Firefox: Fehlerfix in der Passwordbox in FF 91

Für Euch kurz zur Info: Ich hatte soeben Gelegenheit Firefox 91.0a1 für Linux zu testen, da mal wieder ein Bugreport fällig war 😉 Läuft 😀

Firefox: Fehlerfix in der Passwordbox in FF 91

Mein Bugreport betraf dabei die Passwordbox, die kommt normalerweise nur, wenn man in einem Formular Felder mit der Bezeichnung Password oder Login anklickt. Dummerweise kam die auch bei anderen Inputboxen ohne Loginbezug und das ist einfach falsch. In FF91 ist das behoben worden.

Ansonsten lief der FF91 gut, da ist wenig zu befürchten 🙂

Firefox: Sicherheitsloch „Memory-Dump“

Im Zuge eines Bugreports für Jitsi Meet kam raus, daß die Speicherfunktion im Firefox Modul „about:memory“ nicht nur den eigenen Speicherinhalt, sondern wohl auch den von anderen Prozessen abspeichern kann. So oder so, muß man aufpassen, was man heraus gibt.

Firefox: Sicherheitsloch „Memory-Dump“

Eine aktuelle Instanz von Jitsi Meet führt zusammen mit der „Hintergrund Blur“ Funktion der Videokonferenzsoftware zu einem massiven Speicherverbrauch von Firefox, der das System nach einiger Zeit zum Swap-of-Death treiben kann. Ob und wann das passiert, hängt natürlich stark von Eurem PC-Setup ab. Bei mir waren es 16 GB Hauptspeicher, die Firefox in knapp 3 Stunden mit 8+ GB eigenem Speicher gefüllt hatte, der Rest war vom System und OBS belegt, als das Problem aus heiterem Himmel auftrat. Da es sich um das LPD Live-Streaming handelte, hatte ich zum Glück noch eine zweite OBS Instanz in der Hinterhand, die das Streaming dann direkt übernommen hat.

Im Zuge des Bugreports an Mozilla wurde ein Speicherdump angefordert, der allerdings (aller Wahrscheinlichkeit nach) auch Daten des laufenden Matrixclientens enthielt, sowie sensible Zugangsdaten, die Firefox gerade in Benutzung hatte. Die teilweise 190 MB großen Textfiles von Hand nach sensiblen Informationen zu durchsuchen würde viel zu lange dauern. Insgesamt sprechen wir hier über eine etwas weniger als 1 GB große Textfilesammlung.

URLs, Userids und Matrixdaten

In den Files habe ich besuchte URLs mit GET Parametern, UserIDs für Jitsi und sämtliche Nutzernamen von dem Clienten bekannten Matrixbenutzern gefunden. Da Firefox nur mit einem Testbenutzer in Kontakt kam, kann es fast unmöglich Firefox gewesen sein, dessen Speicher die Benutzerkennungen von anderen Matrixaccounts enthielt.

Ich kann Euch nur raten, diese Textfiles vor dem Übersenden an den Support von Mozilla in Augenschein zu nehmen, damit Euch nicht sensible Daten abhanden kommen. Wenn der Bugreport im Tracker nicht als „Security“ Report markiert ist, kann jeder diese Datenfiles runterladen und darin nach Herzenslust rumstöbern.

Am Wochenende hatte erst von Golem den neuen Firefox-Absturzreport als „positiv für andere Software-Projekte“ bezeichnet. Nachdem was in meinem Dump ( nicht vom Absturztool erzeugt ) drin war, glaube ich das sofort, nur bin ich da anderer Ansicht. Ein Browser ist heute ein sehr sensibles Stück Datenhalde, da kann man nicht mehr einfach alles zum Hersteller schicken und schon gar nicht von an dem Problem unbeteiligten Prozessen.

Kleiner Lacher am Rande: Das angeforderte „Mozilla-Regressiontool“ 4.0.17 muß wohl auch erst einmal gefixt werden, es crasht nämlich beim Start hart und schmeißt einen Coredump 😉


Fontconfig warning: „/etc/fonts/conf.d/90-synthetic.conf“, line 5: unknown element „its:translateRule“
Fontconfig error: „/etc/fonts/conf.d/90-synthetic.conf“, line 5: invalid attribute ‚translate‘
Fontconfig error: „/etc/fonts/conf.d/90-synthetic.conf“, line 5: invalid attribute ’selector‘
Fontconfig error: „/etc/fonts/conf.d/90-synthetic.conf“, line 6: invalid attribute ‚xmlns:its‘
Fontconfig error: „/etc/fonts/conf.d/90-synthetic.conf“, line 6: invalid attribute ‚version‘
Fontconfig error: Cannot load config file from /etc/fonts/fonts.conf
Fontconfig warning: FcPattern object weight does not accept value [0 205)
Speicherzugriffsfehler (Speicherabzug geschrieben)

Da ist wohl „einiges“ im Argen bei Mozilla 😉

Quelle: https://github.com/mozilla/mozregression/releases

Pinephone: Plasma Mobile Desktop

Manjaro mit Plasma Mobile kommt mit dem Pinephone Beta mit, also war es Zeit sich den mal anzusehen.

