Dutzende von Spionagecellen in Washington gefunden

Das NBC Channel 4 Nachrichten Team hat da mal eine kleine Exkursion in Washington gemacht und dabei über 40 Sting-Rays gefunden. Das sind Geräte die Mobilfunkmasten simulieren. Das macht eine Regierung normalerweise und das Handy von Verdächtigen abzuhören, aber in Washington macht das wohl jeder. Scheint ne Art Volkssport zu sein, besonders um Botschaften herum 😀 Da trackt jeder jeden 😉

„Das News4 I-Team bat Turner, mit einer speziellen Software, die auf drei Handys mit drei verschiedenen Carriern geladen war, durch die Hauptstadtregion zu fahren, um die Geräte (Sting-Rays) an verschiedenen Orten zu erkennen.

„Wenn man also diese roten Balken sieht, sind das sehr verdächtige Ereignisse“, sagte Turner.

Wenn Sie in oder in der Nähe des Distrikts wohnen, wurde Ihr Telefon wahrscheinlich irgendwann verfolgt, sagte er.

Ein kürzlich veröffentlichter Bericht des Ministeriums für Heimatschutz nannte die Spionagegeräte ein echtes und wachsendes Risiko.“ (Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator)

Das Nachrichten Team war sich sicher, daß es noch viel mehr finden würde, wenn Sie noch einige Stunden rumkurven würden. Ich glaube, daß mache hier in Berlin auch mal irgendwann 😀

Quelle: https://www.nbcwashington.com/investigations/Potential-Spy-Devices-Which-Track-Cellphones-Intercept-Calls-Found-All-Over-DC-Md-Va-482970231.html

Linux – DNS-DeTracking mit nscd

Das Problem

Wenn man alle seine DNS Anfragen über einen einzigen Anbieter abwickelt, kann der leicht herausbekommen, wofür man sich interessiert, da er ja jede Domain kennt, mit der man „reden“ will.

Wenn man von einem DNS Anbieter, sei es die Deutsche Telekom oder Google, nicht vollumfänglich getrackt werden will, kann man nur seinen eigenen DNS-Cache betreiben, oder laufend den DNS Anbieter wechseln ? Oder gibt es da vielleicht noch eine dritte Möglichkeit ?

Methode 1:

Jeder kann sich einen DNS Cache auf dem eigenen PC installieren. Der Nachteil ist, es ist nicht besonders effizient und bei einigen DSL-Anbietern kann man auch nicht selbst die DNS Auflösung machen. In letzterem Fall solltet Ihr Euch auf jeden Fall einen Tunnel in die freie Welt aufbauen, z.b. per VPN. Einen eigenen Server der dafür ausreicht kann man sich schon für 6,50 € im Monat mieten. Ihr braucht  dann noch sowas : UDP Traffic per SSH tunneln, Die Vorratsdatenspeicherung umgehen oder VDS: Schnell ein VPN aufsetzen . Es geht zwar nicht um die Vermeidung der VDS, aber das Prinzip ist das gleiche. Aber wenn Ihr sowieso schon einen eigenen Server habt, laßt den das DNS Cache übernehmen.

Wieso ist das nicht effektiv ?

Ein DNS Cache macht nur dann Sinn, wenn viele Klienten in einem Netzwerk das Cache benutzen, denn der eigentliche Sinn ist, daß nicht jeder Rechner die Root-DNS kontaktiert, sondern das man möglichst viele Anfragen lokal selbst beantworten kann, weil man bereits einmal danach gefragt hat. Das geht zum einen schneller, zum anderen spart es Traffic ein. Das man seinen Fußabdruck dabei kleiner hält, fällt praktischerweise nebenbei ab. Je mehr einen DNS Cache benutzen, desto mehr gehen auch die eigenen Anfragen in der Masse unter.

Methode 2:

Ein Script, daß laufend die /etc/resolv.conf  neu und die DNS Servernamen in der Reihenfolge zufällig hinein schreibt, ist mit ein bisschen Bash-Foo machbar. Dauer ca. 15 Minuten.

