CoronoChroniken: Welle 2 ebnet schon wieder ab, ohne Verschärfungen

Beitrag vom 2.9. , wurde aber nicht korrekt freigeschaltet. Kleine Verspätung 😉

Liebe Maskierte,

die Neuinfektionen gehen schon wieder zurück.

CoronoChroniken: Welle 2 ebnet schon wieder ab, ohne Verschärfungen

Laut RKI spiegeln sich Entwicklungen erst 2-3 Wochen später in den Graphen wieder. Nehmen wir die mal beim Wort und schauen wir mal an, was nach dem 1.8. passiert ist:

Am 1.8. war die erste größere Demo in Berlin, bei der Menschenmassen ohne Maske rumliefen. Wenn man die 2-3 Wochen ansetzt, dann stieg die Neuinfiziertenkurve vorher an bzw. schon vorher wieder ab. Die Verschärfung der Maßnahmen letzte Woche durch die Bundesregierung trifft also mal wieder auf eine fallende Kurve!

Man kann eigentlich nur zu dem Schluß kommen, daß „Viel hilft viel!“ das Motto gewesen ist. Auch wenn die Maßnahme bislang GAR NICHTS gebracht hat 😀 Kann man einfach nicht mehr für voll nehmen, was da beschlossen wurde.

CoronaChroniken: „Houston, wir haben ein Problem!“

Liebe Nicht-so-Infizierte,

im gestrigen Beitrag ging es um die Fehlerquote bei PCR Test und wie sich das auf die veröffentlichten Zahlen auswirkt.

„Houston, wir haben ein Problem!“

Wer das Video nicht gesehen hat, sollte das schleunigst nachholen. Prof. Dr. Haditsch ist sehr aufschlussreich, auch wenn das beim ersten Sehen vermutlich verwirrend ist, weil er den Rechenweg nicht erklärt. Das richtige Standbild wird Euch das aber leicht vermitteln 😉 Für alle, die sich das erklären lassen müssen, erst einmal eine Begriffsklärung:

Durchseuchung (der Bevölkerung) in Prozent meint, wie viele den Virus mit sich rumschleppen, bezogen auf alle Testfälle.

Sensitivität = Wie empfindlich ist der Test, d.b. wie viele Proben werden korrekt positiv erkannt.

Spezifität = Wie zuverlässig ist das negative Ergebnis, d.b. wie viele Proben werden korrekt negativ befunden.

Je weiter die Werte gegen 100% gehen, desto genauer ist der Test.

Rechenbeispiel: (Wie im Video)

10.000 Leute bei einer Durchseuchung von 1% => 100 Infizierte . 10.000 – 100 => 9.900 die nicht Infiziert sind.

1. Schritt: Sensitivität 90%

100 * 90% = 90 positive Ergebnisse(P), 10 negative Ergebnisse, die aber positiv hätten sein müssen ( False Negatives )

2. Schritt: Spezifität

9.900 * 90% = 8.910  => 9.900 – 8.910 = 990 False Negatives(FN)

3. Zusammenrechnen

990 FN + 90 P = 1.080 wirklich positive (WP)
8.910 +  10 = 8.920 negative

4. Fehlerraten berechnen

90 P / 1.080 WP * 100 = 8 % Zuverlässigkeit der Positiven Ergebnisse (PPV im Video)

8.910 / 8.920 = 99,9 % Zuverlässigkeit der Negativen Ergebnisse (NPV im Video)

Wenn man das jetzt mit einem besseren Test macht, bei dem die Sensitivität und die Spezifität 99% sind, dann kommt da raus:

99 P / 198 WP * 100 = 50 % Zuverlässigkeit der Positiven Ergebnisse (PPV im Video)

9.801 / 9.802 = 99,98 % Zuverlässigkeit der Negativen Ergebnisse (NPV im Video)

Wie wir im Spiegel und auch in der zugrundliegenden Studie lesen können, schwankt die „Fehlerrate“ zwischen 1.4% und 2.2%, meint also 98,6% und 97,8% für Sensitivität und Spezifität.

Hinweis: Kleine Simplifizierung hier, für beide Werte wird der gleiche Prozentsatz angenommen, natürlich werden die sich unterscheiden.

Im Ergebnis der PPV kommt dann 49,69% und 49,49% raus, die Schwankung ist also minimal! Es spielt praktisch keine Rolle.

