KDE Connect, Fedora und Android 4+

„Das Gerät kenne ich nicht!“ meinte KDE-Connect nach dem Update von Fedora 32 auf Fedora 33. Glatt gelogen.

KDE Connect, Fedora und Android 4+

Wer KDE-Connect auf einem älteren Android fährt, wird mit Fedora 33+ einen Schock erleiden, weil sich Desktop und Telefon nicht mehr sehen können. Wenn man der Sache mit Hilfe von TCPDUMP nachsteigt, dann sieht man eine 1a Kommunikation, wenn eins der beiden Geräte die Suche startet. Das macht es nicht gerade einfacher 😉

Mit Fedora 33 wurde u.a. SHA1 aus der Security-Policy gestrichen, weil total veraltet. Leider kann so ein älteres Android kein SHA256 und da ist die Geschichte schon zu Ende, oder doch nicht?

Ein Update von KDE-Connect auf 1.17 bringt jedenfalls keine Lösung, da auch diese Version die Android Build-in Cryptoroutinen benutzt. Vielleicht kann man ja auf der Fedoraseite was drehen? Und Ja, man kann:

sudo update-crypto-policies –set DEFAULT:FEDORA32
killall kdeconnectd

Fertig. Jetzt noch die Ansprache: „Für etwaige Hacks von Ihrem PC durch das Reduzieren der Sicherheitsanforderungen sind Sie selbst verantwortlich.

EOL: Fedora 32 – so upgraded man sein System von Hand

Fedora 32 hat End-of-Live, da kann man mal zeigen wie so ein OS Upgrade von Hand aussieht.

EOL: Fedora 32 – so upgraded man sein System von Hand

Die meisten Fedora Benutzer werden schon lange vor diesem Tag Ihr Updateangebot durch ständiges Nerven bekommen haben. Wer dann auf „Ja, mach doch“ klickt, der verpasst einiges an Aktion und wird nie verstehen, was bei einem Distro-Upgrade so alles passiert.

Für diejenigen, die sich das gerne mal live ansehen wollen, so könnt Ihr dabei sein, aber nur, wenn Ihr auch noch Fedora 32 habt 😉

Den neuen Repo-Key importieren

Da alle Pakete signiert sind, braucht man zum Testen der Signatur einen Key von der neuen Release (33). Praktischerweise ist dieser Schlüssel bereits in der vorherigen Release(32) enthalten und muß nur schnell importiert werden:

rpm –import /etc/pki/rpm-gpg/RPM-GPG-KEY-fedora-33-$(uname -i)

Warum das nicht auch automatisch gemacht wird, sobald ein neuer Key da ist, entzieht sich mir. Wenn Ihr vergessen habt, diesen Schlüssel hinzuzufügen, ist das nicht tragisch. DNF wird Euch im Updateprozess nochmal fragen, ob der Schlüssel hinzugefügt werden soll:

Warnung: /var/cache/dnf/rpmfusion-free-updates-f3bb44067d4cef3b/packages/svt-hevc-libs-1.5.1-1.fc33.x86_64.rpm: Header V3 RSA/SHA1 Signature, Schlüssel-ID d651ff2e: NOKEY
RPM Fusion for Fedora 33 – Free – Updates 1.6 MB/s | 1.7 kB 00:00
GPG-Schlüssel 0xD651FF2E wird importiert:
Benutzer-ID : »RPM Fusion free repository for Fedora (2020) <rpmfusion-buildsys@lists.rpmfusion.org>«
Fingerabdruck: E9A4 91A3 DE24 7814 E7E0 67EA E06F 8ECD D651 FF2E
Von : /etc/pki/rpm-gpg/RPM-GPG-KEY-rpmfusion-free-fedora-33
Ist dies in Ordnung? [j/N]:

In diesem Fall fragt er nach dem Key von RPMFusion, was man als Fedorabenutzer braucht um z.B. Nvidia-Treiber und MPV zu installieren.