Methode 3:

Schauen wir uns mal die /etc/resolv.conf an, finden wir dort:

; generated by /usr/sbin/dhclient-script
nameserver 9.9.9.9
nameserver 8.8.8.8
nameserver 8.8.4.4

Wenn man nichts weiter auf seinem Rechner installiert hat, wird in genau dieser Reihenfolge ein DNS nach dem Anderen abgefragt, wenn der vorherige DNS nicht rechtzeitig antwortet.

Das Verhalten kann man aber ändern:

options rotate
nameserver 9.9.9.9
nameserver 8.8.8.8
nameserver 8.8.4.4

Jetzt würde ein entsprechend gut programmierter Resolver, das ist der Programmteil, der die DNS Auflösung macht, zufällig aussuchen, welchen der DNS er benutzt. Trägt man hier also viele öffentliche DNS Server in dieser Liste ein, verteilt man alle DNS Anfragen auf diese Server, was jedem einzelnen logischerweise die Möglichkeit nimmt, ein umfangreiches Profil zu erstellen.

Dummerweise juckt diese Anweisung kaum einen Resolver. Das geht sogar soweit, daß der erste in der Liste mal einfach überlesen wird 🙂 Also muß eine Lösung her, die diese Anweisung respektiert: NSCD

dnf install nscd
systemctl start nscd
systemctl enable nscd

Ab jetzt werden DNS Abfragen über den NameserverCacheDämonen abgewickelt, und der fragt zufällig die DNS in der Liste an. Da es sich auch um einen Cache handelt, fragt er im Laufe der Zeit ( TTL eines Eintrags ) nur einmal die Rootserver an ( Kleiner Fußabdruck ) .

Damit wäre das Trackingproblem erledigt, wenn Ihr viele DNS Server zur Verfügung habt.

Einen eigenen DNS Cache auf dem PC zu betreiben, ist nicht weiter wild, man müßte nur den named installieren und starten. Da aber bei DNS Abfragen einiges unterwegs schief gehen kann, ist eine starke DNS Infrastruktur wie bei Google durchaus ein starker Partner.

Welche Methode für Euch die richtige ist, müßt Ihr wissen.

Tracking über Browser API des Batteriestatuses

Wie die Webseite TheHackernews.com heute berichtet, ist es Forschern der Standford University bereits in 2015 gelungen, einen Super-Super-Cookie zu nutzen, in dem sie über die Browser API der mobilen Versionen von Chrome, Opera und Firefox den Batteriestatus abgefragt haben. Durch die Kombination von angezeigter „verbleibender Zeit in Sekunden“ und dem Prozentwert der Ladung, ergeben sich bis zu 14 Millionen Kombinationen, die man Geräten zu ordnen kann.

Steve Engelhard and Arvind Narayanan von der Princeton University, konnten nun in einem Forschungsbericht  zeigen, daß diese Technik bereits von Webseiten zum aktiven Tracken von Benutzern eingesetzt wird.

Zusammen mit anderen Techniken wird es damit immer schwerer dem Online-Tracking zu entgehen. Aber natürlich kann man etwas dagegen tun, denn auch für FireFox Mobile gibt es Noscript!  Ohne Javascript kann man Browser-Api’s nicht abfragen, was dazu führt, daß man nur ohne Javascript surfen muß.

Sollte man jetzt glauben, den Webseitenbetreibern ginge nur ums das reine Tracking dabei, weit gefehlt, daß ist nur zur Verbesserung der Identifikationsrate da, denn Tracking geht über sehr viele Browsermerkmale bereits gut ( mit Javascript).

Den Batteriestatus zu kennen, verleitet Verkäufer jetzt aber dazu, abhängig vom Stand die Preise zu ändern. Der Gedanke: „Der User ist unter Stress, weil seine Batterie bald schlapp macht und daher kauft er jetzt sofort das Erstbeste zum erstbesten Preis. Suchen bei der Konkurrenz kommen wegen des Batteriestandes nicht mehr in Frage. “

Damit könnte der Verkäufer sogar recht haben. Also, was heißt das ? Bei FireFox Javascript abschalten und gleichzeitig eine neue Kampagne starten, diese API zu begraben! Das man Chrome dazu bewegen kann, ist eher unwahrscheinlich. Google lebt ja vom Tracking anderer Leute 😉

Referenzen:

INRIA Privatics Forschungsbericht
Lukas Olejnik Blog
Random Walker – OpenWPM

Quelle: thehackernews.com