Fedora: Kernel 6.1.5 & 6.2.0.alpha ohne Nvidia Grafikkartensupport

Wer eine Nvidia Grafikkarte im PC hat und von Fedora die aktuellen Kernel 6.1.5 bis 6.2.0.alpha booten will, erlebt nur einen schwarzen Bildschirm. Die Ursache ist menschlich, aber uncool.

Fedora: Kernel 6.1.5 & 6.2.0.alpha ohne Nvidia Grafikkartensupport

Egal ob Fedora 36 , 37 oder Rawhide, die derzeitigen Kernel booten einen PC mit Nvidiagrafikkarte zwar, aber man hat leider kein Bild mehr. Wie Leight Scott recht schnell rausgefunden hat, haben die Kernelmaintainer entweder vergessen den EFIFB Support nicht mit einkompiliert, was das VT Switching unmöglich macht, oder es absichtlich abgeschaltet.

Dominik ‚Rathann‘ Mierzejewski fand dann heute morgen die Ursache in der zugrundeliegenden Kernelconfig bestätigt:

2023-01-16 07:35:53 UTC :

On F37, I can see this:
$ grep FB_EFI /boot/config-6.0.15-300.fc37.x86_64
CONFIG_FB_EFI=y
$ grep FB_EFI /boot/config-6.1.5-200.fc37.x86_64
# CONFIG_FB_EFI is not set

So, Scott is right.

Leight Scott’s eigentliche Aussage ist aber weniger schön, denn das passierte offensichtlich nicht zum ersten mal:

leigh scott 2023-01-15 22:40:53 UTC

VT switching is broken.

It looks like the kernel devs have forgotten to compile efifb support for 6.1.x stable release again! 🙁

Wie sich (sprichwörtlich) gerade eben herausgestellt hat, ist auch der VESA Support im Kernel 6.1.5 von Fedora abgeschaltet worden:

6.1.5:

# CONFIG_FB_VGA16 is not set
# CONFIG_FB_UVESA is not set
# CONFIG_FB_VESA is not set
# CONFIG_FB_EFI is not set

6.0.18:

# CONFIG_FB_IMSTT is not set
# CONFIG_FB_VGA16 is not set
# CONFIG_FB_UVESA is not set
CONFIG_FB_VESA=y
CONFIG_FB_EFI=y
# CONFIG_FB_N411 is not set

Die einzig entscheidende Frage ist, ob es die Maintainer im Fedoraprojekt übersehen haben, oder ob das als ‚Vorgabe‘ von kernel.org kam.Bis das behoben ist, müßt ihr lediglich einen alten Kernel in Grub auswählen, wenn Ihr das noch könnt.

What is efifb?

This is a generic EFI platform driver for systems with UEFI firmware. The system must be booted via the EFI stub for this to be usable. efifb supports both firmware with Graphics Output Protocol (GOP) displays as well as older systems with only Universal Graphics Adapter (UGA) displays.

Quelle: https://www.kernel.org/doc/html/latest/fb/efifb.html

 

Leider schafft es grubby nicht mehr, den Defaultkernel so zu setzen, daß der durch BLS auch wirklich geladen wird. Im BLS versucht man zu erkennen, welcher Kernel erfolgreich geladen wird und sollte das scheitern, wird automatisch ein anderer genommen. Funktioniert hat das bei mir jedenfalls noch nie und jetzt auch nicht, weil der Kernel per se bootet, man kann sogar in Runlevel 3 kommen, nur sieht man nichts, aber das zählt halt nicht als Boot-Fail 😉

Update 14:44 Uhr

Im entsprechenden Bugreport ist eine hitzige Diskussion im Gange über das warum, und es war doch Absicht. Eigentlich sollte das schon zum Start von Fedora 36 passieren, weil glatt jemand dachte, er könnte Nvidia dazu zwingen seine Prop Treiber apimäßig zu aktualisieren. Das das voll nach Hinten losgehen würde, so wie es das jetzt tut, war ja eigentlich klar.

Was wird passieren, wenn Fedora Kernel den Support für Nvidia Karten einstellt? Na was wohl?  „Format c:\“ natürlich,  um mit einer Windowsmetapher zu arbeiten 😉 Da sucht man sich eine Distro, die das unterstützt und Fedora verliert 1/3 seiner User, wenn nicht mehr. Es gibt ja schliesslich nur 3 Hersteller.

Linux am Dienstag – Programm für den 10.1.2023

Auch wenn wir alle RSV aka die Rüsselseuche haben, Linux am Dienstag findet statt!

Linux am Dienstag – Programm für den 10.1.2023

Dienstag Abend ab 19 Uhr geht es u.a. um:

  • Sicherheit – Ransomware eintreten ist grade sowas von in 😉
  • Linux – USB-Sticks wie man Betrug erkennt
  • Linux – Einführung ins Netzwerk ( Matthias )
  • Krypto – FTX SBF … Ich bin unschuldig
  • Datenschutz – Meta schon bei 1,1 Milliarden Strafe

und andere IT-Newsbeiträge aus aller Welt. Wie jede Woche per Videokonferenz auf https://meet.cloud-foo.de/Linux .Hinweis: Die bisherigen Vorträge findet man unter https://linux-am-dienstag.de/archiv/ .

von Kingston DataTraveler 3.0 USB Sticks kann man nur abraten

Sehr geehrte Daten und Datinnen,

Sie möchten schnell von A nach B reisen? Dann bitte meiden Sie die Dienste von „Kingston DataTraveler 3.0“ da Sie zwar schnell vom Reisestick hinaus kolportiert werden, aber leider Ihre Reise Jahre vorher planen müssen.

Ihr Reiseveranstalter
Surface Pro 4

von Kingston DataTraveler 3.0 USB Sticks kann man nur abraten

Gleich mal vorweg: Ich hatte gar nicht erwartet das die schnell sind, bei dem Preis, aber das Ergebnis war dann doch schon überraschend schlecht.

Es handelt sich beim dem Testobjekt um das hier und schaut mal genau auf die Packung:

Da steht 200 MB/s (R) .. wofür das R steht kann man sich nach dem Leistungstest denken:

ein Graf des Testergebnisses mit einigen Liniendiagrammen

5MB/s schreibend … Steinzeitrekord.

In Rot die Schreibgeschwindigkeit für ¹0MB Stücke. Das wird nicht viel besser, wenn man größere Stücke schreibt:

bei 1GB pro Lese- und Schreibzugriff haben wir konstante Lesegeschwindigkeiten(READ) von > 220 MB/s , aber nur 33 MB/s schreibend, was USB 2 Speed ist. Also 100MB/s wären ok gewesen.

Da das ein 32 GB Stick ist, wird es eine ganz, ganz, ganz lange Zeit dauern bis Eure Daten da vollständig drauf sind 😀

Deswegen: Gebt lieber etwas mehr Geld aus.

Ich habe die nur gekauft, weil es auf den Preis ankam, nicht auf Speed oder Speichermenge. Ich hätte auch 1 MB Sticks für 10 ¢ genommen 😉 Hauptsache die Daten halten eine Weile.