PVA und das Fedora 35 Update

Fedora 34 nähert sich dem Ende also ist es Zeit auf Fedora 35 zu aktualisieren. Welche Folgen das für Carola und den PVA haben kann, kommt nach der Überschrift.

PVA und das Fedora 35 Update

Ihr könnt es Euch sicher denken, daß wenn das Update glatt durchgelaufen wäre, es diesen Artikel nicht geben würde 😉 Ergo, es ging was schief ..

Durch das dem Fedora 35 Update innewohnende Austauschen von Python, wurden leider alle nötigen Pythonerweiterungen gelöscht, da diese als ROOT für alle Benutzer installiert waren. Zum Glück müssen wir die nur schnell nachinstallieren, oder? 🙂

# pip3 install sounddevice vosk

Bisher reichte es aus nur das Sounddevice und Vosk per PIP zu installieren, aber jetzt brauchen noch ein Modul namens Tqdm:

# pip3 install tqdm

Danach startet Carola wieder durch, was man von anderen audiobasierten Tools nach dem Upgrade nicht behaupten kann… R.I.P. PulseEffects 🙁

EOL: Fedora 32 – so upgraded man sein System von Hand

Fedora 32 hat End-of-Live, da kann man mal zeigen wie so ein OS Upgrade von Hand aussieht.

EOL: Fedora 32 – so upgraded man sein System von Hand

Die meisten Fedora Benutzer werden schon lange vor diesem Tag Ihr Updateangebot durch ständiges Nerven bekommen haben. Wer dann auf „Ja, mach doch“ klickt, der verpasst einiges an Aktion und wird nie verstehen, was bei einem Distro-Upgrade so alles passiert.

Für diejenigen, die sich das gerne mal live ansehen wollen, so könnt Ihr dabei sein, aber nur, wenn Ihr auch noch Fedora 32 habt 😉

Den neuen Repo-Key importieren

Da alle Pakete signiert sind, braucht man zum Testen der Signatur einen Key von der neuen Release (33). Praktischerweise ist dieser Schlüssel bereits in der vorherigen Release(32) enthalten und muß nur schnell importiert werden:

rpm –import /etc/pki/rpm-gpg/RPM-GPG-KEY-fedora-33-$(uname -i)

Warum das nicht auch automatisch gemacht wird, sobald ein neuer Key da ist, entzieht sich mir. Wenn Ihr vergessen habt, diesen Schlüssel hinzuzufügen, ist das nicht tragisch. DNF wird Euch im Updateprozess nochmal fragen, ob der Schlüssel hinzugefügt werden soll:

Warnung: /var/cache/dnf/rpmfusion-free-updates-f3bb44067d4cef3b/packages/svt-hevc-libs-1.5.1-1.fc33.x86_64.rpm: Header V3 RSA/SHA1 Signature, Schlüssel-ID d651ff2e: NOKEY
RPM Fusion for Fedora 33 – Free – Updates 1.6 MB/s | 1.7 kB 00:00
GPG-Schlüssel 0xD651FF2E wird importiert:
Benutzer-ID : »RPM Fusion free repository for Fedora (2020) <rpmfusion-buildsys@lists.rpmfusion.org>«
Fingerabdruck: E9A4 91A3 DE24 7814 E7E0 67EA E06F 8ECD D651 FF2E
Von : /etc/pki/rpm-gpg/RPM-GPG-KEY-rpmfusion-free-fedora-33
Ist dies in Ordnung? [j/N]:

In diesem Fall fragt er nach dem Key von RPMFusion, was man als Fedorabenutzer braucht um z.B. Nvidia-Treiber und MPV zu installieren.

Immer mit screen arbeiten

„screen“ ist ein kleines Konsolen Programm, das Euch im Falle des Falles den Arsch retten kann. Beim Upgradevorgang kann es nämlich passieren, daß der Desktop zusammenbricht. Wenn Ihr jetzt nur in einem Terminalfester die nachfolgenden Befehle eingetippt habt, ohne das Screen an ist, dann bricht der Updatevorgang mitten drin ab.

