Fedora: Pinephone – Es funktioniert \o/

Ich habe gute und schlechte Nachrichten für Euch… bin gespannt, ob Ihr da mitzieht.

Fedora: Pinephone – Es funktioniert \o/

Also, mein Fedora Pinephone kann jetzt auch die natürlichste Sache für ein Telefon … „Telefonieren“ und die Kopfhörer funktionieren auch vollständig. Das Headsetmikro geht 1a und eins muß man dem eingebauten Pinephone Mikro lassen, das hat eine HAMMERMÄßIGE Reichweite. Aus 40cm Entfernung klingt das wie direkt am Mund. Ich befürchte allerdings, daß das im Freien dann weniger günstig für den Angerufenen ist 🙂

Musik hören macht so richtig Spaß \o/ Jetzt muß ich natürlich schon aus Prestigegründen LAHA ( @Malte … freu Dich auf die nötige GUI 😀 ) auf dem Handy zum Laufen bekommen  und das mit Pipewire statt PulseAudio, denn das ist die schlechte Nachricht, der ganze Kram geht nur mit Pipewire, aber da geht er gut. Um Pipewire aber zum Laufen zu bekommen, braucht Ihr das Januar 2021 Sys-Image und müßt leider vollständig von vorn anfangen.

Daten sichern

Ich rate dringend dazu, sich eine Kopie vom /home und den wichtigen Systemeinstellungen im /etc/ zu machen, z.B. dnf , yum-repos.d, ssh configs, .ssh Verzeichnisse für die ganzen pubkeys für den Zugriff ) und zieht auch eine Kopie der installieren Programme (rpm -qa | sort > rpm-liste.txt), damit der Wiederaufbau schneller geht. Denkt auch an die ganzen Hacks die wir schon gebaut haben: max-battery.sh z.B. !

Da man jetzt Manjaro, oder eine andere vorinstallierte Distro, nicht mehr braucht, kann man Fedora natürlich gleich auf die interne MMC schreiben, was alles deutlich schneller macht. Aber zieht Euch vorher eine Kopie, wer weiß wann man das mal wieder braucht.  ( dd if=/dev/mmcblk2 bs=1M status=progress | gzip -9 > /pfad zu einem Netzwerklaufwerk/pine-baseimage.img.gz  )

Erstmal kein Gnome mehr

Meine ganzen Arbeiten am Gnome sind erst einmal auf Hold, da keine Gnome mehr zur Auswahl steht. Dazu muß man sich erst GDM installieren und dann irgendwie umständlich was aktivieren. Das sehe ich mir in Ruhe an. Das bedeutet aber leider auch erst einmal, daß kein Webradio funktioniert und die ganzen anderen Helferchen die das unter Gnome richtig cool gemacht haben. Naja, telefonieren geht, das ist das richtigste.

Was man aber auch sagen muß, Phosh funktioniert jetzt viel besser als vorher. Es sieht alles halbwegs so aus, als ob das so gewollt wäre.

Ein echter Akt war das Aktivieren des Mobilen Netzzugangs, denn der Dialog passt nicht auf den Hochkantmodus ( Portray ) 🙂 geht also nur, wenn man vorher auf Landscape stellt.

Klingeltöne

Auch einen eigenen Klingelton einzustellen, endete im Bugzilla, weil ich davon ausgegangen bin, daß die Entwickler schon einmal ein normales Telefon in Händen gehalten haben 😀 Setzt man sich nämlich einen normalen Klingelton:

cp musicfile.oga /usr/share/sounds/freedesktop/stereo/phone-incoming-call.oga

wird der Klingelton nämlich bis zu Ende abgespielt, EGAL WAS PASSIERT 😀 Nehmt Ihr ab oder legt der Anrufer auf, endet das Playback nicht. Das fällt natürlich nicht auf, wenn der Klingelton nur 1.46s lang ist, so wie das bei dem Default Ton der Fall ist.

Wenn Ihr das selbst ausprobieren wollt, muß das Musikstück als OGG-Vorbis vorliegen, dem freien MP3 Ersatz. Das könnt Ihr über Audacity einfach exportieren oder mit anderen Tools in der Konsole umwandeln. Für die Kopieraktion müßt Ihr auf dem Telefon dann Root sein.