Die Durchseuchung

Jetzt haben wir ein Problem, sagt der Beitragstitel: Die Durchseuchung

Diese ist in unseren Beispielen 1%, also ein Mensch pro 100 Menschen hat eine Infektion. Dummerweise wissen wir das nicht, denn genau das rauszufinden, ist Aufgabe der Tests. Ohne diese Zahl kann man die Zuverlässigkeit PPV und NPV nicht bestimmen, wie man auch im Film von Prof. Haditsch sieht, wenn er die Durchseuchung einfach mal von 1% auf 15% anhebt. Dann werden aus den 8% schnell 94,6 % PPV, meint, daß das Testergebnis von marginal korrekt zu sehr zuverlässig wechselt.

Wissen wir also nicht, wie hoch die Durchseuchung in der Bevölkerung ist, wissen wir nichts darüber, wie viele von den Testergebnissen falsch sind. Diese Zahl können wir aber nie wissen, weil es dazu einer Momentaufnahme aller Menschen bedürfen würde, ergo arbeitet man mit Annahmen. Um diese Annahmen treffen zu können, müssen Studien wie in Heinsberg gemacht werden, deren Ergebnisse, aber in sich wiederum unscharf sind, weil die False Positives die Durchseuchung wiederum beeinflussen würden. Was stellte Herr Kaiser so gern fest: „Ein Teufelskreis!“

Die Durcheuchung ist regional anders und kann nicht für ganz Deutschland genommen werden, dazu ist das Geschehen viel zu dynamisch. Jetzt kann man sinnvolle Rahmenbedingungen annehmen: kaum jemand ist krank, ergo ist die Durchseuchung niedrig. Aber schon der Unterschied von 1% zu 2% Durchseuchung entscheidet (siehe oben) ob wir 50% PPV haben oder schon 75% PPV. Das ist ein heftiger  Unterschied. Bei 50% PPV ist jeder zweite Infizierte nicht krank, wohingegen bei 75% sind schon 3 von 4 Infizierten wirklich infiziert. Um das beurteilen zu können, müßte das RKI seine Schätzungen veröffentlichen. Hat die Zahlen schon mal wer in der Wildbahn gesehen? Wohl eher nicht.

Das bringt mich wieder zu dem Punkt, daß allein die Sterbezahlen ein Indikator dafür sein sollten, was gemacht wird. Kein vernünftiger Mensch würde warten, bis es Leichenberge gibt, weil dann wäre es vielleicht zu spät etwas zu tun. Auf der anderen Seite, tun wir gerade etwas, haben aber nicht die passenden Leichenberge dafür, um es zu rechtfertigen. Wäre es zu viel verlangt, den Zwischenweg zu wählen: Weniger tun und einfach abwarten?

Mit dem Gedanken, lasse ich Euch einfach mal alleine.

Edit: @Houston Bitte entschuldigt den Schreibfehler, daran ist nur Apollo 13 Schuld  😉

CoronaChroniken: Die Tests im Spiegel

Lieber Noch-Maskierte,

auch wenn die Anti-Coronademos mehr eine Show-Veranstaltung einer Gruppe von Regierungsgegnern war und anderen realitätsfernen Menschen, so hat sich doch etwas getan.

CoronaChroniken: Die Tests im Spiegel

Grund zur Hoffnung ist, daß der breiten Masse auch mal Gegenstimmen präsentiert werden. Die Bildzeitung fing letzte Woche damit an, indem Sie die Fahne der Demokratie hoch hielt, als es um das Versammlungsverbot ging. Die Veranstaltung ist in Teilen dann zwar exakt so abgelaufen, wie in der Verbotsbegründung genannt, andere Teile der Demo, die sich auf größeren Flächen verortet hatten, hatten das Abstandproblem allerdings nicht. Deswegen gilt hier: Augen auf bei der Wahl des Demoortes. Enge Straßen schlecht, große Freiflächen gut.

Die Überraschung (meines) Tages war allerdings an einer ganz anderen Stelle zu finden:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/corona-stagnierende-todeszahlen-trotz-steigender-infektionen-das-deutsche-paradox-a-1c86a930-45c1-4b8e-b9f2-08716b57f630

Der Spiegel befasst sich mit Ursachen und Wirkungen der Infektionszahlen und wieso es keine Schwemme an Toten gibt, wo doch so viele Neuinfizierte „gefunden“ wurden. Wenn man den Artikel so liest, ist der Grundtenor „das paßt alles nicht ganz zusammen“. In Kurzform: Selbst wenn nur noch 40% der Infizierten zur Risikogruppe gehört (was aktuell wohl der Fall ist), dann müßten sich bei diesen 40% einige Tote extra finden, welche in der Sterbekurve (die hier drunter) sichtbar sein müßten:

Die Ursache muß also woanders liegen. Und da kommt das Spiegelteam ganz schnell zu dem Hauptkritikpunkt: Dem PCR Test und seiner zu hohen Fehlerrate.  Nicht das dies seit Monaten von Fachleuten bereits angeprangert wurde, aber schön daß es auch der Spiegel gefunden hat, übrigens vor der Demo 😉

Der PCR Test

Der PCR Test schlägt vereinfacht auf Gensequenzen der Virus RNA an. Da diese RNA aber auch in anderen Genen vorkommen kann, prüft man normalerweise min. auf 2 Gensequenzen, und nur wenn beide gefunden wurden, gilt das Ergebnis als positiv. Einige Labore sparen sich den zweiten Teil allerdings und schicken auch schon mal ein positives Ergebnis, auch wenn das nach den Maßstäben die sogar Herr Drosten vorgab, nicht richtig ist. Das erhöht die Fehlerqoute des Tests zusätzlich.

