Coronachroniken: das Ende November Update

Es ist mal wieder Zeit in die Statistiken zu schauen, was in Deutschland so los ist.

Coronachroniken: das Ende November Update

Da haben wir zum Einen die steigende Neuinfektionskurve, der aber die Hospitalisierten nicht mehr nachfolgen, dann werfen wir einen Blick auf die Altersgruppen und dann schauen wir zuletzt in die die DIVI Statistik rein, aus der man schön ablesen kann, warum wir vielleicht doch keine Panik auf der Titanic haben sollten.

Achtung: Die nachfolgenden Statistiken könnten Ihr Tagesschauweltbild nachhaltig beeinflussen.

Alle Quellen sind offiziell: RKI, DIVI Register.

Ich war ja der Meinung, daß man erst erkrankt, dann wird es schlimmer und man wird ins Krankenhaus eingeliefert, aber dies scheint nicht der Fall zu sein.

Wenn wir uns mal die Verläufe der Kurven zwischen dem 1.6.2021 ( dies LibreOffice macht englische Daten 6/1/21 dran, k.A. wieso ) und 19.10.2021 ansehen, folgt die Hospitalisiertenkurve im Verhältnis(!) exakt der Neuinfektionskurve. Seit dem 19.10.2021 explodieren die Neuinfektionszahlen, aber, so sieht es derzeit aus, kommt der Peak der Hospitalisierten vor dem Peak der Neuinfizierten, aber dies ist noch nicht sicher, die Zahlen schwanken in den nächsten 2 Wochen für diesen Zeitraum noch etwas sehr stark.

Am Anfang des Jahres 2020 war dies nicht der Fall, da wurde man erst krank und kam einige Tage später ins Krankenhaus. Im Oktober 2020 war dies, wie man oben sehen kann, anders, was aber an dem Zusammenbrechen des Meldesystems liegen wird, denn die Neuinfektionskurve ist ja mathematisch schlicht falsch, weil unmöglich für eine Virusinfektion die sich gemäß einer Expotentialfunktion ausbreitet.

Die Sterbefallkurve ist in diesem Zeitpunkt die einzige Kurve, der man vertrauen kann, da das entsprechende Meldesystem nicht überlastet war, da weniger Fälle zu verarbeiten waren. Aus dieser könnte man den Verlauf von Welle 2 und 3 rekonstruieren. Zwischen Hospitalisierung und Versterben einer Person vergingen im Schnitt 12,5 Tage. Man sieht auch, daß der Peak der Hospitalisierten im Oktober 2021 ca. 13 Tage vor dem Peak der Verstorbenen liegt, der genaue Verlauf alleine ist vermutlich in Teilen nicht ganz korrekt.

Ein für alle beteiligten erfreulicher Fakt ist der geringe Verstorbenenanteil. Im direkten Vergleich zum letzten Jahr sterben 3/4 weniger Menschen an einer schweren Erkrankung. Entweder die Impfungen haben hier etwas gebracht, oder der Effekt, daß durch Ausrottung der Schwachen in einer Herde, die Herde im nächsten Jahr weniger anfällig ist, hat zugeschlagen. Dies beobachtet man auch nach starken Grippenjahren.

Wer erkrankt und wer verstirbt in Deutschland?

Hier hilft uns das RKI Dashboard[1] weiter. Hier die Grafik, wer an Covid hauptsächlich erkrankt:

Zur Zeit also die Gruppe der 30-59 jährigen, eine Gruppe mit niedrigem Risiko daran zu versterben.Dies kann man im nachfolgenden Diagramm auch sehen:

Stand: 26.11.2021

Hauptsächlich versterben hier die alten Menschen mit 70+. Das bei den 80+ mehr Frauen sind, das die Männer schon vorher dahin gerafft werden, was auch im Peak der 60+ zu sehen ist. Das sind weniger gute Aussichten für Männer im mittleren Alter: „Männer, noch könnt Ihr das ändern!“

Wie man sieht, sterben auch jüngere Menschen an einer Virusinfektionen, aber es wird wohl auch deutlich, daß Menschen unter 30 mit dem Virus keine Probleme haben. Wozu die eine Impfung bekommen sollen, die die Übertragung nicht verhindert, könnte ich nicht erklären.

