Fedora: wie man Jitsi wieder starten kann

Auch Jitsi ist in die Jahre gekommen und braucht beim Start jetzt unsere Hilfe 😉

Fedora: wie man Jitsi wieder starten kann

Im Gegensatz zum Truecryptproblem, ist das Jitsi Problem recht einfach in den Griff zu bekommen.

Die Ursache ist ein Wechsel des Default-Javas auf Java 11. Jitsi braucht aber Java 1.8 zum Starten, sonst findet es eine Klasse nicht. Ingo Bauersachs, der derzeitige alleinige Autor vom Desktop Jitsi, arbeitet an solchen Problemen, aber aufgrund der geringen Zeit die er da investieren kann, kommt das alles nur langsam voran.

Wer also bei Jitsi mithelfen will, weil das u.a. auch das einzig gut funktionierende SIP-Phone auf dem Desktop ist, kann sich gern bei Ingo melden.

Nun zur Lösung

Werdet mal root auf Eurem Linux und geht das ein:

alternatives –config java

kommt so etwas:

# alternatives –config java

Es gibt 3 Programme, welche »java« zur VerfĂŒgung stellen.

Auswahl Befehl
———————————————–
+ 1 java-1.8.0-openjdk.x86_64 (/usr/lib/jvm/java-1.8.0-openjdk-1.8.0.292.b10-3.fc33.x86_64/jre/bin/java)
2 java-9-openjdk.x86_64 (/usr/lib/jvm/java-9-openjdk-9.0.4.11-6.fc28.x86_64/bin/java)
* 3 java-11-openjdk.x86_64 (/usr/lib/jvm/java-11-openjdk-11.0.11.0.9-2.fc33.x86_64/bin/java)

Eingabe um die vorgegebene Auswahl[+] zu behalten, oder geben Sie die Nummer an:

Ich habe mein Java natĂŒrlich schon so umgestellt, deswegen zeigt er bei mir das „+“ beim Java 1.8 an. Wenn das bei Euch nicht der Fall, sonst wĂ€rt Ihr vermutlich auch nicht hier, dann gebt „1“ oder die bei Euch angezeigte Zahl an. Danach startet Ihr Jitsi neu und geht wieder.

Fedora: Die Zeit von Truecrypt ist abgelaufen

„Es kam, wie es kommen mußte. Joe ‚True‘ Crypt wurde zu alt fĂŒr den Job als DatenschĂŒtzer. Mit seinen 20 Jahren mußte er schliesslich doch in FrĂŒhrente gehen. In einer kurzen Gedenkzeremonie durfte er sich von seinem geliebten Fedoradesktop verabschieden.“

Fedora: Die Zeit von Truecrypt ist abgelaufen

Ja, mit dem Wechsel auf Fedora 33 funktioniert Truecrypt nicht mehr. Das liegt an einer Änderung, wie die nötigen Sockets im System erzeugt werden dĂŒrfen. Ich denke hier ist SEL am Ball, ist aber nur eine Vermutung. Ein Wechsel zu Veracrypt 1.24u7 hat hier geholfen. Damit lassen sich die Truecrypt DatentrĂ€ger wieder einbinden.

Wer die noch nicht hat, weil Àltere tun es auch nicht mehr, der kann sich die Version hier runterladen:

https://www.veracrypt.fr/en/Downloads.html

Damit könnte die Geschichte ja bereits am Ende sein, aber so einfach ist es dann doch nicht. Wenn Ihr wie ich Bookmarks auf in den TC-DatentrĂ€gern gelegenen Verzeichnissen in Nemo oder Nautilus habt, dann dĂŒrft Ihr die Lesezeichen editieren 🙂

Das liegt daran, daß Truecrypt seine automatischen Verzeichnisse unter /media/truecrypt{SLOTNUMMER} mounted, Veracrypt aber /media/veracrypt{SLOTNUMMER} benutzt. Damit gehen die Lesezeichen ins Leere.

