Eisschelf in der Antarktis heute größer als vor 20 Jahren

Einer Studie der PM  Cambridge Universität zufolge, ist das Larson A + B Eisschelf jetzt größer als vor 20 Jahren, als es abgebrochen ist.

Eisschelf in der Antarktis heute größer als vor 20 Jahren

In den Jahren 1995 und 2002 zerbrach erst das Eisschelfgebiet Larson A und dann B. Beide befinden sich an der Nordostküste der Antarktis. So ein Eisschelf ist eine bis zu 1000m mächtige Eisschicht, die sich vom Gletscher, der sie speisen sollte, bis ins offene Meer erstreckt. In Richtung offenes Meer befindet sich dahinter das Meereis. Dies ist aber nur ca. 1 Meter dick.

Die Eisschelfe, so kann man es bei Wikipedia nachlesen, sind aufgrund gestiegener Temperaturen zerfallen, im Schnitt 0.5 Grad pro Jahrzehnt. Wie die Forschungsgruppe der Cambridge University bei einem Besuch in der Antarktis bemerkte, war das Eisschelf wieder nachgewachsen. Wieder zu hause, prüften die Forscher Satellitenausnahmen der letzten 40 Jahre und kamen, in Kurzform, zu folgendem Schluss:

Was passierte im Eismeer wirklich?

Aufgrund einer zyklischen atmosphärischen Schwankung von ca. 20 Jahren, änderte sich die Windrichtung vor 20 Jahren von West- auf Ostwind. Da Larson A+B an der Ostküste liegen, bedeutet Westwind, daß das Meereis in das offene Meer gedrückt wird, was 1995 zum Abbrechen des A-Schelfes geführt hat. Normalerweise zerfällt so ein Eisschelf nicht komplett, sondern wird in Form von abbrechenden Eisbergen langsam abgetragen. Da aber die Schutzschicht Meereis nicht mehr da war, konnte die Brandung und ähnliche Einflüsse dem Schelf stark zusetzen, was zum rapiden Zerfall beitrug.

Dann, nach 2003, wechselte die Windrichtung wieder und das Meereis wurde in die Bucht gedrückt. Dadurch entstand eine Pufferzone zum Schelf, welches die „schädlichen“ Einflüsse fern hielt, weswegen sich das Eisschelf mehr als erholt hat, denn heute ist es größer, als in der Zeit bevor es zerbrach.

Die Sache mit dem Klimamodell

Natürlich ist die Beobachtung kein Widerspruch dazu, daß es global immer wärmer wird. Die Erwärmung hat den beobachteten Vorgang vermutlich schneller und einfacher ablaufen lassen, als bei tieferen Temperaturen. Sie ist also kein Beweis dafür, daß es keinen Klimawandel gäbe.

Offensichtlich kam es in der Forschergemeinde doch recht überraschend zu diesem Fund. Die aktuellen Klimamodelle konnten das nicht vorhersagen, was bedeutet, daß Sie die zugrunde liegenden Faktoren außer Acht lassen. Selbst die Forscher die das Eisschelf untersucht haben, konnten mit Ihren Modell noch keine Aussage treffen, wie es dort weitergeht.

Klimamodell müssen nachgebessert werden

D.b. im Umkehrschluss, daß auch die vom ICC eingesetzten Modelle hier falsch liegen, was zur Folge hat, daß deren Vorhersagen auch global nicht stimmen werden, denn die Geschehnisse in der Antarktis koppeln global zurück.

Es darf also angezweifelt werden, daß die Extremläufe des ICC jemals Realität werden können. Diese Läufe sind es aber, die auf die Politik einwirken und dann zu Maßnahmen führen, die bestenfalls weit über das nötige Maß hinausgegangen sind, schlimmstenfalls unnötig waren, was zur Folge hat, das dringend benötigte Mittel gebunden werden, statt diese an anderen Stellen einzusetzen.

Würden also die Mittel auf mehr Maßnahmen verteilt, könnte es in der Realität zu einem stärkeren Nutzen kommen, als ein fokussierter Einsatz an wenigen Stellen. Gemeint sind damit Projekte zum Küsten- und Hochwasserschutz, Forschungen zu robusteren Pflanzen und globale Klimarückkopplungen.

Wer sich unter „Klimarückkopplung“ nichts vorstellen kann, darf das hier mal lesen, ein Bericht über die Steigerung der Regenniederschläge in der Sahelzone durch Gießen im Nahen Osten 😉 Es ist natürlich kein Witz oder IG-Nobelpreiskram.

