Signieren von npm Paketen

Zur Einleitung eine kleine Geschichte zu einem Projekt, daß ich mit einem unserer Kunden umgesetzt habe. Da das Projekt mangels Benutzer jüngst eingestellt wurde, ist wohl die Floskel „Es war einmal…“ angebracht 🙂

Die Geschichte von Lord Uglify

Also.. Es war einmal .. ein tolles webbasiertes Firmenspiel für das jede Menge Javascriptcode erzeugt wurde, weil es ja im Browser zu spielen war. Nun sollte das ellenlange Javascript eingedampft werden mit „Uglify“ einem node.js Tool zum Schrumpfen und Verschleiern von Javascriptcode.

Nun sollte jemand Uglify irgendwo installieren und es dafür benutzen. Das war der erste Fehler. Nachdem Node.Js aus dem Repository installiert wurde, tat es natürlich nichts sinnvolles, denn Uglify hat wie so viele andere Node.js Programme, einen Abhängkeitsbaum, der milde betrachtet, bis zum Mond reicht. Mit NPM, dem Node.Js Paketmanager, kann man die Abhängkeiten befriedigen, glaubten wir zumindest. Das war Fehler Nummer 2. Denn die Abhängigkeiten von den Abhängigkeiten der Abhängigkeiten von den Abhängigkeiten der Abhängigkeiten von den Abhängigkeiten die keine Ende nehmen wollten, brauchten geschlagene 30 Minuten sich zu installieren. Na gut, jetzt wird es ja wohl endlich starten. Das war der dritte Fehler.. allerdings dann auch der letzte, weil ich keinen Bock mehr hatte mich von so einem Witzprogramm verarschen zu lassen.

Ich habe dann einfach „jsmin“ genommen: klein,schnell,effektiv,läuft überall, keine Abhängigkeiten und einfachst zu bedienen. Kurzum, ein Programm wies sein sollte.

Was hat das jetzt mit dem Signieren von Paketen zu tun ?

Tja, wie man oben lesen kann, sind Node.js Programm extrem modularisiert, sprich, mal eben selbst was schreiben ist praktisch nicht, weil man erst mal jede Menge an Paketen installieren muß. Im Gegensatz zu Java, wo eine Fülle von Klassen mitgeliefert werden, kommen die Pakete per NPM ins Projekt rein.

Diese Pakete sind nicht signiert, die von Java zwar auch nicht, aber die kommen ja auch aus einer definierten Quelle gleich mit. Signieren ist im NPM auch nicht vorgesehen. Daher hat jemand in Australien ( Details bei Heise ) gemeint, er müßte das ändern und hat ein Signaturtool für Node.js Pakete gebaut.

Die Begründung war, das neulich diverse Pakete aus dem NPM Repo auf merkwürdige Art verschwunden sind, zwischenzeitlich durch gleichnamige Pakete ersetzt wurden, um dann funktional mit den früheren Paket  zu kollidieren, sprich, was anderes zu machen, als das Original.

Da jeder Pakete in das NPM Repo laden kann, würde das Signieren also den Prozess mit den Paket-Abhängigkeiten sicherer machen, weil wenn sich so ein Vorgang wie eben beschrieben passiert, würde ja die Signatur nicht mehr passen und dem Entwickler würde dann auffallen, daß da gerade was schief läuft. Nun, das mag sein.

Das eigentliche Problem

Das eigentliche Problem löst das natürlich nicht: 100 Abhängigkeiten im Projekt, und den von den Entwicklern hat noch nie einer gehört. Ob die da Schadcode einbauen oder nicht, kann man nicht an der Tatsache einer gültigen Signatur erkennen.
Alles was dieses Signaturen bieten, ist ein Verwechslungsschutz, das aber auch nur, wenn der lange verschollene Author doch nochmal gefunden wird 🙂

Ich halte das für nichts, was man an die große Glocke hängen sollte, denn das hier kann man damit nicht vermeiden:

https://hackernoon.com/im-harvesting-credit-card-numbers-and-passwords-from-your-site-here-s-how-9a8cb347c5b5

Es lohnt sich bis zum Ende zu lesen, weil Ihr sonst einen falschen Eindruck von der Sache bekommt. Wenn Ihr damit fertig sein, hier ein Zitat von „blog.fefe.org“ unser aller Weltverschwörungsguru 😉 passend zum Thema :

[l] Ein Einsender kommentiert die Webfrontend-Warnung:

  • lass‘ uns als kleine Veranschaulichung, wie breit und tief die Güllegrube npm sein kann, eine Webanwendung anfangen. Natürlich mit Angular und dem aktuellen Standard-Build-System @angular/cli:

    $ npm i @angular/cli
    $ node_modules/.bin/ng new webkid --directory=.

