Mittelweg: Staus und Behinderungen durch Tiefbauamt

Ein skrilles Gespräch unter Baulärm vom Asphaltfräsen endete mit einem: „Nein, Wasserleitungen.“

zu sehehn ist eine Baustelle aus der Vogelperspektive Kreuzung Mittelweg/Nordstraße

Baustelle Mittelweg – Archivbild von 2019

Dabei war die Straße erst im  Februar 2019 aufgerissen worden um Versorgungsleitungen auf das Baugrundstück der alten Braunschweiger Zeitung zu legen. Heute morgen wurde eine Ampelanlage aufgebaut, die Nordstraße zur Sackgasse gemacht und seit ein paar Minuten wird die Straße an exakt der Stelle wieder geöffnet, an der Sie 2019 schon geöffnet wurde. Leider nicht im gleichen Maße, so daß jetzt zu erahnen ist, daß es noch mehr Flicken geben wird. Es wird zwar eine alte Naht benutzt, aber die Fläche ist anders.

Ist vermutlich das Schicksal einer deutschen Straße, daß Sie dreimal geöffnet werden muß, nur weil man schon vor 5 Jahren wußte, was da kommen wird 🙁 Die Folge ist jetzt ein Rückstau bis zum Ring, und das ich vom Hof zum Parkplatz (100m Weg) einen ca. 3km langen Umweg fahren darf. Danke Tiefbauamt Stadt Braunschweig.

Blinken ist Glückssache

Den Spruch kennt sicher jeder und auch jeder hat schon mal vergessen zu blinken, aber wenn ein LKW Gespann bei 130 ohne zu blinken einfach auf die Überholspur zieht und nur 80 fährt, dann wirds gefährlich. So auch heute auf der A39, als ein LKW aus Salzgitter genau das gemacht hat, um sich dann ein nicht zu gewinnendes Elefantenrennen zu liefern, welches nach wenigen Meter schon vorbei war, da eine Baustelle mit einstreifiger Verkehrsführung die Beteiligten ausbremste. Keine 10 Minuten später, meinte ein Dannenberger Fahrer, es dem LKW gleich tun zu müssen. Seine wackelige Fahrradhalterkonstruktion war bei diesem Manöver nicht gerade vertrauenserweckend. Auch jener Fahrer mußte feststellen, daß der Baustelle seine Art des Vorankommens egal ist.

In die gleiche Richtung geht dann auch der Verkehsverstoß eines Hannoveraner Gärtnereibetriebs, der sein Fahrzeug wiederrechtlich mitten auf der Straße abgestellt hat. Natürlich direkt vor unserer Ein- und Ausfahrt. Dabei ist auf der Höhe eine Ausbuchtung in der man problemlos parken kann.

Der tägliche Ärger mit den anderen Deppen am Steuer halt 😉

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Jeder Autofahrer glaubt ja ohnehin, daß er der Beste, der Schnellste, der Sicherste ist. Alles Selbstbetrug.

Wissen Sie eigentlich wie der Sicherheitsabstand berechnet wird ? Den Satz mit dem halben Tachowert kennt man noch aus der Fahrschule, aber wie setzt sich das zusammen ?

Dazu muß man etwas ausholen. Erstmal das biologische: Die Informationsgeschwindigkeit in Nerven beträgt 1m pro Sekunde. Vom Hirn zum Fußmuskel sind es also im Mittel 1,5 m . Immer dran denken, daß Nerven nicht grade Linien sind und nur im Idealfall direkt a mit b verbinden.
D.b. daß alleine 1,5 Sekunden Zeit vergeht, bevor das Bein dem Befehl des Gehirns gehorchen kann. Dazu kommt die Zeit, die das Hirn überhaupt braucht um die Gefahr zu erkennen und das Auto braucht auch noch Zeit um die Bremsen zu betätigen, wenn Sie das Pedal treffen. Das sind rund 2 Sekunden Zeit die vergehen, bevor das Auto überhaupt zu bremsen beginnt. Dann wird Ihr Auto langsamer, aber wenn der vor Ihnen auf etwas aufgefahren ist, dann baut der viel schneller Geschwindigkeit ab, als Sie das können. Es kommt dann unweigerlich zum Auffahrunfall. IHREM Auffahrunfall.

