Steuerbetrug durch Ebaykauf

Man bestellt ja öfters mal was bei Ebay, das, obwohl Deutscher Versand dran steht,  meistens dann doch per Luftfracht aus China kommt. In der Regel ist das kein Problem, solange der Betrag unter 25 € bleibt. Wenn er drüber liegt, gibt man halt eine Zollerklärung ab, zahlt die fällige Steuer ( gemeinhin als Zoll bekannt ) und nimmt seinen Neuerwerb mit.

Die Sache mit dem Zollwert

Soweit, so klar, außer.. ja, außer man fällt auf einen weit verbreiteten Trick der Ebay Verkäufer rein: Den Lockvogeleintrag. Dabei hat der Artikel einen auffallend geringen Wert, aber vergleichsweise hohe Transportkosten. Für den Käufer ist das erstmal egal, weil er dem Verkäufer ja den Gesamtbetrag überweisen muß, aber dem Zollamt ist das nicht egal.

Beispiel:

Der Artikel kostet 21 € Warenwert und 110 € Transport aus China.

Der zu zahlende Zoll, setzt sich aus dem Warenwert und den anteilig in der EU abgewickelten Transportkosten zusammen. d.b. vereinfacht : Warenwert € + Transportkosten € * Anteil EU  = Zollwert € .

Bis Peking sind es im Landweg rund 7500km, davon entfallen auf das Gebiet der EU ca. 600km ( Frankfurt/Main -> Polen Ostgrenze ) so kommen wir vereinfacht auf :  21 € + 110 * 6/75 = 29,80  € . Für 4,80 € müßte also die Einfuhrsteuer und Mehrwertsteuer berechnet werden, weil es ja die 25 € Freigrenze gibt.

Würde der Artikel aber 110 € kosten und die Transportkosten wären bei 21 € , sähe das so aus : 110 € + 21 * 6/75 = 111,68  € abzüglich 25 € wären das dann 86,68 € statt der 4,80 € oben. Da waren die hohen Transportkosten ja eine super Sache, oder ?

„Einmal 2 Jahre auf Bewährung bitte..“

Joar.. das Super bringt Euch allerdings dümmstenfalls in den Knast und bestenfalls eine Strafanzeige wegen Steuerhinterziehung. Natürlich will der Staat den Zoll auf die 86,68 € haben und unterstellt Euch und dem Verkäufer, die Kosten für den Transport extra hoch angegeben zu haben, und damit hat er bei Ebay vermutlich Recht, denn der Verkäufer war nur auf eine gute Platzierung seines Produkts scharf, weil die meisten Käufer nach Preis sortieren und ein kleiner Warenwert eine vordere Position gewährleistet. Wenn man als Käufer erst mal für das Produkt Feuer gefangen hat, nimmt man ggf. auch hohen Extrakosten in Kauf.

Resultat der Aktion: Ihr bekommt ein Steuerhinterziehungsverfahren an die Backe und der chinesische Verkäufer lacht sich einen Ast. Gut, der lacht sich nur solange schlapp, bis auch bei ihm wegen gewerbsmäßiger Anleitung zum Steuerbetrug die Handschellen klicken, aber wer weiß schon wie lange das dauert.

Ihr glaubt das nicht ? Na dann geht mal zum Zollamt und laßt Euch erklären, wie das berechnet wird. Da könnt Ihr auch gleich mal lernen was Tacacs ist, wie der Zoll Währungsumrechnungen macht und ob es eine gute Idee war, 10 T-Shirts aus Honduras zu importieren.

Randnotiz 1:

Ist es nicht. Da müßt Ihr eine Einfuhrgenehmigung erwirken. Wenn die gleichen T-Shirts kurz auf dem Boden der USA waren, dann übrigens nicht mehr, dann gibts 2.3% Pauschalverzollung 😀 Honduras war nur ein Beispiel, weil die USA massenhaft aus Honduras importieren, es hätte auch Panama, Mexiko oder sonst ein Dritteweltland sein können.

