Normalerweise wenn man Gerätewerbung macht, setzen Blogs einen Affiliatelink und möchten gern an der Werbung verdienen, hier geht es nur um die Frage „Wie laufen denn die Anker Soundcore Life A1 mit Linux?“ 😉
Als ich vor 7 Wochen die Ear Buds gekauft habe, war ich mir nicht sicher, ob es die Richtigen waren, oder ob die Schmalen, die wie In-Ear-Kopfhörer ohne Kabel aussehen, besser wären. Aber bei dem Preis von 49 € incl. Versand bei Ebay konnte man nicht so viel falsch machen und die Tests für die Buds waren auch gut. Normalweise kosten die ~90 € , also ein Schnäppchen und das direkt von Hersteller 😀
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Das erste System das ich ausprobiert habe, war zwar Android, aber da liefen die sofort. Da meine anderen Linuxgeräte durch die Bank Bluetooth deaktiviert haben, mußte ich dort BT erstmal aktivieren und ggf. Blueman nachinstallieren. Warum Blueman wichtig ist kommt am Ende.
Die Inbetriebnahme bei Linux
Natürlich fängt man mit dem Koppeln der Geräte an. Das ist leicht, denn nach dem Rausnehmen aus dem Ladegehäuse gehen die Buds sofort in den Kopplungsmodus und sind sichtbar. Alles was man machen muß ist nach neuen Geräten in der Nähe suchen und dann verbinden. Klappt das nicht sofort, dann einfach wieder ins Gehäuse tun und nochmal rausnehmen.
Auf dem Surface mit Gnome war es in Sekunden erledigt, nachdem BT wieder im System aktiviert wurde. Falls Ihr neugierig seid, weil ohne laufendes BT der Hack des Controllers nicht geht, was sicherer ist, denn auch BT Controller kann man hacken, weil die Firmware Lücken hat. Da spielt es keine Rolle was es für ein OS ist.
Die Soundqualität war sofort super. Jetzt müßt Ihr wissen, daß die Buds zwei Betriebsmodi haben, einmal für Musik und einmal als Headsetersatz. Im Musikmodus hab Ihr Stereo CD Qualität auf den Ohren, mit einer leichten Latenz von ~1s . Die Latenz merkt man nur, wenn man ein Spiel spielt oder einen Film sieht. Sonst fällt es nicht weiter auf.
Linux ist echt clever, aber nicht clever genug 😉
Wenn man mit den angeschlossenen Buds in eine Videokonferenz geht, dann schaltet Pipewire sofort in den Headsetmodus um. Ja, richtig gelesen, Pipewire/PA regeln das alleine, weil die Videokonferenzsoftware ( Jitsi Meet via Firefox ) dem Audiosystem mitteilt, daß es einen Voicestream liefert. Coole Sache, außer Ihr seid zuversichtlich, daß Musik hören und Videochats schon zusammen funktionieren werden. Was soll ich sagen, tun sie nicht 🙁
Wenn man (noch) Musik hört und die Konferenz anfängt springt der Audiotreiber zwischen HQ Mode (Musik) und Bi-Directionalem Headsetmodus hin und her. Man versteht nichts mehr, weil andauernd die Verbindung abbricht, weil sie neu ausgehandelt wird.
Lösung: Musik ausmachen.
Ich weiß ja nicht, wie Eure Videokonferenzen so ablaufen, aber bei Linux am Dienstag, ist morgen übrigens wieder soweit, werden auch mal Medieninhalte mit Ton gezeigt, weil wir zeigen ja Linuxprogramme im Einsatz 😉 In dem Augenblick werden Eure Buds unbrauchbar, weil Pipwire/PA dabei versagt die Situation zu erkennen und halt nur im Headsetmodus zu operieren. Da wünscht Ihr Euch den Kabelkopfhörer zurück.
Und sonst so?
Mit dem Fedora Pinephone gabs anfangs Probleme, da brach die Verbindung laufend zusammen. Sehr, sehr viel öfter als tolerierbar war. Aber dank den Fedora Pipewire Maintainerteam und einem bereits bekannten Patch für das Problem, war das recht schnell gelöst. Allerdings müßt Ihr Euch daran gewöhnen, daß mit BT Kopfhörern immer mal eine Unterbrechnung drin ist: Intergalaktische Störfelder, Ampeln, Sender für Autonomes Fahren, Gammablitze… sucht Euch was aus 😉
Da das i.d.R. nur 0-1x pro Stunde passiert, ist das nicht so tragisch. Nerven tun so Intermezzos wie Matrixbenachrichtigungen auf dem Android oder Anrufe, da ist nämlich der Sound weg. Auf Linux ist das anders, weil das da alles Musikstreams sind, die kommen gleichzeitig rum, soweit das auszuprobieren war.
Auf dem Pinephone gabs dann auch das Problem, daß der BT Scanner im Gnome-Control-Center nicht funktionierte, weil der ganze Tab abgesemmelt ist .. OOM 😉 Da half dann BlueMan bzw. bluetoothctl in der Shell. Blueman hat auch das nette Feature, daß es die Datenstrombandbreite vom und zum BT Gerät anzeigt.
Getestet habe ich auf drei Geräten mit Fedora Rawhide ( F37/38 ) und Fedora 35. Auch mein BTloser Desktop PC spurte entsprechend… ups… sagte ich BTlos? Naja, dank USBIP war auch der PC in der Lage mit den Buds zu sprechen 🙂 Ich sehe gerade, den Linux am Dienstag Vortrag muß ich doch glatt mal hier in Schriftform posten 🙂 Auch wenn das wegen dem einfacheren Transport des BTControlers wünschenswert gewesen wäre, mit einem Pinephone kann man das nicht machen, da wird Bluetooth nicht via USB eingebunden, sondern über den DeviceTree im Kernel. Zum Glück gibt es Laptops 😉