Rechenbeispiel:

100km/h => 100 000 m / 3600 s = 27.77m pro Sekunde die das Auto zurück legt.

2 Sekunden Reaktionszeit sind dann also rund 55 Meter.

Kein Mensch kann dies schneller erledigen, auch kein Formel 1 Fahrer. Die biologischen und physikalischen Gegebenheiten kann man nicht bei Seite schieben. Niemand kann das. Machen Sie sich nix vor, es ist physikalisch nicht möglich. Deswegen müssen Sie Abstand halten, um sich selbst und Anderen eine Chance aufs Überleben zu geben. Daß Bremsen auch nicht perfekt sind, muß ich nicht extra erwähnen oder?

Jeder der dem Vordermann am Auspuff schnuppert, riecht nur seinen eigenen Todesgeruch. Fahren Sie bitte mit Hirn, statt ohne.

Womit wir wieder beim Anfang wären. Wenn der LKW vor einem Auto das 100 Km/h fährt, unter 55 Meter rauszieht, gibt es einen Unfall, so sicher wie das Amen in der Kirche. Deswegen blinkt man, damit die nachfolgenden Autofahrer rechtzeitig, meistens sogar unbewußt, den Fuß vom Gas nehmen können.

Haben Sie eigentlich gewußt, daß Ihr Hirn Ihnen vorgaukelt, daß sich Ihr Bein bewegt hat, als Sie dachten, daß es sich bewegen soll ? Natürlich haben Sie das nicht gewußt. Das Gehirn rechnet sich Zusammenhänge schön, wenn man so will. Wir haben ja oben gelernt, daß die Informationsgeschwindigkeit in Nerven 1 m/s beträgt. Wenn Sie also bewußt denken „Fuß beweg Dich“ und er erst 1.5 Sekunden später wirklich etwas tut, dann wären Sie irritiert . Deswegen berechnet das Unterbewußtsein, daß Sie den Fuß bewegen wollen und schickt die Information 1,5 Sekunden später ans Bewußtsein, damit Sie vor Schreck nicht umfallen. Ihr Unterbewußtsein, weiß auch vor Ihrem Bewußtsein, daß Sie jetzt gleich umfallen werden. Ihr Kleinhirn ist viel cleverer als Sie Ihm zugestehen werden. Es rechnet in technischen Begriffen etwa mit 200 Kbit/s, wogegen ihr Großhirn nur 50 bit/s schafft, also das 400fache mehr. Aber es ist dabei ungenauer als das Großhirn. Aber für die ganzen wiederkehrenden Prozesse reicht eine kleine Ungenauigkeit vollkommen aus. Bis .. ja bis zu dem 1 mm den das rechte Bein nicht hochgenug gehoben wurde und Sie den Bordstein treffen, statt den Fuß auf den Bürgersteig zu setzen.

Natürlich ist der biologische Zusammenhang hier stark vereinfach dargestellt. In Wirklichkeit laufen sehr viele verschiedene und hoch komplexe Sachen gleichzeitig ab.

Der Grund wieso Sie stolpern ist übrigens genau diese Zeitverzögerung, denn Sie gehen nicht bewußt die Straße lang. Das Gehen an sich erledigt das Kleinhirn, oder denken Sie darüber nach wie das eine Bein vors Andere setzen? Also ich nicht. Ich „lasse“ das steuern. Mein Großhirn beschäftigt sich damit, was ich hinter der nächsten Ecke erwarten kann und was ich nachher machen will. Aber übers Gehen, da denke ich nicht aktiv nach. Natürlich nur, wenn ich keine Artikel dazu schreibe, aber da gehe ich ja auch selten bei 🙂