Firefox: Sicherheitsloch „Memory-Dump“

Im Zuge eines Bugreports für Jitsi Meet kam raus, daß die Speicherfunktion im Firefox Modul „about:memory“ nicht nur den eigenen Speicherinhalt, sondern wohl auch den von anderen Prozessen abspeichern kann. So oder so, muß man aufpassen, was man heraus gibt.

Firefox: Sicherheitsloch „Memory-Dump“

Eine aktuelle Instanz von Jitsi Meet führt zusammen mit der „Hintergrund Blur“ Funktion der Videokonferenzsoftware zu einem massiven Speicherverbrauch von Firefox, der das System nach einiger Zeit zum Swap-of-Death treiben kann. Ob und wann das passiert, hängt natürlich stark von Eurem PC-Setup ab. Bei mir waren es 16 GB Hauptspeicher, die Firefox in knapp 3 Stunden mit 8+ GB eigenem Speicher gefüllt hatte, der Rest war vom System und OBS belegt, als das Problem aus heiterem Himmel auftrat. Da es sich um das LPD Live-Streaming handelte, hatte ich zum Glück noch eine zweite OBS Instanz in der Hinterhand, die das Streaming dann direkt übernommen hat.

Im Zuge des Bugreports an Mozilla wurde ein Speicherdump angefordert, der allerdings (aller Wahrscheinlichkeit nach) auch Daten des laufenden Matrixclientens enthielt, sowie sensible Zugangsdaten, die Firefox gerade in Benutzung hatte. Die teilweise 190 MB großen Textfiles von Hand nach sensiblen Informationen zu durchsuchen würde viel zu lange dauern. Insgesamt sprechen wir hier über eine etwas weniger als 1 GB große Textfilesammlung.

URLs, Userids und Matrixdaten

In den Files habe ich besuchte URLs mit GET Parametern, UserIDs für Jitsi und sämtliche Nutzernamen von dem Clienten bekannten Matrixbenutzern gefunden. Da Firefox nur mit einem Testbenutzer in Kontakt kam, kann es fast unmöglich Firefox gewesen sein, dessen Speicher die Benutzerkennungen von anderen Matrixaccounts enthielt.

Ich kann Euch nur raten, diese Textfiles vor dem Übersenden an den Support von Mozilla in Augenschein zu nehmen, damit Euch nicht sensible Daten abhanden kommen. Wenn der Bugreport im Tracker nicht als „Security“ Report markiert ist, kann jeder diese Datenfiles runterladen und darin nach Herzenslust rumstöbern.

Am Wochenende hatte erst von Golem den neuen Firefox-Absturzreport als „positiv für andere Software-Projekte“ bezeichnet. Nachdem was in meinem Dump ( nicht vom Absturztool erzeugt ) drin war, glaube ich das sofort, nur bin ich da anderer Ansicht. Ein Browser ist heute ein sehr sensibles Stück Datenhalde, da kann man nicht mehr einfach alles zum Hersteller schicken und schon gar nicht von an dem Problem unbeteiligten Prozessen.

Kleiner Lacher am Rande: Das angeforderte „Mozilla-Regressiontool“ 4.0.17 muß wohl auch erst einmal gefixt werden, es crasht nämlich beim Start hart und schmeißt einen Coredump 😉


Fontconfig warning: „/etc/fonts/conf.d/90-synthetic.conf“, line 5: unknown element „its:translateRule“
Fontconfig error: „/etc/fonts/conf.d/90-synthetic.conf“, line 5: invalid attribute ‚translate‘
Fontconfig error: „/etc/fonts/conf.d/90-synthetic.conf“, line 5: invalid attribute ’selector‘
Fontconfig error: „/etc/fonts/conf.d/90-synthetic.conf“, line 6: invalid attribute ‚xmlns:its‘
Fontconfig error: „/etc/fonts/conf.d/90-synthetic.conf“, line 6: invalid attribute ‚version‘
Fontconfig error: Cannot load config file from /etc/fonts/fonts.conf
Fontconfig warning: FcPattern object weight does not accept value [0 205)
Speicherzugriffsfehler (Speicherabzug geschrieben)

Da ist wohl „einiges“ im Argen bei Mozilla 😉

Quelle: https://github.com/mozilla/mozregression/releases

Pinephone: Plasma Mobile Desktop

Manjaro mit Plasma Mobile kommt mit dem Pinephone Beta mit, also war es Zeit sich den mal anzusehen.

