Audiostreaming im Linuxnetzwerk

oh Ja, heute gibt es wieder was auf die Ohren 😉 Wir verteilen Audiodatenströme im Netzwerk per Multicast an alle angeschlossenen Stationen.

Wir brauchen : Pulseaudio und PAPrefs

Alles was wir tun mĂŒssen ist PAPrefs zu starten und im Multicast/RTP MenĂŒ den Empfang und das Senden von Multicaststreams zu aktivieren :

Bildschirmfoto von »2016-05-10 11-17-00«

Man sieht ja jetzt drei Auswahlmöglichkeiten. Ich empfehle ein eigenes Device zunehmen, denn das kann man dann im Mixer fĂŒr die einzelnen Programme auswĂ€hlen und so ganz gezielt sagen, welcher Ton zuhören sein soll.

Wenn man sich das sparen will, kann man auch einfach sagen, daß alles was die Lautsprecher erreicht umgeleitet werden soll. Das gleiche gilt fĂŒr den Mikrofoneingang.

Jetzt braucht man nur noch ein anderes LinuxgerÀt im Netzwerk auch so konfigurieren.

NatĂŒrlich stellt man nur Sender oder EmpfĂ€nger ein, jenachdem was man will. Man kann sich z.b. ein kleines Kommunikationsnetzwerk fĂŒr verschiedene Zimmer aufbauen, Netzwerklautsprecher realiseren ( muß ja kein Laptop dranhĂ€ngen, ein Rasperi tut es ja auch ) oder einfach mehrere Lautsprecheranlagen zusammenschalten. Ich kann mir gut vorstellen, daß auf Konferenzen ein Multicast lĂ€uft, auf dem die ganzen Ansagen durchkommen. Ist nur blöd, daß jeder auch Sender sein kann, was natĂŒrlich auf einem Geektreffen todsicher ins Auge gehen wird 😉

Pulseaudio – All Device Wiedergabe

Schon einmal das BedĂŒrfnis gehabt, daß der Sound nicht nur auf dem Lautsprecher herauskommen soll, sondern auf allen angeschlossenen (und nicht angeschlossenen) GerĂ€ten ausgegeben werden soll?

Ja, geschafft ? Nein ? Aber da gibt es natĂŒrlich eine Pulseaudio Lösung und die hat es echt in sich 🙂

Pulseaudio ist ja auf den meisten Linuxrechnern der Defaultsoundmixer, auch wenn es noch Jack und GStreamer gibt. Leider gibt es nicht nur das eine Configtool fĂŒr Pulseaudio, sondern eine ganze Reihe. Das was bei Fedora nicht installiert ist, ist paprefs . Das muß man sich erst mal mit dnf installieren : „dnf install -y paprefs“ Je nach Stand der Fedorainstallation kommen da nur 3, oder auch mal 30 Pakete mit.Bildschirmfoto von »2016-04-09 12-10-13«

Wir brauchen die Funktion „Simultane Ausgabe“ . Da gibt es nur einen Haken, der klicken wir an. Nun haben wir im LautstĂ€rkenmanager ein virtuelles Device in dem alle anderen Devices zusammen gefaßt sind. Das geht natĂŒrlich nur, wenn man auch mehrere AusgabegerĂ€te anschlossen hat. Zu dem oben erwĂ€hnten nicht angeschlossenen Fall kommen wir spĂ€ter 😀 .  Das kann sein, die auf dem Mainboard verbaute Audiohardware, eine Soundkarte, Kopfhörer oder auch der HDMI Monitor mit Ton.

Wer es noch nicht aktiviert hat, unten im Mixer ist eine Auswahl was man sehen will, dort einfach „All Streams“ auswĂ€hlen, daß könnte dann so aussehen :

Bildschirmfoto von »2016-04-09 12-19-33«

Man hat nun also nicht nur die ganzen Programme die man regeln kann, sondern auch jedes AusgabegerĂ€t kann einzeln angesteuert werden. Das ist wichtig, weil zum Einen mĂŒssen GerĂ€te die weiter weg sind lauter sein, zum Anderen heißt 100% fĂŒr jedes GerĂ€t was anderes. Im „AusgabegerĂ€te“ Tab kann man jede Hardware einzeln ansteuern und, ganz wichtig, man kann die Latenz einstellen. Damit kann man Echos verhindern, weil man ausgleichen kann, daß die Lautsprecherboxen ĂŒber lange Leitungen angeschlossen sind.  Ganz wichtig, wenn man eine ganze Halle ansteuern will, schliesslich will man kein Echo haben.

Wer jetzt keine Veranstaltung plant oder auf einer sportlichen Großveranstaltung den Stadionsprecher machen will, der kann auch ganz praktisch etwas damit anfangen: volleren Sound.

Jeder Lautsprecher hat seine eigene Übertragungskurve, meint, Höhen und BĂ€sse werden auf jedem GerĂ€t anders wiedergegeben und das können Sie jetzt ausnutzen. Haben Sie z.B. zwei paar Lautsprecher, einen Mittelton betonten und einen fĂŒr Bass und Höhen, können Sie diese nun ĂŒber den virtuelle Stream zusammenfĂŒhren.

Das was ich gemacht habe, meinen HDMI Lautsprechermonitor in die gemeinsame Klangausgabe eingebunden, so daß die Lautsprecher links und rechts neben dem Monitor nun von vorne kommen und damit ein viel besseres Klangbild mit Surroundsound möglich ist. Da man jetzt mehrere Lautsprecher hat, kann man natĂŒrlich auch Mehrkanalton abspielen, wenn die restliche Software da mitspielt.

Im nĂ€chsten Teil des Artikels befassen wir uns mit Netzwerkplayback ! Haltet Eure Handies bereit 😀

 

Teamspeak und Skype unterbrechen den Sound

Kennen Sie das ? Sobald Teamspeak lÀuft, sind alle anderen Sounds im Pulseaudio gemutet.

Ursache ist eine Priorisierung der Audioquellen damit Sprachtools immer zu hören sind.
Teamspeak markiert seinen Datenstrom als „Voice“ Klasse, MPlayer dagegen als „Music“.

Das Verhalten kann man durch eine kleine Einstellung in der Datei /etc/pulse/default.pa Ă€ndern. Dort kommentiert man den Eintrag „load-module module-role-cork“ einfach aus.

Anschliessend muß man Pulseaudio neu starten und da wird es schwierig.

Erstmal muß man alle Audioanwendungen beenden, sonst endet das böse. Danach:

# pulseaudio -k
# pulseaudio –start

Danach dauert es etwas bis Pulseaudio wieder bereit ist und das Problem ist weg.