Der GAU – Festplattenausfall und wie man Ihn behebt

„Wenn die Hardware versagt,und das Filesystem mit in den Abgrund zieht.“

Es war ein lauer Sonntagmittag, der Stream des Chaosradios ergoß sich von Radio Fritz, der Frachter in EVE flog seine Route, als plötzlich …  „can’t create tempfile in /tmp/gluster-x34234.tmp“ auf der Konsole  erschien. Das Ende vom Lied, die Festplatte hatte versagt:

 

 

 

 

 

 

Beim Rebooten startete das System nicht mehr mit dem Hinweis, daß die Superblöcke der Partionen/Filesysteme beschädigt wären.

/var/log/messages-20170402:Apr  2 15:05:32 eve kernel: EXT4-fs (sdc1): filesystem has both journal and inode journals!
/var/log/messages-20170402:Apr  2 15:08:10 eve kernel: EXT4-fs (sdc1): filesystem has both journal and inode journals!
/var/log/messages-20170402:Apr  2 15:08:29 eve kernel: EXT4-fs (sdc1): filesystem has both journal and inode journals!
/var/log/messages-20170402:Apr  2 15:08:30 eve kernel: EXT4-fs (sdc1): filesystem has both journal and inode journals!
/var/log/messages-20170402:Apr  2 15:08:34 eve kernel: EXT4-fs (sdc1): filesystem has both journal and inode journals!
/var/log/messages-20170402:Apr  2 15:08:44 eve kernel: EXT4-fs (sdc1): filesystem has both journal and inode journals!
/var/log/messages-20170402:Apr  2 15:08:47 eve kernel: EXT4-fs (sdc1): filesystem has both journal and inode journals!
/var/log/messages-20170402:Apr  2 15:08:49 eve kernel: EXT4-fs (sdc1): filesystem has both journal and inode journals!
/var/log/messages-20170402:Apr  2 15:08:49 eve kernel: EXT4-fs (sdc1): filesystem has both journal and inode journals!
/var/log/messages-20170402:Apr  2 15:09:46 eve kernel: EXT4-fs (sdc1): filesystem has both journal and inode journals!
/var/log/messages-20170402:Apr  2 15:09:58 eve kernel: EXT4-fs (sdc1): filesystem has both journal and inode journals!
/var/log/messages-20170402:Apr  2 15:11:34 eve kernel: EXT4-fs (sdc1): filesystem has both journal and inode journals!
/var/log/messages-20170402:Apr  2 15:21:39 eve kernel: EXT4-fs (sdc1): filesystem has both journal and inode journals!
/var/log/messages-20170402:Apr  2 15:25:56 eve kernel: EXT4-fs (sdc1): filesystem has both journal and inode journals!

Ein Mounten der Bootpartition war nicht mehr möglich, weil der Superblock defekt war. Im Endergebnis waren zwei Filesysteme der SSD defekt.

Wie konnte das passieren ?

Wenn man Google nach den im Screenshot gezeigten Fehlern befragt, zeichnet sich sehr schnell ab, daß die meisten auf ein Versagen der Stromzufuhr tippen. Das kann man aber wohl ausschliessen, da dabei als erstes die Grafikkarte ausgegangen wäre.

Da ich einige Tage vorher von Fedora 24 auf Fedora 25 umgestiegen bin, und damit auch ein neuer 4.10er Kernel zum Einsatz kam, ist es viel wahrscheinlicher, daß eine Treiber-HW-Kernel-Inkompatibilität vorlag. Das gabs bei Kernel 3.11 und 3.18 schon einmal.

Wie komme ich jetzt darauf ?

Das kommt daher, daß ich an dem besagten 2. April  das Stromversagen akzeptiert habe und daher die Stromverbindungen erneuert hatte. Einige Tage später, knallte die gleiche Platte wieder weg, ohne das jemand auch nur in  die Nähe der Stecker gekommen wäre. Seit Kernel 4.10.8-200 tritt das Problem nicht mehr auf. Es lag also vermutlich nicht am Strom, sondern an der Kernel-Treiber-HW Kombination.

Filesystem läßt sich nicht mounten

Es waren also zwei Filesysteme defekt. Dummerweise System-Root und die Bootpartition, wobei es die Bootpartition besonders schwer getroffen hatte:

kernel: EXT4-fs (sdc1): filesystem has both journal and inode journals!