Pinephone: Plasma Mobile Desktop

Wie Ihr ja wisst, bin ich im Fedora Pinephone Lager beheimatet, aber Plasma Mobile wollte ich die ganze Zeit schon ausprobieren, seit ich es zum ersten mal sah. Vorgestern meinte eine SD Karte nicht mehr booten zu müssen, also habe ich testhalber ein anderes Image ausprobieren wollen, da auch ein Überschreiben mit dem bisherigen Image keine Verbesserung brachte. Was lag näher als denn gleich mal den Plasma Mobile Desktop für das Pine zu testen 🙂

„Das ist Handyfeeling mit Linux“

Schon das Booten des Images fühlt sich an, als wenn die Welt schon immer mit Linux Handies funktioniert hätte. Drei kurze Fragen nach der Sprache, dem Wifi und dem neuen Benutzernamen und das Image ist konfiguriert. Ein klein wenig später erscheint dann auch ein stilvoller Loginbildschirm, der einen an das BQ Aquarius denken lässt. Leider kann man den so nicht ablichten, aber der Desktop an sich sieht ja auch aus wie geleckt 😀

 

 

 

Hier ein paar Impressionen vom Desktop

Was man leider, mit Bordmitteln, nicht ablichten kann ist das Pull-Down-Panel mit den Kontroll-Icons für Wifi, Ton, Helligkeit usw. Die Buttons sind ein bisschen eckig vom Layout her, erfüllen aber sehr gut Ihren Zweck und kommen dabei den laufenden Programm nicht ins Gehege, wie das bei Phosh leider der Fall ist.

Der Filemanager ist im Vergleich zu Nemo, und besonders Nautilus. nicht nur bemüht nützlich zu sein, er schafft es auch:

Allerdings, externe oder interne Laufwerke einbinden ist leider nicht drin. Dafür spielt und zeigt er gleich intern so ziemlich alles ab Werk an. Das extra im Lieferumfang enthaltene MPV kommt im Gegensatz zur Fedora Version leider nicht über einen Core-Dump beim Start hinaus, wenn man die fehlende Lib erst einmal selbst nachinstalliert hat. Dabei hätte ich gerne mal gesehen, ob die HW Beschleunigung geht.

Auch die Zwischensequenzen beim Start eines Programms überdecken die lange Ladezeit von der SD ( die interne ist min. 5x schneller ) ganz gut. Rein von der User Expierience her, ist Plasma der Desktop für jedes Linuxphone. Und das ist selbst mit den Fehlern, die ich gefunden habe. Ich würde diesen Desktop Phosh oder Gnome sofort vorziehen.

Fehlende Features

Es fehlt z.b. Firefox im Basisimage, den muß man sich nachinstallieren, was erstaunlich leicht ging, weil ich es gleich in der Rootshell gemacht habe, statt über die Oberfläche 😉 d.b. nicht, daß es dort nicht geht, ich war nur „zufällig“ in der Nähe 😉

Dicht dran waren die Plasma Entwickler auch an der Übersetzung ins Deutsche, wie man er rechts sehen kann, bei Daten haben sie leider etwas vergessen.

Selbst wenn man Deutsch einstellt und der Datumseinsteller selbst auch in Deutsch daher kommt, bleibt das eingestellte Datum englisch. Leider auch auf dem Loginbildschirm, der mich am und pm begrüßt.

Das dürfte leicht zu lösen sein und solange die Ortszeit stimmt, kann man das verschmerzen. Megapixels läuft so gut oder schlecht, wie auf Fedora. Firefox auch, bis auf den kleinen Unterschied, daß er mit Manjaro keinen Videochat hinbekommt. Dies funktioniert derzeit nur mit Fedora als OS \o/

 

Matrix

Audiocalls funktionieren allerdings gut, wenn man denn überhaupt soweit kommt. Der Start vom Firefox produziert eine 10er Load und 65% IO Wait, was aber vermutlich an der SD Card liegt. Könnte aber auch daran liegen, daß mehrere Coredumps beim Start erzeugt werden … args! Wie auch schon mit Fedora, passt Firefox nicht komplett auf den Bildschirm. Schade eigentlich. Mit Firefox ist einiges im Argen, wie man auch hier mit der Bildschirmtastatur sehen kann. Firefox ist auch das einzige Programm soweit, daß sich verkleinert und verschiebt, wenn es ihm beliebt. Vermutlich war es deswegen nicht in der Startaufstellung.