Wenn wir schon Kontakte vermeiden sollen, dann am Besten mit der Risikogruppe.

Wieso auf den Intensivstationen der Horror los ist..

In unserer aktuellen Grafik kann man die Hospitalisierten Zahlen der letzten Welle mit denen dieser Welle aus 2021 vergleichen. Es ist offensichtlich, daß wir weniger Patienten in den Kliniken haben, als 2020:

Die Ursache dafür, daß in den Krankenhäusern die Hölle los ist und Patienten verlegt werden müssen, ist kein Verschulden der getroffenen Patienten. Das DIVI Register gibt einen deutlichen Hinweis auf die Antwort:

DIVI Register Tagesreport [3] vom 23.11.2021

Wie wir der orangeroten und der gelben Kurve im Bild oben entnehmen können, sinkt die Zahl der freien Betten seit Beginn der Coronawelle, wenn Patienten ins Krankenhaus kommen. Das dürfte offensichtlich sein. Warum die Betten nach der Welle aber nicht wieder frei werden, das wäre unerklärlich, wenn Ärzte und Pfleger das jetzt nicht endlich berichtet würden: Ärzte und Pfleger kündigen massiv.

Berichte Einzelner häufen sich, daß ganze Stationen kündigen, weil sie nicht verantworten können, ohne Einweisung und Lehrgänge, also ohne qualifiziert zu sein, auf der Intensivstation todkranke Menschen richtig zu pflegen, geschweige denn, die dortigen Geräte überhaupt richtig bedienen zu können.

Das Land Niedersachsen mußte letzte Woche seine Warnstufe von 0 auf 1 ändern, weil 75 Betten aus dem System geflogen sind, weil diese nicht mehr belegt werden konnten. Ratet mal wieso die Betten nicht mehr zur Verfügung standen…

Wenn nämlich etwas schief geht, ist die Pflegekraft und/oder der Arzt dran und ich kann diese Menschen, die anderen helfen, aber diese nicht umbringen wollen, sehr gut verstehen.

Der eigentliche Skandal ist dabei natürlich, daß das Personal seit 30 Jahren überlastet und ausgebeutet wird. Monetär kann man eben nicht alles lösen. Hier wären Förderprogramme für die Pflegeausbildung, eine gerechtere Bezahlung und mehr Personal in den Krankenhäusern wichtig gewesen, und zwar SPÄTESTENS LETZTES JAHR!

Die Pflegeschlüssel, daß ist die Menge Personal, die zum Betrieb von x Betten gebraucht wird, wird seit Jahren verkleinert. Die müßten aber größer werden. Aber da fühlt sich kein Gesundheitsminister für Verantwortlich, da würden Krankenhäuser ja plötzlich defizitär werden und würden keine Gewinne mehr abwerfen. Wir werfen Pharmafirmen Beträge im Milliardenbereich zu, aber sind zu blöd einen dreistelligen Millionenbetrag in Personal zu versenken wenn wir es brauchen? Wie korrupt und/oder inkompetent sind unsere Regierungen eigentlich?

Quellen:

[1] RKI-Dashboard: https://experience.arcgis.com/experience/478220a4c454480e823b17327b2bf1d4/page/page_1/
[2] Divi-Register: https://www.divi.de/register/tagesreport
[3] DIVI-Tagesreport Beispiel vom 28-12-2021: https://www.divi.de/joomlatools-files/docman-files/divi-intensivregister-tagesreports/DIVI-Intensivregister_Tagesreport_2021_11_28.pdf

 

Coronachroniken: Kleine Medienkompetenzübung

Fangfrage: Wie mache ich mich als Zeitung unglaubwürdig?

Coronachroniken: Kleine Medienkompetenzübung

Weil sich die Zeitungsportale mal wieder mit Zahlen überbieten, hier für Euch eine kleine Medienkompetenzübung:

Schwierigkeitsgrad: Grundschule.

Folgende Schlagzeilen gab es heute, am 18.11.2021 bei Google-News zu sehen:

Wie man hier lesen kann, hatten wir mehr als 65.000 Neuinfektionen( an einem Tag).

Wollen wir mal nachsehen, ob das überhaupt stimmt?

