Die neuen Kernel mit Patch sind da. Alle Mann updaten!
Die Kernel laufen bislang problemlos.
Der (IT) Blog aus Braunschweig
Die neuen Kernel mit Patch sind da. Alle Mann updaten!
Die Kernel laufen bislang problemlos.
Wie im Bugtracker von RedHat einsehbar ist, kristallisieren sich grade (während des Schreibens dieses Artikels) Probleme mit der Chroot-Funktion vom SSHD heraus. Ist die Chroot aktiviert, was man tun sollte, um Benutzer den Zugang zum eigentlichen System zu verweigern, so daß diese keine lokalen Angriffe fahren können, sondern in einer eigenen Umgebung arbeiten müssen, werden die für Root nötigen Capabilities nicht mehr gesetzt.
Capabilities sind die Eigenschaften eines Users, die erweiterte Rechte im Linuxsystem beinhalten, wie z.b. das Recht sich mit PTRACE in Prozessen einzuklinken, um diese zu belauschen oder zu verändern. Diese Capabilities machen Root erst aus und fehlen in der aktuellen sshd version:
# capsh --print Current: = Bounding set = Securebits: 00/0x0/1'b0 secure-noroot: no (unlocked) secure-no-suid-fixup: no (unlocked) secure-keep-caps: no (unlocked) uid=0(root) gid=0(root) groups=
Ursache ist eine Änderung am SSHD aus 2015 : https://bugzilla.mindrot.org/show_bug.cgi?id=2486
Bis zu dieser Änderung konnte man keine intelligente Ausnahme für den Rootuser konfigurieren, wenn es darum ging den Benutzer in eine Chroot einzusperren, OHNE das man alle Benutzernamen des Systems in die Config einträgt. Das wäre kompletter Quatsch gewesen 😉 Deswegen mußte man sich folgendes Konstrukts bedienen:
ChrootDirectory /opt/root/ Match user root ChrootDirectory /
Übersetzt heißt das obige:
Für *ALLE* Benutzer, wechsle in eine CHROOT Umgebung im Pfad „/opt/root/“
Wenn Du ROOT bist, dann wechsle nach „/“
Und genau das führt nun zum Problem, da ChrootDirectory „/“ für die Entwickler nie als Option in Betracht kam, obwohl es ein valides Argument war. In der 7.2p2-6 wurde „ChrootDirectory“ überarbeitet und offensichtlich beschlossen, daß bei einer Chroot nie Capabilities nötig sein werden würden, was so vermutlich auch nicht für alle Server auf der Welt funktionieren wird. Das kann noch spannend werden.
Die Lösung liegt in dem neu eingeführten Wert „none“ als Argument für ChrootDirectory. Dies hebt die ChrootBeschränkungen für den User Root wieder auf:
ChrootDirectory /opt/root/ Match user root ChrootDirectory none
Wo mit es wieder so funktioniert, wie ursprünglich gedacht.
„Thank you for the help with investigation. Do not close this bug, because it is obviously a bug that we drop root capabilities. We should not certainly do that for a UID=0 regardless the chroot option.
Once I will test the patch, I will issue the updates.
Jakub Jelen / RedHat.com“