Der den Fehler sieht, spart sich am besten gleich den Reperaturversuch und mountet die Platte mit der NOCHECK Option im Readonlymodus und kopiert die noch vorhandenen Files auf ein Backupmedium. Danach dann die Platte frisch formatieren und Daten wieder drauf spielen. Alles andere dürfte Zeitverschwendung sein. (siehe PDF)

Die Systempartition ließ sich im Gegensatz zur Bootplatte recht einfach mit fsck.ext4 reparieren. Daher liegt das Augenmerk des Beitrags auch auf dem Thema: Wie man eine neue Bootpartition aufbaut.

Da ich aus dem Problem und seiner Lösung gleich einen Vortrag für unsere LUG gemacht habe, könnt Ihr Euch jetzt alle nötigen Schritte in einem PDF herunterladen. Ich werde daher auch nur grob auf die einzelnen Lösungswege eingehen. Im PDF sind auch Reparaturanweisungen mit fsck, dumpefs, mke2fs  enthalten. Ich empfehle dringend das PDF an einem zugänglichen Ort aufzubewahren, ggf. auch als Offlinekopie 😉

Wie man eine Bootpartition neu aufbaut

Wir nehmen einfach mal an, daß die Bootpartition komplett hinüber ist, was bei dem oben aufgeführten Bug wohl auch der Fall ist. Mein Rettungsversuch mit fsck führte zum totalen Datenverlust, weil einige Inodes doppelt und dreifach belegt waren( vermute ich mal).

Deswegen ist oftmals nur eine neue Partition bzw. ein Reformatieren der Partition der letzte Ausweg.

Da das Formatieren die UUIDs einer Partition ändert, stimmen die Daten auf der Systemplatte nicht mehr.

Um der Sache jetzt folgen zu können, müßt Ihr zwei Dinge wissen:

  1. Was UUIDs und BLKIDs  sind
  2. Wie die im System benutzt werden um Partition zu referenzieren.

zu 1)

UUIDs werden von LUKS verschlüsselten Festplatten benutzt und sind ziemlich lange, aber eindeutige IDs.

$ lsblk
NAME                                          MAJ:MIN RM   SIZE RO TYPE  MOUNTPOINT
sr0                                            11:0    1  1024M  0 rom   
sdc                                             8:32   0 111,8G  0 disk  
├─sdc2                                          8:34   0 103,7G  0 part  
│ └─luks-ffbd61f2-4c1e-4dc8-b12b-c89e9f69c9fa 253:0    0 103,7G  0 crypt /
├─sdc3                                          8:35   0   7,6G  0 part  
│ └─luks-ca1f019d-39ce-4cf8-b522-f6d3e63ebe2a 253:1    0   7,6G  0 crypt [SWAP]
└─sdc1                                          8:33   0 525,5M  0 part  /boot
sda                                             8:0    0   1,8T  0 disk  
├─sda4                                          8:4    0     1K  0 part  
├─sda2                                          8:2    0  78,1G  0 part  
│ └─luks-6d45b281-c56c-40f0-acf7-c3058d4d6913 253:3    0  78,1G  0 crypt 
├─sda5                                          8:5    0   1,8T  0 part  
│ └─luks-7881f602-9462-497d-810a-7d6111ad6085 253:2    0   1,8T  0 crypt /sata_home
├─sda3                                          8:3    0   7,8G  0 part  
│ └─luks-384d6b27-6263-4d53-bfce-e7e5bcd221b9 253:4    0   7,8G  0 crypt 
└─sda1

BLKid sind die IDs der Filesystem selbst, also von / , von /home oder /boot . Ein Ext3/4, BTRS usw. Filesystem erzeugt beim Formatieren eine BLKID für sich dieses Filesystem. Jedesmal, wenn die Partition neu formatiert wird, gibt es eine neue Nummer.