Pinephone: Plasma Mobile Desktop

Wie Ihr ja wisst, bin ich im Fedora Pinephone Lager beheimatet, aber Plasma Mobile wollte ich die ganze Zeit schon ausprobieren, seit ich es zum ersten mal sah. Vorgestern meinte eine SD Karte nicht mehr booten zu müssen, also habe ich testhalber ein anderes Image ausprobieren wollen, da auch ein Überschreiben mit dem bisherigen Image keine Verbesserung brachte. Was lag näher als denn gleich mal den Plasma Mobile Desktop für das Pine zu testen 🙂

„Das ist Handyfeeling mit Linux“

Schon das Booten des Images fühlt sich an, als wenn die Welt schon immer mit Linux Handies funktioniert hätte. Drei kurze Fragen nach der Sprache, dem Wifi und dem neuen Benutzernamen und das Image ist konfiguriert. Ein klein wenig später erscheint dann auch ein stilvoller Loginbildschirm, der einen an das BQ Aquarius denken lässt. Leider kann man den so nicht ablichten, aber der Desktop an sich sieht ja auch aus wie geleckt 😀

 

 

 

Hier ein paar Impressionen vom Desktop

Was man leider, mit Bordmitteln, nicht ablichten kann ist das Pull-Down-Panel mit den Kontroll-Icons für Wifi, Ton, Helligkeit usw. Die Buttons sind ein bisschen eckig vom Layout her, erfüllen aber sehr gut Ihren Zweck und kommen dabei den laufenden Programm nicht ins Gehege, wie das bei Phosh leider der Fall ist.

Der Filemanager ist im Vergleich zu Nemo, und besonders Nautilus. nicht nur bemüht nützlich zu sein, er schafft es auch:

Allerdings, externe oder interne Laufwerke einbinden ist leider nicht drin. Dafür spielt und zeigt er gleich intern so ziemlich alles ab Werk an. Das extra im Lieferumfang enthaltene MPV kommt im Gegensatz zur Fedora Version leider nicht über einen Core-Dump beim Start hinaus, wenn man die fehlende Lib erst einmal selbst nachinstalliert hat. Dabei hätte ich gerne mal gesehen, ob die HW Beschleunigung geht.

Auch die Zwischensequenzen beim Start eines Programms überdecken die lange Ladezeit von der SD ( die interne ist min. 5x schneller ) ganz gut. Rein von der User Expierience her, ist Plasma der Desktop für jedes Linuxphone. Und das ist selbst mit den Fehlern, die ich gefunden habe. Ich würde diesen Desktop Phosh oder Gnome sofort vorziehen.

Fehlende Features

Es fehlt z.b. Firefox im Basisimage, den muß man sich nachinstallieren, was erstaunlich leicht ging, weil ich es gleich in der Rootshell gemacht habe, statt über die Oberfläche 😉 d.b. nicht, daß es dort nicht geht, ich war nur „zufällig“ in der Nähe 😉

Dicht dran waren die Plasma Entwickler auch an der Übersetzung ins Deutsche, wie man er rechts sehen kann, bei Daten haben sie leider etwas vergessen.

Selbst wenn man Deutsch einstellt und der Datumseinsteller selbst auch in Deutsch daher kommt, bleibt das eingestellte Datum englisch. Leider auch auf dem Loginbildschirm, der mich am und pm begrüßt.

Das dürfte leicht zu lösen sein und solange die Ortszeit stimmt, kann man das verschmerzen. Megapixels läuft so gut oder schlecht, wie auf Fedora. Firefox auch, bis auf den kleinen Unterschied, daß er mit Manjaro keinen Videochat hinbekommt. Dies funktioniert derzeit nur mit Fedora als OS \o/

 

Matrix

Audiocalls funktionieren allerdings gut, wenn man denn überhaupt soweit kommt. Der Start vom Firefox produziert eine 10er Load und 65% IO Wait, was aber vermutlich an der SD Card liegt. Könnte aber auch daran liegen, daß mehrere Coredumps beim Start erzeugt werden … args! Wie auch schon mit Fedora, passt Firefox nicht komplett auf den Bildschirm. Schade eigentlich. Mit Firefox ist einiges im Argen, wie man auch hier mit der Bildschirmtastatur sehen kann. Firefox ist auch das einzige Programm soweit, daß sich verkleinert und verschiebt, wenn es ihm beliebt. Vermutlich war es deswegen nicht in der Startaufstellung.

Kleines Fazit

Wenn man mal von dem Rumgezicke mit Firefox absieht, macht Plasma auf dem Pinephone viel Vergnügen, weil es sich einfach richtiger anfühlt oder anders ausgedrückt: Ich will das unbedingt mit Fedora haben! 😀