Kleines Fazit

Wenn man mal von dem Rumgezicke mit Firefox absieht, macht Plasma auf dem Pinephone viel Vergnügen, weil es sich einfach richtiger anfühlt oder anders ausgedrückt: Ich will das unbedingt mit Fedora haben! 😀

 

Pinephone: Breakthrou on Fedora Pinephones

For all my normal readers, these are exceptional news, so we have to use english 😉

As you may know, Matrix is a chatprotocol which you can used with various clients, even as webapplications. As a webapplication you can make use of webfeatures like WEBRTC to open audio & video chats with End-2-EndCryption ( E2EC in matrix terms ).

On my tests to get a fully featured matrix client for the Pinephone, I had the idea to simply use firefox and chromium to access a self-hosted webinstance of the element-web client. It’s basically the same idea that Schildichat and others are using in form of an electron application, which you can install on your pc. Electron apps ship a special version of the Chromium browser with some html and javascript files as a package, i.e. inside a flatpak.

Pinephone: Breakthrou on Fedora Pinephones

As to the current date, no tested application on the normal Fedora aarch64 repo was capable of accessing the video cameras on the Pinephone, besides the specially crafted megapixels. Megapixels just takes pictures atm, so we had no working video solution.

Firefox makes a good matrix webclient ui and I knew from earlier tests, that in a WEBRTC session audio works good. Firefox can easily be made a clickable „Matrix“ icon the desktop by creating a matching desktopfile in :

    [Desktop Entry]
    Version=1.0
    Name=Matrix Web
    Comment=Directlink
    GenericName=Matrix Web
    Exec=env LIBVA_DRIVER_NAME=v4l2_request LIBVA_V4L2_REQUEST_VIDEO_PATH=/dev/video0 LIBVA_V4L2_REQUEST_MEDIA_PATH=/dev/media0 MOZ_ENABLE_WAYLAND=1 firefox-wayland %U https://HOMESERVERNAME/web/
    Terminal=false
    X-MultipleArgs=false
    Type=Application
    Icon=/home/pine/images/matrix-logo.png
    Categories=Network;WebBrowser;
    MimeType=text/html;
    StartupWMClass=chromium-browser
    Keywords=web;browser;internet;
    X-Desktop-File-Install-Version=0.26

The URL needs to point to the web client and Javascript needs to be enabled. You may notice the V4L2 env vars, they are step one to enable gpu acceleration. If you run NoScript in your Firefox make the necessary adjustments and your on track. I tested audio calls and they worked as expected, so I thought to myself: „why not“ and hit the video call button.

It does not only sound like an accident, it was 🙂 To our all very great surprise the Pinephone cameras went on and presented a live YUYV image from the ov5640 camera chip. There is a theory how Firefox did it, but that needs further investigations 😉

You can mark the 4th of march, 2021 11:07 CET as the time and date, that first video call (we know of) was done \o/

The other side of such a call looked like this, and actually this also was a surprise, as we got full colors from the image:

The first reaction on the global Pinephone chat was amazing:

aluizioneto

Marius
Breaking News .. Video Chat via Matrix from Pinephone WORKING 😆
Very nice!!! That would solve everything for me. Where is my PP CE?? 😃

A great moment for Pinephone users 🙂

But, there is still much to be done here. Firefox on Pinephone does not have hw acceleration in use yet, so it took all 4 cpu cores on the phone to do that call and it was still not enough processing power, as the audio part was interrupted and lagging behind. Atm Mr. Stransky is helping out to fully enable the allwinner GPU for Firefox. You need to now, that we already have a working libva driver for the Allwinner soc, called libva-request.

MPV is already using this lib to decode FullHD MP4 movies on my Pinephone with next to 0 frame drops. The amount of power consumption has dropped significantly too, so it’s possible to watch a full length movie without running out of juice. The Pinephone is using 3.6 Watt if all cpu cores are running, which results in app. 2 hours until the battery is drained. With the help of the gpu this is no longer the case, as the power consumption got down to around 2 Watt, doubling the life time of a full battery charge.

When Firefox is using the gpu and we have a better performance, it will be possible to make a videocall and leave the house without a mobile powerbank 😉

We have to thank many contributors to made this happen, in special the Fedora SIG Mobility team members who are massively testing and updating packages for Pinephone and PineTab.

I hope, that we all can see us in a Pinephone driven smooth Videoconference soon 😉

if you wanne see a video taped in the pine, check this article on the bottom:

Pinephone: Willkommen bei Element