temporär Nemo als Nautilusersatz testen

Um auf Fedora Gnome Nemo als Default-Dateimanager zu testen, kann man sich eines ganz fiesen Tricks bedienen. Zunächst muß man natürlich Nemo installiert haben:

sudo dnf install nemo

danach öffnet man sich eine Root-Shell und verschiebt Nautilus einfach und ersetzt es durch Nemo. Das erspart einem eine ganze Menge Konfigurationsarbeit, die man vielleicht nur dann machen will, wenn einem Nemo im Normalbetrieb gefällt.

cd /usr/bin/
mv nautilus nautilus.bak
ln -s nemo nautilus

Jetzt der Warnhinweis für alle, die die Folgen des Obigen nicht absehen können:

Das hält nur bis zum nächsten Nautilusupdate. Es ist eine temporäre Lösung.

Das Ersetzen klappt, weil Nemo ein Dropinreplacement von Nautilus ist. Nemo wurde vom Nautilus 3.4 Stand geforkt, weil Nautilus einen Weg eingeschlagen hat, der nicht von allen geteilt wurde. Das kann ich voll und ganz verstehen, beim BigIconProblem z.b. mußte Nautilus für Gnome 3.20 von seiner „Die dicken Icons bleiben“ Strategie wieder umschwenken. Nemo hat das z.b. nie umgesetzt.

Wenn ich mich für Nemo final entschieden habe, denn auch hier läuft nicht alles komplett rund, werde ich Euch einen Guide zum Umkonfigurieren der Systemeinstellungen auf den Weg geben.

Ein Ausflug zu Cinnamon endet im Desaster

Mehrere Desktops auf dem Rechner zu haben, kann ja bei mehreren Benutzern nicht schaden.. denkt man so, naiv wie man ist 😀

Erstmal die gute Nachricht, ja Cinnamon und Gnome laufen zusammen auf einem Rechner. So installiert man das als Root :

dnf install @cinnamon-desktop

Wie siehts aus ?

Gut. Der Desktop ist hübsch anzusehen, über die vielen Klänge für Fenster auf/zu usw. kann man streiten und die einfach abschalten, aber ansonsten war alles ok.

Es gab zwar keine Arbeitsflächen, aber dafür gehe ich jede Wette ein, daß Windows User das so lieben werden. Nemo als Explorerersatz macht nach dem ersten Start einen besseren Eindruck als Nautilus, weil Nemo nämlich nicht das berüchtigte Riesen-Icon-Problem hat, was den Desktop mit Icons so aussehen läßt wie man das erwartet!

Warum gibt keine Screenshots davon ?

Weil das Screenshottool nicht mitgespielt hat 🙂 , womit wir zur Sektion „Drama“ kommen 😉

Drama

Da der GNOME-MPlayer unter Cinnamon bessere Ergebnisse geliefert hat, als unter Gnome, wagte ich das Experiment und startete Runes of Magic im Fullscreenmodus… das hätte ich besser nicht getan 🙁

Denn hier versagte das System auf voller Länge. Kein Bild vom Spiel, dafür aber eine gefangene Maus die, nun nichts mehr machen konnte, weil Sie nirgends etwas anklicken konnte. Dazu kommen die fehlenden Defaults für die Windowstaste und noch schlimmer, die fehlenden FALLBACK Tastenkombinationen STRG+ALT+Fn zum Erreichen der Notfallkonsole. Das Drama endete dann damit, daß der Rechner ausgeschaltet werden mußte, weil im über F1 erreichen Screensafermodus, nur Runterfahren angeboten wird, nicht aber User abmelden oder Neustart.

Das danach neugebootete Gnome litt dann doch unter Cinnamon, weil das die Monitoreinstellungen im X zerschossen hatte, was dazu führte, daß der HDMI Monitor kein HDMI mehr anzeigte, sondern VGA.. Hmm..

Bilanz

Cinnamon ist nett anzusehen, muß auch erst richtig konfiguriert werden, bevor man loslegen kann, ist definitiv eine Alternative, hat aber noch Schwächen.

Wer als Windowsuser umsteigen will auf Linux hat es damit sicherlich leichter als mit Gnome, wobei das auch nicht so schwer ist.

Bye, Bye, Nautilus

Ich glaube, ich behalte einfach Nemo als Explorer, denn auch unter Gnome liefert das Tool die kleinen Icons aus … Yeay! 😀

Linux Native Games: Warzone 2100

WZ2100-3Commander, das Überleben unserer Spezis steht auf dem Spiel. Erkunden Sie das Operationsgebiet und sichern Sie alle Artefakte aus der alten Welt !“

Echtzeit Strategiespiele gibt es zu Hauf, aber für Linux und kostenlos, eher selten. Warzone 2100 kommt im guten alten Earth 2040 Look daher, spielt sich ähnlich, gewinnt sich ähnlich, macht ähnlich viel Spaß 🙂

WZ2100-1Gebäude baut man mit LKWs auf ( vermutlich ein Übersetzungsfehler 😉 ) , baut diese auch wieder ab und setzt Bohrtürme um Öl zu fördern. Optisch ist das Ganze nett gemacht. Die Einheiten bewegen sich zwar nicht immer so, wie man es erwartet hätte, aber das tut dem Spiel keinen Abbruch. Die Einheiten stehen sich höchstens mal selbst im Weg und das läßt sich leicht auflösen.

WZ2100-4Richtig coole optische Effekte kommen leider im Kampagnenverlauf, wenn schwere Mörser und Lasergeschütze in Spiel kommen. Die Maschinengewehr-panzer vom Anfang sind eher unspektakulär.

Dafür machen die Ihren Job i.d.R. wie man ihn von ihnen erwartet 🙂

WZ2100-2Wenn man Gruppen bewegen will, kann man diese wie gewohnt flächig selektieren und dann losschicken.Dabei wird der Zustand der Einheit angezeigt, was hilfreich ist, wenn man Reparaturpanzer zur Hand hat ( hatte ich bei dem Spielstand nicht ).

Die Kampagnen sind am Anfang sehr einfach zu meistern, da die KI nicht die cleverste ist. Natürlich ändert sich das spätestens, wenn man dem Transporter geairdroppt wird und genau entscheiden muß, welche Einheiten mit Flug mitkommen und welche nicht. An einem Punkt kam es mir auch so vor, als wenn der KI mal so ein richtiger Vorsprung gegen wurde, aber das konnte Sie nicht ausspielen 🙂

Kurzum, daß wird ein lauter und langer Spieleabend 😉

Das Spiel ist in deutsch und mit Kampangen ausgestattet im Fedora Repo zu bekommen.

Nachtrag:

Wie sich rausgestellt hat, ist Warzone 2100 ein OpenSource Nachbau eines 1999 entstandenen Spiels, der für alle Plattformen verfügbar ist. Leuten die das schon durchgespielt haben zu Folge, ist es am Ende extrem hart. Nach ca. 8 Kampagnen wird es schon anspruchsvoll von der Zeit her, die Prognose scheint also zu stimmen 🙂