LPD BS und doch macht es einen traurig

Im Zuge der Werbung für den Linux Presentation Day am Samstag 22.10. in Braunschweig, habe ich mich bereit erklärt Flyer zuverteilen. Da ich krankheitsbedingt nicht anders konnte, fuhr ich heute noch die letzten Werbepunkte an, um meine Ware auszulegen.

Trotz schönem Wetters, wird dieser Beitrag weder vom LPD, noch von Linux, noch von den Ausreden der Inhaber handeln. Er handelt von John Doe; den ich auf einer Bank in der Stadt getroffen habe. John möchte seinen Namen nicht in diesem Artikel lesen und auch kein Bild von sich auf meinem Blog sehen. Ich habe dafür Verständnis und komme seinem Wunsch nach.

John wirkt, als wenn er Ende 40 ist, aber Haarpracht und Farbe deuten eher auf Ende 30 hin. John wohnt seit drei Wochen an dieser Stelle, im Freien…im Müll. Mit seinem Wollpullover und dem Bart hätte er auch Seemann auf einem Segelschiff sein können. Neben ihm auf der Bank liegen Essensreste und Vorräte für heute, vielleicht morgen, sauber verpackt. Es erinnert mich an die belegten Brötchen in der Mensa. Daneben Tüten mit Anziehsachen und anderen Gegenständen, die möglicherweise mal sein Leben ausgemacht haben, aber auch gegen die Kälte sind. Er ist schon seit einer Weile Obdachlos, mitten in Braunschweig. Job verloren, und den Rest konnte er auch nur mit „halt so passiert“ erklären. Vielleicht wollte er auch nicht. Möglicherweise ist er es satt darüber zu reden. Das ganze Gespräch ist eher einsilbig. Ich frage, er ist schwer zu verstehen. Nach einer Weile verabschiede ich mich. Ich habe zwar noch viele Fragen, aber ich spüre, daß jetzt der falsche Zeitpunkt wäre sie zu stellen.

Auf der meiner weiteren Flyerfahrt frage ich mich, wie es sein kann, daß dieses Land für mehr als 1 Million Flüchtlinge ein Ort zu Leben ist, mit einem Dach über dem Kopf und einem vollen Magen, gleichzeitig aber lassen wir all die Schwächsten unter uns so leben, wie wir es keinem Hund zumuten würden. Wäre John ein Hund, hätte sich schon wer gefunden der für ihn sorgt oder man hätte ihn erschossen. Ich habe keine Antwort gefunden und selbst helfen kann ihm nicht, außer mit Geld und Essen.

Wer helfen möchte, kann mich kontaktieren. Wie lange John an dem Platz sein wird, weiß ich natürlich auch nicht. Es wird aber reichen mit Offenen Augen durch die Innenstadt zu gehen. Sein Lager ist nicht zu übersehen.

Aber den Leuten, die einfach vorbei gegangen sind und blöde Sprüche und Unterstellungen parat hatten, sei gesagt: Auf Euch kann man getrost verzichten!

 

Ein Okertripp

Steg am Wendenwehr

Steg am Wendenwehr

Steg am WendenwehrOkerstation

So klar, das man die Bodenpflanzen sehen konnte

So klar, das man die Bodenpflanzen sehen konnte

Oker, schöner als erlaubt

Oker, schöner als erlaubt

Anlanden bei der Dönerbude

Anlanden bei der Dönerbude

Wenn man nicht selbst paddeln will, kann man sich auch bei den Okertours oder dem Okerabenteuer rumschiffen lassen:

Mit dem "Okerabenteur" auf "Sauf&Grilltour"

Mit dem „Okerabenteur“ auf „Sauf&Grilltour“