Pinephone: Wie man Fedora installiert

Da sich Andreas eine Anleitung auf Deutsch gewünscht hat, machen wir das einfach mal.

Pinephone: Wie man Fedora installiert

Das ist eigentlich ganz einfach, wir brauchen:

1x SD-Kartenleser
1x „Gnome-Disks“ zu Deutsch „Laufwerke“ oder für die Konsole „dd“
1x Fedora Image

Das Image bekommt man hier:

https://github.com/nikhiljha/pp-fedora-sdsetup/releases/tag/v0.4.0

Es gibt zwar neuere Images, aber das ist ist meine aktuelle Basis im Pinephone, die funktioniert und ist mit einem DNF-Update auf meinem Softwarestand. Die ganzen Tricks die ich anwende sind da noch nicht dabei.

Wie findet man das passende Device für den SD-Kartenleser?

Für Anfänger: seht im Laufwerketool nach!
Für Konsolenfans: cat /proc/partitions am einfachsten vor und nach dem Einstöpseln des Lesers vergleichen!

Die Installation

Erst einmal in der Konsole:

  • Imagedatei entpacken: xz -d filename.tar.xz;tar xf filename.tar
    Hinweis: das nimmt schnell mal viel Platz weg
  • SD-Karte in den Leser stecken und schauen welches Device der Leser hat! Wer da nicht drauf achtet, der könnte sich sein System unrettbar überschreiben. Deswegen empfehle ich da eher das Laufwerketool zu benutzen, das warnt einen eindringlich:
    dd if=fedora.img of=/dev/<YOUR_SD_CARD>
  • Nun müssen wir noch die letzte Partition so vergrößern, so das Sie die ganze SD-Karte füllt. Es empfiehlt sich „parted“ und/oder „gparted“ zu installieren und es ggf. grafisch zu tun. Nun geht Ihr genau das hier ein und ersetzt dabei nur Euer Device an der richtigen Stelle:
    • sudo parted /dev/<your_sd_card_device>
    • (parted) resizepart 2 100%
    • (parted) quit
    • sudo resize.f2fs /dev/<the_second_sd_card_PARTITION>

Das war es schon. Die letzte SD-Karten-Partition ist die mit der höchsten Nummer! Die sieht man aber in /proc/partitions erst, wenn das Image geschrieben und die Partitionstabelle synchronisiert wurde.

Jetzt die Karte in das Pinephone stecken und Booten.

Login als „pine“ mit „123456“. Job Nummer 1 ist das Passwort wechseln. Erst danach loggt man sich ins WLAN ein!

Entweder Ihr loggt Euch per SSH von außen ein, oder macht ein Terminal auf. Nicht Verzagen „Kings Cross“ ist das gesuchte Programm. Nicht fragen, ist längst raus geflogen, weil Gnome-Terminal problemlos funktioniert.

Root werden: „sudo su“  + Eurer neues Passwort

Das Masterupdate: „dnf -y update“. Dann gleich Rebooten und soweit ausgestanden 😉

Die grafische Installation

Weil das Schreiben des Images auf USB genauso funktioniert wie das Schreiben auf eine SD-Karte:

Linux – ISO Image brennen

 

Einfach dort nachlesen. Wenn Ihr fertig seid ohne Eure Systemfestplatte gekillt zu haben, startet Ihr GParted, wählt die SD-Karte aus, klickt auf die letzte Partition weist Gparted an, diese Partition zu vergrößern ( rechter Mausklick ). Befehl abnicken, warten, fertig.

Ich empfehle

Danach den „maxbattery“ Tweak, den „ModemManager“ Tweak, das Flashlight und SuspendGuardian zu installieren. Fast alles hier zu finden:  https://github.com/Cyborgscode/pinephone

Fedora erobert das Pinephone

Die Autoscreenrotation braucht Ihr nicht mehr, die ist in Phosh jetzt funktional.

Der ModemManager-Tweak hat es noch nicht auf die Seite geschafft

Legt eine Datei namens: /etc/systemd/system/ModemManager.service an und schreibt das hier rein:

[Unit]
Description=Modem Manager
After=
Requires=

[Service]
Type=dbus
BusName=org.freedesktop.ModemManager1
ExecStart=/usr/sbin/ModemManager –test-no-suspend-resume
StandardError=null
Restart=on-abort
CapabilityBoundingSet=CAP_SYS_ADMIN
ProtectSystem=true
ProtectHome=true
PrivateTmp=true
RestrictAddressFamilies=AF_NETLINK AF_UNIX
NoNewPrivileges=true
User=root

[Install]
WantedBy=multi-user.target
Alias=dbus-org.freedesktop.ModemManager1.service

danach „systemctl daemon-restart“ „systemctl restart ModemManager“ . Fertig. Jetzt bleibt das Modem im Pinephone im System-Suspend in Betrieb und Ihr könnt angerufen werden 😉 SIM Karte vorausgesetzt.

PS: GPS geht auch nur mit SIM-Karte, weil ohne gehts Modem gar nicht.

