„Wieso labbert Mich Deine Carola voll, ich soll in die Küche kommen?“ fragte meine Freundin und zog wieder ab, weil ich nur verschmitzt grinste. Ein erfolgreicher Testlauf, auch wenn der technisch gar nicht Ihr galt, sondern natürlich Carola selbst. Naja, irgendwie braucht man ja Feedback 😉
PVA: Emails abhören mit Carola
Da Carola jetzt meine Email mitlesen kann und davon auch heftigst Gebrauch macht, genau wie mein Emailprogramm, sollte ich Euch jetzt erklären Sie das geht. Vorher sollte ich aber noch erwähnen, daß mein Test darin bestand mir am Handy eine Email zu schreiben, in deren Betreff die Anweisung für meine Freundin enthalten war 😉 Das sie in die Küche kam, war der Beweis, daß Carola den Job erledigt, wenn ich nicht da bin. Man sollte aber daran denken, daß, wenn man so etwas vorhat, man vorher sicherstellen muß, daß die Zielperson für die Ansprache auch in Hörweite ist 🙂
Erstmal die Regeln:
1) Das ist kein Feature, daß man global aktiviert, ergo, es gehört in eine Konfig in Eurem $HOME.
2) Ihr könnt Euch aussuchen, ob nur der Betreff oder die ganze Email gelesen werden soll.
3) Wer GTTS benutzt, sollte sich ihm klaren sein, daß Google damit Infos bekommt, die es nicht haben sollte. Also im Zweifel MaryTTS nutzen, da sind die Emailinhalte sicherer.
4) Es wird nur die INBOX ausgelesen, nicht irgendwelche Unterverzeichnisse.
5) Es wäre eine Straftat nach §303b StGb, einen entsprechend konfigurierten Sprachassistenten von Extern mit Mails zu bombardieren, um Werbung oder sonstige Parolen in die Welt schreien zu lassen. Ich rate dringend von solchem Unsinn ab, das wird für Euch nicht gut ausgehen:
(1) Wer eine Datenverarbeitung, die für einen anderen von wesentlicher Bedeutung ist, dadurch erheblich stört, dass er
1. eine Tat nach § 303a Abs. 1 begeht,
2. Daten (§ 202a Abs. 2) in der Absicht, einem anderen Nachteil zuzufügen, eingibt oder übermittelt oder
3. eine Datenverarbeitungsanlage oder einen Datenträger zerstört, beschädigt, unbrauchbar macht, beseitigt oder verändert,
wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
So aktiviert Ihr das IMAP-Feature
Die Konfiguration im Format …
# mailbox:"servername","username","password","commonname","secure","port","readoutloud","pullinterval"
kommt in ein Konfigfile unter ~/.config/pva/conf.d/ z.B. 09-imap.conf .
Beispiel:
mailbox:"imap.domain.de","harry.mud@gmail.com","30243klSXLS3os3S!X#","Mailbox from Harry Mudd","true","143","false","60"
Der Flag „readoutloud“ (false/true) würde die gesamte Email vorlesen, wenn er aktiviert (true) ist.
Im Beispiel ist der Benutzername des Kontos als Email angegeben, so wie das bei einigen Diensten der Fall ist. Ihr braucht eigentlich nur Server- , Username und Passwort, der Rest ist eigentlich bis auf readoutloud egal. Gewöhnt Euch nicht dran, fliegt vermutlich raus.
Ihr könnt beliebig viele Mailboxen eintragen.
Das passiert dann
Die Mailbox wird 1x pro Minute geöffnet und ermittelt, ob eine neue Email da ist. Ist eine neue Email vorhanden UND diese noch ungelesen, dann wir per Sachausgabe der Absender und der Betreff vorgelesen.
Gewöhnt Euch aber daran, daß nach dem Starten des Desktops die nächtliche Flut von Emails abgearbeitet wird. Konten mit aktiven Cryptonews-Mailinglisten würde ich da nicht eintragen, daß wäre mir zu stressig 🙂
Wichtige Security Info dazu:
PVA: kleines Sicherheitsloch im IMAP Modul
… und weiter im Text:
Damit Ihr keine neue Features mehr verpasst, habe ich Euch ein Fedora Repository eingerichtet. Am besten lest Ihr Euch das hier mal nach:
PVA: Carola hat Ihr eigenes Repo bekommen