Ein Recovery System wird geboren

Gestern bei Linux am Dienstag : Recovery ISO Images in Grub einbinden.

Ein Recovery System wird geboren

Gestern Abend konnten wir dank Kanos Hilfe in einem wilden Ritt durch Grub, ein Recovery ISO Image für Fedora in unser Testsystem einbauen, so daß es im GRUB Bootmenü permanent auftaucht, aber nicht auf der Systemplatte hinterlegt ist.

Kommt es zum Bootfail, mal von der totalen Zerstörung der Bootpartition abgesehen, kann über Grub das Recovery ISO Image geladen werden. Ein cleverer Updatemechanismus sorgt dafür, daß es zwar per DNF & RPM installiert werden kann, aber nicht präsent ist, wenn das System läuft. So kann es auch nicht durch unvorsichtige Benutzer oder Software gelöscht werden.

„Wie, nicht auf der Systemplatte hinterlegt?“

Es handelt sich nicht um eine bootbare Partition, das hätte man auch machen können, aber das hat einige Nachteile bei den Updates. Es ist eigentlich nur eine Lagerpartition, auf der das ISO Image draufliegt :

 

nichts besonderes zu sehen, nur ein offener Dateimanager mit dem ISO Image

Dazu gehört ein kleiner Eintrag in der /etc/grub.d:

# cat /etc/grub.d/99_RECOVERY
#!/bin/sh
exec tail -n +3 $0
# Copy into /etc/grub2.d and set chmod +x
menuentry „Fedora-RECOVERY“ –class fedora –class gnu-linux –class gnu –class os {
  insmod ext2
  set isofile=“/RECOVERY.iso
  search -sf $isofile
  loopback loop $isofile
  linux (loop)/boot/x86_64/loader/linux root=live:CDLABEL=Fedora-WS-Live-42 rd.live.image verbose iso-scan/  filename=$isofile quiet rhgb
  initrd (loop)/boot/x86_64/loader/initrd
}

An der Stelle herzlichen Dank an Kano von Kanotix. Er hat die Basis für dieses kleine Script bereitgestellt, der Eintrag selbst ist praktisch mit der LiveBootconfig von der Fedora 42 Livedisk identisch, aber nicht gleich 😉

Dieser GRUB Eintrag durchsucht dank search -sf dateiname alle lesbaren Partitionen nach RECOVERY.iso . Dann wird Grub angewiesen das ISO als Basis zu öffnen und den Kernel daraus nebst initramfs zu benutzen. Das ist ein klein bisschen mehr Aufwand, als wenn die ISO schon auf einem USB Stick ist. Funktioniert aber trotzdem erstaunlich gut.

Hat man das Script eingefügt, muß man es nur noch mit chmod +x  /etc/grub.d/99_RECOVERY ausführbar machen und einmal mit grub2-mkconfig -o /boot/grub2/grub.cfg eine neue Grubconfig gebaut werden.

im Grubmenü sieht das dann so aus:

Im Grubbootmenu sieht man den Fedora Recovery Eintrag

Danach bootet einfach das ISO Image normal durch.

Unser Plan für nächste Woche

Da der Boot- und Updatevorgang geklärt ist, Fedorauser können das nämlich bereits im Linux am Dienstag Repo finden, widmen wir uns nächste Woche dann dem Bau des speziellen Liveimages mit all den Tools, die man für ein Recovery so braucht.

ACHTUNG:

Wer das fedora-recovery RPM aus dem Repo testen will, braucht eine min.  3 GB große Partition namens „RECOVERY“. Das richtige Label ist ganz wichtig, weil das RPM darüber die richtige Partition für die Installation findet. Das Filesystem ist dabei in soweit egal, GRUB muß es nur lesen können. Es kommen also min. alle EXT Filesysteme, BTFS und VFAT in Frage.