Ich habe mir jetzt ein 20 Sekunden Stück ausgewählt, das ist zwar eigentlich schon zu lang, aber macht wenigstens was her 😀  Aus dem Umstand, daß es noch keinen Klingeltonsetzer gibt, könnt Ihr meinen nächsten Beitrag ableiten 😉

natürlich kann man so auch jeden anderen Ton auf dem Pinephone anpassen.

Bildschirmfotos mit grim

Da das normale Gnome-Screenshottool nicht funktioniert, mußte ein Ersatz her. Ein Programm von dem ich noch nie hörte: grim . Dank an Peter, der das empfohlen hatte.

Allerdings ist das nicht so komfortabel wie das Gnome-Tool, man muß es in der Shell starten und selbst mit sleep so timen, daß es nur auslöst, wenn man das Programm vor sich hat, das man ablichten will 😉

Das müssen wir irgendwie über die Medientasten auslösen können, wie bei anderen Telefonen auch.

Ein paar Eindrücke:

DPI Scaling

An der Front gibt es auch so manchen Bug zu berichten. Was Ihr oben im Screenshot seht, ist einmal die 200% Auslösung bei Lollypop und einmal was passiert, wenn mal das Scaling auf 100% einstellt. Dann passt zwar ordentlich was auf den Bildschirm und auch die App-Icons sind endlich in einer vernünftigen Größe, aber Phosh patzt wie man sieht 😀

Das DPI-Scaling wirkt sich auch auf den Sperrbildschirm aus. daher überlegt Euch das gut, die 100% Einstellung bewirkt doch recht kleine Ziffern auf dem Sperrbildschirm. Das Fat-Finger-Syndrom sollte man im Hinterkopf behalten.

Ich hatte es in einem früheren Beitrag zum DPI Scaling schon mal gesagt, wenn man auf 100% umstellt, verschwinden die beiden Buttons und man kann nieeeeeeeeeeeeee mehr zurück ;D Das ist immer noch so. Aber, beim nächsten Phoshstart sind die 200% wieder da. Also einfach mal kurz Neustarten, wenn man auf 200% zurück will.

Alternativ kann man über die gsettings auf das 200 Scaling setzen. Das geht so:

gsettings set org.gnome.desktop.interface scaling-factor „2“
gsettings set org.gnome.settings-daemon.plugins.xsettings overrides „[{‚Gdk/WindowScalingFactor‘, <2>}]“

Wer seinen Desktop richtig verdrehen möchte…

schaltet auf 100% und benutzt dann Gnome-Tweaks um Schriftgröße und Text Skalierung anzupassen. Dann passt viel auf den Bildschirm und ältere Augen können damit noch arbeiten.

So damit lasse ich Euch erst einmal alleine, ich muß nämlich mal telefonieren 😉

 

 

Gnome ist in einem schlechten Zustand

Moin, Moin, ich habe wieder mal eins meiner Pinephone Probleme gelöst und dabei so viele Bugs in Gnome gefunden, daß ich keinen Bock mehr da drauf habe 😀

Gnome ist in einem schlechten Zustand

Wer „wmctrl“ nicht kennt, sollte ich das jetzt mal an tun. Es kann Fenster von Arbeitsflächen verschieben, Vergrößern, Verkleiner usw. weil die Windowmanager alle die gleiche API implementiert haben, damit Programme nur einmal geschrieben werden müssen.

Ich hatte das schon mal im Blog drin: Runes of Magic : Der schwarze Fix

Mit dem Tool habe ich jetzt alle Fenster so positioniert wenn sie sich öffnen, daß sie handylike den ganzen Platz verwenden, der da ist. Spricht: die maximieren sich jetzt alle… sagte ich alle? Nein, nicht alle. Alle Fenster die man mit dem Gnomeproject verbindet, wie die Einstellungen, die Extensionverwaltung, Maps, Wetterapp usw. die maximieren sich nicht.. warum sollten sie auch? Die machen das hier:

Alle anderen Fenster, also alles was nicht direkt mit Gnome zu tun hat, die fügen sich brav der Anweisung 😀

mehr als 16 Bugs eingereicht

Ich habe jetzt 16 offene Bugs bei Gnome, und alle sind mehr oder weniger offensichtlich, wenn jemand sein Produkt mal testen würde. Es scheint aber Usus zu sein, daß der Test von den Benutzern gemacht werden soll.