$ blkid
/dev/sda1: UUID="aee1b027-ebd7-4ad9-a0ea-0fc881193708" TYPE="ext4" PARTUUID="000c4469-01"
/dev/sda2: UUID="6d45b281-c56c-40f0-acf7-c3058d4d6913" TYPE="crypto_LUKS" PARTUUID="000c4469-02"
/dev/sda3: UUID="384d6b27-6263-4d53-bfce-e7e5bcd221b9" TYPE="crypto_LUKS" PARTUUID="000c4469-03"
/dev/sda5: UUID="7881f602-9462-497d-810a-7d6111ad6085" TYPE="crypto_LUKS" PARTUUID="000c4469-05"
/dev/sdc1: LABEL="Boot" UUID="221608f2-5914-4619-9ef7-6dfddf233fd4" TYPE="ext4" PARTUUID="0000a3dd-01"
/dev/sdc2: UUID="ffbd61f2-4c1e-4dc8-b12b-c89e9f69c9fa" TYPE="crypto_LUKS" PARTUUID="0000a3dd-02"
/dev/sdc3: UUID="ca1f019d-39ce-4cf8-b522-f6d3e63ebe2a" TYPE="crypto_LUKS" PARTUUID="0000a3dd-03"
/dev/mapper/luks-ffbd61f2-4c1e-4dc8-b12b-c89e9f69c9fa: UUID="e62edbbe-a1ae-4242-bca5-1249d6f2df67" TYPE="ext4"
/dev/mapper/luks-ca1f019d-39ce-4cf8-b522-f6d3e63ebe2a: UUID="46da0d80-21fb-45b7-8567-ba047de66cb6" TYPE="swap"
/dev/mapper/luks-7881f602-9462-497d-810a-7d6111ad6085: UUID="196a4455-7ccb-40e4-bc71-7b2929f29225" TYPE="ext4"
/dev/mapper/luks-6d45b281-c56c-40f0-acf7-c3058d4d6913: UUID="0fd1b33c-5a2e-421a-a872-7bfc784ea2cf" TYPE="ext4"
/dev/mapper/luks-384d6b27-6263-4d53-bfce-e7e5bcd221b9: UUID="0bb5a502-f854-4e40-a3bd-08c3a2e6bf22" TYPE="swap"

zu 2)
Jetzt schauen wir uns mal /etc/fstab und den Bootentry im Grub an :

$ cat /etc/fstab 

/dev/mapper/luks-ffbd61f2-4c1e-4dc8-b12b-c89e9f69c9fa /           ext4    defaults,x-systemd.device-timeout=0 1 1
UUID=221608f2-5914-4619-9ef7-6dfddf233fd4 /boot                   ext4    defaults        1 2
/dev/mapper/luks-7881f602-9462-497d-810a-7d6111ad6085 /sata_home  ext4    defaults,x-systemd.device-timeout=0 1 2
/dev/mapper/luks-ca1f019d-39ce-4cf8-b522-f6d3e63ebe2a swap        swap    defaults,x-systemd.device-timeout=0 0 0

Wie man in der FSTAB sehen kann, soll /boot über die BLKID eingebunden werden.

Warum macht man das ?

Ganz einfach, weil die BLKID ( BlockID ) eindeutig ist, egal an welchem Port eines Controllers die Platte angebunden ist. Selbst wenn die per USB ins System eingehängt ist, kann man diese Partition referenzieren. Das alt bekannte Problem von früher, wenn sich die Plattenreihenfolge geändert hat, daß dann eine andere Platte das Bootdevice war, entfällt damit.

Wieso ist /boot über BLK referenziert und / mit einer LUKS ID ?

Weil Boot nicht verschlüsselt ist. Das geht zwar auch, aber dann wird es haarig 😉

Da in der FSTAB die BLKID enthalten ist und sich nach erneuten Anlegen des Filesystems eine neue BLKID ergibt, muß man also vor dem ersten Boot die /etc/fstab anpassen, sonst bootet der Rechner nicht mehr.

Der Grub-Booteintrag:

menuentry 'Fedora (4.10.6-200.fc25.x86_64) 25 (Twenty Five)' --class fedora --class gnu-linux --class gnu --class os --unrestricted $menuentry_id_option 'gnulinux-4.10.6-200.fc25.x86_64-advanced-e62edbbe-a1ae-4242-bca5-1249d6f2df67' {
        load_video
        set gfxpayload=keep
        insmod gzio
        insmod part_msdos
        insmod ext2
        set root='hd2,msdos1'
        if [ x$feature_platform_search_hint = xy ]; then
          search --no-floppy --fs-uuid --set=root --hint-bios=hd2,msdos1 --hint-efi=hd2,msdos1 --hint-baremetal=ahci2,msdos1  221608f2-5914-4619-9ef7-6dfddf233fd4
        else
          search --no-floppy --fs-uuid --set=root 221608f2-5914-4619-9ef7-6dfddf233fd4
        fi
        linux /vmlinuz-4.10.6-200.fc25.x86_64 root=UUID=e62edbbe-a1ae-4242-bca5-1249d6f2df67 ro vconsole.font=latarcyrheb-sun16 rd.luks.uuid=luks-ca1f019d-39ce-4cf8-b522-f6d3e63ebe2a rd.luks.uuid=luks-ffbd61f2-4c1e-4dc8-b12b-c89e9f69c9fa  rhgb quiet splash audit=0 rd.driver.blacklist=nouveau nouveau.modeset=0 
        initrd /initramfs-4.10.6-200.fc25.x86_64.img
}

Wie man hier unschwer erkennen kann, kommt die BLKID auch im Bootentry vom Bootloader vor, was verständlich ist, weil der sonst nicht weiß welche Platte er booten sollte 😉

Zudem sind hier die zum Systemstart zu entschlüsselnden  LUKS Partitionen enthalten. Zudem ist die ROOT Partition mit angegeben, die auch über die BLKID referenziert wird.

