Jabbermeldungen von der Konsole schicken

Normalerweise geht man davon aus, daß Jabber/XMPP-Clienten von Menschen bedient werden. IM macht ja nur sinn, wenn jemand anderen was schicken will. Dieser Andere muß aber nicht notwendigerweise ein Mensch sein, ein Server tut es natürlich auch.

„SendXMPP“ heißt der Befehl. Das in Perl geschriebene Script ist nicht ganz fehlerfrei, aber dafür kommt es mit TLS Unterstützung, was es sympathisch macht, da so die Verbindung zum eigentlichen Jabberserver brav verschlüsselt wird.

echo "Das sieht aus, wie eine normale Nachricht auch aussieht." | sendxmpp -n -t  -u "Shell.Bot" -j xmpp.server.de -p 02332dfs09329324jfd  Ziel@xmpp.server.de

Da die Eingaben von STDIN angenommen werden oder von einer Datei stammen dürfen, kann man das Script praktisch an so alles ranstöpseln, was Statusinformationen loswerden will. Das geht soweit, daß man es über Webseiten z.b. zum Senden von Kundennachrichten an den Support benutzen kann.

Jetzt fehlt eigentlich nur noch eine Shelllösung zum Abchecken, ob das Ziel überhaupt online ist. Damit könnte man dann den Livechat auf der Webseite ausgrauen, wenn niemand erreichbar ist. Da Jabberclienten i.d.R. beliebig viele JabberAccounts verwalten können, hat man natürlich richtig viele gute Möglichkeiten hierarchisch strukturiert Kundensupport zu leisten und auch verschiedene Quellen bei Personen zusammen zu führen.

Anmerkung: Die Config von sendxmpp liest die „derzeit“ aktuelle Version leider nicht sauber ein, deswegen die Parameter. Im Prinzip kann man die aber an einen Linux-Useraccount binden und muß die dann nicht mehr eingeben.

Fehlermeldungen:

„Use of uninitialized value in string eq at /usr/bin/sendxmpp line 515
Error ‚AuthSend‘: [?]“

Wer die findet, sollte die Parameter für Usernamen/Server/Passwort in die Kommandozeile verlagern.

VOIP Apps

Keine Panik, dies ist nicht die versprochene VOIP Lösung vom letzten Beitrag 🙂

Ich bin im Repository von Linux über eine VOIP Anwendung gestoßen namens Seren. Die versprochenen Eigenschaften der Anwendung sind ein lokales Ad-HocNetzwerk, ein Chat, eine Verfügbarkeit auf jedem Linux in der Konsole und eingebaute Verschlüsselungscodecs.

All diese Aussagen stimmen. Die Anwendung verschlüsselt den Datentransfer wahlweise mit verschiedenen freien Codecs wie Blowfish, daß auch von SSH eingesetzt wird. Da jeder Linux Rechner in einem LAN eine IP Adresse hat, kann ein Anruf an diese IP aufgebaut werden, das heißt theoretisch kann man in einer Firma in einem größeren WLAN Netzwerk sofort spontan mit jedem anderen Rechner reden. Neben dem Anruf und einer Konferenz, kann man auch einen Chat durchführen. Die Software muss lediglich in Bezug auf den Verschlüsselungsalgorithmus eingestellt werden, ansonsten ist sie sofort einsatzbereit. Dabei ist die App gerade mal 96 kilobyte groß. Das sind eigentlich die besten Voraussetzungen dafür extrem erfolgreich zu sein. Leider patzt die Anwendung bei der Sprachqualität, denn die ist unter aller ***zensiert*** .

Zum Glück gibt es bessere Alternativen. Einige Jabber Anwendungen erlauben es, im lokalen Netzwerk ein spontanes Netzwerk aufzubauen indem einfach nach benachbarten Rechnern gesucht wird. Das unter Fedora vorinstallierte Empathy, liefert genau diese Möglichkeit und kommt mit einem Gui-Interface daher. Empathy benötigt dazu leider mehr Ressourcen, bietet aber natürlich auch viel mehr Funktionen, zum Beispiel einen Videochat und vernünftige Sprachqualität. Die Gesprächspartner, also alle die zum Beispiel Empathy auf ihrem Linux Rechner laufen haben, werden automatisiert in eine Liste eingetragen, wenn der Rechner gefunden wurde. Ihr spielt natürlich in die Netzwerke Topologie des Lans eine große Rolle.

Empathy hat natürlich auch seine Fehler, unter anderem patzt es in der Videokonferenz. Für den Alltagsgebrauch ist es aber ein zuverlässiger Helfer. Allerdings werden Ihnen vermutlich die nötigen Chatpartner fehlen. Da wo ein ad hoc Netzwerk für Audiochats im Praxisbetrieb extrem sinnvoll wäre, zum Beispiel im Büro, wird man allerdings kaum Desktop Linux Rechner finden. Natürlich gibt es für Windows Desktop Rechner auch eine Alternative. Die meisten Chefs werden es allerdings nicht einsehen, das es sehr praktisch wäre so ein ab hoc Netzwerk aufzubauen. Sehr wahrscheinlich werden diese Chefs damit argumentieren, dass die Arbeitsproduktivität sinken würde, wenn jeder Mitarbeiter mit jedem anderen Mitarbeiter einfach so chatten könnte. Das Film Vorurteil, dass alle Sekretärinnen Quatschtanten sind, ist natürlich völliger Blödsinn. Mitarbeiter setzen solche Kommunikationsmöglichkeiten durchaus mit Bedacht ein, wenn sie sinnvoll sind.

