Google Spam – ganz ohne Google :)

Folgender Textbeitrag landete neulich in unserer Spamfalle :

You have 3 lost emails

Google

We have sent you a message.

11/12/2013
3 lost emails has been found and recovered.
View emails
We hope you found this message to be useful. However, if you'd rather not receive future e-mails of this sort, please [Link opt-out here].

Wenn man mal von dem Datum, das 4 !! Jahre in der Vergangenheit liegt absieht, macht die Mail natürlich gar nichts her. Da würde ich nichmal drauf klicken, wenn die wirklich von Google wäre 🙂 Der Opt-Out Link ging dann natürlich an eine völlig andere Webseite : http://www.ads.kalauz.hu/disagreed.php ( keine Panik, liefert nur noch 404 🙂 )

Wie man an den Headern sehen kann :

From: "Support" <polk@link4pc.com>
Message-ID: <5913e6.b157.35c4ec43@link4pc.com>
Subject:  You have 3 lost emails

Kam das nicht mal mit einem gefälschten Googleansender. Als wirklich, was für eine schlampige Arbeit 😀

Auch mal interessant der Spamreport :

 Pkte Regelname Beschreibung 
---- ---------------------- -------------------------------------------------- 
2.4 DATE_IN_FUTURE_03_06 Absendezeit 3 bis 6 Stunden nach Datum in "Received"-Kopfzeilen 
0.0 HTML_MESSAGE BODY: Nachricht enthält HTML 
1.1 MIME_HTML_ONLY BODY: MIME-Nachricht besteht nur aus HTML

Also Angekommen, bevor sie abgesendet wurde 😀 Über soviel Fehler beim Virenverteilen kann  man echt nur noch laut Lachen !

Vertraue keinem, schon gar nicht Deinem Browser

Man sollte nie, nie nachsehen was sein eigener Computer so treibt, denn es könnte einem nicht gefallen! Genauer gesagt, es macht einem einfach nur Sorgen.

Ich dachte immer Skype wäre verantwortlich…

… was schlimm genug wäre, weil Skype Verbindung wie ein Grippevirus auf den ganzen Planeten verteilt. Wie sich heraus gestellt hat, ist FireFox noch schlimmer. FF hält einfach mal eine offene Verbindung zu Google auf, nur das keiner weiß was da transportiert wird. Man kann nur annehmen, daß es sich um eine hängende Verbindung der Googlesuche handelt, aber sicher kann man sich da nicht sein.

Aber die Krönung meiner kleinen Inspektion des Desktoptraffics war das hier:

tcp        0      0 192.168.0.44:59734      98.137.200.255:80       VERBUNDEN   1929/cinnamon

Oh ja, DER Cinnamon-Desktop selbst wars. Wie eine Recherche gezeigt hat, ist das Problem seit 2013 bekannt. Das Wetter-Applet ist zu blöd!!! die Verbindung zum Yahoo-Wetterserver sauber zu beenden. Also wird, genau wie im Fall der Googlesuche oben, einfach alle paar Sekunden ein KEEP-ALIVE Paket ausgetauscht. Völlig nutzloser Traffic!

Nie Nachsehen, wenn ihr nicht stundenlang Dinge prüfen wollt

Mehr kann man dazu nicht sagen, außer natürlich der Frage: „Wie bist Du da überhaupt drauf gekommen?“

Antwort: „HAK5“

In einer der Hak5 Sendungen ging es um Bandbreitenmessungen. Welche Tools es da gibt, steht in einem anderen Artikel, der morgen kommt : Bandbreitenmessung in der Console

Google Chrome löscht sich selbst per Update

„Google ist dumm, wie Esel ist schlau“ würde unser Lieblings-Pseudo-Osteuropäer sagen, denn Google selbst hat Chrome per Update auf allen RPM basierten Linuxservern unabsichtlich entfernt.

Grund war ein falsch zusammengebautes RPM im Google Repository. Die Datei /usr/bin/google-chrome-stable fehlte im Update vom 2. September 2016 einfach. Lustigerweise ist das ausgerechnet die wichtigste 😉

Sep 02 09:11:48 INFO Upgraded: google-chrome-stable-53.0.2785.89-1.x86_64
Sep 02 09:11:49 INFO Cleanup: google-chrome-stable-52.0.2743.116-1.x86_64

# rpm -ql google-chrome-stable

/opt/google/chrome/xdg-mime

/opt/google/chrome/xdg-settings
/usr/bin/google-chrome
/usr/share/applications/google-chrome.desktop
/usr/share/gnome-control-center/default-apps/google-chrome.xml
/usr/share/man/man1/google-chrome.1

Mit dem heutigen Update google-chrome-stable-53.0.2785.92-1.x86_64.rpm kam die Datei dann wieder auf die Computer drauf 🙂

Ursache für den Fehler dürfte eine neue Directoyhierarchie sein, die aus dem Binary einen Link gemacht hat:

0 lrwxrwxrwx. 1 root root   31  3. Sep 20:54 /usr/bin/google-chrome -> /etc/alternatives/google-chrome
0 lrwxrwxrwx. 1 root root   29  3. Sep 20:54 /etc/alternatives/google-chrome -> /usr/bin/google-chrome-stable

0 lrwxrwxrwx. 1 root root   32  2. Sep 01:20 /usr/bin/google-chrome-stable -> /opt/google/chrome/google-chrome
4 -rwxr-xr-x. 1 root root 2112  2. Sep 01:20 /opt/google/chrome/google-chrome

Update: 6.9..2016

Heute kam dann der Grund für das wohl überhastete Update :

Am 1. 9. 2016 gab es Advisories für Chrom und Chromium, die eine echt krasse Sicherheitslücke im Browser offenbaren:

Mehrere Schwachstellen in Google Chrome vor Version 53.0.2785.89 auf Windows,
Mac OS X und Linux Systemen ermöglichen einem entfernten, nicht
authentifizierten Angreifer das Ausführen beliebigen Programmcodes, Umgehen
von Sicherheitsvorkehrungen, Darstellen falscher Informationen, Durchführen
von Cross-Site-Scripting (XSS)-, Universal-Cross-Site-Scripting (UXSS)- und
Denial-of-Service (DoS)-Angriffen sowie weitere nicht spezifizierte Angriffe.

In dem Licht betrachtet, könnte es auch Absicht gewesen sein, die Browser zu deaktivieren und die User zu schützen.