2. Update: Verschlüsselungsverbot in England – Grundrechte in Gefahr

Am 13. Januar ging es in meinem Tagesblogeintrag um die Vorratsdatenspeicherung. Gestern ist eine Stellungnahme der Bundestagsabgeordneten Frau Reimann auf die Frage, wie sie sich bei einem Entscheid über die VDS entscheiden würde.

Ihre Antwort kann im Detail im Antworteil zu meiner Anfrage bei Abgeordneten Watch nachgelesen werden. Hier der relevante Auszug aus der Antwort:

Zitat Fr. Reimann / SPD :

„Für die SPD-Bundestagsfraktion zählt, dass trotz der Ereignisse in Paris, purer Aktionismus fehl am Platz ist. Der Koalitionsvertrag weist ausdrücklich darauf hin, dass es keine deutschen Alleingänge geben wird.

Die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs, die europäische Richtlinie über den Abruf und die Nutzung von Telekommunikationsverbindungsdaten für nichtig zu erklären, zeigt, dass die Bedenken zur Vorratsdatenspeicherung, die es auch innerhalb des SPD-Bundestagsfraktion gibt, richtig gewesen sind.

Wichtig ist nun, mit der europäischen Ebene zusammenzuarbeiten. Die Kommission sollte daher eine neue Richtlinie erarbeiten, über die dann innerhalb der Bundesregierung beraten werden kann.“

Im nicht zitierten Teil führt sie lediglich aus, daß sie sich jetzt ja nicht entscheiden könne, weil keine Entscheidung ansteht. Kein Wunder, die Frage war ja auch nur hypothetisch gestellt worden 🙂

Der hervorgehobene Teil der Antwort, liest sich für mich so, daß die SPD keine Problem mit einer VDS hätte, so diese Richtlinie wieder über Europa Einzug findet. Eine klare Absage an eine verdachts- und anlasslose Massenüberwachung wäre die erhoffte Antwort gewesen. Diese ist aber ausgeblieben.

Mit Yum Paketupdates rückgängig machen

Ab und zu kann es vorkommen, daß neue Pakete von Treiber oder Programmen zu Fehlern führen. Jüngstes Beispiel ist der Nvidia Treiber für Fedora 20. Da die Auswirkungen erst nach dem Neustart des Computers wirksam werden, benötigt man zum Beheben des Problems Rootrechte.

Pakete identifizieren

Zunächst einmal muß man die Pakete finden, die aktualisiert wurden. Dazu schaut man sich die letzten Zeilen des Yum Logfiles an :

# tail /var/log/yum.log
Jan 29 00:42:04 Updated: 1:kmod-nvidia-340xx-3.17.8-200.fc20.x86_64-340.65-4.fc20.x86_64
Jan 29 00:42:04 Updated: 1:kmod-nvidia-340xx-340.65-4.fc20.x86_64
Jan 29 00:45:22 Installed: 1:kmod-nvidia-3.17.8-200.fc20.x86_64-331.113-1.fc20.1.x86_64

Pakete die mit der Sache nichts zu tun haben, könnten natürlich auch installiert worden sein, im obigen Beispiel ist das nicht der Fall.

Pakete downgraden

Die Pakete wieder los zu werden ist ganz einfach, wenn man den korrekten Namen ermittelt hat:

# yum downgrade kmod-nvidia-340xx-3.17.8-200.fc20.x86_64
# yum downgrade kmod-nvidia-340xx-340

Updates verhindern

Damit die Pakete beim nächsten Update nicht wieder mit eingespielt werden, trägt man diese in die Liste der ausgeklammerten Pakete in der YUM Konfiguration ein:

# vi /etc/yum.conf

[main]
cachedir=/var/cache/yum/$basearch/$releasever
keepcache=0
debuglevel=2
logfile=/var/log/yum.log
exactarch=1
obsoletes=1
gpgcheck=1
plugins=1
installonly_limit=3
exclude=kmod-nvidia-340xx*

Damit wäre man vorerst vor Updates sicher.  Das nächste Kernelupdate kommt aber todsicher und dann braucht man die neue Version der Pakete für diesen neuen Kernel. Man muß sich also jetzt sofort darum kümmern, daß dieser Fehler bekannt und natürlich behoben wird.

