Firefox 70 weiterhin ohne sicheres Fritz!box Interface

Letzte Nacht noch mit Hoffnung auf ein besseres LAN Erlebnis ins Bett gegangen, aber Firefox 70 enttäuscht dann auch heute morgen noch mit dem „SEC_ERROR_INADEQUATE_KEY_USAGE“-Fehler 🙁

Fritz!Box Webinterface weiterhin ohne SSL

Auch mit der Installation von Firefox 70 haben sich alle Hoffnungen auf eine Lösung des SSL Problems vorerst in Luft aufgelöst. Die bei Mozilla für diese Komponente zuständige Entwicklerin Dana Keeler hatte da wohl auch eher das Prinzip Hoffnung in Einsatz. Da ich mittlerweile vom AVM Support eine „Wir schauen mal nach“ Meldung bekommen habe, bin ich insofern beruhigt, als daß sich alle Parteien um eine Lösung bemühen.

Klar, man kann mit dem FF ohne SSL ins Interface, aber das ist natürlich nur eine Notlösung. Chrome benutzen geht zwar auch, aber auch das ist eher unschön.

Wer trotzdem dringend einen Firefox 70 braucht

findet hier die FF70 Downloadlinks:

https://kojipkgs.fedoraproject.org//packages/firefox/70.0/1.fc29/x86_64/firefox-70.0-1.fc29.x86_64.rpm

https://kojipkgs.fedoraproject.org//packages/firefox/70.0/1.fc30/x86_64/firefox-70.0-1.fc30.x86_64.rpm

https://kojipkgs.fedoraproject.org//packages/firefox/70.0/1.fc31/x86_64/firefox-70.0-1.fc31.x86_64.rpm

https://kojipkgs.fedoraproject.org//packages/firefox/70.0/1.fc32/x86_64/firefox-70.0-1.fc32.x86_64.rpm

Firefox, die Fritz!box & der SEC_ERROR_INADEQUATE_KEY_USAGE Fehler

Was hatten wir schon lange nicht mehr? Das der Firefox seltsame Fehlermeldungen ausspuckt. Seit es Firefox 69 gibt, kann man statt der Adminoberfläche seiner Fritz!box nur noch einen mysteriösen, bis Dato unbekannten, „SEC_ERROR_INADEQUATE_KEY_USAGE“ Fehler sehen:

Fehler: Gesicherte Verbindung fehlgeschlagen

Beim Verbinden mit fritz.box trat ein Fehler auf. Eine Verwendung des Zertifikatschlüssels ist für den versuchten Arbeitsschritt unpassend. Fehlercode: SEC_ERROR_INADEQUATE_KEY_USAGE

Die Website kann nicht angezeigt werden, da die Authentizität der erhaltenen Daten nicht verifiziert werden konnte.
Kontaktieren Sie bitte den Inhaber der Website, um ihn über dieses Problem zu informieren.

Wer ist da der Schuldige?

Ihr kennt den Fehler auch nicht? Da seid Ihr in guter Gesellschaft. Ein so unbekannter Fehler ist es dann allerdings auch nicht, wie meine Nachforschungen ergeben haben. Leider nutzt dies alles nichts, da man den Bug nicht selbst beheben kann. Das Ihr eine Fritzbox, einen Firefox und Linux habt, ist übrigens keine Garantie auch eine Fehlermeldung zu bekommen.

Der Fehler wird von Firefox seit 69 für die Fritzboxen gezeigt, d.b. Firefox hat offensichtlich einen Check verändert, der vorher durchgelaufen ist.
Moniert wird, daß der Key gar nicht für ein Cert zugelassen wäre: „A certificate has a key usage extension that does not assert a required usage“

Wenn man sich das Cert mit openssl x509 -text -purpose ansieht, kommt das raus:

Certificate purposes:
SSL client : Yes
SSL client CA : Yes
SSL server : Yes
SSL server CA : Yes
Netscape SSL server : Yes
Netscape SSL server CA : Yes
S/MIME signing : Yes
S/MIME signing CA : Yes
S/MIME encryption : Yes
S/MIME encryption CA : Yes
CRL signing : Yes
CRL signing CA : Yes
Any Purpose : Yes
Any Purpose CA : Yes
OCSP helper : Yes
OCSP helper CA : Yes
Time Stamp signing : No
Time Stamp signing CA : Yes

Also alles korrekt? Mitnichten!