 

Pinephone: 200mW – neuer Rekord

Wie sagte Prof. Farnsworth immer „Good News Everyone!“ und dann mußte die Mannschaft auf irgendeine tödliche Mission gehen 😀 Ich schwöre, das ist hier nicht der Fall 😉

Pinephone: 200mW – neuer Rekord

Mit dem aktuellen Megi-Fedora-Kernel 12.0.7 verbraucht das System im Deep-Sleep nur noch 200 mW und kann so 6,5 Tage in Bereitschaft bleiben. Yoda von der Fedora SIG Mobility brachte heute gute Nachricht raus. Wie er sich so lange zurückhalten konnte es zu starten ist mir aber schleierhaft 😉

Im Deep-Sleep reagiert das Modem auf Anrufe und SMS ( der Teil muß noch etwas verbessert werden ) und weckt dann den Rest vom System auf, so daß der Anruf angenommen werden kann. Mit der neuen Modemfirmware soll das noch viel besser klappen, als mit der Herstellerfirmware

Im Normalbetrieb, also erreichbar per SSH, kommt der neue Kernel auf 0.88-0.92W . Das sind 0.5 W weniger als noch vor einer Woche. Das Telefon kann mit der Leistung fast schon in den täglichen Betrieb wechseln, wenn man es zwischenzeitlich nicht zu hart ran nimmt 😉 Tagesbetrieb.. WIR KOMMEN \o/

 

Pinephone: Plasma Mobile Desktop

Manjaro mit Plasma Mobile kommt mit dem Pinephone Beta mit, also war es Zeit sich den mal anzusehen.

Pinephone: Plasma Mobile Desktop

Wie Ihr ja wisst, bin ich im Fedora Pinephone Lager beheimatet, aber Plasma Mobile wollte ich die ganze Zeit schon ausprobieren, seit ich es zum ersten mal sah. Vorgestern meinte eine SD Karte nicht mehr booten zu müssen, also habe ich testhalber ein anderes Image ausprobieren wollen, da auch ein Überschreiben mit dem bisherigen Image keine Verbesserung brachte. Was lag näher als denn gleich mal den Plasma Mobile Desktop für das Pine zu testen 🙂

„Das ist Handyfeeling mit Linux“

Schon das Booten des Images fühlt sich an, als wenn die Welt schon immer mit Linux Handies funktioniert hätte. Drei kurze Fragen nach der Sprache, dem Wifi und dem neuen Benutzernamen und das Image ist konfiguriert. Ein klein wenig später erscheint dann auch ein stilvoller Loginbildschirm, der einen an das BQ Aquarius denken lässt. Leider kann man den so nicht ablichten, aber der Desktop an sich sieht ja auch aus wie geleckt 😀

 

 

 

Hier ein paar Impressionen vom Desktop

Was man leider, mit Bordmitteln, nicht ablichten kann ist das Pull-Down-Panel mit den Kontroll-Icons für Wifi, Ton, Helligkeit usw. Die Buttons sind ein bisschen eckig vom Layout her, erfüllen aber sehr gut Ihren Zweck und kommen dabei den laufenden Programm nicht ins Gehege, wie das bei Phosh leider der Fall ist.

Der Filemanager ist im Vergleich zu Nemo, und besonders Nautilus. nicht nur bemüht nützlich zu sein, er schafft es auch:

Allerdings, externe oder interne Laufwerke einbinden ist leider nicht drin. Dafür spielt und zeigt er gleich intern so ziemlich alles ab Werk an. Das extra im Lieferumfang enthaltene MPV kommt im Gegensatz zur Fedora Version leider nicht über einen Core-Dump beim Start hinaus, wenn man die fehlende Lib erst einmal selbst nachinstalliert hat. Dabei hätte ich gerne mal gesehen, ob die HW Beschleunigung geht.

Auch die Zwischensequenzen beim Start eines Programms überdecken die lange Ladezeit von der SD ( die interne ist min. 5x schneller ) ganz gut. Rein von der User Expierience her, ist Plasma der Desktop für jedes Linuxphone. Und das ist selbst mit den Fehlern, die ich gefunden habe. Ich würde diesen Desktop Phosh oder Gnome sofort vorziehen.

Fehlende Features

Es fehlt z.b. Firefox im Basisimage, den muß man sich nachinstallieren, was erstaunlich leicht ging, weil ich es gleich in der Rootshell gemacht habe, statt über die Oberfläche 😉 d.b. nicht, daß es dort nicht geht, ich war nur „zufällig“ in der Nähe 😉

Dicht dran waren die Plasma Entwickler auch an der Übersetzung ins Deutsche, wie man er rechts sehen kann, bei Daten haben sie leider etwas vergessen.

Selbst wenn man Deutsch einstellt und der Datumseinsteller selbst auch in Deutsch daher kommt, bleibt das eingestellte Datum englisch. Leider auch auf dem Loginbildschirm, der mich am und pm begrüßt.

Das dürfte leicht zu lösen sein und solange die Ortszeit stimmt, kann man das verschmerzen. Megapixels läuft so gut oder schlecht, wie auf Fedora. Firefox auch, bis auf den kleinen Unterschied, daß er mit Manjaro keinen Videochat hinbekommt. Dies funktioniert derzeit nur mit Fedora als OS \o/

 

Matrix

Audiocalls funktionieren allerdings gut, wenn man denn überhaupt soweit kommt. Der Start vom Firefox produziert eine 10er Load und 65% IO Wait, was aber vermutlich an der SD Card liegt. Könnte aber auch daran liegen, daß mehrere Coredumps beim Start erzeugt werden … args! Wie auch schon mit Fedora, passt Firefox nicht komplett auf den Bildschirm. Schade eigentlich. Mit Firefox ist einiges im Argen, wie man auch hier mit der Bildschirmtastatur sehen kann. Firefox ist auch das einzige Programm soweit, daß sich verkleinert und verschiebt, wenn es ihm beliebt. Vermutlich war es deswegen nicht in der Startaufstellung.

Kleines Fazit

Wenn man mal von dem Rumgezicke mit Firefox absieht, macht Plasma auf dem Pinephone viel Vergnügen, weil es sich einfach richtiger anfühlt oder anders ausgedrückt: Ich will das unbedingt mit Fedora haben! 😀