Bugzilla

RPMFusion und Fedora haben jeweils eine eigen Fehlertrackersoftware namens Bugzilla im Einsatz. Da die Nvidiatreiber über RPMFusion bekommen sind, muß man das Paket dort als Fehlerhaft melden.

Details zur Anmeldung kann man auf rpmfusion.org finden.

Es geht aber auch direkter, was in diesem Fall wohl dringend nötig ist. Dazu lädt man sich die defekten RPMS aus dem Repository direkt auf die Platte. Wie das geht habe ich hier beschrieben: Aus Yum ableiten wo ein RPM findet

Dann schaut man sich die Infos zu diesem RPM an : less xorg-x11-drv-nvidia-340xx-*

Neben allerlei Informationen zu dem Paket selbst, kann man hier auch direkt das Changelog sehen:

* Di Jan 27 2015 Leigh Scott <leigh123linux@googlemail.com> – 1:340.65-5
– revert last commit

Nun können Sie das direkt an den Entwickler melden, der das „verbockt“ hat 🙂

wenn das Paket bereits installiert ist …

geht das Aufrufen des Changelogs wesentlich einfacher :

# rpm -q –changelog xorg-x11-drv-nvidia-340xx
* Do Jan 15 2015 Przemysław Palacz <pprzemal@gmail.com> – 1:340.65-4
– Replace main nvidia driver in F20 with this legacy version

* So Jan 11 2015 Przemysław Palacz <pprzemal@gmail.com> – 1:340.65-3
– Switch libnvidia-ml and nvidia-debugdump to the cuda subpackage again

… die Logs gehen bis zur ersten Release des Pakets zurück …

* So Jun 22 2003 Andreas Bierfert (awjb) <andreas.bierfert[at]awbsworld.de> – 0:1.0.4363-0.fdr.1
– Initial RPM release, still some ugly stuff in there but should work…

Kein Wunder, daß die Pakete immer länger brauchen bis sie geladen worden sind.

Teamviewer für Linux auf Version 10 Updaten

Dein Update von Teamviewer 9 auf Teamviewer 10 hat funktioniert, aber Dein Desktop Icon ist weg ?

Dann hast Du vermutlich den gleichen kleinen Fehler gemacht, der mir unterlaufen ist: das Icon nicht vor der Installation zu löschen, sondern erst, wenn Teamviewer 10 drauf ist. Es ist nicht Deine Schuld, das Desktopiconmanagement der Gnome-Shell hat noch Platz für Verbesserungen.

Der Reinstall des RPM, so man es denn von hier runter lädt, nutzt mal rein gar nichts, weil das DesktopIcon nicht neu installiert wird.

Natürlich könnte man jetzt das RPM deinstallieren mit „erase“ und es dann noch mal ganz frisch installieren, aber das ist gar nicht nötig. Einfach das Desktopfile aus dem Installdirectory kopieren und dann neue Rechte setzen :

cp /opt/teamviewer/tv_bin/desktop/teamviewer-teamviewer10.desktop ~/Schreibtisch/
chmod 755 ~/Schreibtisch/teamviewer-teamviewer10.desktop

Fertig.

Ursachenforschung:

Das alte TV 9 Icon lag noch als „Zombie“ auf dem Desktop rum, nachdem das Paket ersetzt wurde. Wenn man das aber dann per Contextmenü löscht, löscht man eigentlich das neue Desktopfile von TV 10. Die Gnomeshell hat den Wechsel nicht mitbekommen und hält das geänderte File für ein neues File und räumt nicht sauber auf dem Desktop auf.

Wie man es vermeiden kann ..

Damit man sich dies erspart beim Wechsel von 10 auf 11, einfach nach dem das 11er Icon aufgetaucht ist, den Desktop mit ALT+F2 und dem Befehl „r“ neuladen. Schon ist die Leiche weg, ohne das man etwas zerschiesst.