Die Lesezeichen fĂŒr Nemo befinden sich hier:  ~/.config/gtk-3.0/bookmarks

Einfach „truecrypt“ mit „veracrypt“ ersetzen, erledigt.

Wer seine DatentrĂ€ger automatisch beim Login in die Desktopsession mounten will, muß auch die ~./config/autostart/truecrypt.desktop Datei anpassen, inhaltlich, nicht vom Namen her 😉

Exec=sudo /usr/bin/veracrypt –auto-mount=favorites

Damit wÀren wir dann fast durch.

… und die Linuxgötter waren erzĂŒrnt, daß es neben ihnen einen weiteren Titanen geben sollte und peppten LUKS auf…

Es geht auch ganz ohne Veracrypt, nur kann man dann nicht von den neuen VeraCrypt Eigenschaften profitieren:

cryptsetup –type tcrypt open /dev/sda tcsda
mount /dev/mapper/tcsda /media/truecrypt1

mit

umount /media/truecrypt1
cryptsetup close /dev/mapper/tcsda

kann man es wieder schließen. Wenn man diesen Weg gehen will, was völlig legitim ist, dann wĂ€re clever das in ein kleines Bashscript zu packen, daß auf dem Desktop nach dem Passwort bettelt. Das Passwort kann man elegant an Cryptsetup ĂŒbergeben:

echo „$password“ | cryptsetup –type tcrypt open /dev/sda tcsda

Jetzt muß sich fĂŒr das Bashscript nur noch ein Desktopfile in ~/.config/autostart erstellen und ist durch 🙂

Wenn die TC-DatentrĂ€ger das gleiche Passwort (wenn vorhanden) wie die Systemplatte haben, dann kann man das auch beim Booten erledigen lassen in dem die EintrĂ€ge dafĂŒr in /etc/crypttab gespeichert werden.

FĂŒr alle, die mehr ĂŒber Truecrypt und Luks wissen möchten, hier ein LPD Beitrag zum Thema:

EOL: Fedora 32 – so upgraded man sein System von Hand

Fedora 32 hat End-of-Live, da kann man mal zeigen wie so ein OS Upgrade von Hand aussieht.

EOL: Fedora 32 – so upgraded man sein System von Hand

Die meisten Fedora Benutzer werden schon lange vor diesem Tag Ihr Updateangebot durch stĂ€ndiges Nerven bekommen haben. Wer dann auf „Ja, mach doch“ klickt, der verpasst einiges an Aktion und wird nie verstehen, was bei einem Distro-Upgrade so alles passiert.

FĂŒr diejenigen, die sich das gerne mal live ansehen wollen, so könnt Ihr dabei sein, aber nur, wenn Ihr auch noch Fedora 32 habt 😉

Den neuen Repo-Key importieren

Da alle Pakete signiert sind, braucht man zum Testen der Signatur einen Key von der neuen Release (33). Praktischerweise ist dieser SchlĂŒssel bereits in der vorherigen Release(32) enthalten und muß nur schnell importiert werden:

rpm –import /etc/pki/rpm-gpg/RPM-GPG-KEY-fedora-33-$(uname -i)

Warum das nicht auch automatisch gemacht wird, sobald ein neuer Key da ist, entzieht sich mir. Wenn Ihr vergessen habt, diesen SchlĂŒssel hinzuzufĂŒgen, ist das nicht tragisch. DNF wird Euch im Updateprozess nochmal fragen, ob der SchlĂŒssel hinzugefĂŒgt werden soll:

