EOL: Fedora 32 – so upgraded man sein System von Hand

Fedora 32 hat End-of-Live, da kann man mal zeigen wie so ein OS Upgrade von Hand aussieht.

EOL: Fedora 32 – so upgraded man sein System von Hand

Die meisten Fedora Benutzer werden schon lange vor diesem Tag Ihr Updateangebot durch ständiges Nerven bekommen haben. Wer dann auf „Ja, mach doch“ klickt, der verpasst einiges an Aktion und wird nie verstehen, was bei einem Distro-Upgrade so alles passiert.

Für diejenigen, die sich das gerne mal live ansehen wollen, so könnt Ihr dabei sein, aber nur, wenn Ihr auch noch Fedora 32 habt 😉

Den neuen Repo-Key importieren

Da alle Pakete signiert sind, braucht man zum Testen der Signatur einen Key von der neuen Release (33). Praktischerweise ist dieser Schlüssel bereits in der vorherigen Release(32) enthalten und muß nur schnell importiert werden:

rpm –import /etc/pki/rpm-gpg/RPM-GPG-KEY-fedora-33-$(uname -i)

Warum das nicht auch automatisch gemacht wird, sobald ein neuer Key da ist, entzieht sich mir. Wenn Ihr vergessen habt, diesen Schlüssel hinzuzufügen, ist das nicht tragisch. DNF wird Euch im Updateprozess nochmal fragen, ob der Schlüssel hinzugefügt werden soll:

Warnung: /var/cache/dnf/rpmfusion-free-updates-f3bb44067d4cef3b/packages/svt-hevc-libs-1.5.1-1.fc33.x86_64.rpm: Header V3 RSA/SHA1 Signature, Schlüssel-ID d651ff2e: NOKEY
RPM Fusion for Fedora 33 – Free – Updates 1.6 MB/s | 1.7 kB 00:00
GPG-Schlüssel 0xD651FF2E wird importiert:
Benutzer-ID : »RPM Fusion free repository for Fedora (2020) <rpmfusion-buildsys@lists.rpmfusion.org>«
Fingerabdruck: E9A4 91A3 DE24 7814 E7E0 67EA E06F 8ECD D651 FF2E
Von : /etc/pki/rpm-gpg/RPM-GPG-KEY-rpmfusion-free-fedora-33
Ist dies in Ordnung? [j/N]:

In diesem Fall fragt er nach dem Key von RPMFusion, was man als Fedorabenutzer braucht um z.B. Nvidia-Treiber und MPV zu installieren.

Immer mit screen arbeiten

„screen“ ist ein kleines Konsolen Programm, das Euch im Falle des Falles den Arsch retten kann. Beim Upgradevorgang kann es nämlich passieren, daß der Desktop zusammenbricht. Wenn Ihr jetzt nur in einem Terminalfester die nachfolgenden Befehle eingetippt habt, ohne das Screen an ist, dann bricht der Updatevorgang mitten drin ab.

Im Worst-Case-Fall habt Ihr ein nicht bootbares System vor Euch. Das System kann man reparieren, wenn einen USB-Stick mit einem bootbaren Fedora hat. Kurz beschrieben: die Systemplatte mounten, als Rootuser ein Chroot auf diese Systemplatte, das Update OHNE GRUB ( -x grub2* ) neu starten und zusehen, was weiter passiert.

Screen verhindert das Szenario, weil wenn das Terminal zusammenbricht, läuft Screen im Hintergrund weiter und es kommt gar nicht zur Unterbrechung des Upgradevorganges. Ergo:

screen

Das eigentliche Upgrade

Nun updaten wir erst einmal auf den neuesten Stand:

dnf clean all;dnf -y upgrade;

I.d.R. wird da nichts gemacht, aber falls Updates fehlen sollten, würden die jetzt eingespielt werden. Nun folgt das eigentliche Upgrade:

dnf –allowerasing –releasever=33 –setopt=deltarpm=false distro-sync

DNF wird jetzt zuerst die neuen Paketinformationen von Fedora 33 holen und dann berechnen wie groß und umfangreich das Upgrade wird. Auf einem Desktopsystem kann das schon einmal größer ausfallen:

Transaktionsübersicht
=============
Installieren 200 Pakete
Aktualisieren 4032 Pakete
Entfernen 12 Pakete

Gesamte Downloadgröße: 7.9 G
Ist dies in Ordnung? [j/N]:

Zum Glück habe ich Platz:

LABEL=SYSTEM 909G 184G 680G 22% /

Was jetzt folgt sind der Download und die eigentliche Aktualisierung.  Weil das hier nur so vorbei zischt, ein Bild für Euch:

Wie Ihr sehen könnt, läuft das Update während ich mit dem System arbeite, z.Z. tippe ich den Text hier 😉

Wie man rechts sehen kann, zeigt einem DNF im Gegensatz zu APT und Konsorten an, wieviele Schritte da noch kommen werden. 50% der Updateschritte sind übrigens „Aufräumen“ der alten Pakete. Die Schrittanzeige ist auch für Unbedarfte ein Vorteil, weil die Geduldsprobe „Desktopupgrade“ erträglicher geworden ist.

Jetzt braucht Ihr natürlich trotzdessen noch Geduld, weil auch mit SSDs brauchen die 8000 Schritte eine ganze Weile und die Hammerpakete wie 0AD, die gleich mal 1-2 GB hinzufügen, sind bei mir schon entfernt. Ich sollte trotzdem mal aufräumen 😉

Bei mit kommt in 4 Minuten der spannende Teil: Der Reboot 😉

Gnome 40, Tablet & RDP

Als mein Pinephone heute morgen mal wieder soooo kleine Buchstaben zeigte, dachte ich mir: „Du hast doch RDP auf dem Tablet, wieso nicht damit aufs Pine?“ Gedacht, getan.

Gnome 40, Tablet & RDP

Auch wenn der Android FreeRDP Build ein bisschen zickig war, hat er am Ende doch die Verbindung hergestellt. Dabei kam es dann auch noch zu einer Ungereihmtheit, die unten am Dokumentiert ist. Mal sehen, wer die von Euch als erster in den Kommentaren postet 😉

Nicht wundern, auf allen Bildern sind Markierungen vom Screenshot unter Android zu sehen, das kann irgendwie nicht anders als sich mitzuteilen 😉

Es fängt ja erst einmal gut an, um nicht zu sagen, auf einem Tablet echt passend:

Allerdings wenn man dann zur Programmauswahl kommt, stellt man leider folgendes fest:

Suboptimale Namen an Symbolen

Das Layout hat halt noch seine Macken. Benutzbar ist es allerdings, wenn auch mit Abstrichen. Beispielsweise kann man nicht nach unten scrollen, dazu muß man erst die FreeRDP eigene Touchmaus aktivieren und auch damit klappt das nicht immer. Alles was man aber mit „Links“ machen kann, geht auch so.

Gnome Swipegesten funktionieren nicht, aber das wird am RDP liegen, nicht an Gnome.

Jetzt das Suchbild für Euch:

Mal sehen, wem es auffällt 🙂

Im Bild rechts ist auch die Touchmaus zu sehen, aber die ist nicht gemeint 😉

Wenn man aus dem RDP ( in dem Fall als ROOT ) jemanden mit Calls anruft, geht Calls auch auf der Desktopsession des Pineusers auf und sendet den Ton natürlich an die lokalen Lautsprecher des Pinephones. Telefonieren kann man also über RDP noch nicht. Witzig wars aber schon irgendwie 🙂

Demnächst mehr davon.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pinephone: Wie man Fedora installiert

Da sich Andreas eine Anleitung auf Deutsch gewünscht hat, machen wir das einfach mal.

Pinephone: Wie man Fedora installiert

Das ist eigentlich ganz einfach, wir brauchen:

1x SD-Kartenleser
1x „Gnome-Disks“ zu Deutsch „Laufwerke“ oder für die Konsole „dd“
1x Fedora Image

Das Image bekommt man hier:

https://github.com/nikhiljha/pp-fedora-sdsetup/releases/tag/v0.4.0

Es gibt zwar neuere Images, aber das ist ist meine aktuelle Basis im Pinephone, die funktioniert und ist mit einem DNF-Update auf meinem Softwarestand. Die ganzen Tricks die ich anwende sind da noch nicht dabei.

