Wenn Cinnamon ständig crashed

Warum immer in der Weihnachtszeit ? Die sollte doch so friedlich sein. Mein Laptop war anderer Meinung. Vor zwei Wochen erst auf Fedora 26 aktualisiert und seit Mittwoch crasht Cinnamon in Endlosschleife in seinen Rückfallmodus, ohne irgendeine brauchbare Spur zu hinterlassen. Na gut, Challenge Accepted!

Die Versuchsreihe

Zunächst mal sollte man checken, ob man vielleicht ein neues Update bekommen hat und dies das Problem löst. Tat es nicht, weil keines kam.

Ok, jetzt müßte man doch mal nachsehen, was da unter der Haube los ist. Also „journalctl -xe | grep -i cinnamon“ eingegeben und … nichts.

Ok, versuchen wir es ohne den Filter : „journalctl -xe“ und siehe da, jede Menge rote Crashmeldungen in diversen Libs, aber leider kein Hinweis, was da der Auslöser sein könnte. Auch 1 Stunde später, und diverse andere Logs und Webseiten später, senkte sich vom Baum der Erkenntnis die rote Kartenfrucht herab.

Der Reinstall

Ein klares Signal, einen Reinstall durchzuführen, also als Root eingegeben:

dnf reinstall „cinnamon*“

Und wieder in Cinnamon einloggen… args.. gleiches Ergebnis. Hmm.. da hat es wohl noch mehr zerlegt… uff. Also, ‚ dnf reinstall „*“ ‚ eingegeben, also die ersten 80 Pakete bereits runter geladen waren, wollte ich aber doch noch mal etwas anderes austesten.

adduser -s /bin/bash testuser
passwd testuser

Und dann mal als Testuser einloggen. Oh… Das geht ja … Da ist dann wohl doch nur die Session defekt. Dann hauen wir die halt weg:

rm -rf ./.config/cinnamon-session ./.local/share/cinnamon ./.cinnamon

Danach ist der Account so jungfräulich, daß Cinnamon alles wieder sauber anlegt und oh Wunder, dann geht es auch wieder mit dem Login 😀

Man muß natürlich alles neu einstellen,aber das ist ein kleiner Preis. Was meine Session/Einstellungsdaten genau getroffen hatte, wird man wohl nie erfahren 😉

 

Linux – 10 FPS mehr auf Gnome

Einem kleinen Verdacht nachgehend, ich habe unter Linux die rohe Framerate von EVE Online auf Cinnamon und Gnome (X-Server) verglichen, beides mit den gleichen CPU/Memory/Grafikkarte/Grafikeinstellungen.

Nicht überraschend kam dabei raus, daß Gnome statte 10 FPS mehr beim internen FPS Counter von EVE schafft, als Cinnamon. Angefühlt hat sich das so schon immer, auch im 2D Betrieb. Wenn damals nicht der blöde Fenster-Zieh-Ruck-Bug unter Gnome gewesen wäre, der monatelange nicht behoben wurde und bei dem man wahnsinnig werden konnte, würde ich das als Desktop ja heute noch benutzen. Ich denke, daß der echte X-Server immer noch schneller ist, als Wayland. Um das zu prüfen, habe ich auch mit Gnome unter Wayland getestet.

Ergebnis: Gnome unter Wayland bringt auch nur 160 FPS in EVE, genau wie Cinnamon, welches wohl auch schon mit Wayland arbeitet.

Jetzt fragt sich der eine oder andere natürlich, wieso einen 10 FPS Unterschied bei 160 FPS stören, die könnte der Monitor ja eh nicht darstellen. Stimmt, kann er nicht, aber wenn man Let’s-Play Videos von Games macht, muß man Screenrecording einsetzen. Dies leidet unter der schlechteren Performance von Wayland, so daß man auf den Aufnahmen später ggf. störendes Tearing hat. Und das würde ich nicht auf Youtube zeigen wollen, weil das dem Image von Linux mal echt schaden würde. GGf. müßte man mal den extra für Games gemachten Capturemodus des OpenGL Hacks versuchen, der soll noch extra FPS bringen. Fragt sich nur, ob das auch das Tearing bekämpfen würde, weil ja nichts aus dem GFX Speicher ausgelesen würde. „Kommen Sie, Watson! Es lohnt sich vielleicht dieser Spur nachzugehen.“ 🙂

Fazit: Ein „Hoch“ auf den X-Server .. alt, aber schneller 😉

Gnome 3.26 vorgestellt

Auf der Seite Gnome.org stell Gnome Euch deren neue Vision vom Desktop vor. Wie vor Monaten schon angedroht, hat sich das Einstellungsfenster verändert, es ist jetzt nicht mehr klein, schlank und effizient 🙁 . Es war aber schlimmer geplant, als es jetzt gekommen ist. Ich bin mal gespannt, ob man es wirklich wieder umschalten kann.

Transparente Titelzeilen kennt man von anderen Gnome-Themes schon länger, wo ist da die Verbesserung ? Darunter schieben kann man eh nichts, weil man es nicht erkennen könnte. Was soll sowas ?

Wer sich das selbst ansehen will : Download – Opensuse Livedisk mit Gnome 3.26

Die Demo ist allerdings arg limitiert, man kann z.b. mit Boxen keine 1920×1080 einstellen, weil das Display von 1024×768 hard eingestellt ist im Image 😀 Nicht soo tragisch 😉 Die Selectbox zum Einstellen der Bildschirmgröße ist allerdings einfach Schrott. WARUM GÖTTER DES DESIGNS ????!!!!

Es fällt weiterhin auf, daß Punkte die früher eigenständig waren: Bildschirm, Wacom Artpads, Maus usw. zu „Geräte“ zusammengefaßt wurden. Macht zwar Sinn, man muß aber jetzt viel suchen bis man Punkte wiederfindet, denn gerade das Wacom fühlt sich ja nicht wie ein „Gerät“ an, ich konfiguriere ja auch nicht „ein Gerät“, sondern das Verhalten von Artpads an sich.

Der Testsound ist übrigens „tod“, auch wenn er normal in den Einstellungen angezeigt wird 😀 Es ja auch nur eine VM, da muß das nicht klappen 😉 Genauso wenig, wie das Erkennen meines 1 Gb/s Anschlußes, der einfach mal auf 100 Mb/s verkleinert wird 😀

Bluetooth und Netzwerk zu trennen, ist meiner Meinung nach Quatsch, weil Bluetooth ist wenn überhaupt unter „Geräte“ aufzulisten. Das gleiche gilt für Wi-Fi. Wenn, dann ist gerade Wi-Fi ein Netzwerk, wieso steht das nicht unter Netzwerke ? Diese neuen Einstellungen sind also nicht mal richtig durchdacht worden 🙁  Die Punkte stehen nur oben, weil  sie relativ oft auf Laptops aufgerufen werden, also eine Art Abkürzung sein sollen. Wer Gnome einsetzt wählt sein Netzwerk sowieso nicht über Netzwerke in den Einstellungen aus, sondern im Netzwerkmenüeintrag des Contextmenüs rechts oben in der Titelzeile. Es ist also völlig unsinnig, die Punkte nicht in Ihre Kategorien zu verschieben.

Genug geärgert! Wenden wir uns erfreulicheren Dingen zu: poweroff klappt wunderbar 😀