Das geht so gar soweit, daß ich jetzt die Gnome-Shell DOSen kann, indem einfach das onboard OSK Window, auf volle Größe des Bildschirm gezogen wird, weil dann kracht die Gnome-Shell in sich zusammen.

Ein Fenster aus dem Fullscreen zu swipen ( bugreport lesen wenn es interessiert ) crasht Mutter so hart, daß der Stacktrace vom Coredump 3 Bildschirmseiten lang ist!

Das Projekt ist in einem erbärmlichen Zustand, wenn Ihr mich fragt. Die sollten aufhören neue Version zu bauen und die ganzen Fehler mal fixen. Aber sowas ist ja uncool, oder? 😉 Die haben zur Zeit 1.231 offene Tickets. Das spricht Bände, finde ich.

Pinephone: Der Spiele Guide

Gnome-Extensions für das Pinephone

Willkommen zurück zu Eurem neuen Linux-Smartphone. Heute peppen wir die Gnome-Shell etwas auf. Falls sich jemand wundern sollte, wieso man nie das Mobilfunksymbol sieht, ich habe keine SIM Karte drin.

Gnome-Extensions für das Pinephone

Damit das alles klappt, eine kurze Einführung in die Gnome-Einstellungen. Öffnet die Einstellungen über das Pull-Down rechts oben in der Ecke, oder in der APP-Übersicht. Sucht die „Barrierefreiheit“, dazu müßt Ihr runterscrollen:

Wie bekomme ich die Fenster eigentlich so schön groß?

Packt das Fenster mit dem Finger am Titel und zieht es gegen den oberen Bildschirmrand. Ein Doppelklick hätte das gleiche Ergebnis, ist aber meistens nicht erfolgreich.

Eine der Apps die wir nachinstalliert haben, ist das Gnome-Tweaktool alias Optimierungen. Damit lassen sich sehr, sehr viele Aspekte von Gnome nachjustieren, z.b. die Schriftgröße oder … und das wird Euch gefallen… die Bildschirmvergrößerung zum DPI Ausgleich:

Das sollte erst einmal als Basis genügen. Ihr könnt natürlich einstellen, was Ihr wollt, ist ja Euer Telefon 😉

Gnome-Extensions – Das Salz in der Suppe

Zunächst muß sicher gestellt sein, daß die gnome-chrome-shell und unzip installiert sind. Die brauchen wir um per Firefox die Apps für das Pine zu installieren. Es gibt zwar auch welche aus dem Fedora-Repo, aber unsere leider nicht. Nun steuert Euren Firefox auf folgende Seite: https://extensions.gnome.org/

Auf der Webseite gibt es eine Suchfunktion, benutzt die einfach oder stöbert durch alles durch. Einige Extensions sind seit etlichen Gnome-Shellversionen überholt oder von Ihren Autoren aufgegeben worden. Das zieht sich leider durch den Gnome-Extensionpool durch. Dabei können einige ohne weiteres auch auf aktuellen Versionen von Gnome laufen, wenn die minimalen Fehler behoben werden.

Da es sich um Javascriptprogramme handelt, kann jeder Webentwickler da Hand anlegen. Ich z.b. habe einen Quickfix für die onboard-Integration eingereicht(hochtrabende Bezeichnung für den Maintainer einen Einzeiler zu senden 😉 ), der jetzt auch im Update drin ist.

Gnome-Extensions

Wir fangen mit den unproblematischen an:

„Applications Menu“ Falls Ihr horizontal arbeiten wollt, funktioniert das gut, aber vertikal ist in der Leiste eine unnötige Platzverschwendung. Wie der Name schon sagt, kann man da ein Anwendungspulldownmenü aller Apps bekommen.

Übrigens: Ein Swipe(Wischen) vom linken Rand nach Rechts öffnet die Appübersicht. Links und Rechts sind natürlich von der Rotation des Bildschirms abhängig.

„Caribou-resize-workspace“ Programme, die eine Eingabe haben für die eine Tastatur eingeblendet wird, werden verkleinert, so daß Programm und Tastatur vollständig zu sehen sind. Das sollten die Keyboards eigentlich von alleine machen, tun sie auch, aber nicht immer perfekt. Die Erweiterung verbessert das Ergebnis etwas.

Übrigens: Ein Swipe(Wischen) vom unteren Rand nach oben bring die Bildschirmtastatur zum Vorschein.