Selbst wenn Ihr bei der Partition Mist baut, ist das beim Test nicht tragisch, Ihr habt dann einfach nur ein 2,3 GB ISO File unter /usr/share/recovery liegen, das unnötig Platz frisst 😉

Danach bauen wir Scripts um Probleme automatisch zu fixen

In den Wochen danach werden wir versuchen diverse Bootprobleme automatisch zu erkennen und zu fixen.

Am Ende des Projekts könnte ein automatisches Recovery-System stehen, daß normalen Endbenutzern das System wieder herstellt, wenn die es kaputt gemacht haben. Erfahrene Benutzer finden dann dort die Tools, um Ihre etwas heftigeren Probleme selbst zu beheben.

Wo ist jetzt der Vorteil gegenüber einem LIVEImage auf einem USBStick?

Gegenfrage: Wollt Ihr in der Krise erst noch den USB Stick suchen, dann feststellen, daß Ihr gar nicht wisst wo das Bootmenü vom Bios aktiviert wird um dann festzustellen, daß die Tools komplett veraltet sind?

Eher nicht, oder? 🙂 Außerdem wollen wir ja erreichen, daß der Linuxdesktop noch mehr von Normalen Benutzern akzeptiert wird, da muß ein Reparaturtool natürlich auch sehr einfach zu benutzen sein. Damit schlagen wir definitiv ein neues Kapitel im Fedora Desktop auf. Hoffentlich schließen sich da andere Distros mit an.

Übrigens auch für Serverbetreiber wäre das von Vorteil, weil man dann keine „Rescue CDROMS“ mehr in der VM Wechseln müßte, sondern einfach neu booten, ins GRUBMenü gehen und die Rescue starten. Das geht viel einfacher als in der VM erstmal die Bootreihenfolge zu ändern. Denkbar wäre auch eine PXE Bootumgebung, statt einer Partition, dann nimmt der Vorgang weniger Platz weg.

 

Linux – ISO Image brennen

Aus gegebenem Anlass heute das Thema, wie man eine ISO Datei auf einen USB Stick „brennt“.

Die einfache Antwort lautet natürlich: Genau so wie auf eine DVD, aber das ist natürlich nicht hilfreich, daher folgt eine bebilderte Anleitung.

Methode 1

Schritt 1 : Das Laufwerke Tool starten ( aka. Gnome-Disks )

Schritt 2 : Den USB Stick reinstecken und auswählen

Laufwerketool

Schritt 3 : Im Menu ( oben in der Fensterleiste ) „Laufwerksabbild wiederherstellen“ auswählen ( kommt der Kontext oben im Bild )

Schritt 4 : mit dem Dateirequester das ISO Image auswählen

Schritt 5 : Wiederherstellen anklicken

Wirklich brennen?

Schritt 6 : Die Rückfrage beantwortet und abwarten bis der Vorgang beendet ist.

Methode 2

  1. Im Nemo/Nautilus die ISO Datei rechts anklicken.

2. Öffnen mit „Schreiber von Laufwerksabbildern“ ( ganz unten )

Alternative Methode

3. Als Ziel den USB Stick auswählen

4. Wiederherstellung starten und bestätigen

5. Abwarten und Tee trinken gehen!

Was man mit Unity als erstes machen sollte..

… darf ich nicht sagen, sonst werde ich gevierteilt 😀 Am Ende kommt Ihr selbst drauf, ich schwör!

Ubuntu, das von unserer LUG als am einfachsten zu supportende Linux gewählt, zieht man sich zunächst mal als ISO File und brennt es auf einen USB Stick, bzw. startet es direkt mit einer Virtualisierungsumgebung ( z.b. Boxen, Xen, KVM etc. ).

Nach dem Booten und der Entscheidung, daß man es erstmal TESTEN will, sollte man zuerst mal das Augenkrebs auslösende Farbschema auflösen, indem man ein anderes Hintergrundbild wählt :

Ubuntu-1selbiges kann man in den Systemeinstellungen ändern, welches an dem Icon mit dem Zahnrad und dem Engländer-Schraubenschlüssel links im Dock erkennen kann.