Na gut, die Quelle ist ja das RKI, also schauen wir mal ins Dashboard:

Keine der RKI Tageszahlen sagt was von 65.000, da muß also eine Berechnung im Spiel sein…

2021-11-18 RSKI Dashboard Balkengrafik der letzten 2 Wochen mit den Tageszahlen.Stand: 18.11.2021 RKI Dashboard – Fälle/Tag (Meldungen)

Wie kommt man auf 65.000, wenn es für gestern „bloß“ 45.000 waren? Nicht über das „bloß“ aufregen, die Zahlen sind schlimm genug. Mit „Gestern“ , also in den „letzten 24h“ waren es zusammen 61.008 Meldungen über Neuinfektionen. Ihr seht schon wo das hinführt, oder?

Es geht hier nicht um aktuelle absolute Zahlen an einem Tag, sondern die Anzahl der Meldungen über Neuinfektionen, die im System vom RKI an einem Arbeitstag reinkamen, egal für welchen realen Tag.

Beispiel:

Stand: 18.11.2021 RKI Dashboard Fälle/Tag (Meldung )

Die Frage „Wer da im November noch einen Zettel findet, wo eine Infektion draufsteht, die nicht im System drin ist“ stelle ich lieber nicht 😉

Nimmt man alle Meldungen die gestern ins System gelangt sind zusammen, kommt man auf 65.371 , die Zahl, die im RKI Dashboard ganz prominent, und für jede Zeitung ersichtlich, auf Seite 1 prangt:

Das ist eine Abweichung zum Verständnis von „an einem Tag“ der normalen Bevölkerung von 6,674% .

Wenn man als Zeitung „an einem Tag“ schreibt, sollte der Zeitraum der präsentierten Zahlen auf 24h umfassen und nicht 2 Jahre!

Ergo: Nicht alles einfach so glauben, nur weil es in der Zeitung steht ( Hallo Reinhard Mey ). 60k ist auch eine Hausnummer und die hatte ich vor einigen Tagen schon prognostiziert.

Jetzt müßt Ihr natürlich noch daran denken, daß die obigen Tageszahlen allesamt überhöht sind, weil wie wir schon aus 2020 wissen, die Ärzte und Ämter am Wochenende nicht so melden, weil da auch nicht jeder zum Arzt rennt. Das ist auch der Grund wieso in meinem Graphen der berichtigte und gemittelte 7Tage-Delta gezeigt wird, das bildet die Lage nämlich weniger dramatisch und viel realistischer ab.

Coronachroniken: Hat sich die Lage eigentlich geändert?

 

Coronachroniken: Hat sich die Lage eigentlich geändert?

Es ist mal wieder Zeit Euch das Zahlenupdate zur Coronalage zu geben. Die Frage, die sich dabei stellt, ist, ob sich etwas durch die Impfungen geändert hat und ob sich die Lage in den Krankenhäusern geändert hat. Die Antworten könnten Euch überraschen.

Coronachroniken: Hat sich die Lage eigentlich geändert?

Bevor wir anfangen, müssen wir etwas klarstellen: Das Ziel der Impfung ist es, daß die geimpfte Person nicht daran stirbt. Das wurde von offizieller Seite nie anders kommuniziert, auch wenn einzelne Geimpfte das so verstanden haben, daß sie immun gegen die Krankheit wären und diese auch nicht mehr übertragen könnten. Es ist für die weitere Betrachtung wichtig, dies im Kopf zu behalten.

Schauen wir uns erst einmal die Grafik mit den absoluten Zahlen der Infizierten, Hospitalisierten und Verstorbenen an:

Stand am 15.11.2021

Die Neuinfizierten

Dies Jahr gehen die Neuinfiziertenzahlen im November im Vergleich zu 2020 durch die Decke, da darf man allerdings nicht vergessen, daß die Zahlen aus 2020 falsch sind, weil das Meldesystem Ende Oktober 2020 zeitweise zusammen gebrochen war, wie von Quellen berichtet wurde, die Anomalien im Meldewesen gefunden hatten. Daher hatte ich das mal vermutlich wahre Geschehen modelliert:

 

Die Berechnung der Kurve war noch recht konservativ, 30.000 im Peak wären auch möglich gewesen. Am sieht es eigentlich an der Flankensteilheit, daß der Peak größer sein müßte.