Immer mit screen arbeiten

„screen“ ist ein kleines Konsolen Programm, das Euch im Falle des Falles den Arsch retten kann. Beim Upgradevorgang kann es nämlich passieren, daß der Desktop zusammenbricht. Wenn Ihr jetzt nur in einem Terminalfester die nachfolgenden Befehle eingetippt habt, ohne das Screen an ist, dann bricht der Updatevorgang mitten drin ab.

Im Worst-Case-Fall habt Ihr ein nicht bootbares System vor Euch. Das System kann man reparieren, wenn einen USB-Stick mit einem bootbaren Fedora hat. Kurz beschrieben: die Systemplatte mounten, als Rootuser ein Chroot auf diese Systemplatte, das Update OHNE GRUB ( -x grub2* ) neu starten und zusehen, was weiter passiert.

Screen verhindert das Szenario, weil wenn das Terminal zusammenbricht, läuft Screen im Hintergrund weiter und es kommt gar nicht zur Unterbrechung des Upgradevorganges. Ergo:

screen

Das eigentliche Upgrade

Nun updaten wir erst einmal auf den neuesten Stand:

dnf clean all;dnf -y upgrade;

I.d.R. wird da nichts gemacht, aber falls Updates fehlen sollten, würden die jetzt eingespielt werden. Nun folgt das eigentliche Upgrade:

dnf –allowerasing –releasever=33 –setopt=deltarpm=false distro-sync

DNF wird jetzt zuerst die neuen Paketinformationen von Fedora 33 holen und dann berechnen wie groß und umfangreich das Upgrade wird. Auf einem Desktopsystem kann das schon einmal größer ausfallen:

Transaktionsübersicht
=============
Installieren 200 Pakete
Aktualisieren 4032 Pakete
Entfernen 12 Pakete

Gesamte Downloadgröße: 7.9 G
Ist dies in Ordnung? [j/N]:

Zum Glück habe ich Platz:

LABEL=SYSTEM 909G 184G 680G 22% /

Was jetzt folgt sind der Download und die eigentliche Aktualisierung.  Weil das hier nur so vorbei zischt, ein Bild für Euch:

Wie Ihr sehen könnt, läuft das Update während ich mit dem System arbeite, z.Z. tippe ich den Text hier 😉

Wie man rechts sehen kann, zeigt einem DNF im Gegensatz zu APT und Konsorten an, wieviele Schritte da noch kommen werden. 50% der Updateschritte sind übrigens „Aufräumen“ der alten Pakete. Die Schrittanzeige ist auch für Unbedarfte ein Vorteil, weil die Geduldsprobe „Desktopupgrade“ erträglicher geworden ist.

Jetzt braucht Ihr natürlich trotzdessen noch Geduld, weil auch mit SSDs brauchen die 8000 Schritte eine ganze Weile und die Hammerpakete wie 0AD, die gleich mal 1-2 GB hinzufügen, sind bei mir schon entfernt. Ich sollte trotzdem mal aufräumen 😉

Bei mit kommt in 4 Minuten der spannende Teil: Der Reboot 😉

Fedora 32 RC geht Online

Hallo Fedora Fans,

die Fedora 32 Version ist auf dem Weg in den stabilen Zustand. Am 28.4. geht der RC 1 live und kann ausprobiert werden.

The Fedora 32 Final RC1.6 compose [1] is GO and will be shipped live on Tuesday, 28 April 2020.

For more information please check the Go/No-Go meeting minutes [2] or logs [3].

Thank you to everyone who has worked on this release and getting it out on time.

[1] https://dl.fedoraproject.org/pub/alt/stage/32_RC-1.6/

Ein RC (Release Candidate) ist eine Vorabversion, quasi ein offener Betatest. Wnen es keine negativen Rückmeldungen aus dem Feld gibt, dann wird daraus die tatsächliche Stable Version.