Die Zwecke für die das Zert eingesetzt werden darf, sind ok. Was aber ins Auge fällt ist:

X509v3 Subject Alternative Name: critical
DNS:benderirc.de, DNS:fritz.box, DNS:www.fritz.box, DNS:myfritz.box, DNS:www.myfritz.box, DNS:fritz.nas, DNS:www.fritz.nas

Ihr seht richtig. In dem Cert der Fritzbox taucht ein Domainname auf, der da gar nichts zu suchen hat und von dem Firefox bereits ein gültiges Zertifikat kennt.

Issuer: CN = benderirc.de
Validity
Not Before: Dec 24 15:25:01 2017 GMT
Not After : Jan 15 15:25:01 2038 GMT

Schauen wir weiter nach der Gültigkeit, finden wir raus, daß es bereits im Jahr 2017 erzeugt wurde, so also schon seit Jahren dem Firefox vorliegt und der das bislang noch nie moniert hat.

AVM gegen Mozilla

Die Frage zu klären wird sicher spannend und nervig werden. Primär würde ich jetzt erstmal AVM beschuldigen, weil der Domainname hat da nun so gar nichts zu suchen. Was geht bitte meine Fritzbox eine meiner Domains an? Auf der anderen Seite, ist das kein neuer Zustand, also wieso meckert FireFox jetzt da drüber?

Ich werde also beide anmailen müssen, damit jeder seinen Teil an dem Desaster behebt. Im Bugzilla von Mozilla ist zu dem Fehler bereits vor 6 Jahren mal ein Patch geschrieben worden, ich wette da hat bei Version 68->69 einer dran rumgespielt.

 

Exim ist echt der beste Mailserver!

Ich weiß, er hatte dies Jahr seine Schwächen, wobei die Fixe der Schwachstellen ja das eigentliche Highlite sind, aber an einer Sache muß ich Euch kurz teilhaben lassen.

Anti-Botnetzfunktion im Exim gebaut

Neulich hatten wir auf der Exim-ML jemanden, der durch ein Botnetz mit gehackten Zugangsdaten gespammt hat und fragte, wie er das weg bekommt. Da kam mir eine Idee, wie man das im Exim selbst direkt erkennen und abwehren kann, inklusive abschalten des gehackten Accounts und Mail an den Admin. Heute überkam mich das Verlangen, das doch noch kurz zu beweisen und hab es das innerhalb einer Stunde, nachts um 12 zusammen gehackt 🙂 Da dies im Detail natürlich jetzt ein Betriebsgeheimnis ist ;D, kann ich Euch leider nur gedanklich daran teilhaben lassen.

So viel: Man braucht eine Datenbanktabelle und mickrige 3 Anweisungen in Exim Konfigfile um die volle Funktion zu erreichen :DDD

Das Prinzip

Das Prinzip ist ganz einfach: Ein normaler Benutzer hat am Tag 1-2 IPs, außer er macht was ganz komisches. Kommt er jetzt mit mehr als den 1-2 IPs und will Emails senden, verweigert der Server die Annahme der Emails, weil das in der normalen Welt nur passieren kann, wenn ein Botnetz von verschiedenen IPs aus Spam einliefern will. Ok, wenn einer TOR benutzen würde, dann hätte er auch mehr als eine IP am Tag, aber wer macht das ohne Not schon als normaler Benutzer?

Warum poste ich das jetzt, wenn ich nicht sage wie es genau geht? Na weil ich a) den Sportsgeist in Euch wecken möchte und b) damit zeigen will, daß man sowas mit Exim ultimativ schnell und einfach hinbekommt. Neulich wurden wir auf der Mailingliste mal gefragt, wo denn der Unterschied zwischen Exim und Postfix läge. Die Antwort ist recht einfach: Postfix bekommt man einfach an den Start, nur mal eine Email annehmen oder senden geht schnell. Exim braucht deutlich mehr Config, kann dafür aber auch die komplexesten Aufgaben meistern. Jeder nimmt, was er für seine Ziele braucht.

Kleiner Tip: als praktischer Nebeneffekt der Umsetzung, kann man das auf Pro-Konto-Basis ein- und ausschalten. Pro Domain ginge zwar auch, macht aber keinen Sinn, weil jeder Mailkontobenutzer anders damit umgeht.

Wir haben das auf unserer Plattform live im Einsatz und es funktioniert wie es sollte. Jetzt muß bloß noch jemand gehackt werden 😉