Gelöst : Chroot mit OpenSSH 7.2p2-6

Erste Hinweise zu den Ursachen des Problems

Wie im Bugtracker von RedHat einsehbar ist, kristallisieren sich grade (während des Schreibens dieses Artikels) Probleme mit der Chroot-Funktion vom SSHD heraus. Ist die Chroot aktiviert, was man tun sollte, um Benutzer den Zugang zum eigentlichen System zu verweigern, so daß diese keine lokalen Angriffe fahren können, sondern in einer eigenen Umgebung arbeiten müssen, werden die für Root nötigen Capabilities nicht mehr gesetzt.

Capabilities sind die Eigenschaften eines Users, die erweiterte Rechte im Linuxsystem beinhalten, wie z.b. das Recht sich mit PTRACE in Prozessen einzuklinken, um diese zu belauschen oder zu verändern. Diese Capabilities machen Root erst aus und fehlen in der aktuellen sshd version:

# capsh --print
Current: =
Bounding set =
Securebits: 00/0x0/1'b0
 secure-noroot: no (unlocked)
 secure-no-suid-fixup: no (unlocked)
 secure-keep-caps: no (unlocked)
uid=0(root)
gid=0(root)
groups=

Ursache ist eine Änderung am SSHD aus 2015 : https://bugzilla.mindrot.org/show_bug.cgi?id=2486

Bis zu dieser Änderung konnte man keine intelligente Ausnahme für den Rootuser konfigurieren, wenn es darum ging den Benutzer in eine Chroot einzusperren, OHNE das man alle Benutzernamen des Systems in die Config einträgt. Das wäre kompletter Quatsch gewesen 😉 Deswegen mußte man sich folgendes Konstrukts bedienen:

ChrootDirectory /opt/root/
Match user root
     ChrootDirectory /

Übersetzt heißt das obige:

Für *ALLE* Benutzer, wechsle in eine CHROOT Umgebung im Pfad „/opt/root/“
Wenn Du ROOT bist, dann wechsle nach „/“

Und genau das führt nun zum Problem, da  ChrootDirectory „/“ für die Entwickler nie als Option in Betracht kam, obwohl es ein valides Argument war.  In der 7.2p2-6 wurde „ChrootDirectory“ überarbeitet und offensichtlich beschlossen, daß bei einer Chroot nie Capabilities nötig sein werden würden, was so vermutlich auch nicht für alle Server auf der Welt funktionieren wird. Das kann noch spannend werden.

Der Lösung auf der Spur

Die Lösung liegt in dem neu eingeführten Wert „none“ als Argument für ChrootDirectory. Dies hebt die ChrootBeschränkungen für den User Root wieder auf:

ChrootDirectory /opt/root/
Match user root
     ChrootDirectory none

Wo mit es wieder so funktioniert, wie ursprünglich gedacht.

Thank you for the help with investigation. Do not close this bug, because it is obviously a bug that we drop root capabilities. We should not certainly do that for a UID=0 regardless the chroot option.

Once I will test the patch, I will issue the updates.
Jakub Jelen / RedHat.com“

ups … DNF deinstalliert und nu ?

Da will man ein harmloses Update einspielen und angeblich stört so eine Lib dabei. Naja, nichts besonders. Kommt öfters vor. Man deinstalliert das fragliche Programm und installiert es wieder: fertig.  Soweit in der Theorie.

„Götter irren sich nie – Root schon!“

Der Befehl : „dnf update –allowerasing“ sollte das eigentlich auch so gleich machen, wenn man Abhängigkeitsprobleme hat.
Vielleicht hätte er das auch, wenn man stattdessen nicht versucht hätte das Paket direkt zu löschen ( dnf erase packagename ). Den dabei unterlief mir ein Fehler bei der Blindbenutzung der Bash :

dnf erase dnf update –allowerasing

Und natürlich blind auf Ja gedrückt 🙂 Schon war DNF , YUM, YUMEX und ABRT verschwunden 🙁 Jetzt versucht mal ohne Paketmanager den Paketmanager DNF zu reinstallieren. Die Lösung ist natürlich relativ einfach: RPM direkt benutzen.