Randnotiz 2:

Die Beispiele oben sind vereinfacht um das Konzept zu verdeutlichen, in der Realität ist es ein klein wenig komplizierter, aber ihr wolltet ja ohnehin mal beim Zoll vorbeigehen und fragen 😉

Diese Woche im Netz

Die Woche fängt ja gut an, in Japan wurden Konten einer südafrikanischen Bank geplündert, in dem mit gefälschten Karten, aber echten Kreditkarteninfos, in wenigen Stunden 12-13 Millionen Dollar an Geldautomaten abgehoben wurden.

Quelle: heise.de – Japan-Kreditkarten-Betrueger-erbeuten-13-Millionen-US-Dollar

Die Klage der Piratenpartei gegen die Massenüberwachung kann man nur unterstützen. Auch wenn im Gesetz geregelt ist, für was die Daten gebaucht werden dürfen, wird es früher oder später Begehrlichkeiten geben, und mit genug Inhalt von schwarzen Koffern im Rolli, wird so ein Gesetz dann schnell geändert.

Quelle: heise.de – PKW-Maut-Piraten-reichen-Verfassungsbeschwerde-gegen-Kfz-Kennzeichen-Scanning-ein

LinkedIn wurde ja gehackt und ~170M Passworthashes wurden dabei entwendet.

„Das populärste Passwort auf LinkedIn war übrigens „123456“, das über eine Million mal genutzt wurde. Es deklassierte „linkedin“, „password“ und „123456789“ deutlich, die aber immer noch jeweils weit über hunderttausend Mal zum Einsatz kamen.“   schreibt Heise dazu.

Quelle: heise.de

Die Googlezentrale in Paris hat Besuch von Staat bekommen. Dem Finanzamt entkommt halt niemand 🙂

Quelle: Der Spiegel

Das FBI warnt im USA derzeit vor verwanzten USB-Ladegeräten. Hintergrund ist, daß ein Hacker letztes Jahr bereits ein äußerlich harmlos erscheinendes USB-Ladegerät gebaut hat, in dem aber noch zusätzlich ein auf einem

Quelle: FBI warnt: Kauft nur unsere verbuggten USB-Charger

Gut dazu paßt auch, daß Webseiten jetzt per Audio-Fingerprinting Laptops und Handies tracken.

Quelle: The Hackernews

Wie Torrentfreak Anfang der Woche berichtet hat, bietet ein pakistanischer Internetprovider seinen Kunden an, die Raubmovies direkt bei ihm zu beziehen. Spart vermutlich jede Menge Traffic im Peering ein 🙂

Quelle: Torrentfreak.com

Eine Smarte Flasche soll Kindern beibringen, die korrekte Menge an Wasser am Tag zu trinken. Jetzt kann man darüber streiten, was die korrekte Menge ist, aber eins ist wohl unstrittig: Die Flasche ist zu teuer. Die soll auf Kickstarter 99$ kosten 🙂  Also ich setz da lieber weiterhin auf die magische Eigenschaft namens „Durst“. Die funktioniert schon seit Millionen von Jahren zuverlässig 😉

Quelle: AndroidCentral.com

Seit 1999 sollten die Pockenvirenbestände der Welt vernichtet sein, sind Sie aber nicht. In 2014 wurde sogar in einer !Abstellkammer! noch Reagenzgläser mit Pockenviren gefunden, die aus den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts stammen. Wer die Pocken am Leben erhält könnt Ihr ja mal raten.

Quelle: Handelsblatt

Deutsche Bahn stellt Rechnung über 2300 Euro für 30 Minuten radfahren aus.

Quelle: focus.de

Und die Welt ist wieder um eine Lachnummer bereichert worden. Nur gefühlte 10 Jahre nachdem der Rest der Welt Passwörter wie „12345“ „passwort“ „password“ usw. nicht mehr zuläßt, kommt dem selbsternannten Weltmarkführer der Gedanke : „Hey, laßt uns doch einfache Passwörter verbieten.“

Quelle: heise.de