und der Datenschutz bleibt wieder auf der Strecke

Wenn man diversen Presseveröffentlichungen glauben schenken darf, wird jetzt die nächste Big Data Anwendung gesetzlich verankert. Autonomes Autofahren erfordert, daß Autos sich gegenseitig erkennen und genau wie Menschen, sich an Regel und Absprachen halten.

Das an sich wäre noch kein Problem, wenn die Autokonzerne nicht gleich alles, was so ein Auto an Daten zu bieten hätte, haben wollten:

Wann, wo, wie ist der Wagen gefahren?
Gab es auf der Strecke Probleme ? Wie war das Wetter ?
usw.

Das sich damit Bewegungsprofile erstellen lassen, wird in der ganzen Diskussion weggeredet, schliesslich würde man das nur pseudorandomisiert erlauben. Damit gibt es natürlich jetzt zwei Schwachpunkte, „Pseudo“ meint „nicht echt“, eine Pseudorandomisierung ist eben kein Zufall. Dazu kommt, daß dies niemand überwachen wird und selbst wenn, wir sehen ja grade am Safe Harbor Abkommen, daß es dann doch mal wieder scheissegal ist, hauptsache man kann damit Geld verdienen und Geld verdeinen mit unseren Daten, daß wollen die Großkonzerne alle.

Wenn die Daten dann erstmal da sind, wird irgendein Politiker mit fragwürdiger Loyalität todsicher fordern, daß man ja darüber dann auch gleich die Maut eintreiben kann, schliesslich hätte dies Vorteile, weil als „Kunde“ dann KMgenau abgerechnet wird. Und was jetzt mit den Mautbrückendaten schon alles so getrieben wird, ist ja hinlänglich bekannt.

Kurzum.. die gute alte Alufolie wird dann auch im Motorblock notwendig werden, weil was man nicht rausfunken kann, das kann ein anderer auch nicht auswerten.Wie bei der Vorratsdatenspeicherung auch, liegt es wieder an jedem einzelnen sich zu schützen.

VW – 30 Milliarden Börsenwert in nur 2 Tagen weg

Update: 18:00 Uhr

Winterkorn ist zurückgetreten.

Originalnachricht:

In nur 2 Tagen hat die VW Aktie rund 30 Milliarden an Wert verloren, weil bei der Motorsteuerungssoftware getrickst wurde.

Das hat der Vorstandsvorsitzende Herr Winterkorn dazu zu sagen :


Quelle: https://footage.volkswagen-media-services.com

„Verloren/Verbrannt/vernichtet“ sind übrigens inhaltlich falsch.

Geld wird an der Börse nicht vernichtet oder erzeugt, es wird getauscht. D.b. wenn jemand die Aktie für 180 € kauft, zahlt er 180€ + Maklergebühr. Wenn er Sie dann für 100 € verkaufen muß, bekommt er nur weniger wieder raus, als er bezahlt hat, aber das , was er bezahlt hat, hat ja der Verkäufer(für 180€). Unser Verkäufer bekommt jetzt 100 € dafür. Die 80 € Differenz sind zwar für den Verkäufer ein Wertverlust, aber Geld wurde dabei nicht vernichtet.

Ich bin mal gespannt wieviele Anleger, die das „Prinzip Börse“ immer noch nicht begriffen haben, VW auf Schadensersatz verklagen werden. Erste Anzeigen wegen Betrugs sind bei der Staatsanwaltschaft in Braunschweig schon eingegangen. Das bezieht sich aber vermutlich direkt auf den falsch angegebenen Schadstoffausstoß.

Weiterhin gespannt sein dürfen wir auch, was da vom Kraftfahrzeugbundesamt noch kommen wird, denn die Schadstoffklasse hat ja Einfluß auf die Steuerklasse des Autos. Wenn VW die Autos nicht nachbessert, und bei 10 Millionen Motoren kommt sowas richtig teuer, bedeutet das, daß die Steuerklasse steigt (bei 30x soviel Schadstoffen wie erlaubt, dürfte das ganz ordentlich sein) und damit kosten Diesel den Fahrzeughalter dann noch mehr Unterhalt.

Ich glaube, derjenige der das entschieden hat, ist bereits mit seinem Koffer ohne Rückflugticket in die Antarktis unterwegs.