„Wie konnte das nur passieren ?“ wird sich der eine oder andere fragen. Die Erklärung ist einfach, die Leser des Linux Journals haben „diese“ Woche KDE zur besten Desktopumgebung gewählt.
ausgerechnet KDE …
Erstmal die Zahlen:
| Die sehen an sich schon komisch aus, normalerweise würde man krummere Werte erwarten. Für mich sieht das nach einer geringen Beteiligtenrate aus, als für eine aussagekräftige Umfrage nötig wären. Da die Zahlen aber nicht offen gelegt wurden, werden wir das nie erfahren. |
Edit: Wer sich ein Bild machen will von KDE 5 , kann sich dies Video auf Youtube ansehen.
Zum Warum …
Da kann man natürlich nur mutmaßen und sich die Kommentare ansehen. Oh, geht ja gar nicht, wenn man sich nicht bei Disqus einloggen kann. Na sowas, haben wir hier vielleicht eine kleine elitäre Blase entdeckt? Die Vorschläge zu den Desktops kamen von Twitter, die Abstimmung erfolgte auf der Webseite, die Info über die Abstimmung kam per Feed rein, wird aber vermutlich auch per Twitter und Webseite verbreitet worden sein.
Ich nehme jetzt mal meine LUG als Peergruppe:
Altersdurchschnitt: 60+
Lesen englischer Webseiten: < 5
Nutzen KDE : 1
Wissen was KDE ist : 1
Social Media Aktivitäten : 0
Ich lehn mich mal weit aus dem Fenster:
0 Menschen dieser Peergruppe haben an der Umfrage teilgenommen 😀
Abschluss
Das mir jetzt keiner nachsagen will, ich würde KDE nicht mögen 😉 Stimmt nicht, weil ich damit fast bis gar keine Erfahrungen habe, maße ich mir das nicht an, es nicht zu mögen. Das Linux Journal an sich, hat auch gelegentlich mal gute Beiträge auf Lager. Es per RSS Feed zu beobachten, lohnt sich.
Was ich anprangere, ist der Umstand, das keine Teilnehmerzahl veröffentlicht wurde um die Ergebnisse zu relativieren.
Dem, was ich bei unseren LUG Treffen so sehe, ist das eher so, daß Gnome, XFCE, Cinnamon und Mate vorn liegen und KDE „abgeschlagen“ ist. Ich z.b. nutze Cinnamon und GNOME parallel auf Desktop und Laptop, GNOME nur, weil es noch Xorg aktiv unterstützt, was man ab und zu braucht.
Quelle: http://www.linuxjournal.com/content/best-desktop-environment
Das du Plasma (KDE ist das Projekt) nicht magst, trieft aus fast jeder deiner Zeilen. Deine LUG ist anscheinend wirklich nicht repräsentativ, denn auch auf der Plattform Linuxquestions.org hat bei der Jahresumfrage Plasma gewonnen [1]. Ich nutze den Desktop seit ~ 15 Jahren ausschließlich und kann mir nichts besseres vorstellen. Und ja, ich kenne durch meine Arbeit auch alle anderen Desktops auf dem Markt.
[1] https://www.pro-linux.de/news/1/25601/ergebnisse-der-leserumfrage-von-linuxquestions.html
Ich denke schon, daß KDE eine große Nutzerschar hat. Hab selbst lange KDE genutzt und auch sehr gemocht. Nur mit KF5 ist das so schwerfällig geworden, daß es auf meinem etwas betagten Rechner keinen Spaß mehr macht. Daher bin ich auf MATE unterwegs.
Da es ja mit LXQT einen Platz mit 1% gibt kann man schließen, daß mindestens so 70-80 Leute mitgemacht haben müssen… immerhin… :o)
Ich war auch kurz davor die Prozente als bare Zahlen zu nehmen, aber es müßten mehr gewesen sein 😉
„Nur mit KF5 ist das so schwerfällig geworden, daß es auf meinem etwas betagten Rechner keinen Spaß mehr macht.“
Sorry, aber das ist Quatsch. Zum einen ist besteht der KDE Desktop mittlerweile aus verschiedenen Komponenten (von denen die Plasma Shell nur eine ist) und zum anderen ist KDE gerade durch KF5 um einiges schlanker und damit vermutlich auch schneller geworden.
Zum Thema allgemein: Ich kann mir gut vorstellen, dass KDE auch bei einer repräsentativen Menge an Befragten gewinnt. KDE bietet einen hoch konfigurierbaren Desktop mit sinnvollen Defaulteinstellungen und stellt somit sowohl für Leute die das System „einfach nur benutzen wollen“ ebenso eine gute Lösung dar wie für Personen die rumspielen und alles genau nach Ihren Wünschen anpassen wollen. Alle die es satt haben bei Gnome für alles mögliche Extensions installieren zu müssen fühlen sich hier gut aufgehoben. Weiterhin geht die Entwicklung rasant voran und mit jeder neuen Version kommen gute Features hinzu. Xorg funktioniert im übrigen auch noch hervorragend…
> Sorry, aber das ist Quatsch. Zum einen ist besteht der KDE Desktop mittlerweile aus verschiedenen Komponenten (von denen die Plasma Shell nur eine ist) und zum anderen ist KDE gerade durch KF5 um einiges schlanker und damit vermutlich auch schneller geworden.
