3 Tage Quantum Firefox sind rum. Einige Firefoxe wurden schon durch diese userChrome.css bereinigt. Und ja, an einigen Stellen, ist er auch schneller als früher. Auf extrem auf Javascript angewiesenen Webseiten, gehen einige Sachen schneller als früher. Ob das den Ärger wert war, würde ich verneinen, weil sooo langsam wars vorher dann doch nicht.
Die Nacharbeiten
PreFetching mußte wieder abgeschaltet werden. Das lädt ungefragt alle Links einer Seite vor, damit im unwahrscheinlichen Fall, daß man auf die Werbelinks 😉 klickt, die schneller da sind. Da dies auch meint, das unsichtbare Links geladen werden, beglückt so ein Firefox auch mal Seiten, die man gar nicht besuchen will. Ist mehr so ein Datensparsamkeitsproblem, denn ein Bandbreitenproblem und auch nicht neu. Mozilla ist sich dessen durchaus bewußt und hat eine Webseite zum Thema im Angebot:
https://support.mozilla.org/en-US/kb/how-stop-firefox-making-automatic-connections
Damit kein falscher Eindruck entsteht, die ist auf Stand. Geht also 🙂
Ganz im Sinne der aktuellen Spectre und Meltdown CPU-Probleme fällt einem sofort der Begriff „Speculative pre-connections“ auf.
„To improve the loading speed, Firefox will open predictive connections to sites when the user hovers their mouse over thumbnails on the New Tab Page or the user starts to search in the Search Bar, or in the search field on the Home or the New Tab Page. In case the user follows through with the action, the page can begin loading faster since some of the work was already started in advance.“ ( Quelle: how-stop-firefox-making-automatic-connections )
d.h. Firefox macht also schon Verbindungen zu Servern auf, damit es im Fall es Falles dann eine halbe Mikrosekunde schneller geht, nur weil man die Maus kurz wo geparkt hat. Bei langsamen Anbindungen spielt das sicherlich eine Rolle, aber mit so 16 Mbit aufwärts, sollte so was eigentlich gar kein Problem mehr sein. Das wird sich in den nächsten Stunden dann mal wieder zeigen müssen.
Natürlich sind einige Fanboy Kommentar eingegangen, die nicht abgedruckt wurden. Um es nochmal ganz klar zu sagen, FireFox ist auch mir sympathischer als Chrome, Edge & Co. sonst würde ich mir das ja nicht geben 🙂 Ich bin aber auch stinkig über die Art und Weise wie das gelaufen ist, und ich bin es noch. Das hätte so nicht sein müssen. Und noch was, was den FanBoys nicht passen wird: FireFox ist nicht das Vorzeige Open-Source-Macht-Alles-Richtig-Gut Projekt, das Ihr Euch vorstellt. Ich war an dem !KAMPF! beteiligt, das „ß“ bei uns in die Domainnamen zu bekommen. Nach Internationalen Regeln war das 2008 beschlossen worden und wurde 9 Jahre todgelabbert. Es hat alle Beteiligten viel Kraft gekostet, FireFox auf Linie mit internationalen Standards zu bringen, das kann man kaum erahnen. Das es keinen Großbuchstaben „ß“ gibt, war ein echtes Problem.
Das sind dann so Dinge, die man als User nicht mitbekommt, weil es einen nicht interessiert oder man schlicht nichts davon weiß. Wenn ich allein von der Erfahrung auf die Prozesse bei Mozilla und Firefox rückschliessen müßte, gäbe das kein gutes Bild. Wer sich da selbst mal Überzeugen will, sollte in den Bugtracker einloggen und sich mal die jahrealten OPEN Fälle ansehen, weil da teilweise auch jahrelang gestritten wird, was denn nun richtig ist. Dabei sind das nur Bugreports, keine Idee wie die intern miteinander streiten 😉 Da merkt man dann auch, daß auch Entwickler ein Ego haben, daß sie durchsetzen wollen und manchmal auch müssen. Nur fehlt da hin und wieder die ordnende Hand eines Bosses.