeitsplatz geäußert: „Maskenpflicht für Parties, statt für Jobs“ . Genau, son Virus ist nur ansteckend, wenn man fröhlich und besoffen ist, und nicht durch die Arbeit frustriert. Dabei hatten wir wo den größten Ausbruch? War das nicht in einer Fabrik? Bei so etwas fehlen einem die Worte. Überall, wo Menschen eng aufeinander hocken oder tanzen, kommt es leicht zu einer Virusübertragung, also entweder für alle oder keinen.

Cleverer wäre es natürlich, sich mal damit zu beschäftigen, ob eine Ausbreitung überhaupt noch ein Problem wäre. Aber davor scheut man sich ganz offensichtlich. Über die möglichen Gründe, denken Sie lieber selbst nach.