Also bei mir war KDE4 deutlich schneller als 5 jetzt ist.
Das kannst du aber nicht verallgemeinern. Da muss ich tuxflo recht geben. Plasma 5 ist im Vergleich zu KDE 4 wegen der Modularisierung der KDELibs um einiges schneller und der Speicherverbrauch wesentlich geringer. Das sollte eigentlich auf jeglicher Hardware, die zur Ausführung in der Lage ist, zu einem schnelleren System führen als mit KDE4.
Also ich weiß jetzt nicht, wo ich was verallgemeinern würde. Kann durchaus sein, daß meine Erfahrungen die Ausnahme sind, das würde ich dem KDE-Projekt auch wünschen. Aber Speicherverbrauch von über 1.5GB und Ladezeiten nur für die Oberfläche von fast einer Minute finde ich nicht gerade „schnell“. Und „schneller“ als KDE4 ist es eben auch nicht. Da war ich unter 1GB RAM mit deutlich schnelleren Ladezeiten. Keine Ahnung woran das liegt, aber das ist meine Erfahrung mit KDE5. Das bilde ich mir doch nicht ein…
Ist auch überhaupt nicht böse gemeint. ist einfach nur meine Erfahrung.
Peace! :o)
Es freut ich echt, das hier so eine rege Diskussion läuft 🙂
Frage: hat jemand unter KDE mal den SimpleScreenrecorder laufen lassen ? Hat der da bei Wayland als DM auch Probleme ganze Bilder zu grabben ohne das der Hintergrund streifenweise durchkommt ?
Ich verwende KDE seit über 5 Jahren. Zugegeben der Wechsel von KDE4 nach Plasma war etwas steinig, aber mittlerweile schon lange Geschichte.
Zuerst habe ich Unity verwendet, dann Gnome, Cinnemon (total instabil) und bin bei KDE gelandet.
@tuxflo: ich muss dir absolut Recht geben. KDE funktioniert einfach von Anfang an. Gnome ist ohne Extensions und sonstiges Umbiegen nicht nutzbar bzw. konkurrenzfähig zu Plasma. Zudem bietet das Ökosystem gute Programme an z.B. Digikam…
Hätte zwar auch gedacht, dass Gnome weiter vorne liegt, aber nur weil es häufig Distostandard ist. Aber Standard muss nicht immer gut sein.
VG Nedy
chris_blues,
Von einer Verallgemeinuerung wird gesprochen wenn eine Aussage nicht mit der allgemeinen Erfahrung übereinstimmt. Da ich sehr viel mit Plasma zu tun habe und mit vielen Leuten spreche, die Plasma verwenden, weiß ich, dass deine Erfahrung die Ausnahme ist.
Ich hbe hier gerade ein nacktes Plasma 5.12 gestartet, das liegt nach dem Start bei genau 500 MByte Speicherverbrauch. beim Booten brauchte meine Workstation bein letzten Boot 20.53 Sekunden insgesamt. Das ist allerdings aktuelle Hardware mit ganz viel RAM und einer M.2-Disk.
Wow, das sind ja wirklich gute Werte. Da würde ich auch nicht drüber meckern. :o)
Kann sein, daß ich mit „kde-full“ unter Debian einfach das falsche Metapaket installiert habe, was zu meiner Misere führte. Werd ich irgendwann mal nochmal ausprobieren, leider fehlt mir dazu im Moment die Zeit… :-/
Jruß
marius,
Wayland kann noch nicht mit Programmen zum Screen-Recording und Screen-Sharing. Näher geht darauf mein Artikel https://linuxnews.de/2018/01/27/multimedia-framework-pipewire-auf-gutem-weg/
ein.
Solange man „Allow Flipping“ abschaltet, kann man auch Screenrecording mit Wayland machen.
Ist halt nur deutlich langsamer als mit X11. Da ist halt die Frage wie die Performance mit KDE als Desktop ist.
Bei mir ist Gnome/X11 schneller als Cinnamon/Wayland, wobei ich Cinnamon/X11 nicht als Vergleich testen kann 🙁
Ich gehe ja davon aus, daß es an X11 liegt und weniger an Gnome, aber Gnome zeigte sich schon früher als „schneller“/“reaktiver“ als Cinnamon. Das fällt natürlich im Normalbetrieb überhaupt nicht auf 😉 Nur wenn man die FPS genau testet, dann bemerkt man das.