Android Audio an Linux streamen

Heute wollen wir uns mal den umgekehrten Weg anschauen, Audio von Android zu Linux streamen.

Wir könnten dafür natürlich Kodi nehmen, aber Kodi ist ein Overkill, und es soll doch leicht und charmant sein, oder ? 🙂

OK, wir brauchen :

Linux:
Pulseaudio mit PAPrefs
Rygel

Android:
BubbleUPnP

Installiert man Rygel kommen alle nötigen Module mit. BubbleUPnP ist eine gute Android App, die kann ich nur empfehlen, treibt jeden SmartTv besitzenden Vater in den Nervenzusammenbruch 😉

Pulseaudio Setup

zunächst starten wir PAPrefs und aktivieren die ganzen Netzwerkfeatures, also ..

Pulseaudio Netzwerk-Audio-Geräte im lokalen Netzwerk auffindbar machen
Netzwerkservertab -> Alles außer Authentifizierung einschalten

PulseAudio-PAPrefs

Rygel Setup

Dann setupen wir Rygel über die Config: ~/.config/rygel.conf :

[general]
upnp-enabled=true

[MediaExport]
enabled=true
uris=

[External]
enabled=true

[org.gnome.UPnP.MediaServer2.PulseAudio]
enabled=true

und starten es als Benutzer über Shell so :  rygel -n <interfacename> -U -D -t   wobei der Interfacename z.b. enp2s0 lauten könnte, oder auch eth0, die Netzwerkkarte halt.
Mit „ip link“ kann man sich alle Netzwerkkarten anzeigen lassen :

[~]$ ip link
1: lo: <LOOPBACK,UP,LOWER_UP> mtu 65536 qdisc noqueue state UNKNOWN mode DEFAULT group default qlen 1
    link/loopback 00:00:00:00:00:00 brd 00:00:00:00:00:00
2: enp2s0: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc fq_codel state UP mode DEFAULT group default qlen 1000
    link/ether 41:16:5d:24:5e:08 brd ff:ff:ff:ff:ff:ff
3: virbr0: <NO-CARRIER,BROADCAST,MULTICAST,UP> mtu 1500 qdisc noqueue state DOWN mode DEFAULT group default qlen 1000
    link/ether 12:34:01:0a:cd:54 brd ff:ff:ff:ff:ff:ff
4: virbr0-nic: <BROADCAST,MULTICAST> mtu 1500 qdisc fq_codel master virbr0 state DOWN mode DEFAULT group default qlen 1000
    link/ether 12:34:01:0a:cd:54 brd ff:ff:ff:ff:ff:ff

Einfach das richtige Netzwerkinterface nehmen.

Es kommen einige Fehlermeldungen, aber das stört nicht weiter solange der Prozess nicht stoppt ist das leider normal. Es gibt wohl mehr Programmierer deren Programme nur laufen, wenn Sie glücklich unnötige Fehlermeldungen ausspucken können, als ich dachte. Ich kannte da mal jemanden, aber das ist eine andere Geschichte.

Die Ausgabe könnte so aussehen:

Rygel-Message: rygel-acl.vala:143: Es wurde keine alternative Zugriffslistenrichtlinie gefunden. Zugriff wird gewährt.
Rygel-Message: Rygel v0.28.3 wird ausgeführt …
RygelCore-Message: Neue Erweiterung »Playbin« ist verfügbar
RygelCore-Message: Neue Erweiterung »MediaExport« ist verfügbar

** (rygel:9902): WARNING **: Error creating GUPnP context: Failed to find IP of interface virbr0-nic

RygelCore-Message: Neue Erweiterung »org.gnome.UPnP.MediaServer2.PulseAudio« ist verfügbar
RygelCore-Message: Neue Erweiterung »org.gnome.UPnP.MediaServer2.DVBDaemon« ist verfügbar

Android

Jetzt findet man über BubbleUPnP, was man in Ermangelung von All Share auf Samsunggeräten installieren muß, da deren eigene App nach Benutzerbekunden in den Kommentaren im PlayStore „untauglich“ ist. Dort wählt man jetzt einen „Renderer“ aus und findet den Linux PC. Wem das nicht gelingt, der sollte kurz die Firewall droppen und zu sehen, ob es da klemmt. Ein paar Sekunden muß man dem Findeprozess schon zugestehen, also nicht gleich in Panik geraten.

Oben schrieb ich, daß jetzt eine charmante Lösung kommt und das ist sie, denn Rygel taucht als eigenes Programm im Pulseaudio auf und nun kann man den Audiostrom vom Handy auf alle Soundausgaben umverteilen z.b. auch per RTP Multicast ins Netzwerk broadcasten. Der Clou: Im Pulseaudiostrom im Mixer steht sogar drin um welches Lied es sich handelt! 😀

Fedora: Audio auf Android streamen

Heute machen wir einen kleinen Abstecher in die Welt von Android und streamen Audio vom Linuxrechner in Netzwerk.

Die erste Idee die man hat, machs mit Boardmitteln, klappt nur für Linux <-> Linux und nicht für Android, und scheidet damit aus. Die schauen wir uns dann später mal an.

Zuerst installieren wir „SoundWireFree“ auf dem Androidgerät.

Danach laden wir uns von georgielabs.net den nötigen Streamserver für Linux runter.

Jetzt geht alles ganz schnell:

  1. Streamserver starten.
  2. SoundWireFree starten und IP vom Streamserver eingeben.
  3. Pulseaudio Lautstärketool öffnen und unter Aufnahme, für die App die gewünschte Audioquelle z.b. die Defaultausgabe an die Lautsprecher einstellen.
  4. Fertig

Jetzt kann man auch mit einer einfach Audioaufnahme z.b. Gnome Recorder, Sprache ans Android übertragen

Private Icloud gesucht

Vielleicht habt Ihr ja das hier gelesen ? Apple hat auf einem Zweitgerät 122 GB Musikdateien eines Komponisten „entfernt“.

Erste Frage: Wer um himmelswillen ist so blöd, seine eigenen Musikdateien auf die Server eines Top 10 Unternehmens hochzuladen ? Was gehen die meine selbsterstellten Musikdateien an ?

Zweite Frage: Auch wenn das zugrundeliegende Problem durchaus einer Lösung bedarf, nämlich, daß man nicht dauernd seine ganzen Musikfiles selbst abgleichen will, gibt es vielleicht eine eigene Syncsoftware, die das für mich auf allen Endgeräten macht und nur mir Rechenschaft schuldig ist ? Wenn nein, wieso nicht ? Ist ja nicht soo schwer.

Also, Aufruf : Nennt Eure freien WhateverCloudersatzlösungen die genau das Problem lösen und überall laufen!

Also ganz klare Ansage: Linux, Windows, Mac, Android, Iphone

Die beste Teilmenge gewinnt!