Wow, das habe ich nicht kommen sehen: Leonard Pöttering macht sich einen Feind fürs Leben, auf der Fedora-Devel Mailingliste 😐
Fedora: systemd-resolved Diskussion eskaliert
Das die Diskussion so schnell in einen Developerkrieg eskaliert, hätte ich nie für möglich gehalten:
„As we share the same employer, I encourage you to escalate my „derogatory behaviour“ to our magenement.
I did not read the rest of your email. I will not read or respond to further emails from you on mailing lists.“ (Paul Wouters, 29.9.2020 18:56 Uhr)
zu Deutsch:
„Da wir denselben Arbeitgeber haben, ermutige ich Sie, meine „abfälliges Verhalten“ unserem Arbeitgeber zu melden.
Den Rest Ihrer E-Mail habe ich nicht gelesen. Ich werde sie weder lesen, noch auf weitere E-Mails von Ihnen auf Mailinglisten antworten.“
Herr Pöttering schrieb dies vorher an die Mailingliste:
„“Custom“ is in the eye of the beholder. It appears to me you mean that in a derogatory way.
I mean, given that Ubuntu has been enabling systemd-resolved since quite some time by default I have the suspicion our codebase is more often deployed IRL than the ones you listed? I mean, maybe I am wrong, but it’s certainly not that this is exotic stuff as you imply.
I have the suspicion this is a territorial thing, no? It feels as if you believe that DNS clients that people wo are not core members of the DNS community are inherently a bad thing, and should go away, and leave the real work to the people who actually know how things work, right? I got that kind of behaviour once before when people told us to just leave service management to the real holy men of UNIX.“ (Leonard Pöttering, 29.9.2020 18:18 Uhr)
zu Deutsch:
„Kundenspezifisch“ liegt im Auge des Betrachters. Mir deucht, Sie meinen daß in abfälliger Weise.
Ich meine, angesichts der Tatsache, dass Ubuntu seit geraumer Zeit standardmäßig systemd-resolved aktiviert hat, habe ich den Verdacht daß unsere Codebasis häufiger IRL eingesetzt wird als die, die Sie aufgelistet haben? Ich meine, vielleicht irre ich mich, aber es ist sicher nicht so, dass dies so exotisch ist wie Sie andeuten.
Ich habe den Verdacht, dass dies eine territoriale Angelegenheit ist, nicht wahr? Es fühlt sich an, als ob Sie glauben, dass DNS-Clients, von Personen die keine Kernmitglieder der DNS-Kern-Gemeinschaft sind, von Natur aus eine schlechte Sache sind und verschwinden sollten, und überlassen Sie die eigentliche Arbeit den Menschen, die tatsächlich wissen, wie die Dinge funktionieren, richtig? Ich habe diese Art von Verhalten schon einmal erlebt, als man uns sagte „Überlassen Sie die Verwaltung der Dienste einfach den wahren heiligen Männern von UNIX“.“
Irgendwie kann ich beiden zustimmen, auf der einen Seite gibts extra eine teuer bezahlte Arbeitsgruppe bei der IETF, die Sachen entwicklen sollte, auf der anderen Seite kommen die nicht zu potte ( schreibt Pöttering einen Absatz später ). Trotzdem sehe ich das eher so, daß allein schon wegen fehlendem DNSSEC und dem Default Fallback zu Cloudflare und Google DNS-Servern, systemd-resolved nicht einfach so eingesetzt werden kann.
Angebot
Viele der Probleme, die resolved lösen soll, sind eherlich gesagt Luxusprobleme, die sich mit ein klein wenig Hirnschmalz lösen lassen. Bis auf ganz exotische Szenarien, wo jemand für alles, was er per Interface 1 erreichen kann, DNS 1und2 benutzen will und für Interface 2 dann DNS 3und4, reicht das. Wer ein echt komplexes Setup hat, mit VPN Tunneln durch VPN Tunnel der darf mir gern einen Leserbrief schicken und das mal darstellen. Dann schaue ich mir das gern mal an und gucke, ob das nicht einfacher geht. Herrn Pöttering habe ich auch um ein Beispiel angemailt, mal sehen ob eins kommt.