„Internet Radio“ Wer gern mit einem kurzen Klick Musik oder Nachrichten hören möchte, dem sei diese Erweiterung empfohlen, deswegen habe ich das Handy gekauft 😉

„Disconnect Wifi“ ggf. eine Bereicherung, weil es das Wifi nicht komplett abschaltet, sondern nur das aktuelle Netz trennt.

„Refresh Wifi Connections“ fügt einen Kopf für das aktualisieren der Netzwerkliste in den Wifi-Kontext. Das kann hilfreich sein.

„Openweather“ ist eine Wettereinblendung in der Gnome-Statusleiste. Horizontal sehr praktisch, vertikal eher ein Platzfresser.

„Netspeed“ blendet die derzeit genutzte Bandbreite ein. Das dürfte sehr praktisch sein, wenn man mobil surft und ein bisschen drauf achten muß.

Übrigens: Linux juckt es nicht, ob Ihr mobil im Netz seid, oder im WLan unterwegs seid, es macht Downloads ohne Rücksicht auf Verluste für Euren Geldbeutel 😉 Von Auto-Updates ist daher abzusehen.

Ich überlege, ob ich ein kleines Script an den Network-Manager anhänge, daß das Update auslöst, wenn sich das WLAN verbindet. Damit hätte man das dann im Griff.

„CPU-Freq“ hilft einem Energie zu sparen in dem man der CPU befehlen kann, weniger hoch zu takten oder weniger Cores zu benutzen. Wieso das mit den Cores nicht das Normal ist, werden wir wohl nie erfahren.

Das wäre doch echt cool, daß wenn die Load über 1 geht, jeweils der nächste Core hinzugeschaltet und dann auch wieder dynamisch abgeschaltet würde, wenn die Load sinkt. Das würde Energie sparen helfen. Ich glaube ich schlage das mal vor.

Kommen wir zu den schwierigeren Kandidaten:

„LightDM Lock screen“ fügt einen Lockbutton in der Gnome-Statusleiste hinzu. Das ist für uns jetzt wichtig, weil die aktuelle Gnome-Shell keinen Screensafer mit Passwortabfrage hat. Muß man also sein Smartphone sperren, braucht man diese App. Jetzt kommt der Haken: Es sperrt zwar den Bildschirm, aber leider kann man dann nicht mehr das Telefon per Powertaste abschalten ( Schlafmodus ). Das ist wiedersinnig, liegt aber darin begründet, daß es das Telefon noch nicht gab, als die Erweiterung gebaut wurde.

Außerdem müßt Ihr die vor dem Start erst einmal fixen:

$ vi .local/share/gnome-shell/extensions/lockscreen\@dev.antergos.com/extension.js

und dann dafür sorgen, daß es so aussieht:

_lockScreenButton = new St.Bin({ style_class: 'panel-button',
                                 reactive: true,
                                 can_focus: true,
//                               x_fill: true,
//                               y_fill: false,
                                 track_hover: true });

danach die Gnome-Shell neustarten. Das würde man mit ALT+F2 + Eingabe „r“ machen, aber weder ALT noch F2 stehen als Taste zur Verfügung. Ergo die harte Tour und Ihr seid ja eh schon in der Bash drin : „killall gnome-shell“ …

Breaking News: LightDM Lock v2 verfügbar

YES, I CAN! Vergesst einfach den letzten Block 😀 Einer Eingebung folgend, habe ich mir LightDM Lock mal angesehen und es um die nötigen Funktionen erweitert, das nach dem Screenlock, auch das Smartphone schlafen gelegt wird ( Suspend ). Damit ist das Telefon jetzt genauso absicherbar, wie ein normale Handy auch \o/

https://github.com/Cyborgscode/pinephone/blob/main/lightDM-lock-v2.zip

Der nächste Schritt wäre dann, die Power-Taste entsprechend umzupolen*.

Mit der Gnome-Shell sind wir für heute durch. Aber:

Gnome ist in einem schlechten Zustand

Im nächsten Teil der Serie spielen wir ein bisschen. Nicht alles, was auf dem Handy auch startet, kann man auch spielen, leider 😀

Pinephone: Der Spiele Guide

Link zum vorherigen Teil der Serie:

Das nackte Pinephone aufmotzen

*) Das läuft bereits erfolgreich auf meinem Pine:

Follow-Up: Pinephone Gnome Powerbuttonpatch