Hängt den Boten…!

Brian Krebs hat gestern einen Fall von falsch praktizierter IT-Security angeprangert, die man mit „Hängt den Boten!“ beschreiben kann. „Also …

…hängt den Boten…

… der schlechten Nachricht auf!“ Das zumindest hat der Governeur von Missouri gefordert, als er die Tageszeitung und den Journalisten öffentlich angeprangert hat, wegen .. „ungesetzlichem Zugriff auf die Daten von Lehrern“. Das das „Department of Elementary and Secondary Education“ der Schuldige in der Sache ist, weil es die in den USA so wichtige Social Security Number im HTML-Code Ihrer Webseite eingebettet hatte, wo sie nun wirklich JEDER finden konnte, daß war ihm nicht so wichtig.

Die Frage, wozu man die Daten überhaupt in einer Datenbank drin hatte, die die Qualifikationen eines Lehrers nachweisen sollte, erübrigt sich dabei schon fast. Wie immer gilt, was ich nicht habe, weil ich es nicht brauche, kann ich nicht verlieren.

In Deutschland nicht besser

In jüngster Zeit hatten wir in Deutschland ja jetzt schon den zweiten Fall. Erst hatte die CDU einer CCC Sympatisantin die Staatsanwaltschaft auf den Hals gehetzt, nur weil sie der CDU mitgeteilt hat, daß sie mit Ihrer kaputten Wahlhelferapp gegen den Datenschutz verstoßen hat, dann schickt eine Firma einen Programmierer, der eine Sicherheitlücke findet und meldet, da wird durch die Firma der Staatsanwaltschaft so viel Druck gemacht, daß die eine Hausdurchsuchung bei dem Programmier durchführt und dessen Arbeitsgeräte beschlagnahmt. Quintessenz: Staatsanwaltschaften sollten Nachhilfe in Sachen „Wer ist hier eigentlich der Böse“ nehmen.

Anfang des Jahres hatte ich selbst einen Fall von, zum Glück nur vermeintlichem, Verbrechen in der Firma, da hat man von der Staatsanwaltschaft gar nichts gesehen oder gehört. Das bereits vollständig aufgeklärte Verfahren ist immer noch nicht abgeschlossen worden, zumindest nicht offiziell. Das ist dann die andere Seite der Medalie.

Quelle: https://krebsonsecurity.com/2021/10/missouri-governor-vows-to-prosecute-st-louis-post-dispatch-for-reporting-security-vulnerability/

Fedora: Firefox 92 ist bereit, aber noch nicht im Stable

Kurzes Update zum Firefox Update 92 für Fedora: Es wäre jetzt bereit.

Fedora: Firefox 92 ist bereit, aber noch nicht im Stable

Leider ist es noch nicht im Stable angekommen, da noch automatische Tests laufen, aber Ihr könnt das für Euch beschleunigen, indem Ihr das Update direkt von Koji runterladet:

Die Übersicht zu allen Firefox Builds:

https://koji.fedoraproject.org/koji/packageinfo?packageID=37

Fedora 33: https://koji.fedoraproject.org/koji/buildinfo?buildID=1829910
Fedora 34: https://koji.fedoraproject.org/koji/buildinfo?buildID=1829912

Ihr müßt Euch dann noch die Version raussuchen die zu Eurem System paßt, i.d.R. ist das die „x86_64“ Version. Für Pinephone wäre es natürlich ARM.

Nachdem Download einfach anklicken, mit der App „Software“ öffnen und Root-Passwort eingeben. Fertig.

Eingefleischte Linuxuser machen das natürlich so:

sudo dnf -y update https://kojipkgs.fedoraproject.org//packages/firefox/92.0/2.fc34/x86_64/firefox-92.0-2.fc34.x86_64.rpm

Das geht diesmal, weil kein neues NSS gebraucht wird, eine Serie von Abhängigkeitspaketen für Firefox.

Thunderbird 91 kann kein Deutsch mehr

Fedora hat die Thunderbird 91.1 Version am Start ( Testumgebung ) und gut, daß wir das mal Testen konnten, denn Deutsch ist nicht dabei 🙁

Thunderbird 91 kann kein Deutsch mehr

Thunderbird hat ein paar nette Änderungen drin, z.b. highlighten die Ordner mit neuen Emails jetzt mit kleinen gelben Sternchen. Ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist das hinzufügen von Attachments zu einer Email, denn das geht jetzt gleichzeitig für „Inline“ und „Attached“ Modus.

„Inline“ meint, daß das das Attachment, wenn es ein Bild ist, im Textteil der Mail zusehen ist. Üblicherweise nennt man das Ergebnis eine HTML-Mail. Um das als Benutzer zu entscheiden, warf man das Bild einfach in die Email, oder in das Attachmentfeld rechts oben. Das geht jetzt nicht mehr. Nun muß man es „LINKS“ für Inline und RECHTS für „Attached“ werfen. Ich habe keine Ahnung, wer sich das ausgedacht hat 🙁

Viel schlimmer als die Attachments ist der Umstand, daß Thunderbird in dem Update auf Englisch in der UI umschaltet, weil die deutsche Sprachdatei fehlt. Die kann man hier finden und nachinstallieren:

https://download-origin.cdn.mozilla.net/pub/thunderbird/releases/91.0/linux-x86_64/xpi/de.xpi

Danach einfach mal im Addon Menü auf „Checking for Updates“ klicken, dann wirds spontan deutsch. Allerdings nur in den Prefs, für den Rest muß man Thunderbird neustarten.

Insgesamt ist das Update brauchbar und sollte nicht zu viele Probleme bereiten. Wer es für Fedora austesten möchte, der wird es von Koji runterladen und direkt installieren müssen:

https://koji.fedoraproject.org/koji/packageinfo?packageID=39