Die Fehlerquote liegt laut der Studie der Gesellschaft zur Förderung der Qualitätssicherung in medizinischen Laboratorien e.V. zwischen 1,4 und 2,2 Prozent. An der Studie war u.a. auch die Charité mit Herrn Drosten beteiligt, und da jeder Teilnehmer die Ergebnisse bekommen hat, dürfte auch ihm das Ergebnis bekannt sein. In Zahlen bedeutet es, daß von 1.000 Tests 14-22 positiv sind, obwohl die Patienten nicht infiziert sind. Bei derzeit 900.000 Tests in der Woche sind das .. 1.800 – 2.800 Fälle am Tag! Hmmm… hier die Zahlen vom RKI:

DatumRKI7 Tage Durchschnitt
02.08.20301783
03.08.20794827
04.08.20942839
05.08.201111860
06.08.201167863
07.08.201001905
08.08.20705940
09.08.203181000
10.08.2010901046
11.08.2011851098
12.08.2015361104
13.08.2014861129
14.08.2013641194
15.08.207491243
16.08.204921272
17.08.2015471290
18.08.2015241332
19.08.2017401353
20.08.2016131362
21.08.2016571343
22.08.208971332
23.08.205591306
24.08.2014091278
25.08.2014521041
26.08.201556913
27.08.201415833

Allein mit der Fehlerquote lässt sich ein Kurvenverlauf nicht erklären, außer die Anzahl der Test hat auch exakt diesen Kurvenverlauf. Dann wäre die Neuinfiziertenzahl eine lupenreine Laborpandemie. Jetzt gibt es natürlich aktuelle immer noch echte Fälle, aber man weiß derzeit nicht, wie viele von den Neuinfizierten des RKI auch in der Realität existieren, so daß eine Abschätzung der Situation allein auf den Sterbezahlen beruhen müßte und die sind an der Nulllinie, denn auch hier gibt es eine Fehlerquote, weil bekanntlich beim RKI auch vom Auto überfahrene als Coronatote zählen.

Fachleute auf Ihren Gebiet zeigen auch andere Probleme mit einem PCR Test auf, da dieser die Sequenzen auch finden würde, wenn diese nur als zerstörtes Fragment im Blut kreisen, z.b. wenn die Infektion bereits abgeklungen ist, weil das Immunsystem bereits erfolgreich gearbeitet hat. Dies wäre zwar kein „false positiv“ im Sinne des Tests, aber trotzdem falsch, weil dieser Fund keine akute Infektion mehr ist und so auch niemanden anstecken kann. Von Fehlern im Labor, beim Gesundheitsamt, dem RKI und anderen menschlichen Quellen wollen wir gar nicht erst anfangen. Wer das mal genau erklärt haben will, der sollte sich das Interview mit Prof. Dr. Haditsch ab Minute 11:00 ansehen:

WARNUNG: Sehr viel Mathematik im Spiel, könnte Euch verwirren 😉

https://youtu.be/RFzBG_XMn_E?t=689

Wenn man sich jetzt vorstellt, daß nicht mal ausgewiesene Experten die Entscheidungen treffen, sondern komplett überforderte fachfremde Politiker (Bankkaufmann, Physiker und k.a. was der Söder mal gelernt hatte), wundern einen die Entscheidungen nicht mehr, oder?

Meiner bescheidenen Meinung nach, sind die Maßnahmen derzeit völlig übertrieben. Wer sich jetzt noch gegen Infektionskrankheiten schützen möchte, solle das bitte auf freiwilliger Basis tun und, ganz wichtig, mit funktionierenden Mitteln ( FFP 3 Maske ), nicht mit Häkeldecken.

Wer jetzt schwer an Corona erkrankt, der bekommt die derzeit bestmögliche Versorgung und dessen überlebenswahrscheinlichkeit liegt bei 99,76% auf 100.000 Einwohner, aus Fachkreisen wurden schon 99.9% kolportiert. Ihr werdet es schaffen, auch wenn es im Einzelfall länger dauern kann.