Nemo: kleines Datenspurenproblem

Moin,

auf der Suche nach einer Erklärung wieso Nemo ständig mit unsortierten Verzeichnislisten startet, statt der eingestellten alphabetischen Reihenfolge, stieß ich auf ein kleines Datenspurenproblem.

Nemo: kleines Datenspurenproblem

Nemo, der Dateiexplorer von Cinnamon, merkt sich die Position jedes Icons auf dem Desktop in einer Datei: ~./config/nemo/desktop-metadata

Wenn man wie ich noch Restbestände aus der Steinzeit des Digitalen Films vorrätig hat, damit man bei Internetausfall, NetFlixpleite oder Implosion von Amazon+ noch Unterhaltung einspielen kann, hat man ein Problem. Auch wenn Ihr häufig Live-Images mountet, USB Sticks benutzt oder sonstige Laufwerke auf Eurem Desktop aufpoppen habt, dann seid auch Ihr von der Nemo-Datenspuren-Panne betroffen.

Jedesmal, wenn ein Laufwerk gemountet wird, erscheint dazu ein Icon auf dem Desktop. Ein Icon auf dem Desktop muß eine Position haben und die muß man als Desktopmanager speichern. Das passiert in obiger Datei.

Am Ende sieht diese Datei dann leider so aus:


[mtp.volume]
nemo-icon-position=91,834
monitor=0
icon-scale=1
nemo-icon-position-timestamp=1499790545

[THE_HOBBIT_AUJ_EXTENDED_PART_2.volume]
nemo-icon-position=221,34
monitor=0
icon-scale=1
nemo-icon-position-timestamp=1507039069

Damit speichert diese Datei leider mehr als genug um interessant zu sein: Name und Datum der Erstsichtung des Mediums. Alleine schon, daß man sehen kann, welchen Film man sich angesehen oder welchen USB Stick man benutzt hat, ist schon erschreckend, aber dazu noch das Datum + Uhrzeit auf die ms genau, ist ein Log das nicht sein sollte.

Das merken des Datums ist für den Zweck außerdem völlig unnötig, außer man würde bei jedem mal, wenn man das Icon benutzt, den Stand aktualisieren und alle die Icons löschen, die seit X Monaten nicht mehr benutzt wurden. Das passiert leider nicht.

Um es Euch einfach zu machen, habe ich da mal was zusammen gebastelt:

$ grep timestamp desktop-metadata | sed -e „s/^.*=//g“ | awk ‚{print „date –date=\“@“$1″\““;}‘ | bash

Für etwas Wissbegierigere:

#!/bin/bash

ALISTE=$(cat $1)

for line in $ALISTE; do

if [[ "$line" == *"volume"* ]]; then
       echo $line;
fi

if [[ "$line" == *"timestamp="* ]]; then
       echo "$line"| sed -e "s/^.*=//g" | awk '{print "date --date=\"@"$1"\"";}' | bash
fi

done

kommt das bei raus u.a.:

[DIE_KAENGURU-CHRONIKEN.volume]
Di 8. Sep 17:11:15 CEST 2020
[Fedora-WS-Live-32-1-6.volume]
Di 29. Sep 17:58:48 CEST 2020
[Fedora-WS-Live-33_B-1-3.volume]
Do 1. Okt 13:04:21 CEST 2020
[Fedora-WS-Live-33_B-1-3.volume.2]
Mi 30. Sep 23:51:27 CEST 2020

[Kommentarspur: Ja ich geb es zu, ich hab ihn gesehen und er war nicht so toll. Ich hatte da mehr auf Jesus,Gott und die DNA Bombe gehofft 😀]

Da Volumen mit Icon auch alles das ist, was man per SSHFS, CUTEFS, FTPMOUNT usw. mountet, verrät diese Datei auch auf welchen Servern man unterwegs war.  Das sind alles META-Daten die nicht sein müßten.

Den Namen des Volumens könnte mit SHA256 hashen, mit einem per-PC-Salt natürlich, das Datum könnte als Löschdatum benutzt werden und so zur Selbstreinigung beitragen. Das sind nur minimale Änderungen, würden die ganze Sache aber komplett entschärfen!

Daher werde ich mich da mal wieder mit Scott rumprügeln müssen, da er dafür Verantwortung zeigt 🙁

Allemal sind diese und andere Dateien Ihres Types, ein Argument für eine pauschale Festplattenvollverschlüsselung beim Setup eines PCs.