    Das Ergebnis ist ein Skeleton mit einer Hello-World-Seite und:
    31 direkten Abhängigkeiten
    974 Abhängigkeiten insgesamt
    305 MB in node_modules

    Davon sind 158 Pakete Duplikate von bereits installierten Paketen mit einer anderen Versionsnummer. Bei so vielen Abhängigkeiten ändern sich die Zahlen natürlich schnell, also am besten sofort anfangen mit dem Audit!“

    “ [Ende des Zitats]  Aufgrund der Struktur von Fefes Webseite, müßt Ihr selbst den „Wed Jan 10 2018“ suchen 😉

 

Dem Kommentar kann man sich nur anschließen. Keine Signatur der Welt macht das irgendwie sicherer!

Davon ab, keine Ahnung wie jemand auf die Idee kommt, dafür zu Entwickeln. Da braucht man ja Stunden um anzufangen. Leute nehmt was vernünftiges, nehmt Java. Eclipse auf. Neues Javaprojekt aufmachen und einfach losschreiben 😉

Java kommt übrigens leer mit knapp 105 MBye aus 😉 und das wäre dann auch für alle Projekte und nicht PRO Projekt 😀

Quelle: heise.de – Open Source Tool zum Signieren von npm Paketen veroeffentlicht

Linux – Fedora – Spectre & Meltdown Kernels nicht fehlerlos

Seit einigen Tagen sind ja die „gepatchten“ Fedora Kernel zu den Specture & Meltdown Schwachstellen verfügbar. Leider kommt es bei 32 und 64 Bit zu diversen Bugs, die ganze Serverfarmen inoperabel machen.

Der Kernel OOPS

so sieht so ein Kernel Fehler aus :

Jan 8 15:15:43 xx kernel: BUG: unable to handle kernel NULL pointer dereference at 00000008
Jan 8 15:15:43 xx kernel: IP: __radix_tree_lookup+0xe/0xa0
Jan 8 15:15:43 xx kernel: *pdpt = 0000000019977027 *pde = 0000000000000000 
Jan 8 15:15:43 xx kernel: Oops: 0000 [#1] SMP
Jan 8 15:15:43 xx kernel: Modules linked in: nfsv3 nfs_acl nfs lockd grace sunrpc fscache rmd160 ip_vti ip_tunnel af_key ah6 ah4 esp6 esp4 xfrm4_mode_beet xfrm4_tunnel tunnel4 xfrm4_mode_tunnel xfrm4_mode_transport xfrm6_mode_transport xfrm6_mode_ro xfrm6_mode_beet xfrm6
_mode_tunnel ipcomp ipcomp6 xfrm6_tunnel tunnel6 xfrm_ipcomp chacha20poly1305 cmac camellia_generic cast6_generic cast5_generic cast_common deflate ccm serpent_sse2_i586 serpent_generic glue_helper ablk_helper blowfish_generic cls_u32 blowfish_common twofish_generic sch_h
tb twofish_i586 twofish_common xcbc sha512_generic des_generic geode_aes xt_owner xt_multiport ip6table_filter ip6_tables xenfs xen_privcmd coretemp xen_netfront nf_conntrack_pptp nf_conntrack_proto_gre nf_conntrack libcrc32c crc32c_intel xen_blkfront
Jan 8 15:15:43 xx kernel: CPU: 0 PID: 1740 Comm: java Not tainted 4.14.11-200.fc26.i686+PAE #1
Jan 8 15:15:43 xx kernel: task: d750c500 task.stack: d7f96000
Jan 8 15:15:43 xx kernel: EIP: __radix_tree_lookup+0xe/0xa0
Jan 8 15:15:43 xx kernel: EFLAGS: 00010282 CPU: 0
Jan 8 15:15:43 xx kernel: EAX: 00000004 EBX: 0de6d000 ECX: 00000000 EDX: 00000000
Jan 8 15:15:43 xx kernel: ESI: 00000000 EDI: 00000004 EBP: d7f97da8 ESP: d7f97d98
Jan 8 15:15:43 xx kernel: DS: 007b ES: 007b FS: 00d8 GS: 00e0 SS: 0069
Jan 8 15:15:43 xx kernel: CR0: 80050033 CR2: 00000008 CR3: 01ee4000 CR4: 00002660
Jan 8 15:15:43 xx kernel: Call Trace:
Jan 8 15:15:43 xx kernel: radix_tree_lookup_slot+0x1d/0x40
Jan 8 15:15:43 xx kernel: find_get_entry+0x20/0x160
Jan 8 15:15:43 xx kernel: pagecache_get_page+0x24/0x290
Jan 8 15:15:43 xx kernel: lookup_swap_cache+0x3a/0x100
Jan 8 15:15:43 xx kernel: swap_readahead_detect+0x55/0x280
Jan 8 15:15:43 xx kernel: ? xen_set_pte_at+0x81/0x140
Jan 8 15:15:43 xx kernel: do_swap_page+0x22a/0x990
Jan 8 15:15:43 xx kernel: ? wp_page_copy+0x361/0x6f0
Jan 8 15:15:43 xx kernel: ? kmap_atomic_prot+0x3e/0x130
Jan 8 15:15:43 xx kernel: handle_mm_fault+0x498/0xc90
Jan 8 15:15:43 xx kernel: ? xen_timer_interrupt+0x17/0x30
Jan 8 15:15:43 xx kernel: __do_page_fault+0x202/0x4d0
Jan 8 15:15:43 xx kernel: ? __do_page_fault+0x4d0/0x4d0
Jan 8 15:15:43 xx kernel: do_page_fault+0x27/0xd0
Jan 8 15:15:43 xx kernel: ? __do_page_fault+0x4d0/0x4d0
Jan 8 15:15:43 xx kernel: common_exception+0x6f/0x76
Jan 8 15:15:43 xx kernel: EIP: 0x1f51b404
Jan 8 15:15:43 xx kernel: EFLAGS: 00010202 CPU: 0
Jan 8 15:15:43 xx kernel: EAX: 00000000 EBX: 0de6df60 ECX: 00000000 EDX: 40000000
Jan 8 15:15:43 xx kernel: ESI: 00000001 EDI: 40000000 EBP: 0f1f40b8 ESP: 0f1f409c
Jan 8 15:15:43 xx kernel: DS: 007b ES: 007b FS: 0000 GS: 0033 SS: 007b
Jan 8 15:15:43 xx kernel: Code: b6 00 00 00 00 0f 0b 8d b6 00 00 00 00 b8 ef ff ff ff eb a4 e8 34 73 8b ff 8d 74 26 00 55 89 e5 57 56 53 89 c7 83 ec 04 89 4d f0 <8b> 5f 04 89 d8 83 e0 03 83 f8 01 75 6d 89 d8 83 e0 fe 0f b6 08
Jan 8 15:15:43 xx kernel: EIP: __radix_tree_lookup+0xe/0xa0 SS:ESP: 0069:d7f97d98
Jan 8 15:15:43 xx kernel: CR2: 0000000000000008
Jan 8 15:15:43 xx kernel: ---[ end trace 91253bf32b64ee98 ]---