Wie stellen wir jetzt aber die Bootpartition wieder her ?

Am einfachsten mit einer LiveCD vom gleichen Distributor . Dann formatieren wir die Bootpartition, so daß diese leer ist und legen uns die BLKID bereit. Folgende Schritte führen dann zum Ziel:

  1. Systempartition mounten
  2. DEV und PROC in die Systempartition mounten
  3. BOOT in die Systemplatte mounten
  4. CHROOT in die Systemplatte machen
  5. Bisherige Kernel finden
  6. Kernel neu installieren

Das sieht dann so aus ( natürlich haben Sie andere Partitionen als ich: SDC2 ist Root, SDC1 ist Boot ). Vorher zum Rootuser werden ( su root ) :

mount /dev/sdc2 /media
mount -t devtempfs devtempfs   /media/dev
mount -t procfs procfs /media/proc
mount -t ext4 /dev/sdc1 /media/boot
chroot /media/

Jetzt befinden wir uns im System des normalen Rechners, so daß wir alles so tun können, als wenn er normal gebootet hätte ( ohne Desktop natürlich ) . Wir bekommen die Kernel raus die drauf waren :

rpm -qa | grep kernel-core

und installieren die neu:

dnf reinstall kernel-core-*

Das sind natürlich Anweisungen für Fedora/RedHat Systeme, hier bitte die passenden für Eure Distribution wählen. Natürlich kann man das Raussuchen der Kernels auch weglassen, da ist ja nur eine Info für Euch, damit Ihr seht, ob es stimmt. Nun noch die GRUB Boot Konfiguration neu erzeugen und der Rechner sollte wieder starten:

grub2-install /dev/sdc
grub2-mkconfig -o /boot/grub2/grub.cfg

Das Anpassen von /etc/fstab sollte man natürlich jetzt auch machen, sonst gehts nicht 😉

Wer unerfindliche Probleme mit seinem GRUB Bootentry hat, dem könnte der Beitrag helfen. Ich mußte auch Linux16 durch Linux ersetzen, damit es wieder funktioniert.

Ich kann allen nur nochmal nahe legen, das PDF unten auf einem USB Stick zu sichern, damit Ihr das im Notfall parat habt. Außerdem sind in dem PDF noch viele andere Infos zum Thema aufgeführt und einige intensiver heraus gearbeitet.

PDF zum Download: LUGBS-Filesystemmeltdown

Cairo-Dock unter Gnome und Cinnamon betreiben

Eye Candy ist immer wieder ein Thema bei Linux, denn man kann es ja auch mal schön haben wollen, statt immer nur Konsole sehen zu müssen 😉
Eins der Must-Haves ist dann wohl Cairo-Dock, daß bei Fedora per DNF nachinstallierbar ist. Zusammen mit Cinnamon und Gnome, sieht das alles dann schon richtig gut aus.

Wer Eye Candy auf seinem Desktop/Laptop bevorzugt , z.B. um Windowsuser blass werden zu lassen, wie cool doch der Nicht-Apple so aussehen könnte 😉 der findet in Cairo den richtigen Partner.
Cairo-Dock ist nur ein Dock, also kein Windowmanager und damit kann man es unter Gnome-Cinnamon-Xfce usw. einsetzen.

Die Vielfalt an Effekten ist erweiterbar, aber auch schon so der Hammer. Was ein bisschen blöd voreingestellt ist, sind die Abmaße des Docks, aber das läßt sich leicht anpassen. Die Konfigurationsoberfläche ist mannigfaltig mit Optionen ausgestattet, so daß man da ganz leicht den Überblick verlieren kann:

Probleme gibt es eigentlich nur mit der Positionierung, wenn neue Bildschirmkonstellationen zusammen  kommen, da zickt es ein bisschen, aber am Ende klappt auch das. Wie man sehen kann, hat jemand vergessen, daß Konfigtool richtig zu layouten, aber wer sieht das schon dauernd 😀 Unter Cinnamon war es einfacher das Dock an die richtige Stelle zu bekommen, als mit Gnome, dafür ist Gnome schneller.

