GEdit und wieder grüßt der Murmelbug

Wir haben das Jahr 2019 und GEdit 3.30 und trotzdem grüßte mich heute der gleiche Bug wie in 2016: ß wird stillschweigend in ss umgewandelt, wenn man was sucht oder ersetzt!

Das ist wie der Murmeltiertag aus dem gleichnamigen Film. Und dieser Bug kann Eurer Frustrationslevel echt hochtreiben, wenn Ihr HTML Dokumente  anpassen müßt, die sehr sehr sehr sehr viele „class=X“ Anweisungen enthalten und die jetzt alle so aussehen „claß=X“ , denn wenn man jetzt ß wieder in „ß“ umwandeln lässt bekommt man .. na.. wer rät es .. „claß=X“ … \o/ Da freut sich der Browser mal so richtig drüber! 🙁

Fazit: anderen Editor verwenden! urgs!

Blenderwerbetexte

Vor einiger Zeit habe ich mal geklagt, daß GEdit in der neusten Version nicht mehr effizient ist. Wer mit dem alten und dem neuen Layout mal arbeiten mußte, weiß was ich meine.

Heute stolpere ich über diese Selbstbeschreibung im Softwaremanager von Gnome :

„gedit ist der offizielle Texteditor der GNOME Arbeitsumgebung. Während auf Einfachheit und Bedienkomfort Wert gelegt wird, ist gedit ein mächtiger und universeller Texteditor.

Egal ob Sie den nächsten Bestseller schreiben, eine innovative Anwendung entwickeln oder einfach schnell Notizen festhalten – gedit wird ein verlässliches Werkzeug sein, um Ihre Aufgabe zu erledigen.

Sein flexibles Plugin-System erlaubt es Ihnen die Anwendung auf Ihre Bedürfnisse und Arbeitsweise anzupassen.“

Das ist echt der Hohn. Ob der Autor des Textes wohl mal mehr als diese 3 Sätze in GEdit geschrieben hat ? Wir werden es wohl nie erfahren.

DNF: das neue YUM, oder?

DNF ist seit Fedora 21 das Tool für Softwareupdates.  DNF soll die Probleme von YUM lösen, indem es andere Algorithmen zur Abhängigkeitsauflösung anwendet, unter anderem.

Zunächst mal muß man keine Angst vor der Umstellung haben, denn DNF ist sogut wie es geht YUM kompatibel, was die Befehle in der Shell angeht, und YUM kann zur Not auch weiter verwenden. Das geht so gut, daß die gleichen alten Probleme auf die gleiche Art gelöst werden müssen.

Ich hatte ja mal gezeigt, wann und wie man Updates abschaltet:

# cat /etc/yum.conf 
[main]
cachedir=/var/cache/yum/$basearch/$releasever
keepcache=0
debuglevel=2
logfile=/var/log/yum.log
exactarch=1
obsoletes=1
gpgcheck=1
plugins=1
installonly_limit=3
exclude=qmmp* gedit*
...

DNF gibt sich da etwas schlanker :

# cat /etc/dnf/dnf.conf 
[main]
gpgcheck=1
installonly_limit=3
clean_requirements_on_remove=true
exclude=gedit*

Es macht aber am Ende genau das gleiche.

Warum habe ich jetzt Gedit von weiteren Updates ausgenommen ?

Für alle die es nicht wissen, Gedit ist der standardmäßig installiere Texteditor für Gnome. In Fedora 20 war er : schlank, schlicht, schnell, nützlich. Mit dem Update auf Fedora 21 fallen mir nur folgende Attribute ein: Mozilladesign, unnütz, bloated (rpms), absoluter Schrott.

Gedit war in Fedora 20 der mit Abstand nützlichste Editor, weil er optisch nicht so überladen war wie z.b. Blue Fish, aber dennoch alles hatte : Tabs, Syntaxhighlighting, Rechtschreibkorrektur und Platz!

