Fedora: Die Zeit von Truecrypt ist abgelaufen

„Es kam, wie es kommen mußte. Joe ‚True‘ Crypt wurde zu alt für den Job als Datenschützer. Mit seinen 20 Jahren mußte er schliesslich doch in Frührente gehen. In einer kurzen Gedenkzeremonie durfte er sich von seinem geliebten Fedoradesktop verabschieden.“

Fedora: Die Zeit von Truecrypt ist abgelaufen

Ja, mit dem Wechsel auf Fedora 33 funktioniert Truecrypt nicht mehr. Das liegt an einer Änderung, wie die nötigen Sockets im System erzeugt werden dürfen. Ich denke hier ist SEL am Ball, ist aber nur eine Vermutung. Ein Wechsel zu Veracrypt 1.24u7 hat hier geholfen. Damit lassen sich die Truecrypt Datenträger wieder einbinden.

Wer die noch nicht hat, weil ältere tun es auch nicht mehr, der kann sich die Version hier runterladen:

https://www.veracrypt.fr/en/Downloads.html

Damit könnte die Geschichte ja bereits am Ende sein, aber so einfach ist es dann doch nicht. Wenn Ihr wie ich Bookmarks auf in den TC-Datenträgern gelegenen Verzeichnissen in Nemo oder Nautilus habt, dann dürft Ihr die Lesezeichen editieren 🙂

Das liegt daran, daß Truecrypt seine automatischen Verzeichnisse unter /media/truecrypt{SLOTNUMMER} mounted, Veracrypt aber /media/veracrypt{SLOTNUMMER} benutzt. Damit gehen die Lesezeichen ins Leere.

Die Lesezeichen für Nemo befinden sich hier:  ~/.config/gtk-3.0/bookmarks

Einfach „truecrypt“ mit „veracrypt“ ersetzen, erledigt.

Wer seine Datenträger automatisch beim Login in die Desktopsession mounten will, muß auch die ~./config/autostart/truecrypt.desktop Datei anpassen, inhaltlich, nicht vom Namen her 😉

Exec=sudo /usr/bin/veracrypt –auto-mount=favorites

Damit wären wir dann fast durch.

… und die Linuxgötter waren erzürnt, daß es neben ihnen einen weiteren Titanen geben sollte und peppten LUKS auf…

Es geht auch ganz ohne Veracrypt, nur kann man dann nicht von den neuen VeraCrypt Eigenschaften profitieren:

cryptsetup –type tcrypt open /dev/sda tcsda
mount /dev/mapper/tcsda /media/truecrypt1

mit

umount /media/truecrypt1
cryptsetup close /dev/mapper/tcsda

kann man es wieder schließen. Wenn man diesen Weg gehen will, was völlig legitim ist, dann wäre clever das in ein kleines Bashscript zu packen, daß auf dem Desktop nach dem Passwort bettelt. Das Passwort kann man elegant an Cryptsetup übergeben:

echo „$password“ | cryptsetup –type tcrypt open /dev/sda tcsda

Jetzt muß sich für das Bashscript nur noch ein Desktopfile in ~/.config/autostart erstellen und ist durch 🙂

Wenn die TC-Datenträger das gleiche Passwort (wenn vorhanden) wie die Systemplatte haben, dann kann man das auch beim Booten erledigen lassen in dem die Einträge dafür in /etc/crypttab gespeichert werden.

Für alle, die mehr über Truecrypt und Luks wissen möchten, hier ein LPD Beitrag zum Thema:

Pinephone: SuspendGuardian Update

Kleines Update für SuspendGuardian, der erkennt jetzt auch Audioplayback und geht dann nicht in den Deep-Sleep. Für Euch zum Kompilieren: github.com – SuspendGuardian/suspendguardian.c

Pinephone: SuspendGuardian Update

Neue Konfigoptionen sind nicht nötig. Es wird direkt Alsa gefragt, ob über das Hauptaudiodevice etwas ausgegeben wird:

// Lets find out, if sound playback of ANY source is played:
char *status = readFile(„/proc/asound/card0/pcm0p/sub0/status“);
if ( strstr(status,“closed“) >= status ) {
 // no, so continue

würde etwas ausgegeben, sähe das so aus:

state: RUNNING
owner_pid : 790
trigger_time: 569.377071676
tstamp : 571.758585082
delay : 6496
avail : 59040
avail_max : 64512
—–
hw_ptr : 114336
appl_ptr : 120832

Sehr praktisch, so bekommt man die PID vom Abspielprogramm. Leider klappt das nicht für ein Telefonat 🙁

Da habe ich keinen universellen Weg gefunden.

Skype4Linux unter Fedora Updaten

Das Skype-RPM für Fedora hat eine unsaubere Abhängigkeit drin, die leider seit Wochen nicht behoben wird. Trotzdessen kann man ein Update hinbekommen.

Skype4Linux unter Fedora Updaten

Wer kennt das nicht .. ok,ok, alle die kein Skype nutzen ist schon klar ….  Skype nervt mit einem Hinweis „Update mich. Update mich.“ und wenn man das dann tun will, dann geht das nicht:

# dnf update skypeforlinux
Letzte Prüfung auf abgelaufene Metadaten: vor 4:07:00 am Do 08 Apr 2021 13:48:32 CEST.
Abhängigkeiten sind aufgelöst.

Problem: cannot install the best update candidate for package skypeforlinux-8.68.0.100-1.x86_64
– nothing provides libatomic1 needed by skypeforlinux-8.69.0.77-1.x86_64
==================================================================================
Package Architecture Version Repository Size
==================================================================================
Pakete mit nicht auflösbaren Abhängigkeiten werden übersprungen:
skypeforlinux x86_64 8.69.0.77-1 skype-stable 112 M

Transaktionsübersicht
==================================================================================
Überspringen 1 Paket

Nichts zu tun.
Fertig.

Schuld daran ist die Abhängigkeit auf das Paket „libatomic1“, welches es bei Fedora gar nicht gibt, weil das Paket der libatomic hier .. tada… „libatomic“ heißt 🙂

Jetzt dürft Ihr zwei Dinge tun: Root werden, und die Sache manuell durchziehen 😉

sudo dnf -y install libatomic
sudo rpm -U –nodeps https://repo.skype.com/rpm/stable/skypeforlinux_8.69.0.77-1.x86_64.rpm

Für den Fall, daß die Lib noch nicht drauf sein sollte, installieren wir die mal pauschal, damit Skype dann auch noch funktioniert. Im nächsten Schritt kommt die (heute) neueste Version drauf. Ich bin mal gespannt, ob das beim Umstieg auf Fedora 33 nicht zu Fehlern führen wird. Falls es zu einem „unauflösbaren“ Fehler beim Upgrade auf Fedora 33 kommt, hier schon einmal die Lösung:

vi  /etc/dnf/dnf.conf

exclude=skype*

Dann Updaten und wieder einkommentieren. Falls die nächste Version von dem RPM den Bug immernoch drin hat, dann muß man die wohl auch von Hand updaten.