Nachdem ich 2 Stunden lang damit rumgespielt habe, kann ich sagen, daß wenn ich jetzt noch einen Monitor im MacDesign hätte, das wohl bei mir im Dauereinsatz wäre. Wobei der Rechner dann im Foyer stehen würde, hinter Glas, damit den jeder sieht 😉

PHP-CGI verbraucht zuviel Speicher

Dieser Beitrag ist aus der Kategorie:

„Was kann da schon schief gehen“

Speicher ist billig, aber doch endlich und nicht beliebig nachrüstbar.  Es kann also Situationen geben, wo man Speicher einsparen muß, weil andere der irrigen Meinung, waren, das mit dem Speicherverbrauch  wäre kein Problem.

Aber der Reihe nach:  Was ist überhaupt das Problem ?

PHP als CGI ausgeführt, verbraucht pro Start > 400 MB Speicher fürs Nichtstun.

Beispiel:  „php-cgi -a“ startet PHP ohne irgend was zu machen.

In einer zweiten Konsole läßt man sich mit pmap anzeigen, wer in dem Prozess was an Speicher belegt:

pmap {pid of process}

Beispielausgabe ( gekürzt : Warum kommt später )

[root@xxx]# pmap 5408
5408:   php-cgi -a
0000560d00b44000   3724K r-x– php-cgi
0000560d010e6000    536K r—- php-cgi
0000560d0116c000     16K rw— php-cgi

00007fce773f8000     28K r-x– libcrypt-2.23.so
00007fce773ff000   2044K —– libcrypt-2.23.so
00007fce775fe000      4K r—- libcrypt-2.23.so
00007fce775ff000      4K rw— libcrypt-2.23.so

total           420372K

Genau, 410 MB und nicht eine Anweisung ausgeführt. 3.7 MB gehen für den PHP-Interpretercode selbst drauf, ok. 2 MB gehen alleine für die libcrypt drauf.

Und jetzt der Grund wieso die Ausgabe gekürzt ist: PHP benutzt 75 Libs => ~ 160 MB Speicherverbrauch … bei jedem Script!

Bei der Analyse ist aber aufgefallen, daß auch eine Locale eingebunden wird:

-rw-r–r– 1 root root 110562112 22. Dez 12:01 /usr/lib/locale/locale-archive
-rw-r–r– 1 root root         0 22. Dez 12:01 /usr/lib/locale/locale-archive.tmpl

Auch bekannt als 107 MB und diese Datei wird in jeden PHP Prozess geladen,  der läuft. Keine Gnade.

Locale  – was sind das ?

„Locals“ sind keine Eingeborenen, sondern nur die Informationen über jene, also Zahlensysteme, Schreibrichtung, Datumsformat, Gewichte, Längen usw. . Wer mal sehen will, welche auf seinem Linux installiert sind, gibt das ein : locale -a

Da kommen Sachen von Sprachen, wo man nicht mal sagen kann, wo die passenden Länder sind 😉

Irgendwann hat Red Hat mal entschieden, daß die einfach alle Sprachen des Planeten ausliefern, weil dann der User nicht mehr machen muß. Stimmt.

Auf einem Desktopsystem ok. Aber auf einem Server ist das nicht ok und deswegen muß das auf ein gesundes Maß gedrückt werden. Das macht man mit  : /usr/sbin/build-locale-archive -v -l „de:en:ru:jp“

„Oh… geht ja gar nicht“ ????

Doch geht, aber nur mit Trick Siebzehn aus der „Erschiesst den Trottel Ecke“.

Die obige Locale-Archiv-Datei kommt mit dem Paket „glibc-all-langpacks“ auf den Server. Damit kommt aber auch ein TEMPLATE File mit, aus dem man sich genau das Archiv selbst bauen kann, wenn man eben nicht alles haben will.

Ihr habt’s erfaßt, das wäre zu einfach gewesen 🙁

Die Templatedatei ist nämlich LEER und damit nicht zu gebrauchen. Ihr Fragt Euch jetzt : „Wie bekommt man so ein Template?“ hmm.. Tja.. aus dem Repo jedenfalls nicht und doch, bekommt man. Jetzt wird es lustig, wir kopieren das vorhandene Archiv als Template für sich selbst ! Ja, richtig, mit der Faust durchs Auge: In your Face Red Hat!

Also eingegeben:

cp locale-archive locale-archive.tmpl
/usr/sbin/build-locale-archive -v -l „de:en:ru:jp“
locale -a

und schon ist das File keine 107 MB  mehr sondern nur noch 7 MB und auch das halte ich für extrem viel Schrott für 4 Sprachen. Aber jetzt lädt das php nur noch 7 MB rein. Das macht in der Endabrechnung dann 25% weniger RAM Verbrauch.

Als nächstes muß man rausfinden, wieso die Libs jeweils 2 MB verbrennen, wenn die nur 70k groß sind. Aber das ist eine andere Geschichte aus dem |-: La-La-La-Land 😐 .