Die neue Version ist umgangssprachlich für den Arsch. Die Menüführung ist abenteuerlich und komplett umständlich. Die Icons sind weg, man müßte jetzt Menüfunktionen aufrufen. Das Layout ist überdesigned zur absoluten Nutzlosigkeit verschönt. Ganz sicher mußte der Designer diese Änderungen nicht mit seinem Geditdesign machen, sonst wäre ihm aufgefallen, was für einen Müll er da produziert. Ist ja häufig so, daß Produkte bis zur Unkenntlichkeit umdesigned werden, nur damit man mal was gemacht hat als Hersteller. Ob das Update am Ende nützlich war, interessiert doch am Ende keinen mehr, Hauptsache es ist neu.

Zu allem übel, kann man den Gedit nicht optisch auf nützlich zurückstellen, weswegen es tatsächlich nur zwei Lösungen gab: 1. Auf einen anderen Texteditor umsteigen oder 2. yum erase „gedit*“; rpm -i –nodeps gedit*f20*rpm .

Jetzt gibt es zwei Wege an die RPMS zu kommen:

1. KOJI benutzen. Das hat aber trotzdem noch viel Gesuche zur Folge.

oder 2. Einfach im alten Fedora 20 Repository nachsehen:

# cat /etc/yum.repos.d/fedora.repo 
[fedora]
name=Fedora $releasever - $basearch
failovermethod=priority
#baseurl=http://download.fedoraproject.org/pub/fedora/linux/releases/$releasever/Everything/$basearch/os/
metalink=https://mirrors.fedoraproject.org/metalink?repo=fedora-$releasever&arch=$basearch
enabled=1
metadata_expire=7d
gpgcheck=1
gpgkey=file:///etc/pki/rpm-gpg/RPM-GPG-KEY-fedora-$releasever-$basearch
skip_if_unavailable=False
...

Die BaseURL zeigt wird nun einfach etwas angepaßt und dann im Browser aufgerufen ( bitte: Nicht bei Google eingeben, sondern in die Adressleiste des Browsers! ). Das wäre dann diese hier:

http://download.fedoraproject.org/pub/fedora/linux/releases/20/Everything/x86_64/os/

Der Repobesuch mit dem Browser erlaubt auch eine einfache Navigation durch die Repos, was bei Koji nicht der Fall ist. Damit kann man viele Programme sehr viel schneller finden, als im Koji Buildsystem.

Nachdem die RPMS auf der Platte geparkt wurden, müssen Sie dan mit rpm -i --nodeps installiert werden, weil die Abhängikeiten im RPM natürlich auf Fedora20 lauten und nicht auf Fedora 21 Pakete. Wer sich mit dem Gedanken trägt sein Gedit auch zu downgraden, der sollte folgende Pakete nehmen, die restlichen sind so schwer abhängig, das klappt vermutlich nicht:
2588 -rw-rw-r--. 1 marius marius 2646356  5. Jul 23:26 gedit-3.10.2-1.fc20.x86_64.rpm
  16 -rw-rw-r--. 1 marius marius   13944  6. Jul 00:04 gedit-beesu-plugin-0.4-13.fc20.x86_64.rpm
 124 -rw-rw-r--. 1 marius marius  124560  6. Jul 00:04 gedit-code-assistance-0.2.0-4.fc20.x86_64.rpm
  56 -rw-rw-r--. 1 marius marius   53584  6. Jul 00:04 gedit-cossa-3.2.0-6.fc20.x86_64.rpm
 836 -rw-rw-r--. 1 marius marius  853444  5. Jul 23:26 gedit-plugins-3.10.0-1.fc20.x86_64.rpm
  20 -rw-rw-r--. 1 marius marius   16920  5. Jul 23:26 gedit-zeitgeist-3.10.2-1.fc20.x86_64.rpm

Damit ist Gedit dann wieder einsetzbar. Sieht zwar nicht mehr so schick auch wie früher, aber es tut seinen Job.