Warum hat ich das eigentlich gepostet, daß müßte doch eigentlich in der Forschungsgemeinde so rumgehen, es ist schliesslich in einem Magazin veröffentlicht worden. Tja, wie sich ausstellt, und das ist nicht nur mir aufgefallen, war es keiner Deutschen Zeitung eine Meldung wert, daß eine Eisdecke trotz Klimawandel, jetzt mächtiger ist als vor 20 Jahren.

In Irland konnte man das übrigens in der Zeitung nachlesen, nur hier nicht. Tja, mit wachsenden Eisschichten kann man halt nur Pinguinen Angst machen.

Quellen:

https://www.cam.ac.uk/stories/sea-ice-controls-ice-sheet-stability

https://www.rte.ie/news/newslens/2022/0513/1297729-antarctic-ice-shelves-grew-over-last-20-years/

Wie immer der Disclaimer, es wendet sich nicht an Wissenschaftler, sondern an normale Menschen, was eine Vereinfachung der Darstellung nötig macht.

Linux am Dienstag: von NALA, CURL und Wireplumber

Für Euch eine kleine Nachbereitung zu „Problemen mit Wireplumber“, „Curl“ und Ubuntus neuestem Paketmanager „Nala“.

Linux am Dienstag: von NALA, CURL und Wireplumber

Fangen wir mir Curl an. Mit Hilfe von Curl kann man in der Konsole Webserverseiten anfragen, Dateien Downloaden, Reaktionen testen. Dazu gibt man wie im Browser die URL an, daher auch der Namensbestandteil von Curl.

Beispiel: curl https://www.google.de/

Was passiert jetzt als erstes? Der Domainname wird aufgelöst zu einer IP ( hier: 142.250.184.227 für www.google.de). Weil wir HTTPS als Protokoll angegeben haben, geht Curl nun zu der IP auf dem Port 443 und setzte den nötigen HTTP Request ab um die Seiteninhalte zu bekommen. Soweit, so gut.

Was aber, wenn Ihr eine Webseite umgezogen habt und testen wollt, ob alles geht? Da muß man entweder die neue IP und die Domain in die /etc/hosts Datei eintragen, oder man nimmt „ncat neue.ip 80“ und schickt dann einen vorbereiteten HTTP-Request hin. Das ist für einen schnellen Test ganz schön „viel“ Arbeit, weil es mit Curl schneller geht.

Curl – Resolve

Nehmen wir mal an, die neue IP für www.google.de wäre 99.33.66.2 dann könnten wir curl so beauftragen:

curl –resolve www.google.de:80:99.33.66.2 http://www.google.de

für HTTPS wäre es dann:

curl –resolve www.google.de:443:99.33.66.2 https://www.google.de

Eine Zeile und wir wissen, daß es funktioniert oder nicht. Sehr praktisch für Webjunkies 😉

Hinweis: falls WordPress mal wieder aus den zwei Bindestrichen einen komischen macht, bitte selbstständig ändern. Nicht einfach Copy&Pasten, nachdenken!

Wie man Wireplumber in den Hintern tritt

Um zu verstehen wo das Problem lag, hier ein Screenshot der „Plumbs“ (Verbindungen) die mich echt gestört hat.

War das nervig..

Wie man sieht, haben alle , wirkliche alle, Pulseaudio-Lautstärkeregler eine Abnahme des USB-Microphones verlinkt. Das passierte am Tag des Upgrades von Fedora 34 auf 35. Warum wissen nicht mal die Pipewiregötter.

Die Folge war, daß alle Levelmeter im PAVU nur den Inputlevel vom USB-Mic angezeigt haben. Egal welches Programm sich öffnete, was man da in PAVU für Einstellungen machte, funktionierten zwar, aber es änderte sich nichts. Gut, man kann damit leben, aber warum???