Im Worst-Case-Fall habt Ihr ein nicht bootbares System vor Euch. Das System kann man reparieren, wenn einen USB-Stick mit einem bootbaren Fedora hat. Kurz beschrieben: die Systemplatte mounten, als Rootuser ein Chroot auf diese Systemplatte, das Update OHNE GRUB ( -x grub2* ) neu starten und zusehen, was weiter passiert.

Screen verhindert das Szenario, weil wenn das Terminal zusammenbricht, läuft Screen im Hintergrund weiter und es kommt gar nicht zur Unterbrechung des Upgradevorganges. Ergo:

screen

Das eigentliche Upgrade

Nun updaten wir erst einmal auf den neuesten Stand:

dnf clean all;dnf -y upgrade;

I.d.R. wird da nichts gemacht, aber falls Updates fehlen sollten, würden die jetzt eingespielt werden. Nun folgt das eigentliche Upgrade:

dnf –allowerasing –releasever=33 –setopt=deltarpm=false distro-sync

DNF wird jetzt zuerst die neuen Paketinformationen von Fedora 33 holen und dann berechnen wie groß und umfangreich das Upgrade wird. Auf einem Desktopsystem kann das schon einmal größer ausfallen:

Transaktionsübersicht
=============
Installieren 200 Pakete
Aktualisieren 4032 Pakete
Entfernen 12 Pakete

Gesamte Downloadgröße: 7.9 G
Ist dies in Ordnung? [j/N]:

Zum Glück habe ich Platz:

LABEL=SYSTEM 909G 184G 680G 22% /

Was jetzt folgt sind der Download und die eigentliche Aktualisierung.  Weil das hier nur so vorbei zischt, ein Bild für Euch:

Wie Ihr sehen könnt, läuft das Update während ich mit dem System arbeite, z.Z. tippe ich den Text hier 😉

Wie man rechts sehen kann, zeigt einem DNF im Gegensatz zu APT und Konsorten an, wieviele Schritte da noch kommen werden. 50% der Updateschritte sind übrigens „Aufräumen“ der alten Pakete. Die Schrittanzeige ist auch für Unbedarfte ein Vorteil, weil die Geduldsprobe „Desktopupgrade“ erträglicher geworden ist.

Jetzt braucht Ihr natürlich trotzdessen noch Geduld, weil auch mit SSDs brauchen die 8000 Schritte eine ganze Weile und die Hammerpakete wie 0AD, die gleich mal 1-2 GB hinzufügen, sind bei mir schon entfernt. Ich sollte trotzdem mal aufräumen 😉

Bei mit kommt in 4 Minuten der spannende Teil: Der Reboot 😉

Kleines „Ups“ beim Fedorateam

Aus der Schmunzelecke: „Ups, Fedora 32 ist ja schon da“

„Federa 32 ist da“

Einigen Usern von Fedora wurden heute morgen Upgradehinweise auf Fedora 32 eingeblendet. Wer sich jetzt wundert, daß der Releasezeitpunkt noch gar nicht erreicht ist, der liegt richtig 🙂 Das Team um A. Williamson hatte die Ursache zwar schon nach 45min behoben, aber aufgrund diversen Cachings auf dem Weg zum Endnutzer, wurde der Hinweis auf die erst im Sommer erscheinende Fedora Version 32 stundenlang angezeigt.

Da ich auch einige weniger eingeweihte Menschen mit Linux betreue, bin ich froh, daß es für uns in der Nacht ablief und die Meldung folglich keiner bemerkt hat. Wenn das Upgrade auf 32 in dem Zustand erstmal gestartet worden wäre, wäre dem PC-System vermutlich nicht mehr zu helfen gewesen. Schwein gehabt 😀