Pinephone: Wenn das Audio streikt

Moin, Moin,

noch ist nicht alles perfekt auf dem Pinephone, heute beheben wir ein Audioproblem.

Pinephone: Wenn das Audio streikt

Ab und zu kann es passieren, daß das Audio des Pinephones nicht mehr will. Wenn man dreist einen Kopfhörer einführt zum Beispiel, dann ist der Ton weg und kommt auch nicht wieder. Das liegt z.Z. noch an einem kleinen Erkennungsproblem, weil das Abziehen des Headsets nicht die Rückumstellung der Konfiguration des Audiodevices auslöst.

Lösung:

Einfach den PulseaudioLautstärkeregler starten  und in der Konfiguration von „Headphones (eingesteckt)“ auf „Mehrkanal-Ausgabe + Stereo-Eingabe“ ändern:

Pinephone Pulseaudio-Lauitstärkeregler

Pulseaudio-Lautstärkeregler

Im Anschluss kann es nötig sein, wieder die Lautsprecher zu aktivieren:

$ pineaudio -s

Wie man im Bild sehen kann,  man braucht nicht für alles eine eigene Aktivität 😉 Im Hintergrund „Feeds“, dazu später mehr.

 

LAHA und die Latenzfalle

Kleines Update zu LAHA, dem Multiroom Sound und PulseAudio.

Stand der Dinge

Wie man es drehen und wenden will, die fertigen Tools zum Abspielen von PCM Sound haben alle irgendeine Macke.

PAPLAY benutzt PulseAudio. Das ist praktisch ein Todesurteil für eine stabile Latenz.
APLAY   benutzt Alsa, das defaultmäßig … PulseAudio benutzt. Siehe erstens 🙂
*JACK*  nun Jack möchte gern alleine tätig sein, ohne Konkurrenz. Fällt auch aus.

Da APLAY und PAPLAY per Default einen PA Stream zum Abspielen benutzen, haben beide in der Form das gleiche Problem: Die Audiolatenz des Playstreams steigt mit der Zeit an. d.b. alle anderen Geräte müßten mitwandern. Blöd nur, das Androids gar keine Latenzwanderung haben und selbst wenn Sie es hätten, wäre das eine blödsinnige Lösung. Jetzt fragt Ihr Euch natürlich: was labbert der da? Da muß man jetzt weiiiiiit ausholen.

Also, wenn man mit PAPLAY Sound ausgibt, geht PAPLAY zum PAServer und sagt dem, das DER eine Latenz wählen soll. Das macht der dann auch, nachdem die ersten Daten geflossen sind und die pegelt sich mit 16Bit Stereo und 48000″hz“ bei rund 1,9s ein. Richtig gelesen 1,9 Sekunden. Nach 40 Minuten sind wir bei knappen 5 Sekunden, wenns dumm läuft. Wenns gut läuft bei 2,4s . Das entscheidet PA selbst, ich nehme an, nach internen Fehlberechnungen aller gestarteten, gestoppten, bewegten etc. Streams die auf dem System drauf sind. Ich hab es noch nicht im Source gefunden. Es ist eigentlich das Ziel eines Audioservers die Latenz niedrig zu halten, aus irgendeinem Grund, ist dem PA-Latenzalgorithmus das egal.

Wenn man jetzt denkt, daß der Befehl ja eine OPTION für die gewünschte Latenz hat und sich schon freut, daß die dann ja als Ziel eingehalten wird .. ähm ja, also wie soll ich das Schreiben ohne verklagt zu werden??? Lieber nicht, hier ein Beispiel: 500ms angegeben, Latenz beginnt bei 320ms und wandert pö-â-pö so Richtung 500ms, durchbricht den Median, und verschwindet alsbald jenseits von Gut und Böse im Sekundenbereich.

Wenn man auf die glorreiche Idee kommt, da das anzugeben, was der Algo vorher selbst ausgerechnet hat, dann bekommt man nicht 1,9s , nö, mehr so 1s+- und dann kommt das gleiche Spiel wie vorher bei 500ms.
Ja, man könnte jetzt die PAPLAY-Routine kapern, den anderen Geräten die Latenzen mitteilen und denen somit zu einem Sync verhelfen. ABER.. die Latenz wird ja immer größer, was bedeutet, daß bei jedem neuen Sync mehr Zeit vergeht, bis man was hört. Also auch mal 5 Sekunden schwarzes nichts. Das ist hochgradig Inakzeptabel.

Bugreports sind raus, werden nicht helfen, weil (C) endet 2006 . Sieht nicht so aus, als wenn da wer dran arbeitet.