Wireplumber – Streamrestore

wenn Ihr mal in Eurem Homeverzeichnis in .local/state/ schaut, seht Ihr da folgende Verzeichnisse:

[marius ~]$ ls -ls .local/state/
insgesamt 12
4 drwx——. 4 marius marius 4096 21. Okt 12:45 pipewire
4 drwx——. 2 marius marius 4096 26. Okt 09:44 wireplumber

Das Wireplumber Verzeichnis sieht ungefähr so aus:

[marius ~]$ ls -ls .local/state/wireplumber
insgesamt 16
4 -rw-r–r–. 1 marius marius 189 25. Okt 19:42 default-nodes
4 -rw-r–r–. 1 marius marius 1133 26. Okt 09:11 default-routes
8 -rw-r–r–. 1 marius marius 7761 26. Okt 10:42 restore-stream

In den Default Dateien steht drin, welches der Audiogeräte die Standardausgabe ist, und in restore-stream ist festgehalten, welche App wie mit den Aus- und Eingabegeräten verbunden war. Das wird bei Start der Desktopsession als „Stand“ wieder hergestellt, damit jede Anwendung so arbeitet, wie Ihr es zuletzt eingestellt hattet.

Jetzt schaut Euch mal meinen Stand an:

[marius ~]$ ls -ls .local/state/wireplumber.bak/
insgesamt 40
4 -rw-r–r–. 1 marius marius 194 18. Okt 21:46 default-nodes
4 -rw-r–r–. 1 marius marius 258 21. Okt 12:10 default-profile
4 -rw-r–r–. 1 marius marius 3006 21. Okt 12:47 default-routes
4 -rw-r–r–. 1 marius marius 93 30. Jul 14:47 policy-bluetooth
24 -rw-r–r–. 1 marius marius 21378 21. Okt 12:47 restore-stream

In der Datei sind jede Menge falsche Angaben gespeichert, die bei jedem Start wieder hergestellt wurden.

Der Wireplumber-Fix

Alles was Ihr machen müßt ist, das State-Verzeichnis zu löschen oder umzubenennen. Vorher sollte man den Service stoppen, damit der das nicht torpediert.

systemctl stop –user wireplumber
mv wireplumber wireplumber.bak
systemctl start –user wireplumber

und darauf kamen nicht mal die Entwickler 😉

Wo wir schon mal bei Wireplumber sind, kennt Ihr schon wpctl ?

mit wpctl status könnt Ihr Euch ansehen, was PAVU und QPWGraph Euch auch so anzeigen, nämlich wer mit dem Verbunden ist (Streams), welche Geräte es gibt ( Devices ), welche Ausgaben es gibt ( Sinks ) und wer Default ist ..

$ wpctl status ( gekürzte Ausgabe ) 

Audio
├─ Devices:
│ 43. GP107GL High Definition Audio Controller [alsa]
│ 44. Logitech Webcam C925e [alsa]
│ 45. Starship/Matisse HD Audio Controller [alsa]

├─ Sinks:
│ * 49. GP107GL High Definition Audio Controller Digital Stereo (HDMI 2) [vol: 1.00]
│ 50. Starship/Matisse HD Audio Controller Analog Stereo [vol: 1.00]

├─ Sink endpoints:

├─ Sources:
│ * 46. Logitech Webcam C925e Analog Stereo [vol: 1.00]
│ 51. Starship/Matisse HD Audio Controller Analog Stereo [vol: 0.74]

├─ Source endpoints:

└─ Streams:
69. python3.10
67. monitor_FL
68. input_FL < Logitech Webcam C925e:capture_FL [active]
72. input_FR < Logitech Webcam C925e:capture_FR [active]
76. monitor_FR

Settings
└─ Default Configured Node Names:
0. Audio/Sink alsa_output.pci-0000_0a_00.4.analog-stereo
1. Audio/Source alsa_input.usb-046d_Logitech_Webcam_C925e_F4C01DCF-02.analog-stereo

mit wpctl kann man auch die Defautl Sinks & Sources setzen:

wpctl set-default ID z.B. wpctl set-default 46 ( meine Webcam ) . Komischweise kann ich das nur für die Eingabegeräte machen, aber nicht für die Ausgaben, andere konnten das bei sich gestern schon machen. Ich ahne, da kommt noch ein Blogbeitrag zu Pipewire/Wireplumber der auch das beleuchtet 😉

Kommen wir zu NALA für Ubuntu

Nala ist ein neuer Paketmanager für Ubuntu, der eine sehr viel aufgeräumtere Darstellung des Updates macht, als APT. Ich kann Euch den nur ans Herz legen. Das APT System wird dadurch zwar inhaltlich nicht besser, aber deutlich übersichtlicher:

Bei Linux am Dienstag schauen wir nächste Woche mal das neue DNF 5 an!