Der große Vorteil so eines ad hoc Netzwerk, besteht gerade darin dass es nicht administriert werden muss. Zum Beispiel erspart dies auch das interne Telefonbuch, welches sowieso nie auf Stand ist. Logischerweise benötigen die Mitarbeiter kein Telefon mehr um miteinander zu telefonieren. Dafür müssen die Computer natürlich mit einem Mikrofon und einer Kamera ausgestattet sein, wobei letzteres nicht unbedingt zwingend notwendig ist. Über die Anbindung eines IP Telefonanschlusses an das entsprechende VOIP Tool auf dem Desktop PC, kann auch normal und vor allen Dingen günstig telefoniert werden. Viele IP Telefonanschluss Anbieter liefern eine Festnetznummer dazu.

Unter Linux gibt es eine sehr große Auswahl an VOIP fähiger Software. Darunter wird auch sicher eine Software sein, die Ihnen gefällt. Es bleibt zu hoffen, dass sich in Büros mehr Linux-Rechner durchsetzen, damit diese Möglichkeiten besser und vor allen Dingen kostengünstiger als zum Beispiel durch Lösungen von Cisco genutzt werden können.

Hier noch einige bekannte Anwendungen, die es u.a. auch für Windows gibt: Pidgin, Empathy, Spark, Chatsecure, Textsecure.

Die Tage von Skype sind gezählt

„Und jetzt zum VOIP Wetter der nächsten 10 Jahre. Nach eine anfänglichen Hoch, kommt es im weiteren Verlauf zu schweren Unwettern in und um Skype.“

Eigentlich war es schon lange klar, es fehlte nur der Anlass: Skype wird eingemottet.

Nicht wie Sie denken 🙂 Microsoft hat Skype grade zum Lync Standard gemacht. Wenn es nach Microsoft gehen würde, sollte Skype die Businesswelt beherrschen. Wenn es nach der NSA geht, dann auch. Nirgendwo würde man leichter an die gesamte Kommunikation eines Unternehmens kommen als bei Skype und anderen proprietären US-VOIP Systemen.

Deswegen ist es jetzt einfach an der Zeit es auszumustern, besonders da viel bessere Lösungen mit Opensource möglich sind, als jemals mit Skype. Skype stirbt einen langsamen qualvollen Tod. Jabber dagegen wird siegen, schon alleine des Preises wegen. Der ist mit M$ Lösung überhöht, denn für jedes kleine Extra soll bezahlt werden. Extras, die in anderen Produkten einfach dazu gehören. Wenn dann noch der Aspekt der Integrität von Geschäftsgeheimnissen dazu kommt, wird die Luft für Skype zu dünn.

ChatSecure, WhatsApp und Co. haben heute schon Skype den Rang abgelaufen, wobei jedes Produkt seine eigenen Schwachstellen hat.

WhatsApp gehört Facebook => Daten weg, ChatSecure kann genau nur Chatten => usebility = Null, TreeMa kann auch nur Chatten, ist ClosedSource + Infrastruktur eines Drittanbieters => genauso unnütz wie Skype. So geht es bei genauer Analyse vielen Heilsbringern, entweder sind sie rein kommerzielle Anwendungen bei denen man von einer einzigen Firma abhängig ist, oder der Funktionsumfang ist kleiner als Skype, was ein Rückschritt wäre.

Gibt es denn gar keine Hoffnung ?

Oh Ja, das nächste Big Thing ist da und bleibt. Unglaublich aber wahr!

OpenSource ! ALLES DRIN! Von Windows über Linux und Mac bis Android und Iphone !
Video, Chat, Audio, Konferenzen (Video/Audio/Chat), Dateitransfer, Integritätscheck, Autodestruktnachrichten, harte Verschlüsselung! Standarts !  Habe ich schon OpenSource gesagt 🙂 Eigene PKI, eigene Server! in 15 Minuten selbst aufgebaut !

Ja, der Heilsbringer ist da, er kommt nicht erst, er ist bereits gebaut worden! Und wenn es nicht ein Geschäftsgeheimnis wäre, ich würde es sofort hier ausplaudern, weil es so mördergenial ist. Als wir das hier ausprobiert haben, dachte ich mich trifft der Schlag. Ich bin den ganzen Tag nur rumgelaufen und habe dieses Welteroberungslachen von mir gegeben 😀

Mehr dazu, wie man eine eigene VOIP- und Telefoninfrastruktur aufbaut, gibt es später hier in meinem Blog. Versprochen! 😀

Bis dahin :