Pinephone: Phosh-Antispam gegen Robocalls

Endlich mal wieder was positives vom Pinephone zu berichten. Diesmal geht es um Robocalls und wie man die los wird.

Pinephone: Phosh-Antispam gegen Robocalls

Ich weiß, ich habe lange nicht übers Pinephone berichtet, weil es keine neuen Highlites gab. Die letzten Monate haben wir uns mit Pipewireproblemen rumgeschlagen, die Anrufe unmöglich gemacht haben, weil die Umschaltung in den Telefonmodus nicht funktioniert hat. Wer das Problem noch hat, hier die Lösung:

dnf swap pipewire-pulseaudio pulseaudio

Damit ist wieder Pulseaudio das Maß aller Dinge und Pipewire erstmal wieder draußen. Anrufe sind wieder möglich, was mir dann negativ damit auffiel, daß mein Kingelton weg war 🙂 naja, das ist ein eher privates, unbedeutendes Problem, das leicht gelöst werden kann:

Pinephone: DANKE ModemManager!

Aber jetzt ging es ja um RoboCalls, ein Phänomen das mehr im Rest der Welt ein Problem darstellt, bei dem Werbung, Scamversuche und ähnliches per automatischem Anruf und von Roboterstimmen vorgetragen wird.

Chris Talbot ging das so auf den Keks, daß er „Phosh-Antispam“ geschrieben hat. Damit kann man Anrufe, von Nummern die nicht im Adressbuch stehen, einfach blocken lassen. Seiner realistischen Einschätzung nach, wird ein echter Mensch der einem was zu sagen hat, nochmal anrufen, was dann erkannt und akzeptiert wird. Damit ist das eine Art Greylisting, wie man das vom Emails kennt 😉

Ich war mal so frei ein RPM für Fedora 36 zu bauen:  phosh-antispam.rpm

Kleiner Hinweis: bei der Installation wird Phosh neugestartet, also nicht wundern 😉

Das sieht dann so aus:

„Silence instead of Hangup“ meint, daß der Anruf lautlos durchklingelt, denn normalerweise wird der Anrufer auf die Mailbox umgeleitet, aber ggf. will seinen Anrufbeantworter nicht vollspammen lassen und dem Bot so signalisieren, daß er einen mal ….. kann.

„Allow Callback“ meint, daß je nach Anzahl darunter Anrufen, der Anrufer dann durchkommt. Wer es ersnst meint mit dem Anruf, drückt ja vermutlich sofort auf „Wahlwiederholung“.. so die Theorie 😉

Warum man Anrufer mit unterdrückter Nummer im Jahr 2021 noch durchlassen sollte, entzieht sich mir jetzt, aber bitte, wers braucht.

 

Alles in Allem finde ich das eine Gute Idee, auch wenn ich in 10 Jahren erst einen Robocall hatte und den hat wohl Axel-Springer dann so derbe auf Schadensersatz verklagt, weil die in deren Namen, mit einer Hamburger Nummer die Leute mit einem Gewinnspielversprechen genervt haben 😀

Pinephone: Streaming vom Pinephone

Das Pinephone ist um einen Anwendungsfall reicher: Livestreaming ( z.b. des Desktops ) über einen Desktoprechner mit OBS an einen HLS/RTMP Server.

Pinephone: Streaming vom Pinephone

Ja, Ihr seid richtig, ab sofort könnt Ihr Livestreaming von Eurem Pinephone an x-beliebige Dienste senden.

Das Pinephone unter Fedora wird mit Phosh und Wayland betrieben, was bedeutet, daß wir den Desktop über den Umweg wf-recorder streamen müssen. Das hat aber den Vorteil, daß das Encoden für den eigentlichen Streamdienst nicht auf dem Pinephone stattfinden muß, sondern an OBS auf dem Desktop oder Laptop outgesourced werden kann.

In der Theorie kann man natürlich auch gleich OBS auf dem Pinephone nehmen, wenn ihr einen ARM Build dafür findet. Wir nutzen jetzt den Weg „DesktopPC mit OBS“.