Wie findet man das passende Device für den SD-Kartenleser?

Für Anfänger: seht im Laufwerketool nach!
Für Konsolenfans: cat /proc/partitions am einfachsten vor und nach dem Einstöpseln des Lesers vergleichen!

Die Installation

Erst einmal in der Konsole:

  • Imagedatei entpacken: xz -d filename.tar.xz;tar xf filename.tar
    Hinweis: das nimmt schnell mal viel Platz weg
  • SD-Karte in den Leser stecken und schauen welches Device der Leser hat! Wer da nicht drauf achtet, der könnte sich sein System unrettbar überschreiben. Deswegen empfehle ich da eher das Laufwerketool zu benutzen, das warnt einen eindringlich:
    dd if=fedora.img of=/dev/<YOUR_SD_CARD>
  • Nun müssen wir noch die letzte Partition so vergrößern, so das Sie die ganze SD-Karte füllt. Es empfiehlt sich „parted“ und/oder „gparted“ zu installieren und es ggf. grafisch zu tun. Nun geht Ihr genau das hier ein und ersetzt dabei nur Euer Device an der richtigen Stelle:
    • sudo parted /dev/<your_sd_card_device>
    • (parted) resizepart 2 100%
    • (parted) quit
    • sudo resize.f2fs /dev/<the_second_sd_card_PARTITION>

Das war es schon. Die letzte SD-Karten-Partition ist die mit der höchsten Nummer! Die sieht man aber in /proc/partitions erst, wenn das Image geschrieben und die Partitionstabelle synchronisiert wurde.

Jetzt die Karte in das Pinephone stecken und Booten.

Login als „pine“ mit „123456“. Job Nummer 1 ist das Passwort wechseln. Erst danach loggt man sich ins WLAN ein!

Entweder Ihr loggt Euch per SSH von außen ein, oder macht ein Terminal auf. Nicht Verzagen „Kings Cross“ ist das gesuchte Programm. Nicht fragen, ist längst raus geflogen, weil Gnome-Terminal problemlos funktioniert.

Root werden: „sudo su“  + Eurer neues Passwort

Das Masterupdate: „dnf -y update“. Dann gleich Rebooten und soweit ausgestanden 😉

Die grafische Installation

Weil das Schreiben des Images auf USB genauso funktioniert wie das Schreiben auf eine SD-Karte:

Linux – ISO Image brennen

 

Einfach dort nachlesen. Wenn Ihr fertig seid ohne Eure Systemfestplatte gekillt zu haben, startet Ihr GParted, wählt die SD-Karte aus, klickt auf die letzte Partition weist Gparted an, diese Partition zu vergrößern ( rechter Mausklick ). Befehl abnicken, warten, fertig.

Ich empfehle

Danach den „maxbattery“ Tweak, den „ModemManager“ Tweak, das Flashlight und SuspendGuardian zu installieren. Fast alles hier zu finden:  https://github.com/Cyborgscode/pinephone

Fedora erobert das Pinephone

Die Autoscreenrotation braucht Ihr nicht mehr, die ist in Phosh jetzt funktional.

Der ModemManager-Tweak hat es noch nicht auf die Seite geschafft

Legt eine Datei namens: /etc/systemd/system/ModemManager.service an und schreibt das hier rein:

[Unit]
Description=Modem Manager
After=
Requires=

[Service]
Type=dbus
BusName=org.freedesktop.ModemManager1
ExecStart=/usr/sbin/ModemManager –test-no-suspend-resume
StandardError=null
Restart=on-abort
CapabilityBoundingSet=CAP_SYS_ADMIN
ProtectSystem=true
ProtectHome=true
PrivateTmp=true
RestrictAddressFamilies=AF_NETLINK AF_UNIX
NoNewPrivileges=true
User=root

[Install]
WantedBy=multi-user.target
Alias=dbus-org.freedesktop.ModemManager1.service

danach „systemctl daemon-restart“ „systemctl restart ModemManager“ . Fertig. Jetzt bleibt das Modem im Pinephone im System-Suspend in Betrieb und Ihr könnt angerufen werden 😉 SIM Karte vorausgesetzt.

PS: GPS geht auch nur mit SIM-Karte, weil ohne gehts Modem gar nicht.