Coronachroniken: Die komischen Knicke in der Statistik

Liebe Kasernierte,

ja, das Wetter wird aber heute besser und wir werden Menschen draußen sehen, die das ausnutzen möchten. Wir werden sehen wie die Fallzahlen sich entwickeln werden. Wo wir bei Fallzahlen sind, schaut mal in die Grafik:

Fällt Euch was auf? Da sind so Zacken nach unten. Wer sich die nativen Zahlen ansieht, der wird schnell feststellen, daß diese Einbrüche alle 7 Tage sind und oh Wunder.. alle am Sonntag. Klar, daß am Sonntag die Ärzte kaum Zahlen melden, aber auch Samstag und Montag sind die Zahlen nie maximal. Das ist ein völlig unrealistisch Verlauf. Viren machen für Wochenenden keine Ausnahmen.

Da sind jetzt zwei Szenarien möglich: a) die Ämter sind nicht besetzt und melden die Fälle einfach später und vor allem, nicht zu dem Datum zu dem sie wirklich gemeldet wurden oder b) „Arbeit macht uns krank“. Wäre jetzt natürlich toll, wenn es so einfach wäre. Ist es aber nicht, weil da nämlich noch die 5 Tage Inkubationszeit sind, in denen sich Leute gesund fühlen und daher nicht zum Arzt gehen.

Dies bedeutet, daß jemand der am Montag zum Arzt geht und sich untersuchen läßt, bereits am Dienstag/Mittwoch davor angesteckt wurde, also auch „auf Arbeit“. Wenn das die These ist, muß die Folgerung sein, daß sich „auf Arbeit“ auch Menschen am Montag anstecken. Die würden dann am Samstag beim Arzt aufschlagen, wenn Sie könnten. Können Sie aber nicht. Meint, die Zahlen sind verfälscht. Die Menge der Infizierten ist zwar insgesamt gleich, aber die Rate der Neuansteckung ist falsch, weil aufgrund unseres wochenbasierten Lebensstiels eine Überhöhung in der Woche zustande kommt.

Einführung neuer Grafik – Hinweise beachten!

Die Kurve muß also ausgebeult werden, was den Satz von vorhin „Viren machen kein Wochenende“ beinhaltet. Schauen wir uns das mal an:

Die neue Grafik muß man erklären:

Erstmal die Farben haben sich geändert, ist leider ein kleiner Fehler bei Calc, muß ich die Tage mal in Ruhe anpassen. Dann haben wir die „Abweichung„, das sind über 1 Woche gemittelte Zahlen und dann haben wir die „Hamburger Version“ von den gemittelten Daten.

Die „Hamburger Version“ muß ich kurz erklären. In Hamburg hat man als einzigem Bundesland alle Toten obduziert und gecheckt, woran die wirklich gestorben sind und diese Zahlen lagen 1/3 unter den RKI Zahlen für Hamburg. Das liegt daran, daß beim RKI die toten Äpfel und toten Birnen als toter Obstsalat gezählt werden.

Das ist das Statement des Gesundheitsamtes aus Hamburg. Da kann man jetzt selbst reinsehen und da steht:

Nach den Angaben des RKI sind in Hamburg 14 Personen mit einer COVID-19-Infektion verstorben. Laut Angaben des Instituts für Rechtsmedizin konnte bei elf dieser Personen die COVID-19 Infektion als todesursächlich festgestellt werden. Damit sind seit der gestrigen Meldung drei weitere Personen an den Folgen der COVID-19-Erkrankung gestorben.(Stand 5.4.)

Gestern waren das noch 8/12 Tote also 1/3 Coronatote weniger. Wichtig: Hier geht es um Tote die direkt an Corona gestorben sind und nicht zufällig auch Corona hatten.

Das kann man jetzt nicht einfach so auf die Zahl der Infizierten umlegen, ohne das in den Kontext zu setzen:

Die Hamburger Version stellt also die Infizierten dar, die sich wirklich wegen einer aktut von CoVid-19 ausgelösten Erkrankung beim Arzt gemeldet haben dürften. Die Differenz sind die, die vermutlich eine Erkrankung haben, die vermutlich von Influenza ausgelöst wird, die aber auch einen positiven Coronanachweis haben.

Daher erst einmal oben in der Grafiken pauschal 1/3 weniger in der Hamburger Version. Das wird sich bei mehr Fällen leicht verschieben, ich werde das dann immer aktuell einarbeiten, wenn sich die Annahme deutlich verschiebt.

Kleine Anmerkung zu dem RKI Strich am Ende, der ist für die Durchschnittsberechnung der „Abweichung“ nötig und hat nichts weiter zu sagen. Ohne diesen Strich, würde die Durchschnittskurve einfach brutal gen Null zeigen, statt eine vorsichtige Prognose zu ermöglichen.

Das Ergebnis

Es war zu erwarten, daß wenn man die Zahlen mittelt, um den Wochenendeffekt raus zurechnen, der Anstieg schon besser aussieht. Die Hamburger Version zeigt dann die „vermutliche“ Zahl der Coronainfizierten, die wirklich an Corona kränkeln und das sieht schon weniger gefährlich aus, wie es uns erzählt wird.

Die Zahlen oben deuten an, daß die Fraktion der „Kritiker“ wohl mehr Recht haben könnte, als es dem RKI und den „Experten“ derzeit in den Plan paßt.

Hinweis in eigener Sache

Die hier dargestellten Zahlen, Kurven und Aussagen, sind meine Meinung und durch absolut nichts als die hier verwendeten Argumente belegt. Wer zu einer Risikogruppe zählt, sollte sich definitiv gut schützen und zu Hause bleiben. GGf. ist auch eine -> echte <- Schutzmaske nach FFP2 oder FFP3 keine schlechte Idee für diesen Personenkreis.