Des weiteren fällt auf, daß Englisch die gewählte Sprache ist, was nicht sein muß, denn über das Languagetool / Sprachen und Regionen, kann man sich recht einfach Deutsch ins Haus holen, so man denn zuerst das obligatorische Update einspielt :

Ubuntu-2Install klicken und dann per Drag & Drop ( wirklich !?!?!?! ) „Deutsch“ an oberste Stelle in der Liste hieven muß.

Ubuntu-3Jetzt noch die systemweit (per Knopfdruck) auf Deutsche Lokale einstellen:Ubuntu-4 Das alleine ist schon anstrengend, aber es kommt leider noch besser, denn die Livedisk ist in ihren Mittel leider arg begrenzt, was meint, ein sofortiges Umstalten auf Deutsch ist nicht absehbar, denn dazu müßte sich der User neu einloggen. Täte er dies auf der Livedisk, wäre der Spaß für ihn oder sie hier bereits zu ende, denn .. und ich wage es kaum auszusprechen … man kann sich danach nicht mehr als Liveuser einloggen !

Um das Problem zu umschiffen öffnet man ein Terminal und gibt ein:

sudo su –

gefolgt von:

systemctl restart lightdm

Ubuntu-11und dann kommt das Bild hier:

Ubuntu-5Die Oberfläche wurde quasi soft neugestartet und macht jetzt die Änderungen für Deutsch. Noch das Tastaturlayout umgestellt :

Ubuntu-6und wir könnten anfangen mit Testen, wenn … ja, wenn da nicht noch ein Pferdefuß wäre 🙂

Links oben im Dock befindet sich die zentrale Anlaufstelle, falls man nicht weiß, was man will: die Suche!

Um etwas suchen zu wollen, müßte man etwas finden können. Da man nicht weiß was man finden will, schlägt die Suchapp hier gleich mal was vor. Unten am Rand kann man da noch diverse Suchfelder umschalten.

Wenn man schon wenig an Programmen vorfindet, will man vielleicht etwas installieren. Diesen Vorgang kann man über die „Ubuntu Software“ Anwendung bewerkstelligen, gäbe es denn überhaupt Software, die uns diese App vorschlagen könnte. Ganze 4 Spiele sind vorhanden und dummerweise schon installiert. Zumindest weiß über diese jetzt bescheid und könnte versuchen sie zu finden.

Ubuntu-13Der Softwarecenter ( gleiches Tool, andere von mir gewählte Bezeichnung ) sorgt auch für Aktualisierungen … ja,nee… laß es einfach, funktioniert auch nicht 🙁

Ubuntu-9Der Versuch erzeugt leider soviel Platzverbrauch, daß die Ramdisk vom Livedemo volläuft … und da hörte der Spaß dann auf 😀

Fazit: „Ubuntu Livedisk – Nein Danke!“

Die VM hatte übrigens 3 GB RAM, mehr als genug für so einen Test.

So wie Unity bedient wird, muß ich allerdings sagen, daß wer nichts anderes kennt und neugierig ist, damit wohl zurechtkommen wird. Aber besser wäre es, etwas anderes auszutesten. Überzeugen konnte es mich nicht.

Einige merkwürdige Dinge fielen mir auf:

  • der Versuch das ApfelOS nachzuäffen, was lustigerweise auf dem Freedesktop aufsetzt
  • der Livediskuser der nicht mehr einloggen kann.
  • die sagenhafte Auswahl an nicht vorhandener Software im Softwarecenter
  • die 32Bit Version kann man sich nur per Torrent ziehen, was ungewöhnlich ist

Obige Punkte haben andere Distros in Ihren Livedisks übrigens gelöst. Das Sprachumschaltproblem erfordert dort auch den Relogin, aber der ist wenigstens möglich.

Unter uns.. nehmt was anderes, nur Slackware war bislang schlechter zu testen 😉

Und nun können alle Ubuntu Fans loslegen 🙂

allgemeiner Hinweis: Kritiken werden gepostet, beleidigende Kommentare nicht.