Wie man sieht ist hier ein Java Prozess der gestorben ist. Das Problem dabei ist allerdings, daß die Prozesse gar nicht sterben, sondern einfach nicht mehr reagieren. Das ist besonders blöd, weil so Prozessüberwachungstools, die Prozesse nicht einfach neu starten können.

Im Fall oben war es ein Tomcat Webserver der hängen blieb und damit keine Webseiten mehr auslieferte.

Verschärfung

Problematisch an der Sache ist, daß auch kerneleigene Prozesse betroffen sind z..b der „swapper/0“ crasht mal einfach beim Hochfahren des Rechners weg. Ob sich das negativ auswirkt oder die Server einfach nicht mehr swappen, weiß man noch nicht.

Abhilfe ?

Da habt Ihr leider Pech. Redhat ist dran, aber das kann dauern. Bis zu einer Lösung könnte Ihr hängende Prozesse nur neustarten.

 

Linux – wenn ssh nicht portforwarden will

Wenn SSH Euren Port trotz richtiger Angabe der Parameter nicht forwarden will, könntet Ihr Opfer des Fortschritts geworden sein.

Das Problem

Der Befehl :

ssh -g -R *:24007:192.168.178.1:24007 root@remoteserver.de

sagt dem entfernen Server normalerweise, daß der Remote-Server einen Port 24007 für alle zugänglich auf 0.0.0.0 binden soll und alles was reinkommt, soll an die lokale IP 192.168.178.1 Port 24007 weitergeleitet werden.

Wenn das aber immer im Netstat auf 127.0.0.1 angezeigt wird:

tcp 0 0 127.0.0.1:24007 0.0.0.0:* LISTEN 13927/sshd: root@pt….

dann ist Eure SSHD-Config zu alt 🙂 Vor einigen Jahren wurde eine neue Option eingeführt, so daß der SSHD zwingend konfiguriert sein muß, globale Ports binden zu können.

Die Lösung

Fügt in die /etc/ssh/sshd_config  die folgende Zeile ein und startet den Dienst neu:

GatewayPorts yes

Damit darf der SSHD das wieder für Euch erledigen und die Tunnelwelt funktioniert für Euch wieder.

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