Messisyndrom – Wenn Behörden versagen

Warnung: Falls Sie einen schwachen Magen haben, sollten Sie sich das nicht antun.

Die Bilder trafen hier nach dem Frühstück ein, wären Sie früher gekommen, es hätte heute kein Essen gegeben. Darüber zu lesen ist eine Sache, damit in Natura klar zu kommen, eine andere. Die Bilder die Sie im Verlauf dieses Artikels sehen werden, stammen aus einer Messiwohnung in Salzgitter. Zum Schutz der Nachbarn, gehen wir nicht näher darauf ein, wo das genau stattgefunden hat.

Fangen wir am Anfang an

Es fing mit dem Pflegefall eines älteren Mitmenschen an. Dieser mußte vor einigen Jahren ins Pflegeheim überwechseln, da eine ambulante Betreuung, in der sich in einem tadellosen Zustand befindlichen Wohnung, nicht mehr möglich war. Als Folge zogen neue Mieter in die Wohnung ein.

Einige Wochen ging dies gut. Mit der Zeit breitete sich im Treppenhaus ein Geruch aus. Dieser Geruch zog auch eine bislang nicht gekannte Sorte von Fliegen an, welche auch die Nachbarn im Haus terrorisiert haben. Es soll erwähnt werden, daß bis dato unbekannte Fliegen, auch ein Anzeichen einer Marihuanaplantage im Haus sein können, nur falls Sie mal in die Bredouille kommen sollten auf Ursachenforschung gehen zu müssen.

In dem Fall waren es keine Fliegen im Drogenrausch, leider. Wie sich herausstellte, war Müll, in einer nicht gekannten Menge die eigentliche Ursache. Doch dazu später mehr. Jedes mal, wenn „das Mieter“ der Wohnung aus der Tür trat, zog es diesen Gestank mit sich. Besuche der realen Außenwelt waren in seinem(dafür gibt es kein neutrales Wort) Leben aber eher selten, wie man hört. Wenn die Tür der Wohnung geöffnet wurde, huschten Mitbewohner des Hauses zu den Fenstern im Treppenhaus um diese zu öffnen. Dies zog sich über Monate hin.

Irgendwann, nach weit über einem Jahr, waren die offenen Fenster im Treppenhaus eine Dauereinrichtung, auch im Winter. Die Bewohner der Wohnung sah man nur selten, obwohl einer dieser Bewohner einer Beschäftigung im Gaststättenbereich nach ging.

Die Zusammenfassung einiger weniger Jahre

Die Geschichte zieht sich über Jahre hinweg und kann daher hier nur komprimiert auf das wesentliche gezeigt werden. Es kam, wie es wohl kommen mußte, die „Mieter“ überfluteten mehrfach Ihre Wohnung, stahlen Strom von den Nachbarn, Handwerker weigerten sich, vollkommen zurecht, die Wohnung zu betreten oder dort zu arbeiten.  Aufgrund der Probleme wurde natürlich sehr früh der Vermieter kontaktiert und unternahm lange Zeit nichts. Sein Recht, die Wohnung zu betreten setzte er nicht durch. Die Possen des Vermieters, sich davor zu drücken, erspare ich Ihnen lieber, Sie kämen aus dem kopfschütteln nicht mehr raus.

Die wegen der Fliegen und des Gestanks gerufene Gesundheitsbehörde wiegelte ab, obwohl Seuchengefahr bestand. Neben den Mietern waren, wie sich am Ende erst herausstelle, noch 3 verwahrloste Katzen in der Wohnung am herumstreunen. Die Polizei sollte bei einem Wasserschaden helfen, den Schaden zu minimieren, indem die Wohnung betreten und das Wasser abgestellt wird.

Die Polizei kam, klopfte und ging wieder. Eine Sachbeschädigung der Tür zog leider keiner der Beteiligten in Betracht, wohl auch, weil dann alle Behörden per Gesetz zum Handeln gezwungen gewesen wären. Das Ordnungsamt wiegelte auch ab, obwohl es dafür alle Zuständigkeiten gehabt hätte. Die Sozialbehörde tat auch nichts.

Das Ende vom Lied

Erst als es den anderen Mietern final zu bunt wurde, Mietkürzungen und Klagen im Raum standen, kam es zur Zwangsräumung der Wohnung. Miete hatten die „Mieter“ schon lange keine mehr gezahlt.

Als die Räumung endlich anstand, verließen die „Mieter“ die Wohnung „friedlich“ mit je einer Tasche/Koffer und verschwanden im Nirgendwo. Zurück ließen sie :

3 abgemagerte Katzen
über 4.000 Glasflaschen
5 Räume mit bis zu 1,60 m hochgestapelten Müllsäcken
3 Pcs + Monitore
halbmeterhohe Schuttberge mit Müll.

Bevor wir Ihnen die Bilder zeigen, noch etwas Kontext:

Die Wohnung ist 65m² groß und die Fotos entstanden 3 Tage NACH dem Abtransport des ersten Mülls. Was Sie hier sehen ist also NUR DER REST. Ich überlasse es Ihrer Fantasie, sich auszumalen, wie es vorher war.