Nehmen wir das mal als gegeben an, dann sind die aktuellen Zahlen der Neuinfektionen im gleichen Bereich wie 2020. Darf uns das wundern? Natürlich nicht, denn das Virus ist angekommen in der Bevölkerung. Das wird also jedes Jahr solche Zahlenberge geben. Ich gehe davon aus, daß die Zahl der Neuinfektionen sogar noch weiter steigen wird: 50.000+ sind drin.

Ist das noch eine relevante Größe?

Die Inzidenzen der Neuinfektionen können eigentlich nicht mehr als Maßstab verwendet werden, denn die Grafik zeigt deutlich, daß trotz höherer Neuinfektionszahlen, die Zahl der Hospitalisierten deutlich kleiner ist. Sie folgt zwar noch dem Verlauf der Neuinfektionskurve, aber das Verhältnis ist ein anderes.

Wir sehen am 15.12.2020 den größten Peak der Hospitalisiertenzahl die im Verhältnis die Neuinfiziertenzahl „überflügelt“ ( Dies liegt natürlich an den zwei Maßstäben in der Grafik 😉 ) . In 2021 ist das auffallend nicht der Fall. D.b. die Lage in den Krankenhäusern müßte weniger dramatisch sein, als noch in 2020. „Müßte“ ist hier die Formulierung, denn tatsächlich verlegen erste Krankenhäuser in Bayer Patienten ans andere Ende des Landes. Da gibt es eigentlich nur eine Erklärung für: weniger Behandlungsplätze in den Krankenhäusern. Ob das an geschlossenen Krankenhäusern oder am steigenden Personalmangel im Pflegebereich liegt, muß jemand anderes klären.

Die Entwicklung der Sterbefälle

Positiv muß man die Entwicklung der Sterbefälle nennen, denn tatsächlich folgt die Zahl seit Juni 2021 den Neuinfektionszahlen nicht mehr im gleichen Verhältnis wie noch in 2020. Die Impfungen könnten dies tatsächlich verbessert haben. Damit wäre das Ziel, daß Geimpfte ein geringeres Sterberisiko haben, tatsächlich erreicht worden.

Man mag vielleicht über die Langzeitfolgen der Impfungen bzw. der Sekundär- und Hilfsstoffe in den Impfstoffen nicht nichts wissen, aber der kurzfristige Erfolg scheint vorhanden zu sein.

Derzeitige Informationsmängel

Es ist unwahrscheinlich, daß in den Sterbezahlen des RKI die Zahl an der Impfung verstorbener Menschen eingearbeitet wurde. So können wir jetzt leider nicht feststellen, ob es eine Verschiebung von „erkrankten“ Verstorbenen zu „geimpften“ Verstorbenen gibt. Ich rufe dazu auf, daß wer die Zahlen hat, diese bitte veröffentlichen soll. Mit diesen Zahlen müßte man dann die RKI Kurve erweitern. Im Bauchgefühl wird das allerdings nicht viel sein.

Ein weiterer Mangel ist aus meiner Sicht, daß bei den Verstorbenen, deren Impfstatus unbekannt ist, einfach von „ungeimpften“ ausgegangen wird. Es müßte die Kategorie der „Status unbekannt“ geben. Einige Statistiken haben dies schon eingeführt. Ich spreche das natürlich deswegen an, weil viele Ungeimpfte mit einem gesunden Immunsystem als Pandemietreiber sehen, was angesichts der bereits nachgewiesenen Infektionsketten (6+) unter Geimpften natürlich nur medienpolitischer Unsinn ist.

Ich vermute, da ist eine auch gewisse Neidkultur im Spiel, da man sich selbst einem Risiko einer Impfschädigung ausgesetzt hat, ohne wirklich etwas davon gehabt zu haben. Das die obige Grafik zu den Sterbefällen eine andere Sprache spricht, ist vielen nicht klar.

Eigentlich kann man es gar nicht deutlicher sagen: Die Impfung ist eine Individualprophylaxe vor dem Tod. Es ist damit jedem selbst überlassen, ob er diese wahr nimmt, oder nicht. An den Infektionszahlen ändert diese Impfung nichts, wie man oben sieht, denn wir haben bereits über 80% Impfquote.