Jetzt ist es also passiert, die LAHA Multiroom HomeAudio-Lösung läuft auf der Zielplattform Raspberry PI.
Was war jetzt LAHA nochmal?
Kurzform: Damit kann man Audio an mehrere Endgeräte streamen … verteilen, so daß es überall im Gleichklang erschallt. Hervorgegangen ist das aus einer einseitigen Wette mit den Heise Redakteuren, das man das auch ohne Bäng & Teufelschen Co. mit OpenSource hinbekommt : LAHA – Netzwerklautsprecher mit Linux . Wie sich herausgestellt hat, geht das auch, nur leider nicht ganz so wie anfangs geplant. Das es trotzdem geht, bedeutet natürlich einige Einschränkungen oder Umstellungen.
PulseAudio
Wenn man PulseAudio mit einem römischen Gott vergleichen wollte, wäre es Janus, der Gott mit den zwei Gesichtern. Auf der einen Seite ist PulseAudio echt super einfach, z.b. beim Abnehmen des Sounds vom Player und dem ins Netz stellen, auf der anderen Seite könnte ich dem Entwickler auch gern mal eins reinwürgen, weil die interne Latenzkontrolle Ihren Job nicht macht. Da letzteres nicht sauber klappt, könnte man auf AlsaPlay ( aplay ) ausweichen, aber das benutzt, sobald PulseAudio da ist, richtig geraten, PulseAudio als Backend, womit die Latenzfalle wieder da ist … ächtzzzz. Man hats nicht leicht mit der OpenSource-Plattform 🙂 Es nutzt ja auch nichts, daß es Open-Source ist, wenn bei so komplexen Dingen wie PulseAudio Modulen/Programmen zwar der Source lesbar ist, aber auf 1000 Zeilen Code genau 2 Kommentare kommen und dazu grober C UnFoo getrieben wird.
Das Raspberry PI
Nachdem Android und der lokale PAPLAY Backend soweit waren, daß man darüber was abspielen konnte, ohne das es gleich sofort zusammenbrach, war gestern das Raspberry PI dran. Eine genervte Viertelstunde brauchte es schon um das RasPI Image auf die 64GB SD zu bekommen, dazu morgen mehr, aber am Ende war das Pi dann doch kooperativ, bis .. ja bis PulseAudio installiert wurde 🙁 Das lief zwar auf dem PI und mit den nötigen Zusatzprogrammen war das auch nett, aber, und das ist entscheidend, die PI Devs haben der PulseAudio-Welt den Hardwarehack vorenthalten, mit dem Sie den Sound auf den Kopfhöreranschluß umlegen. Ums kurz zu machen, solange PulseAudio installiert und aktiv ist, geht das nicht über die Kopfhörerbuchse, sondern immer über HDMI raus, egal was die Oberfläche sagt.
Da gab es natürlich nur eine Lösung: Back to the Roots aka. PulseAudio wieder löschen, rebooten und Alsa als Backend benutzen. Wenn man dann dem PI erzählt, daß es den Kopfhörer nehmen soll, dann geht das auch.
Der Stand der Dinge
Wir haben jetzt also PI Playback und das auch synchron mit dem Desktop PC und Android. Android ist auch so eine Krankheit für sich, aber das nur neben bei. Es gibt schon Beweisvideos, allerdings war es bislang für Filmaufnahmen zu dunkel, Ihr müßt Euch nicht mehr gedulden, unten ist ein Video mit 4 Geräten zusehen. Damit Ihr Euch schon mal ein Bild davon machen könnt, wie das funktioniert, hier selbiges aus der LAHA Präsentationsfolie :
So war das bis gestern angedacht, nun muß der RasPi Teil aber auf ALSA als Backend umgebaut werden, weil PulseAudio ja nicht kann 😀