Jetzt ist natürlich nur die Frage: Woher nehmen ?

Die Frage hatte ich zum Glück schon mal in einem anderen Zusammenhang gestellt : Koji

Beispiel für HTTPD: http://koji.fedoraproject.org/koji/packageinfo?packageID=280

Koji ist eine Webseite des Fedoraprojekts, auf dem alle Builds für alle Fedoraversionen verfügbar sind. Dort können alte wie Betaversionen und natürlich die aktuellen Pakete gefunden werden. Einfach Downloaden und mit rpm installieren.

Wenn man die RPMS alle in einem Verzeichnis hat ist das ganz einfach: rpm -i *rpm

Sind alle Pakete mit Abhängigkeiten vorhanden, ist das Malheur in Minuten beseitigt. Allerdings muß man ganz schön viele Pakete runterladen, deswegen zuerst nur DNF und seine Abhängigkeiten installieren, dann per DNF alles, was bei dem Erase mit eliminiert wurde.

Wer eine Liste braucht :  grep Erased /var/log/dnf.rpm.log

Oct 18 00:37:20 INFO Erased: abrt-desktop-2.8.0-5.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:20 INFO Erased: abrt-cli-2.8.0-5.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:20 INFO Erased: abrt-addon-vmcore-2.8.0-5.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:21 INFO Erased: anaconda-23.19.10-1.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:21 INFO Erased: abrt-addon-python3-2.8.0-5.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:21 INFO Erased: initial-setup-gui-0.3.37-1.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:21 INFO Erased: anaconda-gui-23.19.10-1.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:21 INFO Erased: initial-setup-0.3.37-1.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:21 INFO Erased: abrt-addon-python-2.8.0-5.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:21 INFO Erased: anaconda-core-23.19.10-1.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:21 INFO Erased: anaconda-tui-23.19.10-1.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:21 INFO Erased: python3-meh-gui-0.43-1.fc23.noarch
Oct 18 00:37:21 INFO Erased: python3-meh-0.43-1.fc23.noarch
Oct 18 00:37:21 INFO Erased: yumex-3.0.17-2.fc23.noarch
Oct 18 00:37:22 INFO Erased: yum-utils-1.1.31-508.fc23.noarch
Oct 18 00:37:22 INFO Erased: yum-langpacks-0.4.5-2.fc23.noarch
Oct 18 00:37:22 INFO Erased: python-meh-gui-0.43-1.fc23.noarch
Oct 18 00:37:22 INFO Erased: python-meh-0.43-1.fc23.noarch
Oct 18 00:37:22 INFO Erased: dnf-plugin-system-upgrade-0.7.1-1.fc23.noarch
Oct 18 00:37:22 INFO Erased: createrepo-0.10.3-3.fc21.noarch
Oct 18 00:37:22 INFO Erased: anaconda-yum-plugins-1:1.0-10.fc20.noarch
Oct 18 00:37:22 INFO Erased: abrt-python-2.8.0-5.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:22 INFO Erased: abrt-addon-ccpp-2.8.0-5.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:22 INFO Erased: abrt-gui-2.8.0-5.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:23 INFO Erased: abrt-addon-pstoreoops-2.8.0-5.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:23 INFO Erased: abrt-tui-2.8.0-5.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:23 INFO Erased: yum-3.4.3-507.fc23.noarch
Oct 18 00:37:23 INFO Erased: dnf-yum-1.1.10-1.fc23.noarch
Oct 18 00:37:23 INFO Erased: abrt-addon-kerneloops-2.8.0-5.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:23 INFO Erased: gnome-abrt-1.2.2-3.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:23 INFO Erased: abrt-retrace-client-2.8.0-5.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:23 INFO Erased: libreport-python-2.6.4-2.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:23 INFO Erased: abrt-addon-xorg-2.8.0-5.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:24 INFO Erased: abrt-plugin-bodhi-2.8.0-5.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:24 INFO Erased: setroubleshoot-3.3.11-1.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:24 INFO Erased: policycoreutils-devel-2.4-21.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:24 INFO Erased: abrt-java-connector-1.1.0-6.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:24 INFO Erased: abrt-dbus-2.8.0-5.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:24 INFO Erased: abrt-python3-2.8.0-5.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:24 INFO Erased: abrt-2.8.0-5.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:24 INFO Erased: libreport-python3-2.6.4-2.fc23.x86_64
Oct 18 00:37:24 INFO Erased: dnf-1.1.10-1.fc23.noarch