Warnung: /var/cache/dnf/rpmfusion-free-updates-f3bb44067d4cef3b/packages/svt-hevc-libs-1.5.1-1.fc33.x86_64.rpm: Header V3 RSA/SHA1 Signature, SchlĂŒssel-ID d651ff2e: NOKEY
RPM Fusion for Fedora 33 – Free – Updates 1.6 MB/s | 1.7 kB 00:00
GPG-SchlĂŒssel 0xD651FF2E wird importiert:
Benutzer-ID : »RPM Fusion free repository for Fedora (2020) <rpmfusion-buildsys@lists.rpmfusion.org>«
Fingerabdruck: E9A4 91A3 DE24 7814 E7E0 67EA E06F 8ECD D651 FF2E
Von : /etc/pki/rpm-gpg/RPM-GPG-KEY-rpmfusion-free-fedora-33
Ist dies in Ordnung? [j/N]:

In diesem Fall fragt er nach dem Key von RPMFusion, was man als Fedorabenutzer braucht um z.B. Nvidia-Treiber und MPV zu installieren.

Immer mit screen arbeiten

„screen“ ist ein kleines Konsolen Programm, das Euch im Falle des Falles den Arsch retten kann. Beim Upgradevorgang kann es nĂ€mlich passieren, daß der Desktop zusammenbricht. Wenn Ihr jetzt nur in einem Terminalfester die nachfolgenden Befehle eingetippt habt, ohne das Screen an ist, dann bricht der Updatevorgang mitten drin ab.

Im Worst-Case-Fall habt Ihr ein nicht bootbares System vor Euch. Das System kann man reparieren, wenn einen USB-Stick mit einem bootbaren Fedora hat. Kurz beschrieben: die Systemplatte mounten, als Rootuser ein Chroot auf diese Systemplatte, das Update OHNE GRUB ( -x grub2* ) neu starten und zusehen, was weiter passiert.

Screen verhindert das Szenario, weil wenn das Terminal zusammenbricht, lÀuft Screen im Hintergrund weiter und es kommt gar nicht zur Unterbrechung des Upgradevorganges. Ergo:

screen

Das eigentliche Upgrade

Nun updaten wir erst einmal auf den neuesten Stand:

dnf clean all;dnf -y upgrade;

I.d.R. wird da nichts gemacht, aber falls Updates fehlen sollten, wĂŒrden die jetzt eingespielt werden. Nun folgt das eigentliche Upgrade:

dnf –allowerasing –releasever=33 –setopt=deltarpm=false distro-sync

DNF wird jetzt zuerst die neuen Paketinformationen von Fedora 33 holen und dann berechnen wie groß und umfangreich das Upgrade wird. Auf einem Desktopsystem kann das schon einmal grĂ¶ĂŸer ausfallen:

TransaktionsĂŒbersicht
=============
Installieren 200 Pakete
Aktualisieren 4032 Pakete
Entfernen 12 Pakete

Gesamte DownloadgrĂ¶ĂŸe: 7.9 G
Ist dies in Ordnung? [j/N]:

Zum GlĂŒck habe ich Platz:

LABEL=SYSTEM 909G 184G 680G 22% /

Was jetzt folgt sind der Download und die eigentliche Aktualisierung.  Weil das hier nur so vorbei zischt, ein Bild fĂŒr Euch:

Wie Ihr sehen könnt, lĂ€uft das Update wĂ€hrend ich mit dem System arbeite, z.Z. tippe ich den Text hier 😉

Wie man rechts sehen kann, zeigt einem DNF im Gegensatz zu APT und Konsorten an, wieviele Schritte da noch kommen werden. 50% der Updateschritte sind ĂŒbrigens „AufrĂ€umen“ der alten Pakete. Die Schrittanzeige ist auch fĂŒr Unbedarfte ein Vorteil, weil die Geduldsprobe „Desktopupgrade“ ertrĂ€glicher geworden ist.

Jetzt braucht Ihr natĂŒrlich trotzdessen noch Geduld, weil auch mit SSDs brauchen die 8000 Schritte eine ganze Weile und die Hammerpakete wie 0AD, die gleich mal 1-2 GB hinzufĂŒgen, sind bei mir schon entfernt. Ich sollte trotzdem mal aufrĂ€umen 😉

Bei mit kommt in 4 Minuten der spannende Teil: Der Reboot 😉