Schritt 1: Das Setup

Welche IP das Pine in eurem Netz hat, spielt keine Rolle. Wichtig ist nur die IP vom DesktopPC: 192.168.0.10

Auf welchem Port ihr das machen wollt ist Euch überlassen, alles ab 1024 dürfte funktionieren, sofern da nicht bereits jemand anderes arbeitet.

Schritt 2: Das Pinephone

macht eine SSH Session als Desktopuser ( Fedoradefault ist „pine“) oder ein Terminal auf. Gebt ein:

wf-recorder -a –muxer=“mpegts“ -f „udp://192.168.0.10:28081“

Schritt 3: OBS

Im OBS braucht Ihr eine neue Medien Quelle. Öffnet dazu eine neue NICHTlokale Medienquelle:

In die Eingabe kommt „udp://192.168.0.10:28081“. Drückt auf OK, richtet die Medienquelle im Bild so ein, wie Ihr das Pinebild positioniert haben möchtet ( Erfahrungen mit OBS sind von Vorteil ). Fertig.

Schritt 4: Das Streaming

Das kann ich Euch jetzt nicht mehr zeigen, weil das davon abhängt über welchen Dienst Ihr das Streamen wollt. OBS hat da diverse vorbereitete Dienste parat, die Ihr nur noch mit Euren Zugangsdaten füllen müßt.

Wenn es nicht gleich will…

…liegt das vermutlich daran, daß wf-recorder beim Muxen nicht laufend die nötigen Infos für einen Streamclienten wie OBS liefert. Am besten startet man erst die Medienquelle und dann erst wf-recorder auf dem Pine. Das kann man z.b. durch einen Szenenwechsel forcieren.

Auf dem Pine muß man normalerweise nicht darauf achten, daß das Audiodevice stimmt, aber schaden kann es nicht.

Ein Livebild der Kamera bekommt man in den Stream, in dem man einfach Megapixels startet 😉

Verzögerungen

Ja, das hat mich auch überrascht. 10 Sekunden Bildverzögerung liegen an den Medienquelleneinstellungen, aber der Ton brauchte 48 Sekunden bis er im Stream auf der Webseite ankam. Ob das an einem ungünstigen Kodierfehler beim wf-recorder liegt, oder ob OBS da nicht richtig sortiert ( unwahrscheinlich ) weiß ich leider nicht. Ich denke, dies wird man im wf-recorder ausbügeln müssen. Vielleicht lags auch am Wifi/UDP Lag .

Pinephone: Phosh und Pipewireupdates

Moin,

endlich mal wieder News vom Pinephone für Fedora, auch wenn es nur kleine News sind.

Pinephone: Phosh und Pipewireupdates

Mit dem neuesten Phoshupdate 0.13.0-1 geht auch endlich das Taschenlampenicon im Phosh Panel, da wo man WLAN Bluetooth usw ein- und ausschaltet. Eine Funktion, die so trivial war, daß ein 5 Zeiler in Bash die Sache genauso gut erledigen konnte. Es hat ja gefühlt nur ein Jahr gedauert, bis jemand endlich den Platzhaltercode durch die echte Funktion ersetzt hat. Weil ich mich sonst zu sehr aufrege, kommen wir zu einem anderen Thema des Pinephones:

Pipewire 0.33.3

Das Pipewireupdate von 0.33.2 auf 0.33.3 hat es leider in sich, denn danach geht erstmal kein Sound mehr und der übliche Reboot machts nur noch schlimmer. Ich kann jedem nur raten, dies Update nicht einzuspielen. Wenn Ihr es schon drauf habt, dann macht das Downgrade auf 0.33.2 : dnf downgrade pipewire*0.33.2*

Der Befehl funktioniert z.B. im DNF Cache -> /var/cache/dnf/rawhide-???????????/packages , sofern man die Cachefunktion im DNF aktiviert hat -> /etc/dnf/dnf.conf .

Alternativ muß man sich die RPM Files vom Koji Repo ziehen:

https://koji.fedoraproject.org/koji/packageinfo?packageID=24555

Die Notlösungen, auf andere Profile umzustellen, damit es wenigstens noch klingelt, kann ich nicht empfehlen. Das ist sehr unzuverlässig und auch definitiv keine gute Lösung.

(Schon aufgefallen? Unsere 3 Schlagworte fangen alle mit P an .. Pinephone, Pipewire und Phosh … 😉 )