Natürlich kann man das jetzt mit etwas Bashmagie automatisch reinstallieren lassen. Kleiner Denkanstoß :

grep „Erased:“ /var/log/dnf.rpm.log | sed -e „s/^.*Erased:/dnf install -y/g“ | bash

Eine kleine Nacharbeit muß man dann aber noch tun: die Configfiles für YUM und DNF sollten restauriert werden, denn nach dem Install sind die wieder default. Zum Glück ist RPM clever und legt bei sowas eine Sicherungsdatei an:

-rw-r–r–. 1 root root 833 18. Okt 01:00 /etc/yum.conf
-rw-r–r–. 1 root root 833  3. Apr 2016  /etc/yum.conf.rpmsave

Und immer dran denken: bis auf  „dd if=/dev/zero of=/dev/sda1“ aka „format c:“ kann man alles unter Linux reparieren.

Solution – mysqldump – No database selected when selecting the database

International shortform:

Hi, if you reached this page, because it’s one of five webpages regarding this specific error message, please scroll down to the end.

Und für alle anderen, die lange Form:

Die Shell kann komisch sein, aber die Abwesenheit der Bashshell ist noch zu viel komischeren Sachen fähig, eine davon ist der Bug von Mysqldump keine Datenbank angegeben zu haben.

Hintergrund: Wenn man in Java mit Exec() einen Befehl startet, hat man keine Shell vor sich und damit auch eine Menge Sicherheitsprobleme nicht mehr. Nachteil : u.a. „*“ wird nicht mehr funktionieren, denn das wird von der Bash geparst. Keine Bash => Kein „*“ Keine „<>“ .

Das kennt man noch. Was jetzt kommt, ist allerdings extrem schwer zu debuggen, deswegen bin ich auch ein klein bisschen stolz als einziger im Netz eine Lösung präsentieren zu können, auch wenn die eher trivialer Natur ist. Sucht mal nach der Fehlermeldung, es gibt nur 4 Seiten, die diese Meldung behandeln 😉 (OK, jetzt 5 )

Das hier ist der Befehl:

/usr/bin/mysqldump  --add-locks -e --force -R --triggers --add-drop-table --hex-blob -h localhost --password=dbpass --user=dbuser dbname;

Das erzeugt die Fehlermeldung :

mysqldump: Got error: 1046: No database selected when selecting the database

obwohl eine Datenbank angegeben ist. Gibt man den  Befehl in die Shell ein, geht es sofort ohne Anpassungen. Kleine Anmerkung, auf die Fehlermeldung an sich muß man geistig erstmal kommen, richtig wäre nämlich „no databasename given“

Wie löst man das jetzt, wenn man doch schon alles richtig angegeben hat ?

Na man drückt dem Befehl die Pistole auf die Brust, so daß er sich nicht mehr herausreden kann ;D

/usr/bin/mysqldump  --add-locks -e --force -R --triggers --add-drop-table --hex-blob -h localhost --password=dbpass --user=dbuser --databases dbname

Der kleine Zusatz „–databases“ ist eigentlich dazu da, mehr als eine Datenbank in einen SQL-Dump zu integrieren. Es geht aber auch nur mit einer einzigen Datenbank und komischerweise kommt der Parser jetzt nicht mehr durch einander und erkennt die Datenbank am Ende des Befehls. Es gibt so bescheuerte Bugs 😀

Ok, Hello there.  You found this page, because it’s the only one marked as solution to the problem, that you give mysqldump a databasename and it says, that you did not. It’s a bug that occurs only in the absence of bash. You counter it by adding „–databases “ infront of your databasename. See the above example if your uncertain how to do it.

If you wanne see more articles in english, please leave a comment about it. Cu.