Kommen wir zu ALSA

APLAY kann ALSA-Devices direkt ansprechen. Warum nutzen wir dann nicht APLAY, statt PAPLAY ? Gesagt, getan. Versuchts mal, viel Glück dabei. Das geht mit etwas Glück genau einmal und auch nur auf einem Device, aus das PA grade nichts ausgibt. Ist auch klar, weil PA ja ALSA als Unterbau hat. Wir erinnern uns, daß PAPLAY 1,9s Latenz hatte. APLAY, wenn man ein Device findet, das geht, hat 0ms und das Startdelay ist nicht ganz so funktional, wie sich APLAY das wünscht aka. auch buggy. ABER, 0ms sind cool, weil Android auch 0ms haben kann, ohne dabei drauf zu gehen. Der Lesezugriff für Netzwerkdaten für „16 Bit Stereo 48k“ auf einem Android liegt bei 1ms. d.b. nimmt man ALSA als Player und bekommt das Device frei, hat man eine echt geile Latenz von 1-2ms und das hört man nicht!

Der Resync

Jetzt gibt es allerlei Hürden, die man umschiffen muß. Androids fliegt das eigene Multitasking um die Ohren, da fängt der Ton dann an zu stottern. Vorwarnung : keine. Gegenmaßnahmen: derzeit unbekannt.Das funktioniert auf dem Desktop etwas besser.

Bei 0ms Latenz ist der Resync instant, da könnte man versucht sein, einfach pauschal alle paar Sekunden mal helfend durch einen Socket.close();Socket.connect() einzugreifen. Könnte klappen, muß nicht.Ist aber eine Option, wenn der Wiedergabetask das nicht merkt. Geheimtip: Vorsicht vor doppelten Daten im AudioBuffer. Vergleicht mal, ob Ihr nach dem connect()+read() einen Teil davon schon habt und schmeißt den raus.

LAHA

Unser ControllCenter steuert jetzt bereits beliebig viele Devices, kann Audiostreams von laufenden Apps kapern, z.b. MPV, FireFox etc. , hat diverse Backends zum Abspielen auf dem Desktop, könnte verschiedene Musikplayer als Quelle nutzen und damit auch Last.FM, Spotify etc. realisieren. Er verschiebt Metadaten, findet neue Geräte im Netz, erlaubt Endgeräten mit Screen ihn fernzusteuern und hat bereits erfolgreich ein Handy als Drahtloskopfhörer für Videos laufen gehabt. Dank MPVs negativer Latenz und der frei einstellbaren Endgeräte Latenz, kann man alles perfekt ausrichten 🙂

Wir sind also auf dem richtigen Weg. Ob das allerdings vor Weihnachten 100% zuverlässig läuft, kann ich nicht garantieren. Trotz des ganzen Frustes mit den Bugs der Anderen, hat das Projekt endlich mal wieder Spaß beim Programmieren beschert. Und das ist doch, weswegen man es tut, oder nicht 😀

Linux – Pulseaudio HDMI Sink umbenennen

Im deutschen Fußballspiel bei der WM in Russland ist einiges im Argen, so auch in Pulseaudio 🙂 Seit meinem Upgrade auf Fedora 27 haben meine Pulseaudio Sinks andere Namen bekommen und die sind zum Teil echte Monster 🙂

Sinks auflisten

Schauen wir uns erstmal den Ist-Zustand an :

[marius@eve ~]$ pacmd list-sinks|grep -E „(name:|description)“
name: <alsa_output.pci-0000_01_00.1.hdmi-stereo-extra1>
device.profile.description = „Digital Stereo (HDMI 2)“
device.description = „GP107GL High Definition Audio Controller Digital Stereo (HDMI 2)

Wenn man jetzt in der PA Lautstärkenkontrolle die Selectboxen mit den verfügbaren Audioausgängen anklickt, springt einem so ein Name natürlich ins Auge. Viel zu lang 🙂

Das können wir ändern

Dafür gibt es den Befehl „pacmd“ . Der kann einiges mit PA anstellen, aber da wir nur den Namen updaten wollen, ist es eigentlich recht simple:  pacmd befehl option1 option2 …

Wir brauchen als Befehl update-sink-proplist und dazu das Audiodevice das wir ändern möchten und natürlich das Feld, welches wir anpassen müssen.

Beispiel:

pacmd update-sink-proplist alsa_output.pci-0000_01_00.1.hdmi-stereo-extra1 device.description=“HDMI2-(Stereo)“

Wenn man jetzt ein Leerzeichen im Namen haben will, wie das ja wohl möglich sein muß, weil es ja vorher auch drin war, dann hat man ein kleines Problem, denn der Kommandozeilenparser von pacmd hat einen Bug: Er kann keine Leerzeichen verarbeiten 😉

Wenn man das braucht, muß man den Interaktiven Modus wählen:

$ pacmd
Welcome to PulseAudio 11.1-rebootstrapped! Use „help“ for usage information.
>>> update-sink-proplist alsa_output.pci-0000_01_00.1.hdmi-stereo-extra1 device.description=HDMI2 (Stereo)
>>>

Wenn man jetzt in dem Modus „exit“ zum Verlassen der Konsole  eintippt, dann passiert nicht was man erwarten würde, denn „exit“ steht für Pulseaudio-Exit und beendet den Server 😉 Wer da raus will muß mit CTRL+C arbeiten… allgemeines Kopfschütteln ..

Anmerkung:

Das ist leider keine permanente Einstellung, daß muß man nach jedem Start machen.